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Scythe Fuma 2 – Dual-Tower-CPU-Kühler im Test

Scythe hat mit dem Fuma 2 einen kompakten Dual-Tower-CPU-Kühler auf den Markt gebracht. Mit einem Preis von knapp 50 € liegt dieser noch ein gutes Stück unter den Flagschiff-Modellen anderer Marken, bei denen man schnell das doppelte zahlt – verspricht aber trotzdem eine sehr gute Leistung. Auf dem Papier überzeugt der Fuma 2 als Dual-Tower mit einer gute RAM-Kompatibilität, einem asymmetrischen Aufbau, einer hochwertigen Optik und einem angenehmen Preis. Wie sich der Kühler in der Praxis schlägt, erfahrt ihr hier im Test.

Spezifikationen

Sockel-Kompatibilität: AMD: AM2, AM2+, AM3, AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+

Intel: LGA775, LGA1150, LGA1151, LGA1155, LGA1156, LGA1200, LGA1366, LGA2011(v3), LGA2066

Größe (L x B x H): 131 x 137 x 155 mm (mit Lüfter)
Gewicht: 1000 g (mit Lüfter)
Heatpipes: 6 x 6 mm (vernickelt)
Lüfter: Kaze Flex 120 Slim PWM
Kaze Flex 120 PWM
Lieferumfang: Kühler + 2 Lüfter, Montagematerial, Wärmeleitpaste, Schraubendreher, Anleitung, PWM-Splitter
Preis: Preis nicht verfügbar *
Scythe Fuma 2 SCFM-2000, CPU-Kühler
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Lieferumfang und Verarbeitung

Der Kühler kommt mit dem üblichen Montagematerial. Darüber hinaus gibt es noch einen passenden Schraubendreher, Wärmeleitpaste und einen PWM-Splitter. Zusätzlich gibt es ein weiteres Set Befestigungsklammern für einen dritten Lüfter, falls man diesen hinzufügen möchte – eine dritte Einkerbung zur Befestigung auf der Rückseite des Kühlturms ist vorhanden.

Die Lüfter sind sehr verwindungssteif und wirken hochwertig verarbeitet. An den Ecken sind gummierte Pads angebracht, die Vibrationen verringern. Optisch setzen sich diese durch die graue Farbe vom sonst schwarzen Lüfter ab. Ebenfalls drehen diese Lüfter in entgegengesetzte Richtungen. Dies bringt den Vorteil, dass der Luftdurchsatz verbessert und gleichmäßiger wird.

Die Kühltürme überzeugen durch einwandfreie Verarbeitung. Es gibt keine schiefen oder verbogenen Lamellen, die obersten Kühlrippen wurden schwarz gefärbt und werden von dem Scythe-Logo verziert. Auf eine Abdeckung der Heatpipes hat man verzichtet – dies fällt optisch jedoch nicht negativ auf. Die Heatpipes sind vernickelt und passen sich somit dem Gesamtdesign an. Die benötigten Schrauben zur Montage sind fixiert, sie fallen somit nicht heraus, wenn man den Kühler neigt.

Durch den asymetrischen Aufbau, die kürzeren Lamellen im Heck und dem schmalen Frontlüfter sticht der Fuma 2 durch eine exzellente RAM-Kompatibilität hervor. Der vordere Lüfter ist ein Slim-Modell und endet dadurch vor dem ersten RAM-Slot. Selbst bei ausladenden RAM-Kühlern sollte es durch die Aussparungen im Kühlblock auch auf der Rückseite gar keine Probleme geben, wenn beidseitig RAM-Module installiert werden.

Montage

Die Montage hat Scythe uns hier so einfach gemacht, wie es nur möglich ist. Vorbereitend verschraubt man Montageschienen mit der Backplate. Bereits bevor man den Kühler einsetzt, kann man die Lüfter befestigen – so fällt eventuelle Fummelei nach dem Einbau komplett weg. Ebenfalls angenehm ist die Montage dieser Lüfter, denn die Lüfterklemmen halten in den Löchern – ohne, dass man sie festhalten muss. Bei vielen Konkurrenzprodukten muss man diese festhalten und gleichzeitig arretieren. Gerade wenn man plant, den Kühler nachträglich ins Gehäuse einzubauen, hat man hier deutlich weniger Probleme durch Platzmangel.

Dies realisiert Scythe, indem man kleine Aussparungen im Kühlturm hat – durch diese kann man mit Hilfe des beigelegten Schraubendrehers den Kühler fixieren. Ebenfalls positiv anzumerken ist es, dass die Schrauben am Kühlturm bereits fixiert sind. Modelle anderer Marken nutzen zum Teil Metallschienen, die man aufwendiger verschrauben muss.

