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Fitness-Armband oder Smartwatch? – Die Amazfit Bip U Pro Smartwatch im Test

Was ist eine Uhr für dich? Nun für mich war die Uhr lange Zeit ein Begleiter, den ich nur bei Prüfungen und Klausuren benötigt habe. Andere haben Uhren als Schmuckstücke und Teil ihres Outfits getragen. Doch im Zeitalter der Smartwatches werden die Uhren zu immer mehr. Doch was muss eine Smartwatch leisten und wann ist sie vielleicht doch „nur“ ein Fitnesstracker? Nun wir haben uns die AmazFit Bip U Pro Smartwatch einmal genauer angesehen und gehen der Frage nach, was diese Smartwatch wirklich smart macht und welche weiteren Features sie mit sich bringt.

Lieferumfang

Der Lieferumfang der Uhr hält sich stark in Grenzen. Neben der Uhr, inklusive Armband, befindet sich lediglich das Ladegerät in der Box. Doch das Ladegerät ist nicht komplett, denn es fehlt ein Netzteil, in das der USB-Typ-A Anschluss eingesteckt wird. Dieses muss entweder extra gekauft oder es muss ein vorhandenes genutzt werden. Dazu später aber noch mehr. Damit ist der Lieferumfang allerdings auch schon erledigt und deshalb geht es weiter zum Design.

Design und Verarbeitung

Designtechnisch hat man bei der Amazfit Bip U Pro keine wirklichen Besonderheiten. Sie ist eigentlich nur in ein komplett schwarzes Plastikgehäuse gefasst und ist daher nichts Besonderes, aber diesen Anspruch hat die Smartwatch auch nicht. Auffällig ist jedoch, dass der Bildschirm im Verhältnis zum gesamten Gehäuse doch recht klein ist. Dadurch wirkt das Gehäuse sehr groß. Das Armband selbst ist ebenfalls schlicht und komplett in Schwarz gehalten. Es wirkt nicht sonderlich hochwertig, erfüllt aber seinen Zweck alle mal. Der Anschluss des Armbands an die eigentliche Uhr entspricht aber auch dem Standard, was einen Wechsel oder Austausch sehr günstig macht.

Technische Daten im Überblick

Artikelname AmazFit Bip U Pro
Farben Schwarz, Grün, Pink
Betriebssystemkompatibilität Android ab 5.0, iOS ab 10.0
Konnektivität Bluetooth, GPS
Sensoren Beschleunigungssensor, Blutsauerstoffs-, Herzfrequenz-Sensor, Magnetometer
Display LCD 1,43“
Akku 230 mAh
Abmessungen 40,9 x 35,5 x 11,4 mm
Gewicht 31 g
Preis 59,90 €

Im Alltag

Kommen wir nun zum eigentlichen Test. Wie schlägt sich die Smartwatch im Alltag? Nun, den Zweck einer Uhr erfüllt sie schon, jedoch hängt das stark davon ab, was man gewohnt ist. Ein schneller Blick auf die Uhr, um die Uhrzeit abzulesen, ist nicht immer möglich. Manchmal scheint der Sensor Probleme zu haben, weshalb man den Knopf betätigen muss, um wirklich auf die Uhr schauen zu können. Wenn es dann um Funktionen der Smartwatch geht, so stellen wir schnell fest, dass man gut über Nachrichten und Anrufe informiert wird, jedoch diese nicht gut beantworten kann. Auch die Darstellung der Nachrichten wird sehr schnell unübersichtlich. Des Weiteren kann ein Anruf nicht entgegengenommen, sondern nur abgelehnt werden. Das ergibt auch Sinn, da die Uhr kein Mikrofon hat, jedoch wurde dadurch beim verwendeten Huawei P20 Lite auch die Anrufbenachrichtigung auf dem Sperrbildschirm deaktiviert, sodass kein Anruf rechtzeitig entgegengenommen werden konnte.  Weitere Funktionen, wie die Pulsmessung und die Sauerstoffmessung funktionieren sehr gut und können auch bei Bedarf manuell ausgeführt werden. Eine automatische Erkennung, dass Sport getrieben wird oder man spazieren geht, gibt es leider nicht. Auch gibt es zwar viele Aktivitäten, jedoch lassen sich nur 4 über die Schnellauswahl starten. Die erweiterte Schlafüberwachung muss aktiviert werden, was allerdings dann auch zu einem schnelleren Akkuverbrauch führt. Trotzdem funktioniert diese Funktion relativ gut, wobei nicht alle Wachphasen auch wirklich erkannt werden. Zudem sollte einem Bewusst sein, dass unterschiedliche Uhren stark unterschiedliche Schlafergebnisse abliefern.

