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ASUS Vivobook S 15 Test: Snapdragon X Plus-Notebook mit OLED-Display

Ein OLED-Display, genug Akkulaufzeit für zwei Arbeitstage und ein effizienter Snapdragon X Elite-Chipsatz und das alles für rund 1.100 Euro? Das ASUS Vivobook S 15 ist auf dem Papier ein äußerst spannendes Notebook und hat auch in der Praxis einiges zu bieten, wenngleich Windows on ARM aktuell noch Nachholbedarf hat, wie unser Test beweist.

Technische Daten

Produkt Vivobook 15 S
Prozessor Qualcomm Snapdragon  X Plus X1P 42 100 (8x , 3.4 GHz)
Grafikleistung Qualcomm SD X Adreno X1-45
Display 15,6 Zoll; 3K OLED (2.880 x 1.620 Pixel); 120 Hz
Speicherplatz 1 TB SSD (NVMe PCIe 4) installiert
Arbeitsspeicher 16 GB LPDDR5X-RAM
Tastatur Chiclet; mit RGB-Beleuchtung
Betriebssystem Windows 11 Home
Konnektivität Wi-Fi 7; Bluetooth 5.4
Abmessungen (B x T x H) 353 mm x 227 mm x 15,9 mm
Gewicht 1,42 g (ohne Netzteil)
Preis € 1.099,00 *

ASUS Vivobook S 15 Test: Schlanker und edler 15-Zöller

  • schlichtes Aluminium-Design
  • angenehm leicht
  • tadellose Verarbeitung

Das ASUS Vivobook S 15 macht mit seinem silbernen Aluminiumgehäuse optisch eine Menge her. Der 15,6-Zöller ist 353 mm breit, 227 mm tief und 15,9 mm hoch und bringt angenehme 1,42 kg auf die Waage. Damit ist er handlich genug für die mobile Nutzung.

Auf dem Displaydeckel findet sich der Vivobook-Schriftzug, während ein Qualcomm-Aufkleber innen den einzigen optischen Unterschied zur Windows-Variante darstellt. Auch die Verarbeitungsqualität ist sehr hochwertig und edel. Alles in allem erhaltet ihr hier ein wirklich wertiges Notebook für vergleichsweise wenig Geld.

Das Gehäuse lässt sich an der Unterseite mithilfe von 10 Torx-Schrauben öffnen. Die M.2-2280-SSD ist austauschbar, während auch der Akku bei Bedarf ausgewechselt werden kann. Viel mehr gibt es aber leider nicht zu tun, denn der Arbeitsspeicher ist (leider) fest verlötet.

Ihr müsst euch also schon vor dem Kauf entscheiden, ob ihr 16 GByte oder 32 GByte benötigt. Dasselbe gilt für den Chip, denn neben dem Qualcomm Snapdragon X Plus X1P 42 100 (mit 8 Rechenkernen à 3,4 GHz) gibt es das Notebook auch mit dem Snapdragon X Elite X1E 78 100 mit 12 Kernen à 3,4 GHz.

Ausstattung und Anschlüsse

  • aktuelle Snapdragon X-Chips
  • bis zu 32 GByte RAM… aber verlötet
  • moderne Konnektivität

Für den Test des ASUS Vivobook S 15 stellte uns der Hersteller leihweise die etwas schwächere Variante mit Snapdragon X Plus zur Verfügung. Diese setzt, im Vergleich zum Snapdragon X Elite, auf die merklich schwächere Adreno X1-45 GPU, die auf 1,7 TFLOPS an Leistung kommt (im Vergleich zur Adreno X1-85 mit 3,8 TFLOPS). Die NPU in beiden Chips ist hingegen dieselbe, sie kommt auf 45 TOPS an Leistung.

Hinzu gesellen sich, je nach Modell, 16 GByte oder 32 GByte LPDDR5X-Arbeitsspeicher und eine 1 Terabyte große PCIe 4.0 x4-SSD im M.2 2280-Formfaktor. Ebenfalls identisch sind die Konnektivitätsstandards, denn das Vivobook S15 setzt immer auf modernes Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4.