Der Lüfter hat eine Gesamthöhe von 154,5 mm und ist somit nicht übermäßig groß. Dies resultiert in einer sehr guten Gehäusekompatibilität, der Kühler passt in nahezu jedes Midi-Gehäuse. Die Schrauben kann man durch die Federn komplett anziehen – dadurch braucht man keine Sorge haben, den Kühler zu fest anzuschrauben. Die Anschlusskabel für die Lüfter haben eine angenehme Länge, sodass man diese ordentlich zum passenden Anschluss legen kann.

Für die Montage auf AMD-CPUs nutzt man die vorhandene AMD-Backplate, für Intel wurde eine passende Backplate beigelegt. Die gesamte Anleitung ist einfach verständlich und hier gibt es keinen Kritikpunkt.

Leistung und Temperaturen

Die Verarbeitung ist sehr gut, die Montage läuft reibungslos – auch bei der Leistung werden wir nicht überrascht. Im Test habe ich den Lüfter gegen ein EKL Alpenföhn Matterhorn Pure, als guten 120-mm-Single-Tower Lüfter und dem gerade erschienenen SilentiumPC Grandis 3, als direkte Konkurrenz in der Dual-Tower-Klasse um 50 €, antreten lassen.

Das Testystem besteht aus einem Ryzen 5 3600, der auf einem MSI X570-A Pro thront. Das ganze wird mit 16 GB RAM und einer GIGABYTE RX 5600 XT GAMING OC in einem Fractal Design Define 7 verbaut. Für eine gute Gehäusebelüftung wurde durch einige Wing Boost 3 ARGB gesorgt. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde überall identische Wärmeleitpaste genutzt – in diesem Fall die Arctic MX-4.

Das Testszenario ist eine hohe CPU-Last durch Prime95 mit den „In-Place FFTs“ – durch diese ist die Last auch konstant und gibt uns vergleichbare Werte aus. Vorab sei zu sagen, dass die 3000er-Serie von Ryzen in dem Szenario sehr heiß wird. Dies ist der 7-nm-Technologie und den daraus resultierenden Hotspots auf dem Heatspreader geschuldet. Im normalen Gamingbetrieb ist die CPU natürlich deutlich kühler – auch bei niedrigen Drehzahlen. An diesem Testszenario kann man jedoch sehen, wie potent die Kühler sind.

Ich habe mich dazu entschieden, die Tests bei 50% PWM und 100% PWM durchzuführen. 50% PWM ist ein guter „Alltagswert“, bei dem die Lüfter beim normaler Last nicht zu laut sein sollten, die CPU jedoch kühl genug halten sollten. Bei 100% PWM sehen wir anschließend das maximale Potential.

Zum Thema Lautstärke – der Fuma 2 war bei 50% PWM aus dem Gehäuse heraus NICHT wahrnehmbar – bei 100% PWM war er noch immer sehr leise. Zum Vergleich – der Matterhorn Pure war bei 50% PWM bereits lauter als der Fuma 2 bei 100%. Im Test lag der Fuma 2 minimal hinter dem Grandis 3 aus dem gleichen Preissegment – dieser besitzt jedoch einen 140-mm- und einen 120-mm-Lüfter.

Fazit

Der Fuma 2 macht sehr viel richtig. Die Features überzeugen, die Leistung ist sehr gut. Man hat Potential leistungsstarke CPUs kühl zu halten und bleibt dabei auf einer sehr angenehmen Lautstärke. RGB-Enthusiasten werden an diesem Kühler etwas vermissen – dies ist jedoch auch nicht die Zielgruppe. Gerade zum Preis von etwa 50 € (aktuell: Preis nicht verfügbar *) gibt es keinen Punkt, warum man nicht eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen sollte. Vergleichbare Produkte anderer Marken kosten teilweise das Doppelte, leisten jedoch unwesentlich mehr. Die Montage war darüber hinaus so angenehm, dass es fortan die Referenz sein sollte. Kurz gesagt: Der Kühler weiß zu überzeugen!

Scythe Fuma 2

Design
Verarbeitung
Montage
Kühlung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis

96/100

Super Montage, sehr gute Kühlleistung, ideale RAM-Kompatibilität, dabei kompakt. Nahezu perfekt!

Scythe Fuma 2 SCFM-2000, CPU-Kühler
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Tom Hackmann

Bereits in jungen Jahren ist Gaming zur Leidenschaft geworden. Durch diesen Einstieg ist mein Interesse an PC-Hardware entstanden - so habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und verfasse nicht nur Testberichte, sondern arbeite auch Vollzeit in der IT.

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Avatar of Greeny
Greeny

Mitglied

111 Beiträge 9 Likes

Tolles Produkt, toller Artikel! Ich hätte nicht geglaubt, dass mein 3600 konstant auf 4200MHz läuft...nur luftgekühlt. Der Fuma 2 bringts!

Antworten 1 Like

Avatar of Tom
Tom

Moderator

164 Beiträge 32 Likes

Ich finds auch enorm, dass er dabei so leise bleibt. Selbst bei 100%. Zu dem Preis. o_O

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