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Cooler Master MasterBox MB400L – Geräumiger Mini-Tower unterstützt optisches Laufwerk

Der Hardware-Hersteller Cooler Master erweitert seine Gehäuseserie MasterBox um ein weiteres Produkt. Es handelt sich dabei um das Cooler Master MasterBox MB400L. Das MB400L basiert zwar auf dem beliebten Korpus des NR400, wurde aber anstatt mit Mesh, mit einer Kunststoff-Front in Aluminium-Optik versehen. Neben der Optik soll dieser Tower auch mit viel Platz, einem vielseitigen Airflow-Konzept und durch den Slot für ein externes 5,25″-Laufwerk überzeugen. Das MB400L wird insgesamt in vier verschiedenen Varianten angeboten: mit/ ohne ODD-Schacht, mit/ ohne Tempered Glass. Die zwei Varianten mit Tempered Glass werden allerdings nicht für den deutschen Markt erscheinen.

Preislich veranschlagt Cooler Master für die Version mit ODD-Schacht ca. 60 Euro (aktuell: € 77,04 *). Ob das Cooler Master MasterBox MB400L bei diesem Preis noch mit der Konkurrenz mithalten und wie es im Allgemeinen abschneidet, lest ihr in diesem Review.

Technische Details

Modell: Cooler Master Masterbox MB400L
Gehäuse Typ: Mini-Tower
Abmessungen: 218 mm (B) x 410 mm (H) x 411 mm (T)
Gewicht: ca. 5,47 kg
Material: Stahl, Kunststoff
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse 1x USB 3.0 Typ-A, 1x USB 2.0 Typ-A, 1x Audio Combo-Port (Audio+Mic)
Laufwerkschächte: 1x 5,25″ (intern)
2x 3,5″ (intern)
2x 2,5″ (intern)
Erweiterungsslots: 4x horizontal
Formfaktoren: mATX, mini-ITX
Belüftung: Front: 2x 120 mm oder 2x 140 mm
Rückseite: 1x 120 mm
Deckel: 1x 120 oder 1x 140 mm
Radiatoren: Front: 1x 240 mm oder 1x 280 mm (ohne ODD-Käfig)
Heck: 1x 120 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 166 mm
Max. Grafikkartenlänge: 344 mm
Max. Netzteillänge: bis zu 325 mm (ohne HDD-Käfig), 140 (mit HDD-Käfig)
Platz für Kabelmanagement: bis zu  18-22 mm
Preis: € 77,04 *
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, externer ODD-Schacht

Lieferumfang

Das Cooler Master MB400L kommt gut und sicher verpackt in einem braunen Karton mit schwarzer Schrift. Innerhalb des Kartons ist der Tower von zwei Blöcken aus normalem Styropor und einer Folie aus Kunststoff umhüllt. Auf dem Karton sind Bilder des Towers und alle wichtigen technischen Daten abgedruckt. Das mitgelieferte Zubehör befindet sich in einem Beutel und ist innerhalb des Gehäuses mit einem Kabelbinder befestigt. Mitgeliefert werden alle wichtigen Schrauben, eine Bedienungsanleitung, neun schwarze Kabelbinder, eine Nuss zum Eindrehen von Abstandshaltern und vier Schienen zum Einbau von Festplatten. Außerdem gehören zum Lieferumfang der vorinstallierte 120-Millimeter-Lüfter, vorinstallierte Abstandshalter, sowie ein magnetischer Staubfilter für den Deckel.