Außerdem spendiert ASUS dem Notebook eine Full-HD-Webcam mit IR-Funktion für den Windows Hello-Login samt eines Privacy Shutters, die eine gute Bildqualität liefert. Die beiden verbauten Lautsprecher bieten dank der Smart Amp-Technologie einen recht vollen und klaren Klang liefern.

Starke Anschlussauswahl

  • HDMI 2.1 und zweimal USB-4
  • microSD-Kartenleser

Hinsichtlich der Anschlüsse ist das ASUS Vivobook S 15 sehr gut aufgestellt. Auf der linken Seite stehen HDMI 2.1, zweimal USB-C 4.0 (mit 40 GBit/s, DisplayPort-Alt-Modus und PowerDelivery), ein microSD-Kartenleser und ein 3,5-mm-Klinkenanschluss zur Verfügung.

Rechts kommen zwei weitere USB-A 3.2 Gen 1-Ports mit 5 GBit/s hinzu. Der microSD-Kartenleser bietet leider nur geringe Geschwindigkeiten, für gelegentliche Übertragungen kleiner Dateien reicht es aber allemal.

Gute Eingabegeräte und tolles OLED-Display

  • großzügiges, präzises Keyboard
  • sehr gutes Trackpad
  • helles, farbstarkes OLED-Dispöay

Die silberfarbene Tastatur kommt mit einem Nummernblock daher und erstreckt sich über die gesamte Breite des Laptops. Außerdem gibt es eine RGB-Beleuchtung in einer Zone. Bedeutet: Die Tasten leuchten zwar bunt und das in verschiedenen Effekten, aber eben alle gleichzeitig in derselben Farbe. Dafür lässt sich die Helligkeit der Beleuchtung in drei Stufen anpassen.

Auf dem Keyboard lässt es sich sehr angenehm schreiben. Hubweg und Feedback der Tasten fallen angenehm aus, sodass sich auch längere Texte problemlos tippen lassen. Hinzu gestellt sich ein Trackpad, das mit 13 cm x 8,5 cm angenehm groß ausfällt und minimal nach links versetzt ist.

Das ClickPad ermöglicht präzise Gesten mit bis zu vier Fingern und bietet zusätzlich die Möglichkeit, durch Gesten an den Rändern zusätzliche Aktionen auszuführen. Dazu gehört beispielsweise das Anpassen der Lautstärke oder eine Justierung der Helligkeit.

Leider gibt es weder ein haptisches Feedback für diese Aktionen, noch eine Darstellung auf dem Trackpad, wie es andere Notebooks des Herstellers bieten. Dennoch erweisen sich diese Zusatzfunktionen als sehr praktisch.

Das OLED-Display des ASUS Vivobook S 15 kann durch die Bank überzeugen. Es löst mit 2.880 x 1.620 Pixeln angenehm hoch auf, bietet eine Bildwiederholrate von flüssigen 120 Hertz und wird in der Spitze bei HDR-Inhalten mit 600 Nits angenehm hell, sodass hier auch eine sehr gute Ablesbarkeit im Freien gewährleistet ist.

Es punktet zudem mit einer niedrigen Latenz von 0,2 ms und deckt den DCI-P3-Farbraum vollständig ab, weshalb sich das Vivobook auch für farbkritische Arbeiten eignet. Alle wichtigen Technologien für den Schutz der Augen sind natürlich ebenfalls mit von der Partie.

Kontraste und Farbdarstellung sind exzellent. Wer mit dem Vivobook S 15 mediale Inhalte genießen will, wird also ebenfalls sehr gut bedient. Allerdings spiegelt der Bildschirm wirklich sehr stark. Praktisch: Das Display lässt sich fast vollständig flach aufklappen.

Zudem gibt es einen Anwesenheitssensor dank dem das Notebook erkennt, ob gerade jemand davor sitzt und – falls nicht – den Bildschirm automatisch ausschaltet.

Lautstärke, Wärmeentwicklung und Praxistest

  • angenehm niedrige Lüfterlautstärke
  • Laptop bleibt auch unter Last kühl
  • gute Praxiseigenschaften

Mithilfe der MyAsus-App kann die Leistung des ASUS Vivobook S 15 angepasst werden. Hier kann zwischen einem Flüster-, Standard- oder Leistungsmodus gewechselt werden, was natürlich Auswirkungen auf die Leistung, aber auch die Lautstärke des Laptops hat.

