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Huawei Nova 9 im Test: Auch ohne Google richtig gut?

Die Geschichte des chinesischen Elektronik-Konzerns Huawei könnte tragischer kaum sein. Erst erklomm das Unternehmen mit hochqualitativen Handys zum fairen Preis den Olymp des hart umkämpften Smartphone-Marktes. Selbst Hersteller wie Samsung schlotterten die Knie, da die Koreaner um ihre herrschende Stellung im Segment der Android-Smartphones bangen mussten. Doch gerade als Huawei als global erfolgreichster Smartphone-Hersteller galt, machte den Chinesen ein Platz auf der US-amerikanischen Embargoliste einen Strich durch die Rechnung. Diese sorgte nämlich nicht nur dafür, dass Geräte des Unternehmens in den USA nicht mehr verkauft werden durften. Obendrein untersagte sie in den USA ansässigen Firmen die Zusammenarbeit mit Huawei. Das bedeutete, dass Huawei fortan auf Googles Android und das dazugehörige Ökosystem verzichten musste. Ernsthafte Software-Probleme waren die Folge.

Huawei Nova 9

Doch auch die Hardware-Probleme wurden groß. Schließlich musste Huawei wie alle anderen auch, unter dem grassierenden Halbleitermangel leiden. Wäre das nicht schon schlimm genug, musste sich das Unternehmen auch noch einen neuen Chiphersteller suchen. Schließlich fürchtete sich der ehemalige ebenfalls vor schwerwiegenden Konsequenzen seitens der USA. Doch Huawei gab nicht auf. Wie Phoenix aus der Asche stieg das Unternehmen mit einer hauseigenen Software, einem selbst entwickelten App Store und einer eigenen Chip-Produktion wieder empor. Mit dem Huawei Nova 9 kommt nun Huaweis neuestes Smartphone in den Handel, das mit einigen Besonderheiten auftrumpfen möchte. Ob das Nova 9 nicht nur schick ist, sondern auch ansonsten punkten kann, wollen wir in unserem Test überprüfen.

Wie schwer wiegt der Verzicht auf die Google Services?

Machen wir uns nichts vor. Für Huawei dürfte der Neuanfang alles andere als einfach werden. Schließlich musste sich das Unternehmen im Zuge des US-Embargos gezwungenermaßen ein stückweit neu erfinden. Insbesondere eine Alternative zu den GMS (Google Mobile Services) zu finden, dürfte dabei den Löwenanteil der Arbeit ausgemacht haben. Man stampft nicht von heute auf morgen ein komplettes Ökosystem mit hauseigenen und fremdentwickelten Apps aus dem Boden.

In der App Gallery von Huawei findet man sich schnell zurecht. Etwas dünn wirkt das Angebot für westliche Geschmäcker allerdings schon.

Das bedarf Arbeit und Zeit. Mittlerweile findet man sich in Huaweis Betriebssystem richtig gut zurecht. Bei der App Gallery wird jedoch schnell klar, dass diese in der Kreisklasse spielt, während sich der Apple App Store und der Google Play Store in der ersten Bundesliga um die Meisterschale duellieren. Doch Huaweis eigener App Store verbessert sich stetig. Während man am Anfang vor allem als westlicher Nutzer kaum brauchbare Anwendungen gefunden hat, sind mittlerweile auch namhafte Vertreter mit von der Partie.

Mit der App Gallery hat Huawei in den letzten Jahren eine Alternative zu Apple App Store und Google Play Store aus dem Boden gestampft. (Bild: HUAWEI.blog)

Die Tatsache, dass jedoch große Anbieter wie Netflix nicht dabei sind, tut dann doch weh. Auch, wenn die Software-Probleme schwerwiegend sind, kommen in unseren Gefilden auch empfindliche Hardware-Beschränkungen dazu. Schließlich ist es Huawei schlichtweg untersagt, ein Smartphone mit 5G an den Start zu bringen. Dabei ist der Mobilfunkstandard mittlerweile selbst in einigen Einsteigergeräten zu finden. Einen bitteren Beigeschmack bekommt die ganze Sache dann, wenn man mal einen Blick zum ehemaligen Tochterunternehmen Honor wirft.

