PC-Komponenten

Streacom BC1 V2 Test – Neuauflage des beliebten Benchtables

Der Hardware-Hersteller Streacom wurde 2010 in den Niederlanden gegründet und legt seitdem den Fokus auf die Entwicklung von hochwertigen Small-Form-Factor- und passiv gekühlten Gehäusen aus Aluminium. Neben dem sehr erfolgreichen Streacom DA2 hat der Hersteller aber auch einen ganz anderen Typ von Gehäuse im Repertoire. Im Zuge des „Open Benchtable Project“ hat Streacom zusammen mit seinen Partnern zwei offene Benchmark-Tische entworfen. Vor etwa einem Jahr haben das BC1 bzw. BC1 Mini mit der V2 eine neue Revision erhalten. In diesem Test werfen wir heute einen Blick auf das Streacom BC1 V2.

Wie auch die alte Revision, soll das BC1 V2 besonders durch ein cleveres Design und einen transportablen Aufbau überzeugen. Das ermöglicht den schnellen und flexiblen Aufbau oder Umbau von Komponenten bzw. ganzen PC-Systemen. Zusätzlich kann der Benchtable nun auch vertikal aufgestellt werden. Das Streacom BC1 V2 unterstützt Mainboards und Netzteile im ATX-Format, besteht aus massivem Aluminium und kommt in den Farbvarianten Silber, Schwarz und Titan verfügbar. Preislich geht es ab Preis für das BC1 V2 € 166,45 * los.

Technische Details

Modell: Streacom BC1 V2 silber
Gehäuse Typ: ATX
Abmessungen: 360 mm (B) x 8 / 100 mm (H, demontiert / montiert) x 250 mm (T)
Gewicht: 1,75 kg
Material: Aluminium (Basisplatte), Stahl (Schrauben, Abstandshalter)
Farbe: Silber
I/O-Panel: 2x 12-mm-Aussparungen für Schalter
Laufwerkschächte: 2x 3,5″/ 2,5″
Erweiterungsslots: 4x horizontal
Formfaktoren: E-ATX, XL-ATX, ATX, Micro-ATX, Mini-ITX, Mini-ATX
Höhe Mainboardabstandshalter: 25 mm
Belüftung: linke Seite: 2x 120/ 140 mm
rechte Seite: 3x 120/ 2x 140 mm
Radiatoren: linke Seite: 1x 240/ 280 mm
rechte Seite: 1x 240/ 280/ 360 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: unbegrenzt
Max. Grafikkartenlänge: unbegrenzt
Max. Netzteillänge: 320 mm (horizontaler Aufbau), 190 mm (vertikaler Aufbau)
Maximales Netzteilgewicht: 10 kg
Maximales Radiatorgewicht je Halterung 7 kg
Zulässiges Gesamtgewicht aller Komponenten 25 kg
Preis: € 166,45 *
Besonderheiten: Ständer mit gummierten Standfüßen, vertikal aufstellbar

Streacom BC1 V2 Test: Der Lieferumfang

Das Streacom BC1 V2 kommt in einem flachen Karton aus hochwertiger Pappe. Der Karton ist braun und wurde nicht bedruckt. Hersteller und Name des Benchtables wurden auf einen separaten braunen Streifen gedruckt, welcher wiederum auf die Verpackung geklebt wurde und gleichzeitig als Siegel dient. Durchtrennt man das Siegel, dann kann man die Box aufklappen und es zeigt sich das BC1 V2, welches durch zusätzliche Elemente aus Schaumstoff geschützt wird. Da die Verpackung über Magnete verfügt, kann diese problemlos auch wieder verschlossen werden. Weiteres Zubehör ist nicht vorhanden und auf einen gedruckte Montageanleitung hat Streacom, zum Schutz der Umwelt, auch verzichtet. Diese lässt sich aber digital einsehen.

Optischer Eindruck und Aufbau

Wie der Vorgänger, ist auch der Streacom BC1 V2 demontiert sehr flach und eignet sich perfekt für den Transport. Die Basisplatte besteht vollständig aus Aluminium und wiegt mit allen Zubehörteilen unter zwei Kilogramm. Die Verarbeitung aller Bauteile ist sehr hochwertig und scharfe Kanten sucht man vergebens. Das der Benchtable dafür gebaut wurde um möglichst transportabel zu sein, lässt sich zudem auch daran erkennen, dass die Basisplatte mit einer Griffmulde ausgestattet wurde.

Wie aber bereits erwähnt, ist das Design des BC1 V2 auf eine hohe Funktionalität ausgelegt. Auch im demontierten Zustand befinden sich alle, zur Montage notwendigen, Bauteile am Korpus des Benchtables. Damit geht keine Schraube verloren und alles hat einen festen Platz. Weiterhin haben alle Schraubentypen eine individuelle Struktur um sie unterscheiden zu können. Obwohl Streacom keine Montageanleitung beilegt, sollte nahezu jeder Montageschritt selbsterklärend sein, wenn man schon mal mit Hardware oder einem normalen Gehäuse zu tun hatte. Sollten alle Stricke reißen, gibt es auf der Homepage des Herstellers aber auch eine Montageanleitung.

