Yep: Ahrefs bringt eigene Suchmaschine an den Start

Ahrefs Webmaster Tools erfreuen sich vor allem beim SEO-Expertinnen und Experten großer Beliebtheit und bieten umfangreiche Analysefunktionen. Mit Yep bringt das Unternehmen nun seine eigene Suchmaschine an den Start. Muss Google einen neuen Konkurrenten fürchten?

Yep: Neue Suchmaschine betritt die Bühne

Via Twitter bestätigte Dmytro Gerasymenko, Gründer und CEO von Ahrefs, die Existenz der neuen Suchmaschine namens Yep, die in einem Exklusivartikel auf TechCrunch vorgestellt wurde. Rund 60 Millionen US-Dollar sollen in die Entwicklung geflossen sein, die komplett aus eigener Finanzierung im Hintergrund über die Bühne ging.

Dabei will Yep ganz unabhängig von Google oder Bing arbeiten und keinerlei APIs der Unternehmen nutzen. Stattdessen setzt man auf einen eigenen Suchindex, sowie eine interne Server-Infrastruktur, die nicht über die Cloud angebunden wird.

Dass sich damit gute Ergebnisse erzielen lassen, dürfte bei der langen Historie von Ahrefs nahezu sicher sein. Seit der Gründung im Juli 2010 crawlt das Unternehmen 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche das gesamte Internet und speichert laut eigener Aussage Petabytes an Informationen über Live-Websites. Der Content-Index fungiert dabei schon jetzt als „kleine Suchmaschine“ und entdeckt 30 Millionen neue Websites pro Tag. Alle 24 Stunden werden zudem die Werte für 420 Mio. Seiten aktualisiert.

Was will Yep anders machen?

Gibt es überhaupt einen Markt für noch eine weitere Suchmaschine? Und was will Yep anders machen als Platzhirsch Google, der den Suchmaschinenmarkt mit einem Anteil von rund 90 Prozent dominiert (auf Platz 2 liegt übrigens die Microsoft-Alternative Bing mit einem Marktanteil von rund drei Prozent)?

Einerseits fokussiert sich Yep laut eigener Aussage auf Content-Creators und will 90 Prozent der Werbeeinnahmen direkt an die Inhaltserstellerinnen und -ersteller auszahlen.

„Wir haben uns alle an ein Suchmodell gewöhnt, das zweifelsohne unfair ist. Ein Modell, in dem Paywalls und Affiliate-Links heimtückisch ein Teil der Sucherfahrung geworden sind. Yep ist unsere Antwort darauf,“ schreibt man auf der Website der neuen Suchmaschine.

So will man eine private Sucherfahrung bieten, die die Ersteller von Inhalten belohnt. 90 Prozent der Einnahmen, beispielsweise aus Werbung, gehen daher direkt an die Macherinnen und Macher. Davon sollen aber auch Seiten wie Wikipedia profitieren und weniger auf Spenden angewiesen sein, heißt es weiter.

Ein weiterer Grundpfeiler von Yep ist der Datenschutz. Persönliche Informationen und die Suchhistorie sollen weder gesammelt noch geteilt werden, verspricht das Unternehmen. Standardmäßig würden zudem keinerlei Cookies genutzt.

Lediglich die eingegebenen Suchbegriffe oder die bevorzugte Sprache des Browsers würden erfasst. Werbe-IDs oder ähnliches soll es bei Yep allerdings nicht geben. Zumindest im Bereich der Gewinnausschüttung eröffnet sich mit der Suchmaschine eine neue Nische, die für Content-Creators durchaus interessant werden könnte.

Aktuell ist Yep in einer ersten Version bereits gestartet. Zeigt allerdings noch keinerlei Werbeeinblendungen oder ähnliches an. Zudem verlinkt die Suchmaschine auf Wunsch zu anderen Konkurrenten wie Google, Bing, Mojeek und DuckDuckGo. Auch eine deutsche Übersetzung gibt es bislang noch nicht.