Mit dem Observatory und dem Stronghold hat Kolink zwei Low-Budget-Gehäuse angekündigt (wir berichteten), die auch Enthusiasten ansprechen sollen. Das Observatory bietet viel Glas sowie Bling-Bling und das für den schmalen Geldbeutel. Ob das Gehäuse etwas taugt oder nur als Übergangsgehäuse zu gebrauchen ist, verraten wir euch in unserem Test.
Design
Schmales, kompaktes Design vereint mit ganz viel Schaufläche. Das bietet das Kolink Observatory mit seiner großzügigen Front und dem Seitenteil aus Glas. Natürlich sind die vier vorinstallierten RGB-Lüfter ein Hingucker, keine Frage, ansonsten ist es ein Kasten mit Glaselementen und Lüftern. Einfachheit soll auch seinen Charme haben. An der Front gibt es zur Kühlung noch Lufteinlässe an den Seiten, ob diese wirklich etwas bringen – gute Frage, später mehr.
Im Innenraum gibt es hingegen nicht so viel Platz. Ja, es sind bereits vier Lüfter vormontiert und es gibt genug Platz für ein E-ATX-Mainboard. Auch ein 240-mm-Radiator würde in der Front und am Deckel seinen Platz finden. Für Festplatten steht aber nicht so viel Raum zur Verfügung. Es können ganze zwei Datenträger verbaut werden. Entweder nutzt ihr den Platz für zwei 3,5- oder 2,5-Zoll-HDDs und -SSDs oder eine Kombination aus beidem, dann ist schon Schluss.
Das Highlight des Gehäuses sind wie gesagt die RGB-Lüfter. Diese lassen sich mit der mitgelieferten Fernbedienung steuern – zumindest die Farbeinstellung. Es gibt verschiedene Farbmodi, wie zum Beispiel Regenbogen, in der die Lüfter abwechselnd in der Farbe eines Regenbogens leuchten. Natürlich kann auch einfach eine konstante Farbe und die Helligkeit eingestellt werden.
Lieferumfang und Verarbeitung
Die Verarbeitung ist in Ordnung. Die Glasteile schließen hervorragend mit dem Gehäuse ab, sodass keine Kanten entstehen. Der Lack am rechten Seitenteil ist hingegen „pickelig“, also nicht sauber aufgetragen. Das spürt man nicht nur, sondern beim genauen Hinsehen ist es sogar zu erkennen. Leider ist die Ungleichmäßigkeit des Lacks auf den Bildern nicht zu erkennen. Die beiden Staubfilter lassen sich einfach entnehmen und sind gut verarbeitet.
Der Lieferumfang ist typisch. Ein Päckchen mit Schrauben und ein paar Kabelbindern ist natürlich immer dabei, auch wenn wir die Schrauben für die 2,5-Zoll-Datenträger vermisst haben. Mit dabei ist natürlich die Lüftersteuerung und eine Fernbedienung um die LEDs einzustellen.
Technische Daten
Gehäusetyp | Midi-Tower |
Abmessungen (B x H x T) | 201 x 435 x 435 mm |
Netto Gewicht | ca. 6,8 kg |
Farbe | Exterior & Interior : Schwarz |
Material | Stahl, Hartglas |
optische Laufwerke – im Käfig |
2x 2,5/3,5 Zoll |
Lüfter, vorinstalliert | Rückseite: 1x 120 mm RGB Lüfter Front: 3x 120 mm RGB Lüfter |
Erweiterungssteckplätze | 7 |
Mainboards | Mini ITX, Micro ATX, ATX, E-ATX |
I/O Anschlüsse | 1x USB 3.0, 2x USB 2.0, HD Audio |
Netzteil | Standard ATX PSU (optional) |
Lüfterunterstützung | Front: 3x 120 mm Deckel: 2x 120 mm Rückseite: 1x 120 mm |
Radiator Support | Front: max. 240 mm Deckel: max. 240 mm |
Clearance | Kühlerhöhe CPU: bis zu 160 mm Grafikkartenlänge: 380 mm |
Innenaufbau des Kolink Observatory
Der Innenaufbau des Observatory ist einfach gehalten. Im hinteren Bereich wird die Hardware verbaut, im vorderen Bereich stecken die Lüfter und dort ist auch die Möglichkeit gegeben, den Radiator zu verbauen. Das Netzteil ist genauso getrennt wie der Bereich für die Datenträger. Zwischen dem Mainboard-Tray und dem Seitenteil ist nicht viel Platz, dort können gerade die Kabel durchgezogen werden. Ein paar Zentimeter mehr und man hätte weitere Datenträger verbauen können.
Der Bereich vom Netzteil hätte auch großzügiger ausfallen können. Besitzt man kein modulares Netzteil, hat man schon Mühe und Not alle Kabel unterzubringen. Außerdem können wir insgesamt nur zwei Datenträger verbauen. Ihr solltet euch also Gedanken um eure Daten machen, falls ihr momentan noch mehr als zwei Festplatten oder SSDs verbaut habt.
Neben dem Mainboard gibt es Einlässe für das Kabelmanagement. Die Öffnungen sind nicht durch Gummiringe geschützt, die Kabel liegen somit einfach auf dem Stahlblech. Eine Führung für die Kabel gibt es ebenso wenig, nur Befestigungen für die Kabelbinder – irgendwo muss ja gespart werden.
Im Testsystem ist ein Ryzen 5 1400* und eine Gigabyte GTX 1060 mit 6GB von Aorus*. Auf dem MSI B360 PC Mate Mainboard* sind 16 GB Arbeitsspeicher von Ballistix* gesteckt. Beim Einbau der Grafikkarte haben wir die PCIe-Slotblende des Gehäuses mehr als nur verbogen. Die Slotblenden sind bei Auslieferung noch fest mit dem Gehäuse verbunden und müssen noch herausgelöst werden. Nur mit ordentlich Kraft und dem entsprechenden Verbiegen des Slots konnten wir die Grafikkarte schlussendlich einbauen.
Fazit zum Kolink Observatory
Mit dem Kolink Observatory bekommt ihr ein Gehäuse zum Hingucken, genauer hinsehen solltet ihr aber nicht. Wie schon vermutet spiegelt sich die Anzahl der Features und der Preis in der Qualität wieder. So ist die Verarbeitung nicht zu vollster Zufriedenheiten, da der Lack beispielsweise nicht gut aufgetragen wurde. Weiterhin konnten die Blenden für die PCIe-Slots nicht einfach entfernt werden, sodass wir die Halterung ein wenig verbogen haben.
Man muss Kolink aber zu Gute halten, dass man für rund 70 € ein Gehäuse mit einer Front und einem Seitenteil aus Glas bekommt. Ebenso sind vier RGB-Lüfter vorinstalliert, die sich über einen mitgelieferten Controller und eine Fernbedienung steuern lassen. Für das Geld definitiv ein Kaufgrund, wenn man von den anderen Mängeln absehen kann.
Wir können nur eine eingeschränkte Kaufempfehlung abgeben, gerade in Sachen Qualität könnte Kolink eine Schippe drauf packen.
Kolink Observatory
Verarbeitung
Design
Ausstattung
Dämmung
Kühlung
Preis-Leistung
Geht so.
Die RGB-Lüfter mit dem mitgelieferten Controller und der Fernbedienung in Verbindung mit den Glaselementen machen einiges her. Von der Verarbeitung können wir das nicht sagen.