Wir haben bereits die iCUE H170i CAPELLIX von Corsair auf unserer Seite vorgestellt. Eine weitere gut gelungene Ergänzung zum hochwertigen AiO-Sortiment von Corsair. Nun gibt es die iCUE H170i ELITE LCD, welche als Upgrade der Elite CAPELLIX-AIO zählt und eine Schippe drauf legen möchte. Die wohl größte Neuerung: ein Pumpengehäuse mit einem LCD-Display. Dazu bekommt der 420-mm-Radiator neue ML RGB ELITE-Lüfter mit verbessertem Airflow und vieles mehr. Wie gut sich die iCUE H170i ELITE LCD schlägt, erfahrt ihr im folgendem Test!
Spezifikationen
Modell | Corsair iCUE H170i ELITE LCD |
Abmessungen Radiator (H x B x T /mm) | 450mm x 140mm x 27mm |
Sockelkompatibilität | Intel: 1700, 1200, 1150, 1151, 1155, 1156, 1366, 2011, 2066 AMD:AM4, AM3, AM2, sTRX4, sTR4 |
Anzahl, Lüftermodell, Größe | 3, ML140 RGB ELITE Series, 140 mm |
Lüftergeschwindigkeit (U/min) | 400 – 1,600 RPM |
Lüfter Lautstärke (dB(A)) Pumpe / Lüfter |
10 – 31.8 dBA |
Max. Geschwindigkeit der Pumpe – Preset „Intensiv“(U/min) | 3 – 2.06 mm-H2O |
Bodenplatte Pumpe | Kupfer |
Anschluss der Pumpe | 24-Pin Commander Core Data/Power + 3-Pin CPU-/Pumpen-Header |
Display | IPS LCD 2.1” 480 x 480 px |
Software | CORSAIR iCUE Software |
Garantie | 5 Jahre |
Preis | nicht verfügbar |
Lieferumfang
Die iCUE H170i ELITE LCD wird in einer etwas schlichteren Verpackung geliefert. Vorne ist das Produktbild abgebildet, auf der Rückseite die Informationen über die AiO und über das LCD-Display. Dabei wird demonstrativ eine coole mit Sonnenbrille tragende weiße Katze abgebildet, damit ROCCAT Konkurrenz im Cat-Game bekommt – natürlich nur ein kleiner Spaß am Rande. Ganz nach dem Motto „Super Chilled“ wie es auf der Oberseite der Verpackung beschriftet ist.
Sprechen wir als erstes über den Lieferumfang: Abgesehen von dem 420-mm-Radiator samt Pumpenblock, wird noch eine Commander Core Lüftersteuerung zum Steuern der drei 140 mm großen ML RGB ELITE-Lüfter mitgegeben. Des Weiteren sind noch die verschiedenen Halterungen für die unterschiedlichen CPU-Sockel, weitere Schrauben und ein sinnvolles USB-Header-Splitterkabel im Lieferumfang. Dabei wurde alles sicher vor Kratzern und Beschädigungen in Folie und Karton verpackt.
Design & Verarbeitung
Zum Start des Testberichts werfen wir zunächst einen Blick auf das Herzstück des Lieferumfangs. Der mattschwarze Pumpenblock hat mit dem mit 480×480 Pixel auflösenden Display ein deutlich sichtbares Update erhalten. Doch auch das Gehäuse hat ein deutliches Update erhalten und hat nun abgerundete Ecken. Um das Display befindet sich zudem noch ein RGB-Kreis, der später beleuchtet werden kann. Kleine Schriftzüge in Grau runden das Äußerliche ab. Für den späteren Einbau, lässt sich der obere Teil samt LCD-Display abnehmen und eine feine Schicht an Wärmeleitpaste ist an der spiegelnden Kupferbodenplatte vorangebracht. Ein Schritt, den man sich beim späteren Aufbau sparen kann. Die Metallschienen zur Halterung lassen sich ohne Schrauben aus dem Pumpenblock ziehen und nach Anwendungsfall tauschen.
