Seitdem Cooler Master 1992 in Taiwan gegründet wurde, entwickelt der Hersteller PC-Gehäuse, Netzteile, CPU-Kühler und viele weitere PC-Komponenten aus dem Peripherie-Bereich. Gerade mit Gehäusen aus der MasterBox-Serie sowie dem weltweit bekannten Hyper 212 CPU-Kühler hat sich Cooler Master einen Namen gemacht. Im Bereich der Kompaktwasserkühlungen gehört vor allem die Serie „MasterLiquid“ zu den Erfolgsgaranten. Dort hat Cooler Master sein Portfolio im September 2023 um die MasterLiquid Atmos ARGB erweitert, die es sowohl in einer 240-mm- als auch 360-mm-Variante, jedoch nur in Schwarz gibt. Wir haben heute für euch die Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB im Test.
Wie man anhand des Namens bereits erkennen kann, verfügt die Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB über einen 240-mm-Radiator. Neben einer sehr guten Kühlleistung nennt Cooler Master als Features der Atmos ARGB einen Pumpenblock mit patentiertem Zwei-Kammer-Design, einen durch 3D-Druck anpassbaren Pumpendeckel der gleichzeitig aus recyceltem Kunststoff besteht sowie leise aber performante Lüfter vom Typ SickleFlow Edge. Dazu gesellen nicht nachhaltige Verpackungsmaterialien sowie eine um 30% reduzierte Größe der Verpackung. Mit einem Kaufpreis von € 149,90 * siedelt sich die Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB zumindest preislich im High-End-Bereich der Kompaktwasserkühlungen an.
Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB Test: Technische Details
Allgemeine Spezifikationen
Gewicht | 1164 g |
Kompatibilität AMD | AM5 / AM4 |
Kompatibilität Intel | LGA 115X / 1200 / 1700 |
Kühlleistung |
N/A |
Preis |
€ 149,90 * |
Radiator-Spezifikationen/ Kühlkörper-Spezifikationen
Typ | Gelöteter Radiator |
Abmessungen (L x B x H) | 277 x 120 x 27,2 mm |
Material | Aluminiumlegierung |
Lüfter-Spezifikationen
Lüfteranzahl | 2 |
Lüfter-Bezeichnung | Cooler Master SickleFlow Edge 120mm |
Lagertyp | Loop Dynamic Bearing (LDB) |
Abmessungen (L x B x H) | 120 x 120 x 25 mm |
Lüfterdrehzahl | 690 ~ 2500 U/min ± 10 % |
Max. Geräuschentwicklung | 27,2 db(A) |
Max. Volumenstrom | 120,1 m³/h |
Max. Luftdruck | 3,61 mm H2O |
Beleuchtung | ARGB |
Nennspannung (Lüfter) | 12 V |
Nennspannung (LEDs) | 5 V |
Nennstrom (Lüfter) | 0,2 A |
Nennleistung (Lüfter) | 2,4 W |
Lüfteranschluss | 4-pol. PWM |
LED-Anschluss | 4-pol. (5V-D-coded-G) |
Pumpen-Spezifikationen
Abmessungen (L x B x H) | 84.9 x 81 x 53.15 mm |
Kühlplattenmaterial | Kupfer |
Pumpendrehzahl | 2000 ~ 10000 U/min |
Max. Geräuschentwicklung | 12 db(A) |
Nennspannung (Pumpe) | 12 V |
Nennspannung (LEDs) | 5 V |
Nennstrom (Pumpe) | 0,2 A |
Nennleistung (Pumpe) | 3,84 W |
Pumpenanschluss | 4-pol. PWM |
LED-Anschluss | 4-pol. (5V-D-coded-G) |
Schlauchlänge |
370 mm |
Verpackung & Lieferumfang
Cooler Master verpackt die MasterLiquid 240 Atmos ARGB in einem sehr auffällig bedruckten Karton aus Pappe. Die Verpackung besteht aus einer schwarzer Box ohne Aufdruck sowie einer farbig bedruckten Außenhülle. Die abziehbare Hülle zeigt neben der Farbe Lila auch den Namen der Kompaktwasserkühlung sowie ein Bild des Pumpenblocks. Auf der Rückseite platziert der Hersteller dann ein weiteres Produktbild sowie eine Tabelle zur Auflistung aller technischen Daten der Wasserkühlung.
