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Anycubic Kobra Neo im Test – Simpel, klein & effizient!

Anycubic – eine Marke, die aus dem 3D-Drucker- und DIY-Markt nicht mehr wegzudenken ist. Für den Einstieg mit einem fairen Preis und einfacher Handhabung bietet Anycubic seit einiger Zeit den Anycubic Kobra Neo an. Wenn dann noch die Druckqualität stimmt, haben wir es hier mit einem sehr guten Einsteigermodell in die Szene zu tun. Wie gut sich der Anycubic Kobra Neo schlägt und was ihn besonders macht, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Spezifikationen

Anycubic Kobra Neo
Drucker-Technologie: FDM
Maße Bauraum (L x B x H): 220 x 220 x 250 mm
Extruder: Single, 0,4 mm
Maximale Druckgeschwindigkeit: <100 mm/s
Unterstützte Filamente: PLA/PETG/TPU/ABS
Leveling: Automatisch (LeviQ 25 Punkt-Verfahren)
Material Nozzle: Messing
max. Temperatur Nozzle: 260 °C
max. Temperatur Heizbett: 110 °C
Slicing Software: Cura ; Output-Format: GCode
Kompatible Input-Formate: STL, OBJ, AMF
Anschlüsse: SD-Card, USB-B-Kabel
Maße – Gesamt (H x B x L): 445 x 443 x 490 mm
Besonderheiten: Auto-Leveling LeviQ (25 Punkte), 2.4″ LCD Screen & Control Knob, Filament-Halterung, Doppelseitig PEI-beschichtete Federstahlplattform
Preis: € 295,57*

Lieferumfang

Der Anycubic Kobra Neo wird sorgfältig verpackt geliefert und enthält alles, was Sie für den Start benötigen. Dazu gehören der 3D-Drucker selbst, eine bebilderte Bedienungsanleitung, ein Netzteil, ein USB-Adapter mit einer 8-GB-mSD-Karte, eine Filamentrolle mit Halter, ein USB-A-Kabel und eine kleine Auswahl an Wartungs- und Justierwerkzeugen.

Leiferumfang

Montage

Der Aufbau des Anycubic Kobra Neo ist dank der gut strukturierten Anleitung einfach. Die meisten Teile sind vormontiert, was den Aufbau erleichtert und deutlich beschleunigt. Der obere Rahmen wird mit dem unteren verschraubt, das LCD-Display seitlich eingeklemmt und zum Schluss müssen nur noch die Stecker der einzelnen Achsenkabel verbunden werden. In weniger als einer halben Stunde ist der Drucker zusammengebaut und bereit für die ersten Ausdrucke. Das mitgelieferte Werkzeug reicht aus, um alle notwendigen Einstellungen vorzunehmen.

Der Kobra Neo

Erster Eindruck

Nach erfolgreicher Montage macht der Anycubic Kobra Neo einen robusten und hochwertigen Eindruck. Der stabile Metallrahmen verleiht dem Drucker eine solide Basis, während das moderne Design und der gut platzierte Touchscreen das Gesamtbild abrunden. Der Drucker fügt sich nahtlos in jede Arbeitsumgebung ein und ähnelt optisch seinen Vorgängermodellen von Anycubic. Auffallend ist auch die PIE-Beschichtung der Druckplatte, die sehr hochwertig verarbeitet ist.

Gut durchdacht ist auch der Filamenthalter. Er sitzt fest und spielfrei auf dem Rahmen, so dass eine reibungslose Materialzufuhr während des gesamten Druckvorgangs gewährleistet ist. Das Filament wird senkrecht in den Extruder geführt. Hier finde ich die Halteklammer etwas umständlich zu öffnen.

Druckprofil

Anycubic liefert den Kobra Neo mit einem USB-Adapter und einer 8 GB mSD-Karte aus. Auf dieser befindet sich ein Handbuch, das in Englisch und Chinesisch verfügbar ist. Hier findet man die nötigen Informationen, um den Drucker zu einem Slicer zu konfigurieren. Außerdem befindet sich auf der mSD-Karte eine Testdatei für den ersten Ausdruck, die wir im nächsten Kapitel ausdrucken wollen. Zuerst aber etwas zum Druckerprofil:

Kobra Neomit wird mit einer Standard-Düse von 0,4 mm geliefert. Anycubic empfiehlt daher für PLA eine Schichtdicke von 0,2 mm und eine Dicke der ersten Schicht von 0,3 mm. Für den ersten Druck der Testdatei werden drei Wandlinien mit einer Dicke von 1,2 mm verwendet.

