PC-Komponenten

DeepCool CK500 – Schlichter Midi-Tower mit viel Platz im Test

Hinter dem Namen DeepCool verbirgt sich ein chinesischer Hersteller von PC-Komponenten. Gegründet wurde DeepCool 1996 in Peking. Zum Produktportfolio des Herstellers gehören unter anderem Gehäuse sowie CPU-Kühler und Kompaktwasserkühlungen. Im Januar 2022 hat DeepCool mit dem CK500 und CK560 zwei weitere Midi-Tower vorgestellt. In diesem Review stellen wir euch davon das CK500 etwas näher vor.

Das CK500 wurde nicht grundsätzlich neu erfunden und übernimmt stattdessen viele Eigenschaften vom DeepCool CG560, welches wir hier bereits getestet haben. So bleiben der geräumige Innenraum, eine schlichte Optik und die hohe Hardware-Kompatibilität. Obendrauf gibt es dazu nun eine schlichte Frontblende aus Stahl, zwei vorinstallierte 140-Millimeter-Lüfter, einen USB-3.2-Typ-C-Anschluss und eine Grafikkartenhalterung. Verzichten muss man allerdings auf jegliche RGB-Effekte. Preislich veranschlagt DeepCool für das CK500 €79,90 (UVP). Ob sich das lohnt, lest ihr hier.

Technische Details

Modell: DeepCool CK500
Gehäuse Typ: ATX
Abmessungen: 230 mm (B) x 471 mm (H) x 456 mm (T)
Gewicht: 8 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Tempered Glass
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse 1x USB 3.2 Typ-C, 2x USB 3.0 Typ-A, 1x HD-Audio, 1x Power, 1x Reset
Laufwerkschächte: 2x 3,5″/2,5″ (intern)
2x 2,5″ (intern)
Erweiterungsslots: 7x horizontal
Formfaktoren: ITX, µATX, ATX, E-ATX
Belüftung: Vorderseite: 3x 120 / 2x 140  mm
Rückseite: 1x 120 / 140 mm
Deckel: 2x 120 / 2x 140 mm
Radiatoren: Vorderseite: 1x max. 360 / 280 mm
Rückseite: 1x max. 140 mm
Deckel: 1x max. 280/ 240 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 175 mm
Max. Grafikkartenlänge: 380 mm
Max. Netzteillänge: 160 mm (mit HDD-Käfig)
Platz für Kabelmanagement 21 mm
Preis: €79,90 (UVP), aktuell: € 84,90 *
Besonderheiten: Tempered Glass, 2 vorinstallierte Lüfter, Frontpanel aus Stahl

Lieferumfang

In Bezug auf die Verpackung ändert DeepCool seine Herangehensweise nicht. So wurde der überwiegend braune Karton lediglich mit einigen türkisen Farbelementen bedruckt und zudem mit einem Aufkleber versehen. Der farbige Aufkleber zeigt ein Bild des Gehäuses und die wichtigsten technischen Daten zum Tower. Im Karton hat DeepCool das CK500 in zwei normale Styropor-Blöcke und zusätzliche Schaumstoffmatten gehüllt. Diese Vorkehrungen dürften mögliche Beschädigungen beim Transport gut verhindern. Das Frontpanel aus Stahl wurde separat verpackt und ist zusätzlich mit Schaumstoff geschützt. Sämtliches Montagezubehör hat der Hersteller in einem Beutel innerhalb des Gehäuses platziert. Dieser beinhaltet alle notwendigen Schrauben, einige Kabelbinder und eine Montageanleitung.

Außeneindruck

DeepCool hat das CK500 sehr schlicht und zeitlos gestaltet. Das Frontpanel zeichnet sich durch eine schwarz lackierte Stahlplatte aus, die vollständig geschlossen und nach hinten abgerundet ist. Für ausreichend Airflow sollen die länglichen Öffnungen sorgen, die beidseitig am Ende des Frontpanels zu finden sind. Durch einen leichten Ruck kann das magnetisch arretierte Frontpanel entfernt werden und gibt den Blick auf einen feinen Staubfilter frei. Hinter diesem Filter hat DeepCool zudem einen einzelnen 140-Millimeter-Lüfter positioniert. Ob und wie stark die geschlossene Stahlplatte den Airflow beeinflusst, untersuchen wir später etwas genauer.

Anders als die Front, wurde der Deckel eher luftig gestaltet und für den Einbau von Lüftern oder Radiatoren optimiert. Dominiert von einer großen Lüfteröffnung inklusive Staubfilter hat der Hersteller hier außerdem das I/O-Panel untergebracht. Dieses verfügt über einen USB-3.2-Typ-C- sowie zwei USB-3.0-Typ-A-Anschlüsse, einen HD-Audio-Comboport und zwei Taster für Power und Reset.