Außeneindruck

Das Cooler Master MasterBox MB400L ist äußerlich äußerst zurückhaltend und zeitlos gestaltet. Das Frontpanel besteht zwar aus Kunststoff, erinnert optisch aber an gebürstetes Aluminium. Im oberen Bereich befindet sich die entfernbare Blende für das 5,25″-Laufwerk. Wie bei jedem Hersteller darf natürlich das Logo auch nicht fehlen. Um aber den schlichten Look der Front beizubehalten, verzichtet Cooler Master bewusst auf den Schriftzug. Umrandet wird das Logo von einem Streifen aus klarem Kunststoff. Dadurch scheint ein hinter der Front angebrachter RGB-Lüfter leicht durch. Um einen guten Airflow gewährleisten zu können, verfügt das Frontpanel beidseitig über großflächige Mesh-Elemente, die gleichzeitig auch noch als Staubfilter dienen sollen. Zudem können in der Front zwei Lüfter (120 oder 140 Millimeter) befestigt werden.

Der Deckel des MB400L zeichnet sich vor allem durch eine großflächige Öffnung für Lüfter oder Radiatoren aus. Die Öffnung ist leicht vertieft und sitzt nicht symmetrisch im Deckel. Zur Verbesserung der Optik und zum Schutz vor Staub, legt Cooler Master diesem Mini-Tower noch einen magnetischen Staubfilter bei. Ebenfalls im Deckel hat der Hersteller das I/O-Panel untergebracht. Dieses verfügt über zwei USB-Anschlüsse (1x USB 3.0, 1x USB 2.0), einen Combo-Port für Kopfhörer und Mikrofon, sowie zwei Knöpfe für Power und Reset.

Das zurückhaltende Design setzt sich auch an der Seite fort. Das MB400L verfügt über zwei normale Seitenteile aus Stahl. Diese verfügen über „Captive-Thumbscrews“ und Griffmulden, um die Demontage zu erleichtern. Die Stabilität der Sidepanels ist für die angepeilte Preisklasse gerade noch in Ordnung. Auffällig ist außerdem, dass das linke Seitenelement nicht die komplette Seite abdeckt. Das untere Viertel gehört zum Korpus bzw. der Netzteilabdeckung und ist fest vernietet.

Rückseite und Unterseite des Towers offenbaren keine Besonderheiten. Das Gehäuse steht auf vier kurzen Füßen aus Kunststoff, die zur Geräuschminimierung mit dünnen Gummipuffern versehen wurden. Zum Schutz vor Staub wurde an der Unterseite leider nur eine simple Filtermatte aus Mesh angebracht. Oberhalb des Netzteil verfügt das MB400L über vier Slots für Erweiterungskarten. Diese müssen herausgebrochen werden und es befinden nicht keine Ersatzblenden im Lieferumfang. Als letztes ist an der Rückseite nur noch der vorinstallierte Gehäuselüfter zu erwähnen. Die Montage erfolgt über vier Schrauben und ist durch ein Schienensystem variabel gestaltet.

Inneneindruck

Im Innenraum setzt Cooler Master auf ein bewährtes Konzept in Form eines Zwei-Kammer-Systems mit viel Platz für Hardware und Radiatoren. Die große Hauptkammer bietet Platz für ein Mainboard im mATX-Format und Erweiterungskarten. Das Mainboard-Tray ist, mit Ausnahme eines Ausschnitts für CPU-Kühler-Backplates und mehreren Kabelmanagement-Öffnungen, komplett geschlossen. Dadurch ist der Tower auch ohne Seitenteile verwindungssteif.

Da es in der Front keine HDD-Schlitten gibt, können optionale Frontlüfter ungehindert das Innere des Mini-Tower mit Frischluft versorgen. Die Abführung der erwärmten Luft erfolgt über den vorinstallierten Lüfter am Heck. Weitere Lüfter können im Deckel angebracht werden. Aufgrund der versetzten Montageschienen könnte hier vielleicht auch ein Radiator Platz finden, hohe RAM- oder VRM-Kühler könnten diesem Vorhaben aber schnell einen Strich durch die Rechnung machen.