Innerhalb der schwarzen Box finden wir drei weitere schwarze Schachteln. Die kleinen Verpackungen beinhalten das Montagematerial (Schrauben, Abstandshalter, Backplate etc.) für die unterstützten Intel- bzw. AMD-Sockel sowie das Montagezubehör, dass in jedem Fall benötigt wird. Dazu gehören die ARGB-Steuerung, ARGB- bzw. PWM-Anschlusskabel und -splitter, Wärmeleitpaste sowie zwei Kabelklemmen für die Schläuche. Darunterliegend versteckt Cooler Master den 240-mm-Radiator mit vorinstallierten SickleFlow Edge Lüftern.
Design & Verarbeitung
Den 277 Millimeter langen Radiator gestaltet Cooler Master unspektakulär und setzt auf eine schlichte Optik in Form einer schwarzen Lackierung. Anders als bei vielen anderen Radiatoren verfügt die Lackierung bzw. Pulverbeschichtung jedoch über eine matte Textur und ist deutlich weniger anfällig für Fingerabdrücke. Weiterhin platziert Cooler Master auf beiden Seiten den Schriftzug „Designed by Cooler Master“, der aufgrund der schwarzen Schrift aber sehr zurückhaltend bleibt. Mit einer Dicke von 27 Millimetern liegt der Radiator im Durchschnitt für Kompaktwasserkühlungen.
Die Wasserschläuche zwischen Radiator und dem Pumpenblock sind circa 370 Millimeter lang und sollten somit auch in etwas größeren Gehäusen eine flexible Montageposition ermöglichen. Sowohl am Radiator als auch am Kühlerblock setzt Cooler Master zur Arretierung der schwarz ummantelten Schläuche auf gepresste Muffen aus Metall. Der Kühlkreislauf ist somit nicht erweiterbar. Dafür verfügt der Pumpenblock aber über drehbare Gelenke um die Orientierung der Schläuche an die Position des Radiators anpassen zu können.
Das Gehäuse des Pumpen- bzw. Kühlerblock besteht aus insgesamt drei Elementen, die alle aus Kunststoff gefertigt sind. An der Oberseite finden wir eine grau-transparente Kappe, die aus 100% recyceltem Kunststoff besteht und abgenommen werden kann. Darunter verbaut Cooler Master eine Platte, die das Hersteller-Logo sowie ein geometrisches Design mit einigen Streben zeigt. Auch diese Platte lässt sich entfernen und gibt den Blick auf das milchig-transparente ARGB-Element frei. Zur Personalisierung der Optik bietet Cooler Master Vorlagen für den 3D-Druck an und hat die exakten Abmessungen der Platte auf der Homepage veröffentlicht. Der Rest des Pumpengehäuses besteht aus schwarzem Kunststoff.
Die zwei mitgelieferten Lüfter vom Typ Cooler Master SickleFlow Edge 120 bestehen aus einem schwarzen Rahmen sowie einem milchig-transparenten Rotorblatt mit neun Lüfterblättern. In den Rahmen hat Cooler Master zudem an allen acht Ecken eine Schicht Gummi zur Entkopplung eingearbeitet. Beide Lüfter verfügen über einen separaten 4-Pin-PWM- sowie einen 5V-3-Pin-ARGB-Anschluss und drehen laut Hersteller zwischen 690 und 2500 Umdrehungen pro Minute. Der 5V-3-Pin-ARGB-Anschluss verfügt pro Lüfter zudem über eine Daisy-Chaining-Möglichkeit.
Vollständig montiert wiegt die Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB 1164 Gramm und hat eine Tiefe von von circa 52 Millimetern. Damit sollte die Kompaktwasserkühlung auch in kompaktere Gehäuse problemlos passen. Die präsentierte Verarbeitungsqualität der MasterLiquid 240 Atmos ARGB ist sehr gut. Es waren keine scharfen Kanten, Lackierungsfehler oder verbogenen Lamellen erkennbar. Zudem sieht der Pumpenblock selbst ohne aktivierte Beleuchtung bereits sehr interessant aus.
Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB Test: Montage
Für das Review kommt ein Testsystem zum Einsatz, welches auf einem Benchtable montiert ist. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.
- AMD Ryzen 5 1400 @ 3,8 GHz bei 1,25V*
- ASUS TUF Gaming B550M-Plus*
- Crucial Ballistix Sport LT grau 32 GB DDR4-3000*
- Corsair Force Series MP510 960GB Nvme*
- Gigabyte AORUS GTX 1060 6G*
- LC-Power LC550 V2.31 Platinum Serie 550W*
Die Montage beginnt damit, dass der Pumpenblock mit entsprechenden Halterahmen vorbereitet werden muss. Dazu dreht man den Kühlerblock auf den Kopf und befestigt die zwei AMD-Klammern mit jeweils zwei Schrauben an der Unterseite. Anschließend sollte man den Radiator mit dem Gehäuse oder Benchtable verbinden.
Im nächsten Schritt muss das Mainboard vorbereitet werden. Dazu werden die vorderen Haltebügel des AMD-Retentionmoduls entfernt und die Backplate stattdessen mit vier Abstandshaltern mit Gewinden auf beiden Seiten ausgestattet. Nun wird die Wärmeleitpaste aufgetragen und der Kühlerblock wird auf die Abstandhalter gesetzt und mit vier Rändelschrauben festgezogen. Im letzten Schritt erfolgt die Verkabelung und die Montage ist abgeschlossen.
Cooler Master erfindet das Rad nicht neu und setzt auf ein Montagesystem, was bereits bei älteren Produkten und auch bei anderen Herstellern in ähnlicher Form zum Einsatz kommt. Insgesamt ist das Montagesystem aber sehr solide und der Einbau einfach durchführbar. Die beigelegte Anleitung sollte alle offenen Fragen zudem ausreichend klären können. Das umfangreiche Zubehör erlaubt zudem die Montage auf allen modernen und einer Vielzahl älterer Sockel.
Lautstärke und Kühlleistung
Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem ASUS TUF Gaming B550M-Plus. Der Ryzen läuft auf 3.8 GHz bei 1,175V. Um den Prozessor aufzuheizen, wurde dieser 30 Minuten mit Prime95 belastet. Die Temperatur der CPU wurde anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen. Die Raumtemperatur lag während der Messungen immer bei ca. 20 °C.
wdt_ID | CPU-Kühler | Temperatur 50% PWM (in °C) | Temperatur 100% PWM (in °C) | Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) | Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
77 | Enermax AQUAFUSION ADV 360 | 50,20 | 50,10 | 1.460 | 2.100 | 2.230 | 3.200 | ||
78 | DeepCool LS520 SE | 51,40 | 50,00 | 1.460 | 2.200 | 2.100 | 3.020 | ||
79 | Alphacool Core Ocean T38 360mm | 52,20 | 49,30 | 1.600 | 2.500 | 1.800 | 3.200 | ||
80 | DeepCool Castle 280EX | 53,00 | 52,00 | 1.050 | 1.600 | ||||
81 | Raijintek Scylla Elite CA360 ARGB | 54,00 | 51,00 | 850 | 1.000 | 3.200 | 4.000 | ||
82 | DeepCool AS500 | 54,00 | 52,00 | 700 | 1.150 | ||||
83 | SilentiumPC Fera 5 Dual Fan | 55,00 | 53,00 | 730 | 1.300 | ||||
84 | ENDORFY Navis F360 | 55,50 | 49,40 | 1.200 | 1.975 | ||||
85 | Thermaltake CNPS10X Performa | 56,00 | 53,00 | 700 | 1.500 | ||||
86 | ALSEYE Xtreme X360 | 57,00 | 53,00 | 1.100 | 1.600 | ||||
CPU-Kühler | Temperatur 50% PWM (in °C) | Temperatur 100% PWM (in °C) | Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) | Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) |
Wie der Tabelle bzw. dem Diagramm entnommen werden kann, erreicht die CPU unseres Testsystem bei Vollast maximal 50,4 °C (bei 50% PWM Lüfter- und Pumpengeschwindigkeit) bzw. 46,5 °C (bei 100% Lüfter- und Pumpengeschwindigkeit). Das sind sehr gute Werte die zeigen, dass die Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB noch Spielraum für eine stärkere Übertaktung hat bzw. auch für hitzigere CPUs geeignet ist.
