Der NEO Qube von MetallicGear zeigt viel Hardware – durch eine gläserne Front und ein gläsernes Seitenteil. MetallicGear gehört zu Phanteks, ist somit auch eher unter den großen und bekannten Marken einzuordnen und versucht mit diesem Gehäuse, wie auch schon Inter-Tech mit dem C-701 Panorama, einen Konkurrenten zum sehr beliebten Lian Li O11 Dynamic zu erschaffen.
Spezifikationen
Gehäuse-Typ | ATX |
Maße (LxHxB) | 450 mm x 460 mm x 270 mm |
PCI-Slots | 8, herausnehmbar |
Erhältliche Farben | weiß, schwarz |
Front-Anschlüsse | 2x USB 3.0, 1x USB 3.2 Gen 2 (Typ C), Mikrofon, Headset, RGB-Button |
Laufwerkschächte | 2x 3,5″, 5x 2,5″ |
Formfaktoren | E-ATX, ATX, µATX, Mini-ITX |
Lüfter | Seite: 3x 120 mm Oben: 3x 120 mm oder 2x 140 mm Unten: 3x 120 mm oder 2x 140 mm |
Radiatoren | Seite: 360 mm Oben: 360 mm oder 280 mm Unten: 360 mm |
Max. CPU-Kühlerhöhe | 148 mm |
Max. Grafikkartenlänge | 425 mm |
Preis | € 111,75 * (schwarz), € 87,39 * (weiß) |
Lieferumfang
Das Gehäuse wird in einem recht schlichten, braunen Karton versandt. Dieser ist mit einem Bild und Spezifikationen des Produkts bedruckt. Entfernt man diesen, findet man das Gehäuse, welches mithilfe von Styropor und einer Folie für den Transportweg geschützt wird. So wird angemessen sichergestellt, dass das Gehäuse mit intakten Glasseitenteilen und ohne sonstige Beschädigungen beim Besteller ankommt.
Im Inneren des Gehäuses befinden sich zusätzlich eine Anleitung und ein kleiner Karton mit weiterem Zubehör – sieben schwarze Kabelbinder und alle benötigten Schrauben. Um das Gehäuse zu öffnen, muss man zuerst die Rändelschrauben für den Deckel lösen, anschließend kann man die Seitenteile entnehmen. Dies steht zwar in der Anleitung, jedoch muss man das Gehäuse geöffnet haben, um erklärt zu bekommen, wie es funktioniert.
Vormontiert sind bereits Staubfilter auf der rechten Seite und im Boden des Gehäuses. Wie bei Gehäusen dieser Art leider üblich sind keine Lüfter vormontiert oder generell enthalten.
Außeneindruck
Der erste Eindruck wird von dem vielen Glas geprägt. Durch die komplett gläserne Front erhält man einen noch tieferen Einblick ins Gehäuseinnere. Die Panele aus Tempered Glass besitzen einen schwarzen Rahmen und werden von oben in den Rest des Towers eingelassen. Diese sitzen fest und es wackelt nichts.
Sowohl im Deckel, als auch in der rechten Seitenwand aus Metall, sind magnetische Staubfilter von innen vorinstalliert. Diese besitzen ein feines Mesh und dadurch, dass sie magnetisch von innen befestigt werden, fallen diese optisch nicht auf.
Grundsätzlich gibt es optisch kaum Unterschiede gegenüber dem Lian Li O11 Dynamic – das Front-IO Panel ist ebenfalls auf der Vorderseite des Gehäuses und der Deckel und die Rückseite sind von Belüftungslöchern dominiert. Diese sind an allen Stellen im gleichen wabenartigen Design gehalten und wirken schick. Im Front-IO befinden sich der Powerbutton, ein Resetbutton inkl. HDD-LED, zwei USB-A Ports (USB 3.0), ein USB-C-Port (USB 3.1) und je ein Kopfhörer- und Mikrofonanschluss. Außerdem befindet sich in der Front ein schmaler RGB-Streifen, der standardmäßig über den RGB-Button umstellbar ist. Dieser wirkt edel und die Farben sind kräftig.
Inneneindruck
Von innen wirkt das gesamte Gehäuse sehr aufgeräumt. Dies wird primär erreicht, indem man eine zweite Kammer für das Netzteil verbaut hat, die hinter dem Mainboard sitzt – so ist dies komplett unsichtbar, nicht mal eine übliche Kammer am unteren Stück des Gehäuses ist sichtbar.
Rund um die Mainboardhalterungen befinden sich gummierte Kabeldurchführungen. Mithilfe dieser lassen sich die Kabel gut managen und sinnvoll führen. Auch die drei Lüfter, die von der üblichen Position in der Gehäusefront in die Seite gerutscht sind, werden so direkt an den Kabelführungsöffnungen montiert.
Hinter dem Mainboard, in der zweiten Kammer, lässt sich das Netzteil hochkant verbauen. Außerdem befinden sich hier auch Montagemöglichkeiten für SSDs und Festplatten – an einem Rahmen, der auch Kabel versteckt. Grundsätzlich ist dieser sehr angenehm, nutzt man jedoch Kabelverlängerungen zur optischen Aufwertung des Gesamtbildes, wird es hier grenzwertig vom gebotenen Platz. Leider ist im Gegensatz zu anderen Gehäusen nicht die ganze Rückseite für Kabelmanagement nutzbar, da dies durch die seitlich montierten Lüfter sichtbar wäre.
