Seitdem Cooler Master 1992 in Taiwan gegründet wurde, produziert der Hersteller PC-Gehäuse, Netzteil, CPU-Kühler und viele weitere PC-Komponenten. Gerade mit Gehäusen aus der MasterBox-Serie sowie dem weltweit bekannten Hyper 212 CPU-Kühler hat sich Cooler Master einen Namen gemacht. Weiterhin gehört die Elite-Serie zu den sehr beliebten Produkten, in welcher der Hersteller im September 2021 ohne große Vorankündigung ein neues Produkt vorgestellt hat. Das neue Gehäuse hört auf den Namen Cooler Master Elite 500 ODD und wird in diesem Test von uns etwas genauer unter die Lupe genommen.
Hinter dem Cooler Master Elite 500 versteckt sich ein normal großer Midi-Tower, der mit einer schlichten und zeitlosen Optik sowie einer hohen Hardwarekompatibilität daher kommen soll. Cooler Master bietet das Elite 500 insgesamt in vier Versionen an. Einmal mit bzw. einmal ohne Montageplatz für ein internes 5,25″-Laufwerk sowie mit Seitenteil aus Stahl oder Seitenfenster aus Hartglas. Die Version mit ODD-Schacht und Stahl-Sidepanel, welche wir heute testen, kostet derzeit € 79,19 *. Ob sich diese Investition lohnt, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details
Modell: | E500-KN5N-S00 (Steel, ODD) |
Gehäuse Typ: | ATX |
Abmessungen: | 204 mm (B) x 455 mm (H) x 464 mm (T) |
Gewicht: | 5,25 kg |
Material: | Stahl, Kunststoff |
Farbe: | Schwarz |
Front-Anschlüsse | 2x USB 3.2 Typ-A, 1x HD-Audio (Kopfhörer/Mikrofon) |
Laufwerkschächte: | 1x 5,25″ (extern) 2x 3,5″/ 2,5″ (intern) 5x 2,5″ (intern) |
Erweiterungsslots: | 7x horizontal |
Formfaktoren: | ATX, mATX, ITX |
Belüftung: | Front: 2x 120/ 140 mm Heck: 1x 120 mm Deckel: 2x 120 / 2x 140 mm |
Radiatoren: | Front: 1x 240/ 280/ 360 mm (360mm nur wenn ODD-Slot entfernt) Heck: 1x 120 mm Deckel: 1x 240 mm (max. 32 mm Komponentenhöhe Mainboard) |
Max. CPU-Kühlerhöhe: | 163 mm |
Max. Grafikkartenlänge: | 400 mm |
Max. Netzteillänge: | 180 mm (mit HDD-Käfig) |
Platz für Kabelmanagement: | 18,5 mm |
Preis: | € 79,19 * |
Besonderheiten: | Staubfilter, Kabelmanagement, 1x vorinstallierter 120mm-Lüfter, Montage-Slot ODD (5,25″) |
Cooler Master Elite 500 Test: Der Lieferumfang
Verpackt hat Cooler Master das Elite 500 in einem braune Karton aus Pappe, auf den sowohl einige schematische Zeichnungen des Towers als auch alle technischen Daten sowie eine Auflistung der wichtigsten Features aufgedruckt wurden. Innerhalb des Kartons hat Cooler Master den Midi-Tower in zwei Blöcke aus hartem Styropor und eine Folie aus Kunststoff umhüllt.
Das Montagezubehör platziert der Hersteller hinter dem Mainboard-Tray in einem Beutel. Dieser enthält alle wichtigen Schrauben, eine Nuss zum Eindrehen der Abstandshalter, eine Hand voll Kabelbinder sowie eine Montageanleitung. Diese ist seltsamerweise für die Version ohne ODD.
Ansonsten gehören zum Lieferumfang drei vorinstallierte Staubfilter und ein Lüfter an der Rückseite des Elite 500.
Außeneindruck
Optisch setzt Cooler Master beim Elite 500 eindeutig auf Understatement. So wurde das Frontpanel aus Kunststoff relativ schlicht gestaltet und zeichnet sich vor allem durch ein großes Belüftungsgitter aus. Dessen Streben sind vertieft und so gestaltet, dass die Luft zwar rein, der Schall aber nicht so gut herauskommt. Umrandet wird das Gitter von einem Streifen in Klavierlack-Optik. Dahinter gibt es Platz für zwei 120-mm- oder zwei 140-mm-Lüfter.
Eine weitere Besonderheit des Elite 500 ist aber die Montagemöglichkeit eines 5,25″-Laufwerks. Dazu versieht Cooler Master der oberen Bereich des Frontpanels mit einer Blende, die von Innen entfernt werden kann. Oberhalb der Blende findet man zuletzt noch das I/O-Panel. Dieses wurde mit zwei USB-3.0-Anschlüssen, einem HD-Audio-Combo-Port und zwei Taster für Power (weiß beleuchtet) und Reset.
