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Silverstone PS15 Mini-Tower im Test

Auf der Computex 2018 hat Silverstone viele neue Mini-ITX und Mikro-ATX-Gehäuse vorgestellt. Zu den Neuerscheinungen gehört unter anderem das Silverstone PS15. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Mini-Tower mit 25 Litern, einem geräumigen Innenraum und einem guten Airflow. Das PS15 sollte eigentlich ab dem 12.12.2018 im Handel für eine UVP von 55,80 € erhältlich sein. Derzeit ist es nur bei wenigen Händler gelistet und kostet € 16,50 *.

Silverstone wirbt auf der eigenen Homepage mit einem kompakten Design, einem herausragenden Kühlpotential und einer eleganten Optik. Im nachfolgenden Test werden wir die Modellvariante SST-PS15B-G in Schwarz und einem Seitenfenster aus Glas genauer unter die Lupe nehmen.

Lieferumfang

Das Silverstone PS15 kommt gut und sicher verpackt in einem braunen und bedruckten Karton. Zum zusätzlichen Schutz befinden sich zwei Schutzfolien auf dem Seitenteil aus Glas. Das Zubehör wurde in einem durchsichtigen Beutel verstaut und innerhalb des Gehäuses mit einem Kabelbinder befestigt. Er beinhaltet alle wichtigen Schrauben, fünf schwarze Kabelbinder und Garantieinformationen. Eine Anleitung ist zwar nicht beigelegt, kann aber über die Silverstone-Homepage heruntergeladen werden.

Außerdem gehören zum Lieferumfang ein vorinstallierter 120-mm-Lüfter und die ebenfalls vorinstallierten Abstandshalter.

Design

Die äußerliche Erscheinung des Silverstone PS15 ist insgesamt eher als unauffällig und schlicht zu bezeichnen. Dazu kommt noch, dass der Tower für einen Mini-Tower sehr kompakte Abmessungen hat. Mit einem Gesamtvolumen von lediglich 25 Litern gehört das Silverstone-Gehäuse definitiv zu den kompaktesten Mini-Towern.

Die Front besteht überwiegend aus einem Meshgitter, welches durch einen Rahmen aus Kunststoff umrandet ist. Am unteren bereich der Frontpartie hat der Hersteller das Silverstone-Logo angebracht, welches im eingeschalteten Zustand blau leuchtet. Auch der Deckel verfügt über eine große Öffnung zur Lüftermontage und einen magnetischen Staubfilter zum Schutz vor Staub. Zudem findet sich hier das im Frontpanel befestigte I/O-Panel. Vorhanden sind hier zwei USB 3.0-Ports, Anschlüsse für Mikrofon bzw. Kopfhörer und ein Power-Button.

Heck und Boden des PS15 beherbergen keine besonderen Features. Das Netzteil wird unten montiert und durch einen Meshfilter vor Staub geschützt. Darüber lassen sich vier Slots für Erweiterungskarten und der vorinstallierte 120 mm-Lüfter erkennen. Für einen sicheren Stand sorgen zuletzt noch vier Füße aus normalem Kunststoff.

Silvestone folgt beim PS15 dem aktuellen Trend und verbaut auf der linken Seite ein Seitenteil aus gehärtetem Glas. Dieses wird mit vier flachen Rändelschrauben befestigt. Das rechte Seitenteil ist hingegen aus Stahl gefertigt und komplett geschlossen.

Entfernt man die beiden Seitenteile kommt der kompakte, aber für einen Mini-Tower sehr geräumige Innenraum zum Vorschein. Um das Innere so klein wie möglich zu gestalten, hat Silverstone sogar auf die mittlerweile sehr beliebte Netzteilabdeckung verzichtet. Rund um das Mainboard sind vier gut dimensionierte Öffnungen zur Durchführung von Kabeln angebracht. Neben dem Netzteil findet sich auf der Vorderseite noch ein flacher Festplattenkäfig für eine 3,5″- und eine 2,5″-Festplatte. Ansonsten können nur noch zwei 2,5″-HDDs hinter dem Mainboards-Tray verbaut werden. Dieses verfügt zudem über einen großen Ausschnitt zur nachträglich CPU-Kühlermontage und diverse Haltepunkte für Kabelbinder.