Durch neun Positionen, an denen 120-mm-Lüfter verbaut werden können, lässt sich dieses Gehäuse sehr gut beleuchten – besonders durch die bereits genannte Glasfront erhält man hier viele Möglichkeiten.
Auch hier wiederholt sich der Eindruck, der bereits von außen auffiel – viele Unterschiede zum Lian-Li-Äquivalent sucht man vergebens. Dennoch gibt es welche, die eine andere Nische bedienen. Denn im Gegensatz zum zweiten Netzteil im Lian Li, lässt sich im NEO Qube in der Theorie ein zweites System im kleinen Formfaktor verbauen. Theoretisch eine schöne Idee – jedoch gibt es einige Hindernisse. Die größten Problempunkte sind das Netzteil und der Platz. Um das System wirklich nutzen zu können, benötigt man ein Netzteil, welches tatsächlich dafür ausgelegt ist, da man natürlich zwei 24-Pin Mainboardstecker und 4- bzw. 8-Pin CPU-(EPS-)Stecker benötigt. Genügend Platz für ein zweites Netzteil ist leider nicht vorhanden. Phanteks hat diese natürlich bei Bedarf im Angebot. Dazu wird es alles recht eng, die Belüftung ist nicht ideal – aber grundsätzlich ausreichend und möglich.
Möchte man also zwei PCs in einem Gehäuse, etwa für einen separaten Streaming-PC – hier hätte man definitiv die Möglichkeit.
Systemeinbau
Das Testystem besteht aus einem Ryzen 5 3600, der auf einem MSI B550 Tomahawk thront. Die CPU wird durch eine NZXT Kraken X73 gekühlt. Das Ganze wird mit 16 GB RAM und einer GIGABYTE RX 5600 XT GAMING OC verbaut. Für eine gute Gehäusebelüftung wird durch einige Wing Boost 3 ARGB und Inter-Tech RS-04 gesorgt.
Grundsätzlich lässt sich sagen – so geräumig wie es aussieht, ist es in der Front auch. Der Einbau ist sehr angenehm, da man genügend Platz zum Verkabeln hat. Die Hardware lässt sich gut platzieren und auch der Fakt, dass über dem Mainboard noch sehr viel Platz ist, macht einem das Leben einfacher. Auf der Rückseite jedoch wird es wie bereits angedeutet recht eng. Einen Minuspunkt erhält das Gehäuse für die SATA-SSDs – hier liegen die Stecker direkt vor dem Netzteil und müssen sehr eng anliegen. Dies Bedarf etwas Aufwand und Krafteinsatz, damit am Ende das Gehäuse schließt.
Abschließend darf der Leistungstest nicht fehlen. Wir haben das MetallicGear NEO Qube im direkten Vergleich zum Fractal Design Define 7 antreten lassen. Um das Gehäuse aufzuheizen, haben wir Furmark und Prime95 genutzt. Anschließen wurden die Temperaturen der GPU und CPU gemessen. Zur besseren Vergleichbarkeit waren in beiden Gehäusen sieben identische Gehäuselüfter verbaut. Das ist eine Menge – für ein Showcase dieser Art jedoch noch „wenig“.
Gehäuse | CPU-Temperatur | GPU-Temperatur |
MetallicGear NEO Qube, 50% Gehäuselüfter | 67°C | 47°C |
MetallicGear NEO Qube, 100% Gehäuselüfter | 65°C | 46°C |
Fractal Design Define 7, 50% | 78°C | 52°C |
Fractal Design Define 7, 100% | 72°C | 51°C |
Der Test ist mehr als Bestanden – auch wenn das Define 7 tendenziell ein wärmeres Gehäuse ist – der NEO Qube gewinnt deutlich. Die vielen Lüftungslöcher sind recht groß gewählt und das Mesh ist nicht zu restriktiv. Hier gibt es von unserer Seite aus keine Kritik – viel mehr kann man ohne eine Meshfront nicht erwarten.
Fazit
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Gehäuse einen sehr guten Eindruck macht. Leider bleibt jedoch der ständige Vergleich mit dem Lian Li O11 Dynamic nicht aus – dafür wirkt es zu sehr daran angelehnt. MetallicGear, bzw. Phanteks setzt sich tatsächlich nahezu nur durch die theoretische Möglichkeit eines zweiten Systems im Gehäuse und den RGB-Streifen in der Front ab – und dem tieferen Preis.
Dennoch ist und bleibt es ein gutes Gehäuse – in der Einzelbetrachtung weiß es zu überzeugen. Man erhält hochwertige Materialien, eine ansprechende Optik und eine sehr solide Verarbeitung zu einem akzeptablen Preis. Am Ende bleibt es jedoch eine Grundsatzfrage – wählt man das „Original“ und zahlt etwas mehr, oder nimmt man die günstigere Variante, die durchaus mithalten kann?
Man erhält also viel – magnetische Staubfilter, zwei Tempered-Glass Seitenteile und eine ansprechende Optik. Als Gehäuse, welches man optisch in sein Setup integrieren möchte, eignet es sich somit hervorragend. Von uns erhält es vollkommen verdient den Gold Award und somit eine klare Empfehlung.
MetallicGear Neo Qube
Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Dämmung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis
90/100
Schönes Showcase-Gehäuse mit klarem Designursprung. Dennoch hochwertig verarbeitet und ein echter Hingucker.