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Fractal Design Define Nano S: Mini-ITX-Gehäuse mit viel Platz im Test

Fractal Design hat uns in der Vergangenheit bereits öfters mit seinen Gehäusen beeindrucken können. So ist es auch wieder beim aktuellen Testobjekt, dem Define Nano S. Das Gehäuse ist, wie der Name schon vermuten lässt, klein gehalten. Dementsprechend passt auch nur ein Mini-ITX-Mainboard in das Gehäuse rein, ihr habt aber dennoch viel Platz für eure weitere Hardware. Was das Gehäuse alles zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Lieferumfang

Wie wir es von Fractal Design schon gewohnt sind, fällt der Lieferumfang üppig aus. Es gibt Schrauben für alles, Kabelbinder, Kabelhalterungen, zwei vorinstallierte Lüfter und natürlich auch eine Gebrauchsanleitung, die alle Möglichkeiten des Define Nano S aufzeigt.

Technische Daten

Material Stahl / Kunststoff
Gehäuse ITX
Formfaktor Mini-ITX
Abmessungen in mm (B x H x T)
203 x 330 x 412 mm
Netzteilunterstützung ATX, max. 160 mm
max. Grafikkarten-Länge 315 mm / 335 mm ohne vorderen Lüfter
max. CPU-Kühler-Höhe 160 mm
I/O-Panel
  • 2x USB 3.0
  • Mikrofon- und Kopfhörer-Anschluss
  • Power-Button
  • Reset-Button
Laufwerke 2x 3,5″ & 2x 2,5″ oder 4x 2,5″
Erweiterungskartenslots 2 Slots
Lüfter Vorinstallierte Lüfter:

  • Vorne: 1x 140mm
  • Hinten: 1x 120 mm

Optional:

  • Vorne: 120/140 mm oder 120-/-240-/280-mm-Radiator
  • Deckel: 2x 120/140 mm oder 120-/-240–mm-Radiator
  • Hinten: 1x 120 mm
  • Boden: 1x 120 mm oder 120-mm-Radiator
Besonderheiten
  • Staubfilter
  • Vorrichtung für Pumpeneinheit & Ausgleichsbehälter
  • Dämmmatten
Gewicht 5 kg (4,6 kg mit Fenster)

Äußeres Erscheinungsbild

Mit 20,3 x 33 x 41,2 cm hat das Fractal Design Define Nano S sehr kompakte Abmessungen. Dennoch ähnelt es äußerlich dem „normalen“ Define S (zum Test) und hat somit wieder das Fractal Design typische Erscheinungsbild: sehr schlicht.

Die Front besteht aus Kunststoff, in der Optik von gebürstetem Aluminium. Dahinter versteckt sich jedoch keine Tür, denn auf Platz für 5,25-Zoll-Laufwerke wurde komplett verzichtet. Ihr könnt also kein DVD- oder Blu-ray-Laufwerk einbauen. Doch mal ganz ehrlich: Wer braucht das heutzutage noch? Meiner Meinung nach niemand.

Der Rest des Gehäuses ist dann auch tatsächlich aus Metall. Dadurch kommt das Gehäuse dann auch trotz der geringen Größe auf ein stolzes Gewicht von 5 kg (4,6 kg mit Fenster).

Auf der Oberseite befindet sich das I/O-Panel, welches neben dem Rest- und Power-Button auch noch Platz für zwei USB-3.0 Anschlüsse sowie Kopfhörerausgang und Mikrofoneingang bietet. Das Panel ist sauber verarbeitet, der Power-Button ist beleuchtet und lässt sich angenehm drücken.

Außerdem befindet sich auf der Oberseite noch eine rechteckige Abdeckung, die entfernt werden kann, um optional zwei weitere Lüfter anzubringen.

Das Gehäuse ist sowohl mit als auch ohne Sichtfenster erhältlich, wir haben die Version ohne Sichtfenster getestet. Die Verarbeitung war wieder, wie von Fractal Design gewohnt, hervorragend und hat keinen Anlass für Kritik geboten.

Innenaufbau

Um das Define Nano S zu öffnen, müssen lediglich vier Thumbscrews (Schrauben, die auch ohne Schraubenzieher nutzbar sind) gelöst werden. Diese hängen dann auch direkt an den Seitenwänden und gehen nicht verloren. Damit ihr vom Innenleben später kaum etwas mitbekommt, sind die Seitenwände mit Dämm-Material versehen.

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Platz für eure Hardware

Auf dem Boden habt ihr Platz für euer Netzteil, welches in normaler ATX-Größe sein kann – mit maximaler Länge von 160 mm. Für ein großes ATX-Mainboard ist jedoch kein Platz, sondern nur für ein ITX-Mainboard. Dazu könnt ihr noch eine Grafikkarte mit bis zu 335 mm verbauen, falls ihr den vorderen Lüfter ausbaut. Lasst ihr ihn drin, stehen euch „nur“ 315 mm zur Verfügung – das reicht für die meisten Grafikkarten auch.