Beim Radiator selbst hat sich äußerlich und soweit wir es beurteilen können auch innerlich nichts spannendes geändert. Weiterhin ist der Radiator ziemlich schmal, mattschwarz und auf beiden Seiten befindet sich weiterhin ein silbernes Corsair-Logo. Über den Qualitätsstandart lässt sich bei unseren Exemplar nur eins feststellen: alles ist auf einem nahezu perfekten Niveau. Die einzelnen Lamellen sind fein und haben keine Dellen in der Mitte sowie an den Verschraubungspunkten. Die beiden Schläuche sind hochwertig gesleeved und verstärken damit nur unseren Eindruck. An den Schläuchen befindet sich zudem noch ein kleines Abblaseventil, zum Wechseln der Kühlflüssigkeit.
Eine weitere Neuerung haben die drei ML RGB ELITE-Lüfter im Gepäck. Optisch herausstechend sind die neuen Sticker in der Mitte des Rotorblatts. Diese sind nun nicht mehr schlicht schwarz gehalten, sondern funkeln nun Chrom im Licht. Am Rotorblatt selbst konnten wir keine Veränderungen wahrnehmen – Größe, Farbe und die Beleuchtungsart aus dem Zentrum sind identisch. Etwas anders ist hingegen das umliegende Lüftergehäuse. Dies hat nicht mehr so viele Kanten und erzeugt nun einen optisch stabileren und edlen Eindruck. Auswirkungen auf die Performance selbst haben diese Änderungen aber nicht.
Montage
Für eine erleichterten Einbau der iCUE H170i ELITE LCD bietet Corsair auf dem YouTube-Kanal Corsair Lab ein kleines Video an. Auf eine Montageanleitung in Papierform verzichtet Corsair bewusst der Umwelt zur Liebe. Falls einem das Video selbst nicht weiter hilft, befindet sich auf der Innenseite des Deckels der Verpackung ein QR-Code, welcher einen direkt zur Online-Montageanleitung bringt.
Hangelt man sich anhand des Videos entlang, wie wir es in unseren Fall gemacht haben, bekommt man keine Probleme bei der Montage. Die Schritte sind eindeutig und verständnisvoll beschrieben. Die Lüfter sitzen fest an dem Radiator, die Kabel gehen gebunden bis zum RGB-Controller.
Positiv als auch minimal negativ ist uns die Halterung der Metallhalterungen der Pumpe aufgefallen. Diese halten ohne eine Schraube unterhalb in einem Spalt am Pumpenblock fest. Das einmalige Wechseln, wie in unserem Fall, geht somit super einfach und ohne lästiges Schrauben vonstatten. Jedoch sind uns die Halterung bei der Montage etwas verrückt, als wir die erste Schraube fixiert haben – kurz wieder zurück in die Position geschoben war es danach kein Problem mehr. In unserem Fall haben wir die AiO-Wasserkühlung an der Front unseres Gehäuses getestet. Mehr zum unseren Testsystem erfährt ihr jetzt.
Kühlleistung & Lautstärke
Unser Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:
- ASUS ROG Strix Helios
- AMD Ryzen 5 3600, 6x 3.60Ghz
- MSI X570-A PRO
- 2x HyperX HX424C15FR2/8 Fury Rot DDR4 8GB 2400MHz
- Nvidia RTX 3070 Founders Edition
- SanDisk SSD PLUS 240GB
- 2x 400GB HDD Samsung HD400LD
- be quiet! STRAIGHT POWER11 CM 600 W
Ist die iCUE H170i ELITE LCD nun in unser System eingebaut, kann der Leistungs- und Kühlungstest beginnen. Um dies zu testen haben wir die CPU mithilfe von Prime95 über einen 30 minütigen Intervall belastet und dabei mit CPUID Hardwaremonitor die Temperatur unter Last ausgelesen. Gleichzeitig haben wir die Temperatur im Idle als Vergleichswert angegeben. Die Raumtemperatur lag bei 22 °C. Außerdem haben wir den Temperaturverlauf beobachtet, um Auslesefehler der Sensoren zu vermeiden. Diesen Ablauf haben wir für insgesamt drei Mal wiederholt und die Durchschnittswerte in die nun unten stehende Tabelle angegeben.