Neu ist beim Streacom BC1 V2 die Möglichkeit zur vertikalen Orientierung des Benchtabels. Dazu müssen lediglich die zwei Standfüße anders positioniert werden. Durch entsprechende Montagepunkte kann die Basisplatte dabei in zwei verschiedene Richtungen (GPU oben, GPU unten) orientiert werden. Ebenfalls neu ist beim BC1 V2 die Gummierung der Standfüße. Diese wurde durch die längliche Form nun langlebiger ausgelegt und verhindert ein Verrutschen des Benchtables sehr gut. Zuletzt hat Streacom in die Basisplatte noch zwei Aussparungen mit einem Durchmesser von jeweils 12 Millimetern bohren lassen. Diese Öffnungen dienen als Vorbereitung für optionale Power- bzw. Reset-Taster.

Wie bereits erwähnt, ist die Haptik und Verarbeitung des BC1 V2 ausgezeichnet. Es gibt keine scharfen Kanten und die Basisplatte sowie das Montagematerial sind hochwertig verarbeitet. Alle Bauteile ließen sich mühelos eindrehen, auch ohne Werkzeug.

Streacom BC1 V2 Test: Aufbau des Testsystems

Nun kommen wir zum Aufbau des Testsystems mit dem Streacom BC1 V2 Test. Als Hardware verwenden wir einen  AMD Ryzen 5 1400 auf einem MSI B350 PC Mate mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einem LC-Power Cosmo Cool LC-CC-120-RGB gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,25 V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum mit einem Effizienzgrad von 80 Plus Platinum.

Ein Benchtable ist natürlich immer dafür gedacht um schnell Komponenten wechseln oder testen zu können. Da es keine Seitenwände, Glasfenster oder Sonstiges gibt, war der Einbau aller Komponenten logischerweise schnell abgeschlossen. Hinzu kommt, dass alle PC-Komponenten inklusive Festplatten komplett ohne Werkzeug eingebaut werden können. Besonders die acht Mainboard-Abstandshalter mit Schnellverschluss sind praktisch. Der neunte Abstandshalter verfügt über ein handelsüblicher Gewinde, um das Mainboard im Transportfall zusätzliche sichern zu können.

Wie es sich für ein Testsystem gehört, gibt es zudem fast keine Größenbeschränkungen für Hardwarekomponenten. Für CPU-Kühler und Grafikkarten gibt es keine Beschränkungen. Das ATX-Netzteil darf jedoch nicht länger als 320 Millimeter bei horizontaler und nicht länger als 190 mm bei vertikaler Orientierung des Benchtables sein. Des Weiteren darf dessen Gewicht die Marke von zehn Kilogramm nicht überschreiten.

In Bezug auf eine Wasserkühlung bzw. entsprechende Hardware verfügt das BC1 V2 über spezielle Montagebügel, die eine Montage eines 360-mm-Radiators auf der rechten und eines 280-mm-Radiators auf der linken Seite erlauben. Diese dürfen jeweils ein Gewicht von sieben Kilogramm nicht überschreiten.

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im Streacom BC1 V2 Test erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden bei einer Raumtemperatur von 20 °C 15 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% PWM (950rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Open-Air-Benchtable (keine weiteren Lüfter)
CPU: 65,1 °C
GPU: 58,2 °C

Da die Temperaturen aller Komponenten bei der Verwendung eines Benchtables nur von der eingesetzten Wärmeleitpaste und der Umgebungstemperatur abhängen, sollte es wenig überraschen, dass die Temperaturwerte niedriger sind als bei den meisten anderen Gehäusen. Da ein Benchtable aber in der Regel nicht als tägliches „Gehäuse“ genutzt wird, wurden an dieser Stelle keine zusätzlichen Tests durchgeführt.

Streacom BC1 V2 Test: Fazit

Streamcom hat es mit dem BC1 V2 geschafft ein bereits sehr gutes Produkt noch besser zu machen. Verbessert wurden vor allem die Art und Weise der Montage des Benchtables und die Implementierung der vertikalen Orientierung ist ebenfalls ein tolles neues Feature. Geblieben sind die hervorragende Verarbeitung sowie das generell sehr gut durchdachte Konzept des BC1.

Negative Eigenschaften konnten wir nicht wirklich feststellen, wenn man bedenkt, dass es sich beim BC1 V2 um kein normales Gehäuse handelt. Einzige Ausnahmen waren hier nur, dass die Länge des Netzteils in der vertikalen Orientierung beschränkt ist und dass das BC1 V2 über kein I/O-Panel verfügt.

Ein Benchtable ist grundsätzlich natürlich eher ein Nischenprodukt, welches bei vielen PC-User nicht zum Einsatz kommen wird. Für einen kurzen Testaufbau tut es zudem auch der Mainboard-Karton. Testet man aber regelmäßig verschiedenste PC-Komponenten und möchte ein System haben, um schnell Festplatten oder ähnliches anschließen zu können, dann ist ein Benchtable genau das Richtige. Durch seine „Nischigkeit“ musste der Hersteller für das BC1 V2 natürlich einen etwas höheren Kaufpreis kalkulieren, da dessen Absatz, im Vergleich zu einem normalen Midi-Tower, höchstwahrscheinlich geringer sein wird. Somit ist das BC1 V2 mit € 166,45 * nicht gerade günstig.

Wer jedoch auf der Suche nach einem erstklassigen und ultraportablen Benchtable ist, der kommt am Streamcom BC1 V2 oder BC1 Mini V2 nicht vorbei.

Streacom BC1 V2

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

95/100

Das Streamcom BC1 V2 ist ein kompakter und ultraportabler Benchtable mit einer hochwertigen Verarbeitung, bei dem vollständig auf Werkzeug verzichtet werden kann. Zudem erlaubt er in der Version V2 eine vertikale Orientierung der Basisplatte.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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