Die positive Nachricht: Selbst im Leistungsprofil bleibt das Notebook dabei stets angenehm leise. Selbst unter maximaler Dauerlast konnte ich im Rahmen des Tests nie mehr als 30 dB(A) messen, im Idle-Betrieb und bei leichten Aufgaben sind es nur rund 22 dB(A). Hier kann der ARM-Chip also wahrlich seine Stärken ausspielen, auch wenn das Vivobook nicht auf ein lüfterloses Design setzt.

Auch die Wärmeentwicklung hat der Laptop hervorragend im Griff. Bei leichten Aufgaben erwärmt sich das Gehäuse so gut wie gar nicht und auch im Stress-Test unter Dauerlast bleibt das Aluminium-Chassis mit rund 51 Grad Celsius an der wärmsten Stelle – mittig unterhalb des Displays – vergleichsweise kühl.

Die Windows on ARM-Plattform der Qualcomm Snapdragon X-Chips ist natürlich noch recht jung. Entsprechend laufen nicht alle Apps und Programme nativ auf dem System und müssen teilweise emuliert werden, was natürlich Leistungseinbußen zur Folge hat.

Gerade bei Apps die nativ verfügbar sind, das gilt beispielsweise für Office-Anwendungen, Adobe-Programme und viele mehr, punkten die Chips aber mit einer hervorragenden Performance und schnellen Startzeiten.

Zumal immer mehr Apps für die noch sehr junge Plattform emuliert werden. Gerade seit dem Start hat sich schon jetzt eine Menge getan und mit der Zeit dürften selbst die vielen aktuell noch vorhandenen Lücken gefüllt sein. Dennoch gibt es einige Einschränkungen, was Treiber, Spiele und Apps angeht. Diese hat selbst Microsoft in einem FAQ-Dokument bereits behandelt.

ASUS Vivobook S 15
Die Webcam verfügt über einen Privacy Shutter

Als Copilot+ Notebook unterstützt das Vivobook S 15 natürlich auch die KI-Funktionen von Windows. Allzu viel solltet ihr davon allerdings nicht erwarten. Der Chatbot und die Bild-Generierung sind nichts, was man nicht auch mit Onlinetools (wesentlich besser) hinbekommen würde.

Benchmark: Produktivität, System, SSD und Gaming

  • enttäuschende Benchmark-Ergebnisse
  • schwächster Snapdragon X Plus zeigt Leistungsdefizite

Interessant wird es natürlich bei den Benchmarks. Was auch daran liegt, dass noch nicht alle Benchmark-Tools bereits für die ARM-Plattform optimiert sind und nativ laufen. Cinebench 2024 und Geekbench 6.2 stehen als native Programme zur Verfügung, die anderen Tools wie PCMark, 3DMark oder Final Fantasy XV hingegen leider nicht.

Die Ergebnisse lassen sich also nur bedingt mit klassischen x86-Notebooks vergleichen. Das nur vorab. Allerdings zeigen die Ergebnisse eines ganz klar: Das Snapdragon X Plus kann sich hinsichtlich der Performance nicht von Intel- und AMD-Prozessoren abheben. Gelegentlich leistet sich der Chip zudem einige Ruckler und längere Ladezeiten, die man so von Intel Core Ultra-CPUs oder der AMD Ryzen 7000-Serie nicht gewohnt ist.

Beginnen wir also mit dem SSD-Benchmark AS-SSD. Die verbaute SSD stammt aus dem Hause Western Digital und liefert, trotz PCIe 4.0 x4-Anbindung, eher enttäuschende Resultate. Im Praxisalltag merkt man davon aber kaum etwas, denn für alltägliche Aufgaben ist der verbaute Speicher schnell genug. Zumal die Leistung auch konstant aufrechterhalten werden kann.

Hinsichtlich der CPU- und Systemleistung fällt das ASUS Vivobook S 15 merklich hinter den Intel Core Ultra 7 155H oder vergleichbare CPUs zurück. Durchschnittlich 40-50 Prozent langsamer agiert das Notebook hinsichtlich der Multi-Core-Leistung und auch bei der Single-Core-Performance sind es 25-35 Prozent weniger als bei vergleichbaren Notebooks wie beispielsweise dem Medion S10 (unser Test), das kaum teurer ist.