Das Honor 50 ist fast schon ein Klon des Huawei Nova 9. Allerdings bietet dieses 5G und Google Services.

Dieses hat mit seinem Honor 50 nämlich ein Smartphone an den Start gebracht, das dem Nova 9 wie ein Ei dem anderen ähnelt. Einen entscheidenden Unterschied gibt es dann aber doch. Da Honor (noch) nicht auf der US-Embargoliste steht, darf das Honor 50 ohne angezogene Handbremse und damit ohne Hard- und Softwarebeschränkungen an den Start gehen. Ob sich das in der Praxis bemerkbar machen könnte wollen wir an einigen Stellen im Test einmal vergleichend unter die Lupe nehmen.

Technische Details des Huawei Nova 9

Maße 160 mm x 73,7 mm x 7,77 mm
Gewicht Ca. 175 g (inkl. Akku)
Display 6,57 Zoll großes OLED-Display mit FHD+ Auflösung (2.340 x 1.080 Pixel) 120 Hz
Prozessor Qualcomm Snapdragon™ 778G 4G Octa-core, 4 x Cortex-A78@2,42 GHz + 4 x Cortex-A55@1,8 GHz
Betriebssystem EMUI 12
Speicher 8 GB RAM + 128 GB Flashspeicher
Kamera Quad-Kamera (Hauptkamera mit 50 MP, Ultraweitwinkel-Objektiv mit 8 MP, Tiefenkamera mit 2 MP und Makrokamera mit 2 MP) + Frontkamera (max. 32 MP)
Akku 4.300 mAh, aufladbar mit 66 Watt Netzteil (Super Charger)
Konnektivität 2,4 GHz und 5 GHz, 802.11 a/b/g/n/ac/ax, 2 x 2 MIMO, HE160, 4096 QAM, 8 Spatial-Stream-Sounding MU-MIMO, Bluetooth 5.2, Unterstützung von BLE、SBC、AAC、LDAC, USB Type-C, USB 2.0
Preis € 309,99 *

Huawei Nova 9 Lieferumfang

Huawei Nova 9 Lieferumfang

Hebt man den Deckel der schicken, in weiß gehaltenen Verpackung einmal ab, gibt es keine großen Überraschungen zu entdecken. Neben dem Nova 9 selbst befindet sich ein USB-A auf USB-C-Kabel, das dazugehörige Netzteil mit satten 66 Watt Leistung sowie eine transparente Hülle in der Verpackung. Die obligatorische Nadel zum Öffnen des SIM-Karten-Schachts sowie der übliche Papierkram dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Design und Verarbeitung

Optisch ist das Nova 9 über jeden Zweifel erhaben. So macht es sowohl in Sachen Design als auch bei der Verarbeitung einen sehr guten Eindruck. Vor allem die schlanke Optik und die extrem dünnen Bildschirmränder lassen es modern und locker leicht wirken.

Die seitlich abgerundeten Displayränder sorgen für ein nahezu rahmenloses Design.

Huawei setzt hierbei auf Rundungen, die nicht nur das Gesamtbild auflockern. Obendrein liegt das Smartphone dadurch sehr gut in der Hand. Allgemein bietet das Gerät einen sehr guten Grip und droht trotz seiner Größe nie aus der Hand zu fallen. Die von uns getestete schwarze Version kommt mit einer glänzenden Rückseite daher, während die blaue Farbvariante ein mattes Design an der Rückseite hat.

Unser Testgerät litt durch die glänzende Rückseite unter dem typischen Problem, dass Fingertapser geradezu magisch angezogen wurden. Wer damit ein Problem hat, sollte sich wohl eher die blaue Ausführung mit matter Rückseite ansehen. Alternativ kann man auch einfach die beiliegende Hülle verwenden. Apropos Fingerabdrücke.

Huawei Nova 9 auf Verpackung
Durch das dicke Kameramodul wackelt das Nova 9 leider auf ebenen Oberflächen.