Verarbeitung

Mit einem Preis von € 16,50 bewegt sich das PS15 zwischen dem Einsteiger- und dem Mittelklasse-Segment. Die Verarbeitung ist trotzdem überwiegend gut. Der Lack ist fehlerlos aufgetragen und es gibt keine scharfen Ecken bzw. Kannten. Lediglich nach der Entfernung der herausbrechbaren Slotblenden gibt es die ein oder andere scharfe Stelle. Besser hätte dagegen die verwendete Materialstärke an manchen Stellen sein können. Gerade der durchgängige Mainboardschlitten hätten in der Mitte etwas mehr Stärke vertragen können. Die Haptik des Power-Buttons ist als sehr gut zu bezeichnen.

Ausstattung

Das Silverstone PS15 ist ein Mini-Tower mit einem verhältnismäßig geringen Gesamtvolumen von ca. 26 Litern und vier PCI-Slots. Damit ist der Tower sogar kleiner als so manches Mini-ITX-Gehäuse. Es kann Mainboards in den Formaten Mini-ITX und Micro-ATX aufnehmen und bietet Platz für bis zu 314 mm lange Grafikbeschleuniger. Das geringe Volumen fordert allerdings auch einen Tribut, so dürfen Netzteile maximal 150 mm lang sein und CPU-Kühler eine Maximalhöhe von 154 mm nicht überschreiten.

Modell: SST-PS15B-G
Gehäuse Typ: Mini-Tower
Abmessungen: 192mm (B) x 381mm (H) x 351mm (T), 26 Liter
Gewicht: 3,52 kg
Material: Stahl, Kunsstoff, Hartglas
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse 2x USB 3.0, 1x Lautsprecher, 1x Mikrofon
Laufwerkschächte: 1x 3,5″, 3x 2,5″
Erweiterungsslots: 4
Formfaktoren: mATX, mini-ITX
Belüftung: Front: 2x 120 oder 2x 140 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 2x 120 mm oder 2x 140 mmDavon vorinstalliert:
1x 120 mm (Heck)
Radiatoren: Front: 1x 240 mm
Heck: 1x 120 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 154 mm
Max. Grafikkartenlänge: 314 mm (ohne Frontradiator)
Max. Netzteillänge: 15 mm
Platz für Kabelmanagement: 14 mm
Preis: € 16,50 *
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, Seitenteil aus Glas

Als Hauptfeature hat Silverstone beim PS15 den guten Airflow beworben. Durch die fünf Montageplätze für Lüfter und die großen Meshöffnungen sollte das auch problemslos zu erfüllen sein. Der Hersteller verbaut serienmäßig einen schwarzen Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 mm im Heck. Er verfügt über einen 3pin-Anschluss und dreht mit maximal 1200 Umdrehungen pro Minute.

Plant man den Einbau einer stärkeren CPU besteht auch die Möglichkeit eine AiO-Wasserkühlung in diesem Mini-Tower zu verbauen. Dieser Einbau kann aber nur in der Front erfolgen und die Wasserkühlung darf maximal einen 240-mm-Radiator besitzen. Zudem reduziert sich dadurch der Platz für eine Grafikkarte.

Auf eine Innenraumbeleuchtung oder auffällige RGB-Elemente verzichtet Silvesrtone komplett. Lediglich das glänzende Logo an der Front kann durch eine blaue Beleuchtung hervorgehoben werden. Dazu muss das vorhandene 4-pin-Molex-Kabel nur mit dem Netzteil verbunden werden.

Systembau im Silvestone PS15

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwende ich einen Intel Xeon 1230v3 auf einem Gigabyte H87M-D3H mit 16GB RAM. Der Xeon wird durch einen Prolimatech Megahalems Black mit einem Fractal Design HF-12* Lüfter gekühlt. Für die Bildausgabe ist eine HD 7850 2GB von Asus zuständig. Die Stromversorgung erledigt das nichtmodulare be quiet! Pure Power mit 400W.

Der Einbau des Mainboards war aufgrund der korrekt vorinstallierten Abstandshalter schnell erledigt. Durch den kompakt aufgebauten Innenraum muss man beim Einbau der Komponenten allerdings etwas strukturierter vorgehen als bei einem normalen Midi-Tower. Auch die Verkabelung der Komponenten erforderte ein strukturiertes Arbeiten und etwas mehr Zeit. Durch die lediglich 14 mm Platz hinter dem Mainboard-Tray ist der Raum für Kabel stark eingeschränkt und ein Stapeln der Kabel ist quasi nicht möglich. Benötigt man den Festplattenkäfig nicht, so eignet sich dieser jedoch hervorragend um überflüssige Kabel verstauen zu können. Trotz der begrenzten Platzverhältnisse lässt sich im Mini-Tower aber ein ordentliches System herrichten.