Trotz des Verzichts auf RGB, spendiert DeepCool dem CK500 ein Seitenfenster aus Tempered Glass mit einer Materialstärke von vier Millimetern. Wie üblich, befindet sich das Glasfenster auf der linken Seite und wurde auf einen Stahlrahmen geklebt, der wiederum mit zwei Rändelschrauben am Korpus befestigt wurde. Das rechte Seitenteil besteht aus Stahl und kann eine Materialstärke von 0,55 Millimetern vorweisen. Bei der Größe des Panels ist das bereits grenzwertig. Dafür verfügt es aber auch über Rändelschrauben und eine Ausziehhilfe.

Die Rückseite des CK500 verbirgt nichts außergewöhnliches. Das Netzteil wird am Boden platziert und darüber finden sich sieben Erweiterungsslots mit wiederverwendbaren Blenden. Die Verschraubung der Erweiterungskarten erfolgt erstaunlicherweise im Innenraum und nicht außerhalb. Über den Erweiterungsslots ist der zweite vorinstallierte Lüfter im 140er-Format und der Ausschnitt für die I/O-Blende des Mainboards zu finden.

Anders als beim CG560, wurde beim CK500 nicht am Staubfilter gespart. So wurde hier keine einfache Matte aus Mesh vor dem Netzteil platziert, sondern ein feiner Staubfilter mit Kunststoffrahmen verbaut. Dieser lässt sich zur Reinigung einfach nach hinten abziehen. Einen sicheren Stand erhält der Tower durch vier Standfüße aus Kunststoff, die zusätzlich mit einer Schicht Gummi beklebt wurden. Ein weiteres auffälliges Merkmal sind zwei Schrauben in der Nähe des HDD-Käfigs, die auf eine Modularität hindeuten.

Inneneindruck

Im Innenraum gibt es in Bezug auf das Layout keine Unterschiede zum CG560. So unterteilt sich das Innere in zwei Kammern. Die obere Kammer ist sehr groß und zeichnet sich durch ein planes Mainboard-Tray aus. Zur Optimierung der Verkabelung hat DeepCool das Tray mit zwei großen und drei kleinen Kabelmanagement-Öffnungen ausgestattet. Die zwei großen Löcher verfügen zusätzlich über Gummierungen. Durch die offene Gestaltung des Innenraums kann der vorinstallierte Frontlüfter problemlos Frischluft in den Innenraum befördern. Ein weiteres Feature des CK500 findet sich aber im vorderen Bereich auf der Höhe der Grafikkarte. DeepCool hat diesem Midi-Tower nämlich eine modulare GPU-Halterung spendiert.

Wie so oft, kommt auch beim CK500 eine Netzteilabdeckung zum Einsatz. Diese verdeckt das Netzteil, dessen Kabel und den HDD-Käfig. Zur Erleichterung der Verkabelung verfügt die Abdeckung außerdem noch über zwei Kabelmanagement-Öffnungen und, im vorderen Bereich, über einen großen Ausschnitt der die Kompatibilität zu Radiatoren erhöhen soll.

Unterhalb der Netzteilabdeckung verstecken sich offensichtlich das Netzteil und ein modularer HDD-Käfig. Der Montageplatz des Netzteils verfügt zur Minimierung von Vibrationen über dünne Gummipuffer. Ansonsten gibt es auf der Rückseite des Mainboard-Trays vor allem Platz für Kabel. Um die Anschlüsse des Netzteils noch besser verlegen zu können, hat der Hersteller an zahlreichen Stellen Halteösen für Kabelbinder in die Rückwand stanzen lassen und die Kabel des I/O-Panels bereits vorverlegt.

Die Installationsmöglichkeiten für herkömmliche Datenträger entsprechen dem gewählten Layout. So können im modularen HDD-Käfig entweder zwei 3,5″- oder 2,5″-HDDs eingebaut werden. Dazu müssen die Kunststoffrahmen herausgezogen, bestückt und wieder hineingeschoben werden. Zusätzlich lassen sich an der Rückseite des Mainboard-Trays zwei weitere SSDs platzieren. Hier erfolgt die Befestigung über Gummiringe und längliche Schrauben. Pro SSD muss man vier solcher Schrauben befestigen und den Datenträger dann an die Gummiringe drücken. Einfacher geht es nicht.

Die äußere und innere Verarbeitungsqualität ist überwiegend auf einem guten bis sehr gutem Niveau. So sind durchweg keine scharfen Kanten oder Lackierungsfehler erkennbar. Gleiches gilt für die Materialqualität. Lediglich die Materialstärke des Seitenteils ist eher grenzwertig gewählt für die anvisierte Preisklasse.

Systembau im DeepCool CK500

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwenden wir einen  AMD Ryzen 5 1400 auf einem MSI B350 PC Mate mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einem LC-Power Cosmo Cool LC-CC-120-RGB gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,25 V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum mit einem Effizienzgrad von 80 Plus Platinum.

Ein durchdachtes Layout und die großzügigen Platzverhältnisse haben den Einbau aller Komponenten sehr einfach gemacht und alles war schnell erledigt. Das plane Mainboard-Tray erlaubt besonders breite Hauptplatinen und verfügt über gut positionierte Kabelmanagement-Öffnungen, die teilweise sogar gummiert wurden. Zusammen mit dem sehr guten Raumangebot auf der Rückseite des Mainboard-Trays kann ein sehr ordentliches System geschaffen werden.