Die Oberseite des Elite 500 verfügt über eine große Belüftungsöffnung mit Montageschienen für zwei 120-mm- oder zwei 140-mm-Lüfter. Darüber hat der Hersteller einen magnetischen Meshfilter platziert. Dieser soll nicht nur den Einfall von Staub verhindern sondern auch die Optik verbessern.
Bei unserer Variante geht es auch an den Seiten unspektakulär zu. Beide Sidepanels bestehen aus Stahl, werden mit jeweils zwei Rändelschrauben am Korpus verschraubt und habe eine ausreichende Stabilität. Die (De-)Montage der Seitenteile ist problemlos möglich und nicht hakelig.
Die Rückseite des Elite 500 zeigt ein typischen Erscheinungsbild für einen Midi-Tower. Das Netzteil wird unten platziert und darüber finden sich sieben PCI-Slotblenden sowie ein vorinstallierter 120-mm-Lüfter. Die Slotblenden sind leider nicht wiederverwendbar. Da sich zudem auch keine Ersatzblenden im Lieferumfang befinden, ist das bei dem verlangtem Verkaufspreis ein eindeutiger Minuspunkt.
Einen sicheren Stand erhält der Midi-Tower über vier runde Füße aus schwarzem Kunststoff. Diese wirken stabil und wurden, zum Schutz des Untergrundes, mit einer Schicht Moosgummi beklebt. Weiterhin findet sich an der Unterseite ein herkömmlicher Staubfilter aus Mesh, der dafür sorgen soll, dass das Netzteil sauber bleibt. Die Entfernung des Staubfilters gestaltet sich aber eher schwierig.
Inneneindruck
Cooler Master bringt beim Elite 500 ein Standard-Layout mit zwei Kammern zum Einsatz. Die obere Kammer ist sehr geräumig und für einen hohen Airflow optimiert. So befinden sich hinter den optionalen Frontlüftern keine Festplattenkäfige, die für Luftverwirbelungen sorgen könnten. Das Mainboard-Tray ist plan gestaltet und wurde vom Hersteller mit zahlreichen großen und kleinen Kabelmanagement-Öffnungen ausgestattet. Des Weiteren darf natürlich auch der Ausschnitt für CPU-Kühler-Backplates im Mainboard-Tray nicht fehlen. Der Platz zwischen Mainboard-Tray und Deckel ist recht knapp. Die Montage eine Radiators wird hier also eher schwierig.
Die Unterteilung der Kammern erfolgt durch eine Netzteilabdeckung. Diese ist vollständig geschlossen und überspannt nahezu den gesamten unteren Bereich. Die einzigen Ausnahmen sind eine Nische für Radiatoren in der Front und ein Belüftungsgitter oberhalb des Netzteils. Weiterhin verfügt die Abdeckung über zwei Öffnungen zum Verlegen von Kabeln.
Ein Blick unter die Abdeckung offenbart die Montageposition des Netzteils. Anders als bei vielen anderen Gehäusen in dieser Preisklasse, verzichtet Cooler Master hier aber auf eine Entkopplung. So ruht die Stromversorgung lediglich auf vier Stahlelementen. Vor dem Netzteil hat der Hersteller den modularen HDD-Käfig platziert. Durch die Entfernung einer Rändelschraube kann der Käfig nach vorne versetzt oder komplett entfernt werden.
Ansonsten geht es an der Rückseite des Mainboard-Trays äußerst unspektakulär zu. Trotzdem muss man auf nichts verzichten. 18,5 Millimeter für Kabel sind zwar nicht gerade üppig, dürften für die meisten Standardkabel aber ausreichend sein. Darüber hinaus gibt es zahlreichen Ösen für Kabelbinder und auch die Kabel des I/O-Panels sind ab Werk sinnvoll vorverlegt.
Das Cooler Master Elite 500 ODD bietet ab Werk Platz für fünf 2,5″ sowie zwei 3,5″/2,5″-Datenträger. Innerhalb des modularen HDD-Käfigs befinden sich zwei Rahmen aus Kunststoff die werkzeuglos zwei große Festplatten aufnehmen können. Die Montage der übrigen 2,5″-Datenträger erfolgt über längliche Montagestifte und Gummiringe. Auch hier wird kein Werkzeug benötigt. Das Highlight dieses Midi-Towers ist aber der modulare 5,25″-Schacht für ein DVD-Laufwerk, bei dem die Montage ebenfalls werkzeuglos vonstattengeht. Entfernt man den Schacht, erhält man an der Front Platz für einen dritten 120-mm-Lüfter.
Cooler Master Elite 500 Test : Einbau der Komponenten
Nun kommen wir zum Systemeinbau beim Cooler Master Elite 500 Test. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400 auf einem MSI B350 PC Mate mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einem LC-Power Cosmo Cool LC-CC-120-RGB gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,25 V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum mit einem Effizienzgrad von 80 Plus Platinum.