Während diese auf der Rückseite in den Augen vieler sicherlich störend wirken dürften, sind sie auf dem Display gern gesehen. Huawei setzt beim Entsperren nämlich auf einen Sensor, welcher unter dem Display sitzt. Dieser reagierte im Test stets zuverlässig und schnell.

Huawei Nova 9
Die Selfie-Kamera versteckt sich hinter einem Punchhole.

Trotz seiner vergleichsweise großen Bildschirmdiagonale von 6,57 Zoll ist das Nova 9 nicht zu wuchtig in den Händen. Dies liegt nicht zuletzt an den humanen Maßen von 160 mm x 73,3 mm x 7,8 mm. Du musst also keine riesigen Hände haben, um das Gerät adäquat bedienen zu können.

Auch der Rückseite sehen wir Huawei von einer völlig neuen Seite. Möglicherweise möchte hier der einstige König in Sachen Smartphone-Kameras zur alten Stärke zurückkehren. Optisch tut er dies mit den zwei unterschiedlichen Kreisen schon einmal. Zwar gefällt uns das Design der Kameras, doch ein Problem bringt auch diese mit. Wie viele andere Smartphone-Kameras sorgt auch diese nämlich für nerviges Wackeln, wenn das Smartphone auf einer flachen Oberfläche wie einem Tisch liegt.

Huawei Nova 9 Rückseite

Wen das stört, der kommt um eine Hülle nicht umhin. Einen weiteren Dämpfer muss man ebenfalls hinnehmen. Huawei spendiert seinem Nova 9 nämlich keinen Schutz vor Staub oder Wasser. Eine Zertifizierung nach IP68 wäre da schon drin gewesen. Schade!

Ein Zwilling kommt selten allein

Es ist schon erstaunlich wie sehr sich das Huawei Nova 9 und das Honor 50 ähneln. Selbst beim genaueren Hinsehen lassen sich hier optisch kaum Unterschiede feststellen. Erst, wenn man einen Blick auf die Rückseite wirft, lässt sich ein entscheidender Design-Unterschied feststellen. Anders als der ehemalige Mutterkonzern setzt Honor nämlich auf insgesamt vier, statt „nur“ zwei verschiedene Farben. Da das Nova 9 mit schwarz und blau aber sicherlich die kleinsten gemeinsamen Nenner gefunden hat, dürfte dies nicht allzu schwer ins Gewicht fallen. Etwas komplizierter sieht es dann schon in den Punkten Hard- und Software aus.

In Sachen Soft- und Hardware muss sich Honor nämlich nicht den nervigen Restriktionen unterwerfen, unter denen Huawei leidet. Das bedeutet, dass das Honor 50 mit klassischem Android (genauer gesagt Android 11) an den Start geht. Mit von der Partie sind auch alle Google Apps und damit auch Services. In Sachen Hardware bietet das Honor 50 einen weiteren gewaltigen Vorteil. So hat das Gerät der ehemaligen Tochterfirma Huaweis 5G an Bord. Führt man sich vor Augen, dass das Honor 50 lediglich 30 Euro mehr kostet als der Klon von Huawei, dürfte es in westlichen Sphären nicht leicht werden für das Nova 9.

Gute Performance ohne 5G

Dass das Huawei Nova 9 gut aussieht und sich gut anfühlt, hätten wir schon einmal geklärt. Doch wie sieht es denn nun mit der Leistung aus? Herzstück der Hardware ist ein Snapdragon 778G 4G aus der gemeinhin bekannten Prozessor-Schmiede Qualcomm. Mit dem Namenszusatz 4G wird bereits ein Defizit klar, das Huawei bei seinem Nova 9 nicht von der Hand weisen kann. 5G ist hier nicht an Bord. Sicherlich hätten die Chinesen gerne den aktuellsten Mobilfunkstandard verbaut. Allerdings mach auch hier wieder das US-Embargo einen Strich durch die Rechnung.

