PC-Komponenten

Antec P120 Crystal – Antecs Showcase-Gehäuse im Test

Die Firma Antec, eine bekannte Größe im Gehäusemarkt, positioniert sich mit dem P120 Crystal ebenfalls im Markt der Showcase-Gehäuse. Im Gegensatz zu einigen Klonen des Lian Li O11 Dynamic bringt Antec jedoch einige eigene Ideen mit und zeigt somit, dass man noch frischen Wind einbringen kann. Wie das Gehäuse abschneidet, erfahrt ihr hier im Test.

Spezifikationen

Gehäuse-Typ ATX
Maße (LxHxB) 234 x 485 x 476 mm
PCI-Slots 7/3 (horizontal/vertikal)
Erhältliche Farben schwarz
Front-Anschlüsse 2x USB 3.0, HD-Audio
Laufwerkschächte 3x 2,5″, 2x 3,5″ (1x ersetzbar durch 2,5″)
Formfaktoren E-ATX, ATX, M-ATX, ITX
Lüfter 3x 120/140mm (unten), 3x 120mm (HDD-Käfig muss entfernt werden) / 2x140mm (Seite), 1x 120/140mm (Heck)
Radiatoren 2x 360mm (unten und Seite, HDD Käfig muss für Seitenmontage entfernt werden), 1x 120/140 mm (Heck)
Max. CPU-Kühlerhöhe 185 mm
Max. Grafikkartenlänge 450 mm
Preis € 161,00 *

Lieferumfang

Das Gehäuse kommt, wie üblich, in einem braunen Pappkarton. Dieser ist bedruckt mit einem Bild des Gehäuses und den Spezifikationen.

Generell wird man hier nicht überrascht. Neben den benötigten Schrauben, befinden sich Klettverschlüsse für das Kabelmanagement und eine Anleitung im Karton. Auf vorinstallierte Lüfter wird leider verzichtet – da Gehäuse dieser Art jedoch meist sehr individuell mit RGB-Lüftern ausgestattet werden, ist das an dieser Stelle verschmerzbar. Als kleines Goodie erhält man jedoch einen Metallbügel zum Unterstützen der GPU – dieser ist bereits im Gehäuse vorinstalliert und sorgt dafür, dass schwere Grafikkarten nicht unnötig durchbiegen und so den PCIe-Slot des Mainboards belasten.

Außeneindruck

Wie von einem Gehäuse dieser Art gewohnt, macht das P120 Crystal seinem Namen aller Ehre und strahlt nur so vor Tempered Glas. Neben der kompletten Seite ist auch die Front komplett in Glas gehalten und bietet so viel Einsicht in das Gehäuseinnere. Im Gegensatz zu anderen Gehäusen dieser Art ist hier die komplette Front aus Tempered Glas und wirkt so noch sauberer.

Auf der Rückseite des Gehäuses befinden sich die Belüftungsschlitze für die seitlich montierten Lüfter. Diese sind ordentlich ausgearbeitet und durchweg sauber verarbeitet.

Die starke Verarbeitungsqualität macht sich ebenfalls am Seitenteil aus Glas bemerkbar. Dieses ist als Tür montiert und lässt sich so durch das Herunterziehen eines Schieberiegels öffnen. Die Scharniere machen einen sehr stabilen und soliden Eindruck, Die Tür schließt und öffnet ohne jegliches Schleifen, Kratzen o.Ä.. Der Kunststoffschieber lässt sich gut bewegen und sieht optisch schick aus.

Die rechte Seitenwand ist aus Stahl gefertigt und beeindruckt besonders durch ihre Stabilität. An Material wurde hier nicht gespart, mit knapp einem Millimeter an Materialstärke ist dies durchaus überdurchschnittlich. Das gesamte Panel wird über Rändelschrauben am Korpus befestigt. Zusätzlich befindet sich hinter den Belüftungsschlitzen ein Staubfilter, der magnetisch fixiert ist.