Wie gewohnt, erfolgt die Separierung des großen und kleinen Bereiches durch eine Netzteilabdeckung. Diese Blende ist überwiegend geschlossen und stellt zudem einen Teil der linken Außenverkleidung dar. Erreicht werden soll durch die Blende vor allem eine bessere Optik, da überflüssige Kabel und der Festplattenkäfig verdeckt werden. Zuletzt verfügt die Abdeckung noch über zwei Kabelmanagement-Öffnungen und zwei Montage-Punkte für SSDs.

Da es zur Vorderseite nichts mehr zu sagen gibt, wenden wir uns nun der Rückseite zu. Zu finden sind hier diverse Haltepunkte für Kabelbinder und zwei potenzielle Montagepunkte für 2,5″-SSD-Rahmen. Zur Verlegung der Kabel stehen dem Käufer hier bis zu 22 Millimeter Platz zur Verfügung. In der Zone unterhalb der Abdeckung findet das Netzteil auf vier schmalen Gummipuffern Platz. Daneben hat der Hersteller den modularen Festplattenkäfig befestigt.

Als letzten Punkt möchten wir in diesem Kapitel noch über die Möglichkeiten zum Einbau von Datenträgern sprechen. Insgesamt könnte man im Cooler Master MB400L sieben Datenträger verbauen. Ab Werk bzw. mit dem mitgelieferten Zubehör werden aber maximal vier Datenspeicher unterstützt. Im HDD-Käfig unterhalb der Netzteilabdeckung finden bis zu drei 3,5″-Festplatten Platz. Die Montage erfolgt dabei über zwei Montageschienen die einfach angesteckt werden. Etwas interessantes hat sich Cooler Master bei Befestigungsmethode für SSDs ausgedacht. An vier möglichen Lokationen können jeweils vier Entkopplungsringe an den Korps gesteckt werden. Nachdem die SSD mit schmalen Stiften versehen wurde, kann der Datenträger  anschließend einfach an der gewünschten Stelle angesteckt werden.

Systembau im Cooler Master MB400L

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1600 auf einem Gigabyte B450 I Aorus Pro WIFI* mit 32GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-3000. Der Ryzen wird von einem EKL Alpenföhn Matterhorn Pure gekühlt. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das nichtmodulare Berlin Pro RGB 650W mit RGB-Lüfter.

Der Einbau des Systems war schnell erledigt und es waren keine nennenswerten Komplikationen zu verzeichnen. Das Platzangebot ist für einen Mini-Tower entsprechend und die Abstandshalter sind für ein normales mATX-Mainboard vorinstalliert. Die sechs Kabelmanagement-Öffnungen sind sinnvoll platziert und das Platzangebot hinter dem Mainboard-Tray ist mit maximal 22 Millimetern recht üppig. Dies alles hat dazu beigetragen, dass wir im Cooler Master MB400L ein aufgeräumtes System zaubern konnten.

In Bezug auf die allgemeine Hardwarekompatibilität muss man sich als Käufer kaum Gedanken machen. Grafikkarten werden bis zu einer maximalen Länge von 344 Millimetern und CPU-Kühler bis zu einer maximalen Höhe von 166 Millimetern unterstützt. Das reicht für alle aktuellen GPUs und für sehr viele CPU-Kühler aus. Trotz des kompakten Aufbaus darf auch das Netzteil bis zu 325 Millimeter lang sein. In dem Fall muss der Käufer aber auf den HDD-Käfig und einen Frontradiator verzichten. Mit HDD-Käfig sollte das Netzteil nicht länger als 140 Millimeter sein. Das schränkt die Ausfall dann doch schon spürbar ein. Auch die Kompatibilität zu Wasserkühlungen ist begrenzt. Maximal wird in der Front und ohne optisches Laufwerk ein 280 Millimeter Radiator unterstützt.

Cooler Master stattet das MB400L ab Werk mit einem schlicht gestalteten Lüfter aus. Die Stromversorgung erfolgt über einen normalen 3-Pin-Anschluss, dessen Kabel ebenfalls schwarz gehalten ist. Die Maximaldrehzahl des Lüfters liegt bei 1300 Umdrehungen pro Minute. Bei voller Drehzahl ist Lüfter klar aus dem System herauszuhören.