Da der von mir verwendetet Prolimatech Megahlems mit einer Höhe von 158,7 mm die maximale zulässige Höhe von 154 mm überschreitet, kam es zu leichten Problemen bei der Montage des Seitenteil. Diese ließ sich zwar mit allen vier Schrauben befestigen, hatte jedoch Kontakt zu einer Heatpipe der Tower-Kühler. Je nach Sockel könnte es also durchaus möglich sein, dass für CPU-Kühler etwas mehr Spielraum gibt als 154 mm.

Die Montage der Festplatten ist durchdacht und gestaltet sich sehr einfach. Sämtliche 2,5“-Datenträger werden unterhalb mit speziellen Gummiringen und Schrauben ausgestattet. Anschließend lassen sich die Festplatten einfach an die dafür vorgesehen Plätze schieben. Die einzige Montagemöglichkeit für eine 3,5“-Festplatte wird durch einen einfachen Rahmen aus Kunststoff realisiert. Eine Entkopplung des Datenträgers findet jedoch nicht statt.

Zum Abschluss kommen wir noch zu den Temperaturmessungen. Dazu habe ich bei einer Raumtemperatur von 18°C 15 Minuten lang Prime95 und Furmark ausgeführt und mit dem CPUID HWMonitor anschließend die Temperatur von Prozessor und Grafikkarte ermittelt. Sämtliche Lüfterprofile waren über das BIOS auf „Normal“ eingestellt. Ist nur der vorinstallierte 120 mm-Lüfter verbaut wurden für die CPU 68°C erreicht und für die GPU 72°C. Nach dem Einbau von zwei Fractal Design Venturi HF12 Lüfter konnten beide Temperaturen um jeweils drei Grad auf 65°C für den Prozessor und 69°C für die Grafikkarte reduziert werden. Der vorinstallierte Lüfter hat eine Maximaldrehzahl von 1200 rpm und ist damit aus dem System herauszuhören. Herunter geregelt ist die Lautstärke zwar besser, allerdings lassen sich ab einer Geschwindigkeit von 800 rpm leichte Nebengeräusche vernehmen.

Fazit zum Silverstone PS15 Test

Was lässt sich also abschließend über das Silverstone PS15 sagen? Der Mini-Tower ist sehr kompakt aufgebaut, gut verarbeitet und bietet aufgrund der Mesh-Elemente ein hohes Potential für Airflow. Durch den Verzicht auf RGB-Effekte oder außergewöhnliche Formen wirkt es zeitlos, bietet aber aufgrund des Seitenfenster aus Glas ein gutes Moddingpotential. Gehäuse mit einem Gesamtvolumen von lediglich 25 Litern und den Features des PS15 sind sehr spärlich gesät. Man könnte also meinen, dass Silverstone hier das perfekte Gehäuse für Käufer gefertigt hat, die sich einen zwar schmalen Fußabdruck wünschen, aber nicht den Aufpreis für Mini-ITX-Hardware zahlen wollen. Das trifft aber leider nur teilweise zu.

Negative Punkte wie die Materialstärke in manchen Bereichen, die teilweise nur schwer entfernbaren Staubfilter oder die herausbrechbaren Slotblenden erzeugen bei einer UVP von 55,80 € schon das ein oder andere Stirnrunzeln. Bedenkt man aber, dass der tatsächliche Straßenpreis mit hoher Wahrscheinlichkeit unter dem UVP liegen wird, ist das Silverstone unter Berücksichtigung der Ausstattungsmerkmale derzeit konkurrenzlos. Lediglich das Raijintek Styx können als möglicher Konkurrent herhalten. Das Styx ist allerdings teurer, bietet kein Seitenfenster aus Glas und der Käufer ist bei der Grafikkarten-/Netzteil-Kombination stärker eingeschränkt. Dafür ist das Gehäuse von Raijintek komplett aus Aluminium gefertigt und unterstützt größere CPU-Kühler.

Silverstone PS15

Verarbeitung
Ausstattung
Aufbau
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Eine kompakter Mini-Tower mit gutem Airflow und reichlich Platz für Hardware.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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