Ebenfalls ist ein Staubfilter an der Unterseite des Gehäuses montiert. Diesen kann man bei Bedarf einfach nach vorne herausziehen, z.B. um diesen zu reinigen. Das Mesh ist recht fein, sodass der Großteil des Staubs außerhalb des Gehäuses bleiben sollte. Der Filter wird in die Füße des Gehäuses geschoben, diese sind zusätzlich gummiert und fest verschraubt.

Inneneindruck

Im Inneren fällt der erste Blick auf den Netzteilschacht. Untypisch für die aktuelle Zeit befindet sich dieser im oberen Bereich. Dieser wirkt durch die matte Oberfläche sehr hochwertig und beinhaltet einen kleinen Ausschnitt für einen direkten Blick auf das Netzteil. Somit ist das gesamte Gehäuse eine einzelne Kammer – im direkten Gegensatz zum O11 Dynamic und anderen Showcase-Gehäusen.

Durch das Netzteil im oberen Bereich fällt somit eine Belüftung über den Deckel weg – dafür hat man ordentlich Platz für Lüfter seitlich in der Front, im Boden und im Heck. Die Airflowmöglichkeiten sind somit durchaus überzeugend. Außerdem entsteht durch diese Entscheidung eine Gehäusetiefe, die ordentlichen Luftkühler für die CPU zulassen – somit hat man hier die freie Wahl der Kühlung.

Auf der Rückseite ist zum Kabelmanagement tatsächlich recht wenig Platz. Aufwendige RGB-Verkabelung wird sehr eng und erfordert einigen Aufwand, da weder eine vorgegebene Kabelführung, noch viele Möglichkeiten Kabel zu verstauen vorhanden sind.

Neben zwei 2,5″-Laufwerksschienen befinden sich im oberen Bereich zwei 3,5″-Schlitten. Die Schlitten für 3,5″-HDDs sind zusätzlich gummiert, sodass Vibrationen, die von den Festplatten auf das Gehäuse übertragen werden, minimiert werden. Möchte man einen 360-mm-Radiator montieren, muss man diese jedoch entfernen. Selbiges gilt für drei 120-mm-Lüfter.

Die Öffnungen für Kabel sind in angenehmer Größe und Anzahl vorhanden. Leider sind diese nicht gummiert, sodass Kabel hinter den Öffnungen sichtbar sind und man so zusätzlich zum Platzmangel versuchen muss, diese nicht sichtbar zu halten.

Systemeinbau

Der Einbau lief ohne größere Zwischenfälle. Kleine Kritikpunkte kamen dennoch auf – die Montage der Kühler im Bodenbereich des Gehäuses setzt voraus, dass man die Füße abschraubt. Diese blockieren die Verschraubungslöcher. Dies ist zwar kein immenser Aufwand – dennoch wurde es bei anderen Gehäusen besser gelöst. Dass man die Tür auch nicht komplett demontieren kann, erschwert das Verschrauben zusätzlich.

Darüber hinaus wird es tatsächlich ziemlich eng durch den angesprochenen Platzmangel. Mit etwas Ruhe und Planung kriegt man jedoch alles untergebracht.

Zu guter Letzt haben wir die Temperaturen gemessen. Im direkten Vergleich tritt das MetallicGear NEO Qube an, ein Gehäuse im ähnlichen Layout. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde ein identisches Testsetup genutzt: Ein Ryzen 5 3600, montiert auf einem MSI B550 Tomahawk und gekühlt durch eine NZXT Kraken X73. Das Ganze wird mit 16 GB RAM und einer GIGABYTE RX 5600 XT GAMING OC verbaut. Die Gehäusebelüftung wird durch einige Wing Boost 3 ARGB und Inter-Tech RS-04 gewährleistet. In beiden Szenarien haben wir die AiO-Wasserkühlung aus dem Gehäuse herausblasen lassen.