Bei Minimaldrehzahl, die mit 540 rpm übrigens deutlich niedriger liegt als von Cooler Master angeben, sind sowohl die Lüfter als auch die Pumpe nicht aus einem geschlossenen System herauszuhören. Bei 50% PWM hört man von den Lüftern ein leises Luftrauschen und die Pumpe bleibt weiterhin recht zurückhaltend. Bei 100% PWM hört man von den Lüftern aufgrund der Drehzahl ein deutliches Luftrauschen, aber keine wahrnehmbaren Lagergeräusche. Außerdem macht die Pumpe bei voller Drehzahl mit einem wahrnehmbaren Surren auf sich aufmerksam. Dieses Surren wird aber leicht von den Lüftern übertönt.
Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB Test: Beleuchtungsoptionen
Die Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB verfügt über zahlreiche ARGB-Elemente, die über das Mainboard angesteuert werden können. Dazu gehören sowohl die Lüfter, deren Lüfternabe über entsprechende LEDs verfügt, als auch der Pumpenblock, an dem sich unterhalb der Einlegeplatte weitere LEDs befinden. Zudem stellt der Ring um das Cooler Master Logo eine weitere RGB-Zone dar. Die Ansteuerung erfolgt jeweils über einen 3-Pin-5V-ARGB-Stecker, die wiederum mit der beigelegten ARGB-Steuereinheit verbunden werden. Die Steuerplatine wird dann zentral über ein Mikro-USB-Kabel mit dem Mainboard verbunden sowie über einen SATA-Stromstecker mit Strom versorgt. Alternativ können Pumpe und Lüfter auch direkt mit dem Mainboard verbunden werden.
Zur Ansteuerung und Überwachung der Beleuchtung und weiterer Daten (Temperaturen, Auslastung etc.) hat Cooler Master die Software MASTERCTRL entwickelt, die sich zum Zeitpunkt des Reviews aber immer noch in der Beta befand. Neben den Systeminformationen (Auslastungen etc.) können über die Applikation alle angeschlossenen ARGB-Geräte angesteuert werden. Die Einstellungen sind individuell pro ARGB-Zone möglich und es gibt verschiedene Modi, Effekte und Farbkombinationen zur Auswahl. Die Benutzung der Software erfordert keinen Account und die Oberfläche ist übersichtlich gestaltet.
Fazit zum Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB Test
Insgesamt betrachtet ist die Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB ein interessantes Produkt, welches auf vielen Ebenen zu überzeugen weiß. Dazu gehören zunächst die gezeigte Kühlleistung der Kompaktwasserkühlung sowie ein ansprechendes Design, dass durch eine effektvolle ARGB-Beleuchtung abgerundet wird. Gerade der interessante gestaltete Pumpendeckel und die austausch- bzw. personalisierbare Einlegeplatte tragen dazu bei.
Weiterhin kommt die Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB mit einem umfangreichen Zubehörpaket und lässt sich einfach montieren. Positiv ist außerdem, dass die Ansteuerung der ARGB-Beleuchtung entweder über die Software MASTERCRTL und die Steuereinheit oder direkt über das Mainboard und eine andere Software erfolgen kann. Dazu spendiert der Hersteller dem Produkt eine 5-jährige Garantie.
Trotz der vielen positiven Eigenschaften gibt es bei der Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB jedoch eine Eigenschaft, die abschreckend wirken kann. Mit einem Preis von € 149,90 * ist diese Kompaktwasserkühlung circa 80-90€ teurer als viele andere 240-mm-Wasserkühlungen mit RGB-Beleuchtung. Das ist in Bezug auf das gebotene Gesamtpaket ein stolzer Preis, den sicher nicht jeder bezahlen möchte.
Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB
Design
Verarbeitung
Montage
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
90/100
Die Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB kommt mit einer hervorragenden Verarbeitung, einer schicken sowie effektvollen Optik und weiß mit einer sehr guten Kühlleistung zu überzeugen. Für dieses ordentliche Gesamtpaket verlangt Cooler Master im Vergleich zur Konkurrenz aber einen stolzen Aufpreis.