Das Fehlen von schnellem mobilen Internet bedeutet aber keineswegs, dass das Smartphone generell schwach auf der Brust ist. Ganz im Gegenteil. Schließlich bietet der 778G 45 Prozent mehr Leistung als es beim 765G der Fall war. Und das zeigt sich auch in der Praxis. Wirkliche Performance-Probleme mussten wir hier nicht feststellen. Das Nova 9 manövrierte uns stets wunderbar flüssig durch sein Betriebssystem. Anwendungen ließen sich schnell öffnen und schließen. Selbst Gaming war kein Problem. Das schlägt sich auch in den Benchmarks nieder.

Huawei App Gallery
Den Apps, die du in der App Gallery finden kannst, ist der Prozessor des Nova 9 definitiv gewachsen.

Im 3D Mark Slingshot erreichte Huaweis Nova 9 einen Wert von 6.449 Punkten. Wirft man einen Blick auf Benchmark-Ergebnissen des Honor 50 wird klar, dass beide Smartphones trotz des 5G-Vorteils auf Seiten der ehemaligen Tochterfirma in etwa gleichauf sind. Wir haben einen Blick auf die Benchmark-Ergebnisse geworfen und die Punkte miteinander verglichen. So erreichte das Honor 50 im gleichen Benchmark-Test einen Wert von 6.345 Punkten.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch im 3DMark for Android Wildlife Benchmark, der die Hardware des Smartphones ein wenig mehr herausfordert. Hier konnte das Nova 9 einen Wert von 2.499 Punkten erreichen. Das Honor 50 schaffte es wiederum auf 2.501 Punkte. Zu guter Letzt wollen noch einen vergleichenden Blick auf die Ergebnisse im Geekbench 5 werfen. Hier konnte das Nova 9 im Single Core 795 Punkte erreichen. Das Honor 50 schaffte es im Single-Core auf 789 Punkte. In der Geekbench-Disziplin des Multi-Core schafft es das Nova 9 (3.001 Punkte) dann, sich ein wenig vom Honor 50 (2.784 Punkte) abzusetzen.

Der Fingerabdrucksensor unter dem Display reagiert erfreulich schnell.

Ein wirklicher Unterschied lässt sich also allenfalls im Multi-Core Score des Geekbench 5 feststellen. Alles in allem sind die beiden Smartphones bei ihrer Performance aber auf einem Level. Zwar hatten wir kein Honor 50 zum direkten Vergleich zur Hand, angesichts der ähnlichen Benchmark-Ergebnisse würde uns ein nennenswerter Leistungsunterschied aber stark verwundern.

OLED-Display mit 120 Hz

Das Display des Huawei Nova 9 ist über jeden Zweifel erhaben. Hier muss man als Kunde wirklich keine Kompromisse machen. Mit dem OLED-Panel bekommt ihr nicht nur lebendige Farben, sondern auch hohe Kontraste geboten. Dank einer Diagonale von 6,57 Zoll machen auch Videos richtig Spaß auf dem Display. Dafür sorgt auch die hohe Auflösung von 2.340 Pixeln x 1.080 Pixeln. Beim Blick auf den großen Bildschirm zahlen sich auch die gewölbten Displayränder aus. Schließlich wirkt das Nova 9 dadurch nahezu so als hätte es keinerlei Bildschirmränder.

Huawei Nova 9 Vorderseite

Über diese Art der Display-Technik lässt sich natürlich streiten. Schließlich bedeuten gewölbte Ränder in der Regel auch hohe Reparaturkosten, wenn es einmal zum Schaden kommen sollte. Ein besonderes Highlight ist die Bildwiederholrate. Diese liegt bei 120 Hz und soll extrem flüssige Bewegtbilder gewährleisten. In der Praxis spürt man die hohe Hertz-Zahl sofort. So lässt es sich nicht nur wunderbar flüssig durch den Browser scrollen. Obendrein flimmern Games butterweich über den Bildschirm.