Gehäuse CPU-Temperatur GPU-Temperatur
Antec P120 Crystal, 50% Gehäuselüfter 69°C 48°C
Antec P120 Crystal, 100% Gehäuselüfter 68°C 46°C
MetallicGear NEO Qube, 50% Gehäuselüfter 67°C 47°C
MetallicGear NEO Qube, 100% Gehäuselüfter 65°C 46°C

Da beide Gehäuse von unten die GPU belüften, war hier kein Unterschied zu erwarten. Da das MetallicGear-Gehäuse etwas mehr Frischluft in das Gehäuse befördern kann, ist die minimale Differenz in der CPU-Temperatur ebenfalls absehbar gewesen – dennoch überzeugt uns das P120 Crystal temperaturtechnisch durchaus.

Fazit

Das Antec P120 Crystal zeigt definitiv, dass ein O11 Dynamic nicht die einzige Bauweise für eine Front aus Glas darstellt. Antec bietet hier eine Neuerungen, die durchaus nachvollziehbar sind und eine interessante Alternative bieten.

Darüber hinaus überzeugt das P120 Crystal durchweg mit einer überdurchschnittlichen, sauberen Verarbeitung und einer angenehmen Modularität durch einzelne HDD-Käfige und SSD-Schlitten. Die Staubfilter sind einfach zugänglich und simpel zu reinigen. Im Gegensatz zu alternativen Gehäusen dieser Art, lässt sich das Gehäuse ebenfalls gut mit 140mm-Gehäuselüftern füllen und bietet so viele Möglichkeiten.

Aufgrund der kleineren Kritiken im Systemeinbau und des recht hohen Preis – zumindest dafür, dass keine Lüfter inkludiert sind – gibt es von uns den Gold-Award. Der Preis ist jedoch für Gehäuse dieser Art tatsächlich noch tief angesetzt – dafür ist die Verarbeitung umso beeindruckender. Falls einem das Gehäuse optisch zusagt, ist es auf jeden Fall empfehlenswert – es gibt keine relevanten Mängel und überzeugt in nahezu allen Bereichen.

Antec P120 Crystal

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Dämmung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Schönes Showcase-Gehäuse mit viel Tempered Glas.

Tom Hackmann

Bereits in jungen Jahren ist Gaming zur Leidenschaft geworden. Durch diesen Einstieg ist mein Interesse an PC-Hardware entstanden - so habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und verfasse nicht nur Testberichte, sondern arbeite auch Vollzeit in der IT.

Ähnliche Artikel

Neue Antworten laden...

Avatar of Tom
Tom

Moderator

163 Beiträge 32 Likes

Die Firma Antec, eine bekannte Größe im Gehäusemarkt, positioniert sich mit dem P120 Crystal ebenfalls im Markt der Showcase-Gehäuse. Im Gegensatz zu einigen Klonen des Lian Li O11 Dynamic bringt Antec jedoch einige eigene Ideen mit und zeigt somit, dass man noch frischen Wind einbringen kann. Wie das Gehäuse abschneidet, erfahrt ihr hier im Test.
Spezifikationen

Gehäuse-Typ
ATX

Maße (LxHxB)
234 x 485 x 476 mm

PCI-Slots
7/3 (horizontal/vertikal)

Erhältliche Farben
schwarz

Front-Anschlüsse
2x USB 3.0, HD-Audio

Laufwerkschächte
3x 2,5″, 2x 3,5″ (1x ersetzbar durch 2,5″)

Formfaktoren
E-ATX, ATX, M-ATX, ITX

Lüfter
3x 120/140mm (unten), 3x 120mm (HDD-Käfig muss entfernt werden) / 2x140mm (Seite), 1x 120/140mm (Heck)

Radiatoren
2x 360mm (unten und Seite, HDD Käfig muss für Seitenmontage entfernt...

Lese weiter....

Antworten Like

Zum Ausklappen klicken...
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"