Praxiserfahrung

Vor dem ersten Druck muss der Drucker kalibriert werden. Im Prepare-Menü gibt es eine automatische Kalibrierungsoption namens „LeviQ“. Der Prozess beginnt mit dem Aufheizen der Düse und des Druckbetts, gefolgt von der Bewegung des Druckkopfes zu insgesamt 25 Punkten auf der Druckplatte. An jedem Punkt wird die Druckplatte automatisch justiert. Dieser Vorgang dauert etwa 5 Minuten und erspart dem Anwender zeitraubende manuelle Kalibrierungen. Während dieses Schrittes fällt die bemerkenswert geringe Lautstärke des 3D-Druckers auf, da die Lüfter leise arbeiten und die Bewegungen kaum oder gar nicht hörbar sind. Nach Abschluss der Kalibrierung kann sofort mit dem ersten Druck begonnen werden.

Display

Natürlich habe ich als erstes wieder das Boot gedruckt – allerdings hatte ich beim Neo anfangs einige Schwierigkeiten mit dem First-Layer sowie der Bodenhaftung. Das Filament wollte einfach nicht an der Bodenplatte haften. Nach einer erneuten Kalibrierung habe ich dann festgestellt, dass die Düse einfach zu hoch über der Bodenplatte war. Nach Einstellung eines Z-Offsets von -1,25 konnte der Neo problemlos drucken. Nach etwa einer Stunde Druckzeit war das Boot komplett gedruckt. Das Ergebnis zeigt eine bemerkenswert ordentliche Druckqualität, bei der die einzelnen Schichten gleichmäßig übereinander liegen.

Für den zweiten Testdruck habe ich mich für ein 3D-Modell entschieden, das besonders gut geeignet ist, um die Grenzen des Kobra Neo zu testen. Es handelte sich um ein „All In One“-Modell, das aus Überhängen, kleinen Spitzen, kleinen Balken usw. bestand. Abgesehen von etwas fehlender Druckbetthaftung auf einer Seite, was mit etwas mehr Feinarbeit am Z-Offset gelöst werden kann, ist auch hier das qualitative Ergebnis des 3D-Drucks hervorragend. Alle Spitzen, Funktionen und vor allem die Überhänge wurden erfolgreich und fehlerfrei gedruckt. Selbst die kleinen Winkelzahlen auf der Seite der Winkel sind sichtbar und auch lesbar. Somit war auch der zweite Testdruck ein voller Erfolg und man kann mit diesen 3D-Druckern aus der Box hervorragende Druckergebnisse erwarten.

Fazit

Der Anycubic Kobra Neo ist ein hervorragender 3D-Drucker, der sich ideal für Einsteiger und Enthusiasten eignet. Mit einem fairen Preis und einer einfachen Bedienung ist dieser Drucker eine ausgezeichnete Wahl für diejenigen, die in die Welt des 3D-Drucks einsteigen möchten. Der Aufbau des Druckers ist dank der gut strukturierten Anleitung einfach und unkompliziert. Der vormontierte Rahmen und das gut platzierte Touchscreen-Display ermöglichen einen schnellen Aufbau und eine intuitive Bedienung. Die PIE-Beschichtung der Druckplatte ist hochwertig verarbeitet und sorgt für eine ausgezeichnete Haftung des Filaments während des Druckvorgangs.

In der Praxis hat der Kobra Neo bewiesen, dass er eine zuverlässige und konstante Druckqualität liefert. Die Auto-Leveling-Funktion LeviQ optimiert die Ausrichtung der Druckplatte, so dass eine manuelle Kalibrierung überflüssig wird und sich der Anwender auf das Drucken konzentrieren kann. Die Druckgeschwindigkeit liegt unter 100 mm/s, was zu qualitativ hochwertigen Ergebnissen führt, und der Drucker arbeitet erstaunlich leise. Beim ersten Druck zeigte sich, dass der Kobra Neo anfangs mit leichten Haftungsproblemen des Filaments zu kämpfen hatte. Durch eine einfache Anpassung des Z-Offsets konnte dieses Problem jedoch leicht behoben werden. Die Druckqualität ist insgesamt beeindruckend, mit gleichmäßig aufgetragenen Schichten und detaillierten Ergebnissen.

Insgesamt ist der Anycubic Kobra Neo ein empfehlenswerter 3D-Drucker, der mit seinen Spezifikationen, der einfachen Bedienung und der beeindruckenden Druckqualität punktet. Er bietet eine solide Basis für diejenigen, die in die faszinierende Welt des 3D-Drucks einsteigen möchten, und eignet sich auch für erfahrene Anwender, die vielseitige und qualitativ hochwertige Drucke erstellen möchten.

Anycubic Kobra Neo

Verarbeitung
Montage
Benutzerfreundlichkeit
Lautstärke
Druckqualität
Preis-Leistungs-Verhältnis

92/100

Der Anycubic Kobra Neo ist insgesamt ein empfehlenswerter 3D-Drucker, der mit seiner einfachen Handhabung und der beeindruckenden Druckqualität punktet.

Tobias Lidzba

Zurzeit absolviere ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Beruflich bedingt bin ich somit immer auf den neusten Stand bei IT-Themen. Gaming ist außerdem ein großer Bestandteil in meinen Leben.

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