Natürlich ist eine hohe Bildwiederholrate ein echter Luxus, an den man sich im Alltag schnell gewöhnt. Allerdings muss man bei den butterweichen Bewegtbildern auch immer im Hinterkopf behalten, dass sie sehr viel Energie fressen. Huawei weiß um dieses Problem und hat eine automatische Anpassung der Bildwiederholrate integriert. So kann das Nova 9 dynamisch zwischen 30 Hz, 60 Hz oder aber 120 Hz hin- und her wechseln. Dabei interpretiert das Smartphone, welche Hertzzahl für die gegenwärtige Anwendung die passende ist.

Die Kamera-Leistung des Huawei Nova 9

Früher galten die Huawei-Smartphones als Sperrspitze, wenn es um die Kameraleistung ging. Doch wie sieht es beim Nova 9 aus? Huawei verbaut hier eine Quad-Kamera. Die riesige Hauptkamera des Vierfach-Objektivs bietet eine Auflösung von 50 Megapixeln und hat eine f/1.9 Blende.

Huawei Nova 9 Kamera

Fotos, die wir mit der Hauptkamera geschossen haben, dürften bei Otto-Normal-Verbrauchern kaum Wünsche offen lassen. Schließlich zeichnen sie sich durch eine tolle Beleuchtung und sehr natürliche, lebendige Farben aus. Hier erkennt man gleich die alten Stärken der Chinesen wieder.

Reizt man die Auflösung aus und geht mit 50 Megapixeln aufs Maximum, muss man sich mit einer eingeschränkten Funktions-Palette zufrieden geben. Das bedeutet, dass insbesondere kein Zoomen mehr möglich ist. Anders sieht dies natürlich im normalen Modus aus. Hier kannst du dich mit einer bis zu 10-fachen Vergrößerung austoben.

Die Hauptkamera zaubert mit maximaler Auflösung tolle Bilder.

Mit Wechsel auf das Ultraweitwinkelobjektiv werden wir auch mit einer anderen Auflösung konfrontiert. Schließlich löst diese mit 8 Megapixeln auf. Etwas weniger Megapixel gibt es beim Tiefenobjektiv und der Makrokamera mit jeweils 2 Megapixeln.

Vor allem die lebendigen Farben überzeugen.

Selbstverständlich darf auch eine Selfie-Kamera nicht fehlen. Hier liefert das Nova 9 mit einer Auflösung von bis zu 32 Megapixeln durchaus beeindruckende Werte ab. Standardmäßig knipst die Punchhole-Kamera jedoch mit 8 Megapixeln Auflösung. Das dürfte den allermeisten ohnehin ausreichen.

Eigens für die Kamera bietet das Huawei Nova 9 spezielle Social Media Features. Der sogenannte VLOG-Modus ermöglicht es nämlich, unterschiedliche „Instagram-taugliche“ Funktionen zu nutzen. So kannst du beispielsweise ein Selfie-Video aufnehmen oder praktischerweise einen Dual-View-Modus aktivieren. Bei letzterem werden sowohl Front- als auch Back-Kamera aktiviert.

Natürlich darf auch ein Portrait-Modus nicht fehlen.

Neben Fotos sind natürlich auch Videos kein Problem mit dem Smartphone. Hier sind Aufnahmen in einer Auflösung von 4K mit maximal 30 Bildern pro Sekunde möglich. Wem Full-HD genügt, der kann auch Videos mit 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen.

Die Akku-Performance

Huawei stattet sein Nova 9 mit einem 4.300 mAh großen Akku aus. Das klingt nicht nur nach viel, sondern zeigte sich auch in der Praxis als Garant für ausdauernden Smartphone-Spaß. So konnte ich mit dem Nova 9 problemlos einen Tag mit überdurchschnittlich viel Smartphone-Nutzung überbrücken.

Huawei Nova 9 Ladegerät

Selbst mit jeder Menge Inhalten, die mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz über den Bildschirm ratterten war dies kein Problem. Ist der Akku dann einmal leer, lässt er sich schnell wieder aufladen. Eigens dafür legt Huawei ein Netzteil mit satten 66 Watt Leistung bei. Eine kabellose Ladefunktion per Qi-Technik wäre aber wünschenswert gewesen. Ohne Kabel geht hier nämlich nichts.