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im Cooler Master MB400L erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden bei einer Raumtemperatur von 27 °C 15 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Zusätzlich wurde dieser Test in vier verschiedenen Varianten (Gehäuselüfter auf 12V, Gehäuselüfter auf 7V, zwei zusätzliche Frontlüfter, ohne Frontpanel) durchgeführt. Bei allen Szenarien war der Ryzen 5 1600 auf 3,6 GHz übertaktet und wurde mit einer Spannung von 1,225V versorgt.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% PWM (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Gehäuse: 12V (1300 rpm)
CPU: 78 °C
GPU: 82 °C
CPU: 50% (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Gehäuse: 7V (830 rpm)
CPU: 85 °C
GPU: 82 °C
CPU: 50% (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Gehäuse: 7V (700 rpm) + 2 zusätzliche Frontlüfter
CPU: 75 °C
GPU: 72 °C
CPU: 50% (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Gehäuse: 7V (700 rpm) + 2 zusätzliche Frontlüfter
ohne Frontpanel
CPU: 69 °C
GPU: 69 °C

Betreibt man das Cooler Master MB400L in der Standard-Konfiguration und drosselt den Lüfter etwas, bleibt das Testsystem nicht gerade kühl. Bereits zwei zusätzliche Frontlüfter können die Temperaturen von Prozessor und Grafikkarte um zehn Grad reduzieren. Möchte man im MB400L also Gaming-Hardware und nicht nur ein Office-System verbauen, sind zusätzliche Frontlüfter eindeutig Pflicht.

Fazit zum Cooler Master MB400L

Nun sind wir auch schon wieder am Ende angekommen. Mit dem MB400L hat Cooler Master ein interessantes und gut ausgestattetes Gehäuse auf den Markt gebracht. Der Mini-Tower bietet viel Platz für Hardware, ist grundsolide verarbeitet und hat, je nach Variante, sogar Platz für ein optisches Laufwerk.

Grundsätzlich gibt es das MB400L zudem auch mit einem Seitenfenster aus Tempered Glass. Diese Versionen sind aber in Deutschland nicht verfügbar und auch nicht für den deutschen Markt geplant. Einen schlüssigen Grund gibt es dafür in unseren Augen aber nicht. Negativ aufgefallen ist uns außerdem die Kühlleistung, die dieser Mini-Tower ab Werk bietet. Ohne zusätzliche Lüfter kommt Gaming-Hardware vermutlich schnell an seine Temperatur-Grenzen. Außerdem verzichtet Cooler Master bei der Variante mit ODD-Schacht auf einen zweiten USB 3.0-Anschluss im I/O-Panel und setzt auf nicht wiederverwendbare PCI-Slotblenden.

Wie immer, spielt natürlich auch der Preis eine wichtige Rolle. Das Cooler Master Masterbox MB400L kostet in der Version mit ODD-Schacht ca. 60 Euro (aktuell: € 77,04 ). Damit liegt es im gleichen Preisbereich wie das NR400 aus dem eigenen Hause. Das NR400 bietet aber nicht nur einen besseren Airflow, es kommt auch mit Tempered Glass, einem weiteren Lüftern und gummierten Kabelmanagement-Öffnungen daher. Um mit der Konkurrenz mithalten zu können, muss das MB400L in beiden Varianten etwas günstiger werden.

Cooler Master MasterBox MB400L

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

78/100

Geräumiger Mini-Tower mit schlichter Optik und Support für optische Laufwerke, aber einem etwas zu hohen Preis.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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Preislich veranschlagt Cooler Master für die Version mit ODD-Schacht ca. 60 Euro (aktuell: € 57,91). Ob das Cooler Master MasterBox MB400L bei diesem Preis noch mit der Konkurrenz mithalten und wie es im Allgemeinen abschneidet, lest ihr in diesem Review.
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