Besondere Aktivitäten

Die Uhr musste während unseres Tests schon einiges einstecken. Während der Testzeit wurde eine Wohnung renoviert, weshalb viel Dreck und Schweiß im Spiel war. Hier hatte die Uhr wirklich keinerlei Probleme und der ganze Dreck kann auch wieder entfernt werden, ohne dass Wasser ins Gehäuse eindringt. Was aber auch beim Bouldern aufgefallen ist, dass die Uhr sehr schnell auch recht tiefe Macken und Kratzer bekommt. Wen so etwas stört, der sollte aber wohl eher auf das Tragen einer Uhr bei ähnlichen Aktivitäten verzichten. Bei Sportarten wie Laufen oder Fahrrad fahren zeigt die Bip U Pro sich von ihrer besten Seite. Dank des GPS lassen sich alle Trainingseinheiten gut Aufzeichnung und über die App einsehen. Das GPS geht zwar gut auf den Stromverbrauch, aber dafür ist es auch ganz gut. Was man jedoch bedenken sollte ist die Kompatibilität zu anderen Apps, dazu später noch mehr. Auch zu erwähnen ist, dass während einer Aktivität die Nutzung der Uhr doch recht stark eingeschränkt ist und immer nur der Aktivitätenscreen angezeigt wird.

Akku

Die Angaben eines Herstellers können ja schonmal unter realen Bedingungen etwas verfälscht werden. Daher sollte ein Vergleich her. Die Bip U Pro wurde so eingestellt, dass sie minütlich den Puls misst, weshalb schon als Hinweis ergänzt wurde, dass die Akkulaufzeit geringer ausfallen könnte. Ansonsten wurden keinerlei zusätzliche Apps installiert und es wurden auch keine speziellen Aktivitäten aufgezeichnet, die mit GPS verbunden sind. Unter diesen Bedingungen konnte die Smartwatch acht volle Tage überstehen und ging am Abend des neunten Tages aus. Damit bietet sie mehr als genug Laufzeit für den Alltagsgebrauch.

Konnektivität & Kompatibilität

Die erste Verbindung zum Smartphone funktioniert recht einfach, auch wenn dann erstmal ein Update geladen werden muss, welches doch relativ lange benötigt. Anschließende Updates sind aber weniger groß, sodass meist nur eine Minute vergeht. Des Weiteren sei angemerkt, dass die Verbindung zum Smartphone nicht die ganze Zeit aufrechterhalten wird. Das hat aber zur Folge, dass man, um Daten zu synchronisieren, erstmal warten muss, bis die Uhr wieder eine Verbindung hergestellt hat. Hier kam es beim Huawei P20 Lite auch zu Problemen, sodass hier und da auch mal ein Neustart beider Geräte notwendig war. Die Smartwatch selbst ist nur mit der Zepp-App zu benutzen. Es ist quasi keine Kompatibilität zu anderen Apps und dadurch anderen Features gegeben. Das ist etwas schade, da sich dadurch die bisherige Nutzung von Apps ändern muss oder Aktivitäten sogar manuell übertragen werden müssen.

Zepp-App

Wie schon erwähnt, wird die Uhr über die ‚Zepp‘ mit dem Smartphone verbunden. Wenn die Uhr grundsätzlich verbunden ist, werden beim Öffnen der App zunächst alle Daten synchronisiert. Das kann schon Mal einige Sekunden dauern, aber in der Zeit lassen sich die übrigen Daten und Einstellungen bereits tätigen. Die App selbst ist sehr übersichtlich strukturiert und man findet sich in der Informationsflut eigentlich ganz gut zurecht. Der Aufbau der einzelnen Daten lässt sich leider auch nicht verändern, sodass generell recht viel Wert auf den PAI-Wert und den Schlaf gelegt wird.

Fazit zum Amazfit Bip U Pro Test

Wenn wir alles aus dem Test einmal zusammenfassen und uns nochmal die Frage vom Anfang genauer anschauen, dann stellen wir das folgende fest: Smartwatch ist nicht in allem wirklich smart. Die Bip U Pro bietet zwar viele Funktionen, die auch sehr gut funktionieren, allerdings gehören diese oft in den Bereich Fitness. Aber festzuhalten ist auch, dass die Uhr mehr kann als nur ein Fitnessarmband, da das Anzeigen von Nachrichten und Anrufen möglich ist, auch wenn es hier und da Hürden gibt, wie die Anzeige und das Antworten. Bei Aktivitäten, die auch schonmal das Gehäuse beanspruchen, werden schnell Macken auf die Uhr kommen, jedoch bietet das Gehäuse trotzdem sehr guten Staub- und Wasserschutz.

Was die Konnektivität angeht, bietet die Smartwatch gute Möglichkeiten, wie zum Beispiel auch schon GPS, was jedoch die Kompatibilität angeht, so kann die Uhr nur mit der Zepp-App verwendet werden. Alles in allem sind also viele Features gegeben, andererseits aber auch einige Mankos, die aber spätestens beim Blick auf den Preis wieder ein gutes Stück in den Hintergrund rücken, denn die Uhr ist alles andere als teuer, für das was sie leisten kann.

Amazfit Bip U Pro

Verarbeitung
Tragekomfort
App
Funktionen
Konnektivität
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Trotz einiger "Smarter" Funktionen fehlt einfach das gewisse etwas und die Kompatibilität für eine Smartwatch. Trotzdem bietet sie gute Sensoren und eine hohe Qualität für den aufgerufenen Preis.

Jonathan Klein

Ich studiere Elektrotechnik und bin leidenschaftlicher Zocker. In meiner Freizeit bin ich im CVJM aktiv unterwegs und beschäftige mich gerne mit allem rund ums Thema Gaming und Computer.

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