Die Ausstattung

Beim Nova 9 hast du mit „Starry Blue“ und „Black“ zwar die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Farben, bei der Ausstattung überlässt dir Huawei hingegen keine Wahlfreiheit. So kommt das Nova 9 mit 8 GB Arbeitsspeicher und einen Flashspeicher mit 128 GB Kapazität daher. Die 128 GB Speicherplatz lassen sich leider nicht per MicroSD erweitern, was durchaus schade ist.

Wenn Huawei das Nova 9 schon nicht vor dem Eindringen vor Staub und Wasser schützt, hätte wenigstens ein microSD-Slot an Bord sein dürfen. Ansonsten gibts hier mit Bluetooth 5.2 und 2,4 sowie 5 GHz-Band WLAN die aktuellste Hardware-Technik. Auch NFC ist mit an Bord. Da Google Pay aber selbstverständlich ebenfalls nicht auf dem Nova 9 funktioniert, fällt ein entscheidender Nutzen des Chips weg.

Fazit zum Huawei Nova 9 Test

Mit dem Nova 9 scheint Huawei sich langsam wieder einen Namen im Marktsegment der Smartphones machen zu wollen. Doch gelingt den Chinesen die Wiedergeburt der früher so erfolgreichen Unternehmens-Sparte? Wir denken ja. So punktet das Gerät der oberen Mittelklasse bei uns vor allem mit seinem beeindruckend starken Display. Dieses ist nicht nur kontrastreich und farbenfroh, sondern dank 120 Hz auch butterweich, wenn Bewegtbilder darüber flimmern. Überzeugend finden wir außerdem das schicke Design des Smartphones. Auch die Kamera-Performance erinnert an alte glorreiche Huawei-Zeiten als die Chinesen mit Geräten wie dem P40 Pro noch den Kamera-Thron innehatten.

Das Äußere des Nova 9 ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern fühlt sich auch in den Händen richtig gut an. Eine solche Verarbeitungsqualität ist alles andere als Standard in den Reihen der Mittelklasse-Smartphones. Außerdem leistet sich das Nova 9 im Bereich der Performance keinerlei Schnitzer. Normale Nutzer werden selbst bei anspruchsvollen Anwendungen keine Leistungseinbrüche verkraften müssen. Dank des ausdauernden Akkus, der sich durch 66 Watt starkes SuperCharge schnell wieder aufladen lässt, muss man sich auch um eine leere Batterie kaum Sorgen machen.

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Doch den Elefanten im Raum dürfen wir natürlich nicht außen vor lassen. Genauer gesagt sind es zwei Dickhäuter, die uns beim Nova 9 sauer aufstoßen lassen. Am schwerwiegendsten ist sicherlich das Fehlen der Google Services. Huawei hat mit seiner AppGallery zwar bereits ein beeindruckendes eigenes Ökosystem aufgebaut. Bis dieses allerdings mit dem großen Vorbild aus Kalifornien mithalten können wird, werden wohl noch Jahre vergehen. Des weiteren musst du mit dem Nova 9 auf 5G verzichten. Ende 2021 ist das ein gigantischer Nachteil.

Wer auf die Google Services und 5G nicht verzichten möchte, findet mit dem Honor 50 die perfekte Alternative. Optisch und in Sachen Performance bekommst du hier in etwa das gleiche Paket geboten wie beim Nova 9. Für einen Aufpreis von etwa 30 Euro gibt es aber auch noch die beiden Puzzleteile, die wir im Nova 9 schmerzlich vermissen. Solltest du mit diesen beiden Punkten kein Problem haben oder ohnehin aus dem Google-Kosmos entkommen wollen, bekommst du mit dem Huawei Nova 9 aber ein richtig gutes Smartphone geboten.

Huawei Nova 9 Award

Huawei Nova 9

Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

85/100

Huawei liefert mit dem Nova 9 ein richtig gutes Smartphone ab. Hier treffen ein schickes Design, eine gute Performance, ein beeindruckendes Display und eine tolle Kameraleistung aufeinander. Die Google-Dienste und 5G werden aber viele User schmerzlich vermissen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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