Achtung: Grafikkarte kann heiß werden

Platzprobleme könnt ihr da eher mit der Breite der Grafikkarte bekommen, denn es ist nur Platz für eine Dual-Slot-Grafikkarte. Und diese wird dann auch direkt vom Netzteil verdeckt. Zumindest der vordere Lüfter kann so nicht vernünftig arbeiten. Im Sommer kann das durchaus bei hoher Grafikkarten-Auslastung zum Hitzestau führen. Ich kann euch an der Stelle nur eine Grafikkarte mit Wasserkühlung empfehlen, falls ihr da nicht in die Gefahr der Überhitzung kommen wollt. Aber auch Grafikkarten mit Wasserkühlung gibt es inzwischen ja schon fertig zu kaufen.

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Viel Platz für Lüfter

Anders als bei der Grafikkarte, habt ihr im Rest des Gehäuses jede Menge Platz für Lüfter oder Radiatoren. Bei der fensterlosen Version des Define Nano S könnt ihr einen CPU-Lüfter mit bis zu 162 mm verbauen – mit Fenster sind es „nur“ 160 mm. Das reicht auch für die großen Lüfter aus.

Außerdem sind zwei Lüfter bereits eingebaut. In der Front ist einer mit 140 mm Durchmesser, und an der Rückseite einer mit 120 mm. Doch damit nicht genug: Ihr könnt insgesamt bis zu 6 Lüfter verbauen. In der Front ist Platz für 2x 140 mm, an der Rückseite 1x 120 mm, am Boden 1x 120 mm und im Deckel 2x 140 mm. Ihr könnt dort also für ordentlich Luftzug sorgen. Dabei müsst ihr euch jedoch aufgrund der Staubfilter keine Gedanken um die Verstaubung eurer Hardware machen.

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Wer es nicht so mit Lüftern hat, kann natürlich auch einfach eine Wasserkühlung nutzen, denn für Radiatoren ist auch Platz.

Damit die Kabel der Durchlüftung nicht im Wege sind, hat Fractal Design wieder ein exzellentes Kabelmanagement verbaut. Es gibt viele Öffnungen für die Kabel, damit diese auf der Rückseite des Mainboard entlang geführt werden können und nicht im Innenraum stören. Dort können sie dank Klettverschlüssen auch bequem befestigt und zu einem Strang verbunden werden.

Festplatten? Ja bitte!

Das Gehäuse ist klein, klar. Aber ihr wollt natürlich trotzdem eure Festplatten für Betriebssystem, Eigene Dateien und Programme einbauen. Bei manchen haben sich über die Jahre einige Festplatten angesammelt. Im Fractal Design Define Nano S habt ihr Platz für insgesamt vier Festplatten. Zwei mal 2,5 Zoll und zwei mal 3,5 Zoll – oder natürlich vier mal 2,5 Zoll. Zwei Festplatten werden direkt hinterm Mainboard verbaut, die dritte daneben, aber nicht mehr direkt dahinter. Für die vierte Festplatte ist Platz am Boden.

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Im Gehäuse, neben dem Mainboard, ist noch sehr viel freie Fläche übrig. Einige werden den Platz sicherlich für Radiatoren benötigen, ich jedoch nicht. Ich hätte mir daher einen optionalen Festplattenkäfig gewünscht, damit man den Platz noch effektiv nutzen kann.

Fazit

Das Fractal Design Define Nano S ist klein, bietet aber dennoch viel Platz für eure potente Hardware. Die Verarbeitung ist wieder herausragend und es gibt daran nichts auszusetzen.

Durch Platz für Lüfter und Radiatoren kann das Gehäuse insgesamt zwar gut belüftet werden, das Netzteil verdeckt jedoch mindestens einen Grafikkarten-Lüfter. Das ist nicht optimal und kann vor allem im Sommer zu einem Hitzestau führen. Ich empfehle daher eine Grafikkarte mit Wasserkühlung zu verwenden, die man ja auch bereits fertig erwerben kann. Ansonsten ist die Kühlung super und das Kabelmanagement trägt seinen Teil dazu bei.

Neben dem Mainboard ist, sofern man dort keine Radiatoren verbaut, sehr viel freier Raum. Ich hätte mir dafür einen optionalen Festplattenkäfig gewünscht.

Insgesamt kann Fractal Design mit dem Define Nano S ein fast perfektes Gehäuse vorstellen. Es sind wieder viele Features dabei, die man sich bei anderen Gehäusen auch wünscht.

Bewertung88

Fractal Design Define Nano S

Verarbeitung
Design
Ausstattung
Dämmung
Kühlung

Klein mit viel Platz!

Insgesamt kann Fractal Design mit dem Define Nano S ein fast perfektes Gehäuse vorstellen. Es sind wieder viele Features dabei, die man sich bei anderen Gehäusen auch wünscht.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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