Da der Korpus des CK500 sich im Vergleich zum CG560 nicht verändert hat, bleibt die Hardware-Kompatibilität hervorragend. CPU-Kühler dürfen bis zu 175 Millimeter hoch und Grafikkarten bis 380 Millimeter lang sein. Ohne den HDD-Käfig gilt diese Länge potentiell auch für das Netzteil. Mit HDD-Käfig darf die PSU maximal 160 Millimeter lang sein. Auch für eine Wasserkühlung sollte das CK500 genug Platz bieten. Laut Hersteller hat es Platz für einen 360er-Radiator in der Front und einen 280/240er-Radiator im Deckel.

Ab Werk verbaut DeepCool im CK560 zwei Lüfter. Diese haben jeweils eine Rahmenbreite von 140 Millimetern, drehen mit maximal 1000 Umdrehungen pro Minute und sind vollständig schwarz gehalten. Der Anschluss am Mainboard erfolgt über schwarze 3-Pin-Kabel, die leider etwas kurz geraten sind. Leichte Lagergeräusche waren während des Betriebs bzw. bei reduzierter Umdrehungszahl wahrnehmbar.

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im DeepCool CG560 erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden bei einer Raumtemperatur von 20 °C 15 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Außerdem wurde der Test mit zwei verschiedenen Lüftergeschwindigkeiten und ohne Staubfilter durchgeführt.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% PWM (1300 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
2x 140 mm (700 rpm)
CPU: 74 °C
GPU: 66 °C
CPU: 50% PWM (1300 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
2x 140 mm (1000 rpm)
CPU: 70 °C
GPU: 64 °C
CPU: 50% PWM (1300 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
2x 140 mm (1000 rpm)
ohne Frontpanel
CPU: 66 °C
GPU: 59 °C

In Bezug auf die Temperatur kann das CK500 nicht mit dem CG560 mithalten. Der Grund dafür sind die zwei fehlenden Lüfter in der Front und das deutlich restriktivere Frontpanel. Ohne das Frontpanel waren CPU und GPU circa 5 Grad kälter bei gleichen Lüftergeschwindigkeiten. Bedenkt man aber, dass es sich bei unserem Test um ein Worst-Case-Szenario handelt, sind die erzielten Temperaturen OK. Wir würden aber empfehlen mindestens einen zweiten Gehäuselüfter in der Front zu platzieren, der Frischluft direkt in Richtung des CPU-Kühlers befördert. Bei voller Umdrehungszahl sind die Lüfter gut aus dem Gehäuse herauszuhören, wirken aber nicht stark störend.

Fazit zum DeepCool CK500

Das DeepCool CK500 bzw. CK560 sollen grundsätzlich eine Weiterentwicklung des CG560 sein. In vielen Punkten ist das auch gelungen. So verfügt das Gehäuse nun über ein aktuelles I/O-Panel mit USB-Type-C-Port, eine praktische GPU-Stütze und auch die Montage von Datenträgern wurde beim CK500 im Vergleich zum CG560 deutlich verbessert. Gleiches gilt für die klar besseren Staubfilter für Netzteil und Frontlüfter. Weiterhin gut sind das allgemeine Innenraum-Layout, das Kabelmanagementsystem und die grundlegende Verarbeitung. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch ein Seitenfenster aus Glas, welches heutzutage eigentlich bei keinem Gehäuse fehlen darf.

Zurückstecken muss man als Käufer in diesem Fall aber bei den RGB-Effekten und der gebrachten Kühlleistung. So fallen die Temperaturen des Systems durch die geschlossene Front höher aus. Außerdem wirkt die Stahlplatte an der Front zwar solide, der Befestigungsmechanismus über Magneten hat aber gewisse Schwächen. Bewegt man das Gehäuse, wackelt die Platte leicht hin und her. Auch die Materialstärke des rechten Seitenteils könnte für die anvisierte Preisklasse durchaus besser sein.

Da wir nun die positiven und negativen Aspekte des CK500 nochmal zusammengefasst haben, kommt nun der Faktor des Kaufpreises. Mit €79,90 (UVP) liegt dieser Midi-Tower auf einem ähnlichen Niveau wie das CG560. Verzichten muss man dafür aber auf die RGB-Lüfter und das airflow-optimierte Frontpanel. Wer lieber den Einsatz von RGB bevorzugt, die Vorteile der CK-Reihe aber nicht missen möchte, für den könnte das CK560 geeigneter sein. Dieses kommt mit einem luftigerem Frontpanel und drei RGB-Lüftern in der Front, kostet aber €20 mehr.

DeepCool CK500

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

DeepCool verzichtet beim CK500 zwar auf RGB, setzt dafür aber auf eine schicke und zeitlose Optik, eine grundsätzlich gute Verarbeitung sowie ein hervorragendes Layout mit viel Platz für Hardware. Lediglich der Airflow leidet etwas unter der Gestaltung des Stahl-Frontpanels.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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