Kinder Handy: Darauf solltest du beim Kauf achten

Laut einer aktuellen Umfrage haben bereits neun von zehn Kindern bzw. Teenagern ein Handy. Das durchschnittliche Alter für das erste Handy liegt bei acht bis elf Jahren. Kinder ohne Handy geraten oft ins Hintertreffen und fühlen sich ausgegrenzt, weil sie bei den aktuellen Themen unter Gleichaltrigen ohne ein Mobiltelefon kaum mitreden können.

Daher empfehlen selbst Experten heute, das eigene Kind ab einem gewissen Alter mit einem Handy auszustatten. Der Handel hat den Bedarf längst erkennt und bietet u. a. spezielle Kinder Handys an, die auf die Bedürfnisse der Kleinen zugeschnitten sein sollen. Genau mit diesen wollen wir uns hier etwas näher befassen.

Was zeichnet ein Kinder Handy aus?

Ein Kinder Handy zeichnet sich grundsätzlich dadurch aus, dass es nur die wichtigsten Funktionen wie Telefonieren und SMS-schreiben beinhaltet. Zudem ist es mit speziellen Notruf- bzw. Sicherheitsfunktionen ausgestattet. Des Weiteren sind Kinder Handys sehr robust und halten auch einmal einen Sturz oder einen kräftigen Regenguss aus, ohne gleich das Zeitliche zu segnen.

Viele Kinder Handys unterstützen eine Ortungsfunktion, damit können Eltern jederzeit kontrollieren, wo sich ihr Kind gerade aufhält. Wenn sie den Dienst nicht nutzen möchten, können sie trotzdem beruhigt sein, denn wenn es ein Problem gibt, kann das Kind die Eltern jederzeit erreichen. Gerade bei Kindern, die z. B. einen recht langen Schulweg haben, ist dies ein enormer Vorteil, denn so können sich die Eltern jederzeit nach ihrem Sprössling erkunden und müssen sich keine unnötigen Sorgen machen.

Ab wann sollte mein Kind ein Handy bekommen?

Immer früher versuchen Kinder, ihre Eltern zum Kauf eines Handys zu überreden. Mit Erfolg, denn bereits neun von zehn Jugendlichen besitzen laut einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom ein Mobiltelefon. Demnach haben rund 94 Prozent der Mädchen und 89 Prozent der Jungen zwischen 10 und 18 Jahren ein eigenes Handy, und das Einstiegsalter sinkt beständig. Bereits in der Altersgruppe der 10-12-jährigen Kinder verfügen fast 82 Prozent über ein Handy, so ein weiteres Ergebnis der Studie.

Dennoch sollte man als Elternteil nicht unbedingt dem Trend folgen, sondern möglichst lange warten, bis der Sprössling ein Handy bekommt – so die einhellige Expertenmeinung. Oftmals ist das Handy nur ein Statussymbol bei den Kids und dient mehr als Spielzeug, ohne dass es den eigentlichen Zweck des Telefonierens erfüllt.

Als Untergrenze gehen Pädagogen von 10 bis 11 Jahren aus, früher sollten Kinder kein Handy bekommen. Dies reicht aus, um dem Kind frühzeitig den Umgang mit den neuen Medien zu ermöglichen. Eltern sollten dabei ihrem Kind den Umgang mit dem Handy beibringen und klar entscheiden, wann das Gerät benutzt werden darf und wann nicht. Handys in der Schule sind grundsätzlich vor dem Beginn des Unterrichts auszuschalten. Dies gilt auch für Zeiten, in denen das Handy zuhause ausgeschaltet werden soll, z. B. während der Hausaufgaben. Viele Kinder „vergessen“ das aber absichtlich und spielen dann die ganze Zeit mit ihrem Handy. Stelle daher klare Regeln auf und achte darauf, dass diese auch eingehalten werden.

Welches Handy ist das Richtige für mein Kind?

