Alltag

Gegenteil von durstig – wenn der Durst weg ist, aber das Wort fehlt

Jeder kennt das Gefühl: Nach einem erfrischenden Getränk an einem heißen Sommertag oder einer wärmenden Tasse Tee im Winter fühlen wir uns zufrieden und… wie nennt man das eigentlich? Während wir in der deutschen Sprache das Wort „satt“ haben, um zu beschreiben, dass wir keinen Hunger mehr verspüren, fehlte uns lange Zeit ein passendes Pendant für das Gefühl, keinen Durst mehr zu haben. Das Gegenteil von durstig zu finden, wurde zu einer faszinierenden Herausforderung, die Sprachliebhaber und Experten gleichermaßen beschäftigte.

Die Suche nach dem Gegenteil von durstig

In der deutschen Sprache gab es lange Zeit keine passende Bezeichnung für das Gefühl, keinen Durst mehr zu haben. Dies führte zu einer spannenden Initiative:

  • Kurz vor der Jahrtausendwende erkannte die Initiative der Duden-Redaktion die sprachliche Lücke und sah die Notwendigkeit, diese zu schließen.
  • In einer einzigartigen Zusammenarbeit mit dem Getränkekonzern Lipton wurde ein Aufruf gestartet, bei dem die Öffentlichkeit kreative Vorschläge für ein solches Wort einreichen konnte.
  • Die überwältigende Resonanz zeigte sich darin, dass mehr als 100.000 Menschen aus ganz Deutschland aktiv wurden und ihre kreativen Wortvorschläge einreichten.

Unter den zahlreichen Vorschlägen stach ein Wort besonders hervor: sitt. Dieses schlichte, aber prägnante Wort erinnert an „satt“ und schien perfekt, um das gesuchte Gefühl zu beschreiben.

Die Geburt des Wortes sitt

Unter den vielen Vorschlägen hat sich ein Wort als Gegenteil von durstig durchgesetzt: sitt. Aber warum gerade dieses Wort? Einfach gesagt, sitt klingt ein bisschen wie satt und passt daher gut zu dem Gefühl, keinen Durst mehr zu haben. Es ist kurz, prägnant und leicht zu merken.

Es gab natürlich auch andere kreative Vorschläge. Einige schlugen Wörter wie:

  • durstlos
  • trinkfertig
  • oder nasszufrieden

vor. Doch keines dieser Wörter konnte sich gegen sitt als das Gegenteil von durstig durchsetzen.

Und hier kommt der spannende Teil: sitt ist nicht einfach nur an den Haaren herbeigezogen und passt gut zu satt. Es hat sogar einen Bezug zum Lateinischen. Das Wort leitet sich von sitim sidare ab, was so viel bedeutet wie den Durst stillen. Das ist ziemlich cool, oder? Ein neues Wort für uns, das aber schon eine lange Geschichte hat. Es zeigt, wie Sprache sich immer weiterentwickelt, aber auch alte Wurzeln ehrt.

Akzeptanz und Verwendung von sitt in der deutschen Sprache

Obwohl sitt mit viel Enthusiasmus und Hoffnung eingeführt wurde, hat es sich in der deutschen Sprache als Gegenteil von durstig nicht wirklich durchgesetzt. Viele Menschen sind sich des Wortes nicht bewusst oder verwenden es nicht in ihrem täglichen Sprachgebrauch. Das mag daran liegen, dass es als künstlich eingeführtes Wort wahrgenommen wird oder einfach nicht den Weg in den alltäglichen Wortschatz der meisten Menschen gefunden hat.

Interessanterweise gibt es in anderen Sprachen bereits etablierte Wörter für das Gefühl, nicht mehr durstig zu sein. Zum Beispiel hat das Schwedische das Wort törstlös, was wörtlich ins Deutsche übersetzt durstlos bedeutet. Es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich Sprachen mit solchen sprachlichen Lücken umgehen und wie kulturelle Unterschiede die Akzeptanz neuer Wörter beeinflussen können.

Letztendlich bleibt das Gegenteil von durstig ein interessantes Beispiel dafür, wie Sprache sich entwickelt und wie schwierig es manchmal sein kann, neue Wörter in den allgemeinen Sprachgebrauch zu integrieren. Es bleibt abzuwarten, ob sitt in Zukunft häufiger verwendet wird oder ob es ein kurioses Kapitel in der Geschichte der deutschen Sprache bleibt.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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