Benchmark Ergebnis
Cinebench R23 Multi Core 6.933 Pkt.
Cinebench R23 Single Core 1.109 Pkt.
Cinebench 2024 Multi Core 657 Pkt.
Cinebench 2024 Single Core 107 Pkt.
PCMark 10 Applications 12.868 Pkt.
Geekbench 6 Multi Core 11.467 Pkt.
Geekbench 6 Single Core 2.408 Pkt.
Geekbench 6 GPU 9.937 Pkt.
Final Fantasy XV (1080p; Lite) 1.905 Pkt.

Auch ein Dell Inspiron 14 Plus (unser Test) mit dem Snapdragon X Plus X1P-64-100 samt 10 Rechenkernen erreicht für gerade einmal rund 100 Euro mehr wesentlich bessere Ergebnisse.

Kurzum kann man sagen: Hinsichtlich der Leistung ist das Vivobook S 15 zu teuer für das was es ist. Der X1P-42-100 ist einfach zu schwachbrüstig, der Preis des Notebooks dafür aber zu hoch. Dann lieber zur Snapdragon X Elite-Variante greifen, die ohnehin aktuell lediglich 100 Euro teurer ist.

ASUS Vivobook S 15: Pluspunkt Akkulaufzeit

  • 70 Wh starker Akku
  • 65-Watt-Ladegerät
  • 11 Stunden und 37 Minuten Laufzeit im Benchmark

Die Snapdragon X-Prozessoren zeichnen sich durch ihre hervorragende Energieeffizienz aus und das ist auch beim ASUS Vivobook S 15 nicht anders. ASUS spendiert dem Laptop einen 70 Wh starken Akku, der mithilfe des kompakten 65-Watt-Netzteils schnell aufgeladen ist.

ASUS Vivobook S 15

Die Laufzeiten sind sehr gut, wenngleich das OLED-Display natürlich seinen Tribut zollt. 11 Stunden und 37 Minuten springen am Ende des Applications Battery Benchmarks von PCMark 10 heraus, ein wirklich guter Wert. Abheben von effizienten x86-Laptops kann sich das Vivobook damit aber ebenfalls nicht. Und auch das bereits angesprochene Dell Inspiron kommt auf deutlich längere Laufzeiten von über 15 Stunden.

ASUS Vivobook S 15 Akkulaufzeit

ASUS Vivobook S 15 Test: Fazit

Das ASUS Vivobook S 15 lässt sich eigentlich nicht viel zu Schulden kommen. Das Design wirkt edel und wertig, die Verarbeitung ist tadellos und der helle OLED-Bildschirm gefällt. Auch hinsichtlich der Ausstattung gibt es kaum etwas zu kritisieren, der Arbeitsspeicher ist schnell, die SSD ordentlich und Wi-Fi 7 ist ebenso mit an Bord wie Bluetooth 5.4. Selbst die Lautsprecher können durchaus überzeugen.

Das größte „Problem“ ist aber der schwachbrüstige Qualcomm Snapdragon X Plus X1P 42 100-Chip, der nicht nur merklich hinter den schnelleren X Plus- oder X Elite-Varianten, sondern auch hinter Intel Core Ultra und AMD zurückfällt. Und das zu einem Preis, für den man deutlich schnellere Notebooks bekommen kann.

Klar: Der Preis ist mittlerweile, zumindest direkt bei ASUS, bereits auf 999 Euro gesunken, die UVP von 1.149 Euro bewegte sich aber zu nah am Geschwisterchen mit wesentlich schnellerem Snapdragon X Elite. Wer 100 oder 200 Euro mehr zur Verfügung hat, sollte in ein schnelleres Notebook investieren.

ASUS Vivobook S 15 Test: Silver Award

ASUS Vivobook S15

Design & Verarbeitung
Display
Ausstattung
Leistung
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Hochwertiges und handliches 15-Zoll-Notebook mit modernen Standards, das allerdings durch den enttäuschenden Chip merklich zurückfällt. Der Preis ist einfach zu hoch für die gebotene Leistung.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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