Dein Kind braucht kein aktuelles Smartphone oder Handy. Für den Anfang reicht ein einfaches Prepaid-Handy oder ein spezielles Kinder Handy völlig aus. Wichtige Funktionen, die enthalten sein sollten, sind das Telefonieren und der SMS- bzw. WhatsApp-Versand, alles andere ist Spielerei und könnte im schlimmsten Fall mehr Schaden anrichten oder unnötige Kosten verursachen.

Wo kann ich ein Kinder Handy kaufen?

Entweder bequem übers Internet oder in einem Handyladen in deiner näheren Umgebung. Allerdings haben die Geschäfte oftmals keine speziell für Kinder entwickelten Handys vorrätig, sondern nur einfache Prepaid-Handys. Doch auch diese erfüllen den Sinn und Zweck eines Mobiltelefons und reichen für den Anfang. Sollte dein Kind höhere Ansprüche haben, dann spreche mit ihm darüber und erkläre ihm, dass, wenn es einen verantwortungsvollen Umgang mit dem ersten Handy zeigt, es in absehbarer Zeit auch gerne ein besseres Gerät bekommen kann.

Welchen Tarif sollte ich für mein Kind wählen?

Grundsätzlich empfiehlt sich immer ein einfacher Prepaidtarif ohne Laufzeit, den es zum Beispiel bei Fonic, Blau, T-Mobile, Vodafone, E-Plus und o2 gibt. Jeder Anbieter hat dabei seine eigenen Konditionen. Wichtig ist nur, dass du dich für eine Prepaid-Variante entscheidest, denn dann hast du die volle Kostenkontrolle und kannst den Vertrag auch jederzeit wieder auflösen, da es bei einem Prepaidtarif keine Vertragslaufzeit gibt.

Es gibt außerdem die Möglichkeit, sich speziell für einen Kinder-optimierten Handytarif zu entscheiden. Im Gegensatz zum normalen Prepaid-Angebot beinhalten Spezialtarife, die es von vielen bekannten Mobilfunkanbietern gibt, für einen monatlichen Pauschalpreis mehr Sicherheit für dich und dein Kind. So sind Sonderrufnummer, teure Abos und die Internetnutzung gleich von Anfang an gesperrt, und du kannst darüber hinaus bei Bedarf dein Kind jederzeit orten, ohne dass dafür Zusatzkosten entstehen.

Kläre dein Kind über die Handynutzung auf

Wenn dein Kind sein erstes Handy bekommt, hat es ein Stück Verantwortung in der Hand – und das solltest du auch klar kommunizieren. Setze dich mit deinem Kind zusammen und zeige ihm alle wichtigen Funktionen, auch wenn es sich womöglich schon besser auskennt als du! Kläre dein Kind über die Kosten pro Gespräch und SMS auf und erkläre ihm, welches monatliche Budget es zur Verfügung hat. Erwähne auch deutlich, dass nur einmal im Monat das Guthaben aufgeladen wird, damit das Kind den Umgang mit Geld erlernt und nicht sinnlos das Guthaben aufbraucht. Für den Anfang sollten 10-15 Euro im Monat ausreichend sein.

Sollte mein Kind mobiles Internet, Blutooth, GPS etc. auf seinem Kinder Handy nutzen können?

Wenn kein mobiler Internet-Tarif gebucht wurde, können durch Internet, Bluetooth, GPS und Co. enorm hohe Kosten entstehen. Daher solltest du deinem Kind diese Funktionen nicht zur Verfügung stellen bzw. darauf achten, dass Bluetooth und GPS – falls das Handy so etwas besitzt – ausgeschaltet werden.

Dein Kind kennt sich schließlich auch nicht sofort im Straßenverkehr aus, sondern muss den Umgang erst erlernen, genauso ist es auch beim Mobiltelefon. Ist das Bluetooth beispielsweise dauerhaft aktiviert und die Daten sind nicht gesichert, könnten Unbekannte diese ganz leicht auf ihr Handy oder Laptop kopieren und damit viel Schaden anrichten.