Der Einbau aller Komponenten war einfach und schnell erledigt. Durch die vorinstallierten Abstandshalter für das Mainboard und nur einer Variante an Schrauben für alle Komponenten, konnte zudem weitere Zeit gespart werden. Auch die Verkabelung unseres Testsystem war kinderleicht. So waren alle Kabel schnell verlegt und verzurrt. Aufgrund des nur ausreichenden Platzangebots hinter dem Mainboard-Trays sollte man das Stapeln von Kabelsträngen aber vermeiden. Dennoch wirkt das Gesamtergebnis ohne großen Aufwand sehr ordentlich und aufgeräumt.
In Bezug auf die Hardware-Kompatibilität, bietet das Cooler Master Elite 500 auch für leistungsstarke Kühler und Komponenten ausreichend Platz. CPU-Kühler dürfen 163 Millimeter hoch und Grafikkarten bis zu 400 Millimeter lang sein. Für das Netzteil stehen mindestens 180 Millimeter Platz zur Verfügung. Möchte man eine Wasserkühlung einbauen, dann muss man jedoch etwas zurückstecken. In der Front passt maximal ein 280-mm-Radiator, wenn der ODD-Rahmen bleiben muss. Ohne den 5,25″-Slot passt in der Front aber auch ein 360-mm-Radiator.
Der vorinstallierte 120-mm-Lüfter ist vom Typ 202001180GP und dreht mit maximal 1200 Umdrehungen pro Minute. Optisch setzt sich der Lüfter aus einem schwarzen Rahmen und einem grau sowie leicht transparenten Rotor mit sieben Lüfterblättern zusammen. Der Anschluss am Mainboard erfolgt über einen 3-Pin-Anschluss.
Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die beim Cooler Master Elite 500 Test erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden bei einer Raumtemperatur von 20 °C 15 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Außerdem wurde der Test mit zwei verschiedenen Lüftergeschwindigkeiten durchgeführt.
Szenario |
Temperatur |
CPU: 50% PWM (950rpm) GPU: 50% PWM (1650 rpm) Open-Air-Benchtable (keine weiteren Lüfter) |
CPU: 67,0 °C GPU: 57,7 °C |
CPU: 50% PWM (950 rpm) GPU: 50% PWM (1650 rpm) 1x 120 mm 7V (800 rpm) |
CPU: 74,2 °C GPU: 66,0 °C |
CPU: 50% PWM (950 rpm) GPU: 50% PWM (1650 rpm) 1x 120 mm 12V (1250 rpm) |
CPU: 68,7 °C GPU: 64,4 °C |
Durch den vorinstallierten Lüfter im Heck sowie den offen gestalteten Deckel, gibt es zumindest bei maximaler Drehzahl keine große Temperaturdifferenz zum Benchtable-Ergebnis Das gilt allerdings nur für die CPU und zudem ist der Lüfter bei Höchstgeschwindigkeit gut aus dem Tower wahrnehmbar.
Die GPU wird insgesamt deutlich wärmer. Reduziert man zudem die Lüfterdrehzahl, dann erhöht sich die CPU-Temperatur ebenfalls ein ganzes Stück. Zusammengefasst bleiben alle Werte aber in unkritischen Bereichen. Dennoch empfehlen wir beim Kauf des Elite 500 mindestens einen weiteren Lüfter in der Front zu platzieren.
Cooler Master Elite 500 Test: Fazit
Kommen wir nun zum Fazit dieses Reviews. Als positive Eigenschaften kann man beim Cooler Master Elite 500 das äußerst schlichte Design und die grundsolide, wenn auch nicht herausragende, Verarbeitungsqualität nennen. Aufgrund des geräumigen Innenraums war außerdem die Montage der Hardware sehr einfach umzusetzen. Ein besonderes Highlight ist bei diesem Midi-Tower aber der Support für ein 5,25″-Laufwerk. Dessen Support wird bei aktuellen Gehäusen immer weniger, wird aber an der einen oder anderen Stelle noch benötigt.
Wo es Licht gibt, da ist aber auch immer Schatten. Diese Schatten sind bei Elite 500 zwar nicht tiefschwarz aber dennoch vorhanden. So wäre ein zweiter Lüfter in der Front sehr sinnvoll gewesen, gerade wenn man etwas stärkere Gaming-Hardware im Elite 500 verbauen möchte. Ebenfalls negativ sehen wir die gebotene Ausstattung für den veranschlagten Verkaufspreis. Alle wichtigen Features sind zwar vorhanden, sind aber meistens auch schon bei Gehäusen in der 50€-Klasse zu finden.
Somit macht das Cooler Master Elite 500 zwar einiges gut, ist aber in keiner Kategorie wirklich herausragend und bietet für den verlangten Preis einfach zu wenig. Ist man auf der Suche nach einem Gehäuse mit 5,25″-Slot und einer schlichten Optik, dann könnte das Elite 500 ein Kandidat sein. Die negativen Aspekte sollte man aber im Hinterkopf behalten.
Cooler Master Elite 500
Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis
79/100
Das Cooler Master Elite 500 ist ein grundsolider Midi-Tower, der viele Basisanforderungen an ein unauffälliges und geräumiges Gehäuse erfüllt. Für die gebotene Ausstattung ist der Gesamtpreis aus unserer Sicht derzeit aber zu hoch.