Microsoft hat das Oktober-Update für Windows 10 offiziell freigegeben. Es handelt sich bereits um das zehnte Update für das Betriebssystem. Windows-Fans dürfen sich über zahlreiche große und kleine Neuerungen freuen. Insgesamt enthält das Update über 100 Änderungen.
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Smartphone-Verbindung mit „Ihr Smartphone“-App
Für Smartphone-Nutzer dürfte besonders die neue „Ihr Smartphone“-App von Interesse sein. Mit dieser lassen sich PC und Smartphone unkompliziert miteinander verbinden. Wer über ein Android-Smartphone verfügt, hat künftig die Möglichkeit, SMS vom PC aus zu lesen und zu beantwortet, oder auf dem Smartphone gespeicherte Fotos vom PC aus aufzurufen. Beinahe das gesamte Smartphone lässt sich dank der Verbindung problemlos vom PC aus steuern. Microsoft plant darüber hinaus, Android und Windows in Zukunft noch näher zueinander zu bringen. So will der Konzern weitere Funktionen einführen und die Möglichkeiten der Smartphone-Koppelung damit noch deutlich erweitern. Microsoft verspricht indes, dass keine Handydaten auf den konzerneigenen Servern landen.
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Auch iPhone-Nutzer können die „Ihr Smartphone“-App nutzen. Aufgrund der von Apple vorgegebenen Restriktionen ist der Funktionsumfang in diesem Falle jedoch stark eingeschränkt.
Zwischenablage wird deutlich aufgewertet
Wer regelmäßig mit mehreren Geräten arbeitet, dürfte vom neuesten Windows-10-Update eindeutig profitieren. Microsoft hat die Zwischenablage, in der zwischen verschiedenen Geräten hin- und hergeschobene Daten abgerufen werden können, deutlich aufgewertet. Die Zwischenablage verfügt nun über eine wesentlich längere Speicherdauer. In den Optionen besteht nun die Möglichkeit, den sogenannten Zwischenablageverlauf zu aktivieren. Geschieht dies, werden Dateien in der Zwischenablage über einen längeren Zeitraum hinweg gespeichert. Aufgerufen werden kann der Verlauf mit der Tastenkombination „Windows“ + „V“.
Wird mit mehreren Windows-10-Geräten gearbeitet, kann die Zwischenablage in die Cloud ausgelagert werden, um von einem Ort aus auf alle zwischengespeicherten Dateien zugreifen zu können.
Stromverbrauch ermitteln und Stromfresser identifizieren
Eine weitere neue Funktion dürfte besonders Notebook-Nutzer ansprechen. Mit dem Update wird es möglich sein, den Stromverbrauch besser zu kontrollieren und Stromfresser ohne Software anderer Anbieter zu identifizieren. Hierzu führt Microsoft im Taskmanager die Auskunftsspalten „Stromverbrauch“ und „Stromverbrauch (Trend)“ ein. Wer entsprechend auf die dort erhältlichen Hinweise reagiert, kann die Akkulaufzeit seines Notebooks optimieren. Auch bei einem immer schneller entladenen Akku lässt sich die Ursache auf diesem Wege bald schnell herausfinden. Microsoft schafft hiermit eine Funktion, die vielen Nutzern echte Vorteile bringen wird.
Speicheroptimierung verfügbar
Nicht nur der Stromverbrauch, sondern auch die Speichernutzung wird nach dem neuen Update transparenter. Wer Probleme hat, mit dem zur Verfügung stehenden Speicher auszukommen, erhält ein Tool, mit dem er exakt sehen kann, welche Anwendungen wie viel Speicherplatz beanspruchen. Die wirkliche Neuerung besteht jedoch in der sogenannten Speicheroptimierung. Wird diese eingeschaltet, werden temporäre Dateien und ältere Downloads automatisch gelöscht, sobald der Speicherplatz knapp wird. Diese Funktion kann nach dem Update auch Offline-Dateien aus OneDrive löschen, wenn sie längere Zeit nicht mehr geöffnet wurden. Wer die Speicheroptimierung nicht nutzen möchte, kann sie abschalten bzw. auf das Einschalten verzichten.
Dark-Mode, HEIF-Dateien und vieles mehr
Komplettiert wird das Oktober-Update durch zahlreiche kleinere Neuerungen. So wird der schon länger zur Verfügung stehende Dark-Mode beispielsweise auf den Windows-Explorer ausgeweitet. Auch die Schaltzentrale des Betriebssystems erscheint künftig in tiefem Schwarz, sofern der Dark-Modus eingeschaltet ist. Darüber hinaus unterstützt Windows nach dem neuesten Update auch HEIF-Bilder. Das von Apple eingeführte Dateiformat gewann durch das iPhone an Beliebtheit und kann künftig auch auf Windows-Rechnern geöffnet werden.
Auch der Edge-Browser wurde überarbeitet. Hier können künftig beispielsweise individuelle Farben ausgewählt werden. Zudem wurde das Menü komplett überarbeitet. Weitere Neuerungen betreffen beispielsweise das Windows-Startmenü, wo künftig eine ausführlichere Vorschaufunktion für installierte Apps zur Verfügung steht.
Weiterhin werden künftig Frameraten sowie Prozessor- und RAM-Auslastung angezeigt, wenn Spiele gespielt werden. Auch die Bildschirmtastatur wurde überarbeitet – sie verfügt nun über die sowohl von iOS als auch von Android genutzte Autokorrektur der SwiftKey-Tastaturen.
Nutzer müssen sich noch ein wenig gedulden
Microsoft hat das Update nun zwar offiziell freigegeben; die Auslieferung erfolgt jedoch stufenweise, sodass es im Einzelfalle noch Tage oder sogar Wochen dauern kann, bis es auf den PC eingespielt wird. Wer es eilig hat, kann das Update ab sofort herunterladen. Wer wartet, erhält jedoch eine von Anfangsfehlern befreite Version.