Pumpenmodus | Temperatur CPU (°C) 50% PWM | Temperatur CPU (°C) 100% PWM |
Balance | ∅ 64 / max. 76 | ∅ 60 / max. 71 |
Intensiv | ∅ 59 / max. 70 | ∅ 54 / max. 68 |
Die gesammelten Ergebnisse sehen in unseren Augen sehr solide aus. Um diese etwas besser einordnen zu können, folgt nun eine Tabelle mit anderen von uns getesteten AiO-Wasserkühlungen im gleichen System:
Produkt | Idle (°C) | Volllast (°C) |
Corsair iCUE H170i ELITE LCD | ∅ 34 | ∅ 54 |
MSI MPG Coreliquid K360 | ∅ 33 | ∅ 53 |
be quiet! Silent Loop 2 360 | ∅ 32 | ∅ 54 |
Alpenföhn Gletscherwasser 360 | ∅ 34 | ∅ 55 |
Deepcool Gammaxx L360 V2 | ∅ 36 | ∅ 57 |
AMD Ryzen 3600 Boxed Kühler | ∅ 46 | ∅ 74 |
Im Laufe des Tests ist uns eine Sache zunehmend aufgefallen – die Lautstärke der Pumpe. Im „Intensiv“-Modus hört man ein deutliches tiefes Brummen, welches beim Zocken je nach Position des Computers stören könnte. Im geschlossenen ASUS ROG Strix Helios sank die Lautstärke des Brummens jedoch deutlich – eine gute Dämmung löst damit das Problem zum großen Teil. Wenn wir einen Modus empfehlen dürfen, dann auf jeden Fall den „Balance“-Modus. Hier sinkt die Lautstärke deutlich ab und die CPU bleibt mehr als kühl genug. Zum Schluss noch etwas zu den Lüftern. Durch die 140 mm müssen die Lüfter nicht so schnell wie die 120-mm-Lüfter drehen, damit man die gleiche Performance erlangt. Ein Vorteil den man bei einer 420-mm-AiO-Wasserkühlung bedenken muss und den wir gleichzeitig nur empfehlen können.
Beleuchtung & Display
Im letzten Kapitel begutachten wir abschließend nochmal auf das LCD-Display im Betrieb. Dazu muss zunächst die mittlerweile allseits bekannte Corsair iCUE-Software installiert werden. Hier lassen sich dann die Lüfter in der Beleuchtung und der Geschwindigkeit, das LCD-Display samt RGB-Ring und weitere RGB-fähige Geräte konfigurieren. Dabei ist die Software optisch ansprechend gestaltet. Besonders schön ist es, dass man die einzelnen LEDs der Lüfter ansprechen und nach Belieben in den passenden RGB-Farben einstellen kann.
Abgesehen von einer individuellen RBG-Beleuchtung kann man sich für einen der vielen RGB-Modi entscheiden. Hier ist wieder mal alles dabei und ein sehr großes Spektrum wird abgedeckt. Die Farben sind dabei erste Klasse und erfüllen somit unsere Anforderungen. Die gleiche Meinung haben wir auch über das LCD-Display. Hier kann man sich wahlweise die Stats des Computers, wie zum Beispiel Temperatur der CPU oder GPU, anzeigen lassen. Doch auch Bilder oder Animationen als PNG oder GIF sind möglich. Damit wird kreativen Köpfen eine weitere Möglichkeit zum Individualisieren geboten.
Fazit
Die iCUE H170i ELITE LCD von Corsair ist eine AiO-Wasserkühlung, die es in sich hat. Ein großer und recht flacher 420-mm-Radiator wird von einer zeitweise etwas lauteren Pumpe mit genügend Kühlflüssigkeit versorgt. Dabei ist die Verarbeitungsqualität auf höchstem Niveau und hat uns abermals überzeugt. Die neuen ML RGB ELITE-Lüfter werten diesen Eindruck nicht nur durch ihre Qualität, sondern auch durch ihre Performance an dem Radiator auf. Die AiO-Wasserkühlung liefert wie gewohnt wieder das ab, was Corsair seit Jahren ausmacht. Die Kühlleistung hält im oberen Bereich der getesteten Wasserkühlungen mit. Wer den Vorgänger besitzt, kann seine AiO optional mit einem LCD-Kit aufrüsten, welches von unserer Seite aus eine Kaufempfehlung bekommt, genauso wie die iCUE H170i ELITE LCD.
Corsair iCUE H170i ELITE LCD
Design
Verarbeitung
Montage
Kühlung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis
93/100
Ordentlich viel Leistung auf 420 mm mit einem eleganten LCD-Display auf dem Pumpenblock.