PC- & Konsolen-Peripherie

ASUS ROG Raikiri Pro Test – Controller mit OLED-Display

Im Rahmen der CES 2023 in Las Vegas stellte ASUS mehrere Eingabegeräte, darunter auch die beiden mit PC und Xbox kompatiblen Controller ROG Raikiri und ROG Raikiri Pro, vor. Optisch ähneln sich beide Modelle sehr stark, technisch unterscheiden sie sich dagegen durch die Konnektivität und weitere Features. Für unseren Test liegt uns der ASUS ROG Raikiri Pro vor, der kabellos mit dem PC verbunden werden kann und unter anderem Features wie ein eingebautes OLED-Display, vier zusätzliche Bedienelemente auf der Rückseite und Step-Trigger bietet.

Technische Daten des ASUS ROG Raikiri Pro

Verbindung kabellos (Bluetooth 5.0 und 2,4-GHz-RF), USB-C
Kompatibilität Windows 10 und Windows 11, Xbox Series X|S und Xbox One (nur kabelgebunden)
Besonderheiten 1.3” OLED, 3,5-mm-Klinke für Headsets (nur kabelgebunden verfügbar), ESS DAC, 4 zusätzliche Bedienelemente auf der Rückseite, Step-Trigger, Onboard-Speicher (4 Profile), RGB-Beleuchtung (Aura Sync)
Akkulaufzeit
bis zu 48 Stunden (ohne Beleuchtung und Vibration)
Lieferumfang Controller, USB-Empfänger, USB-C-auf-USB-A-Kabel (3 m), Bedienungsanleitung
Abmessungen 103 x 155 x 64 x mm (L x B x H)
Gewicht 259 g
Preis € 143,02 *

Lieferumfang

Der ASUS ROG Raikiri Pro kommt in einem überwiegend schwarzen Karton samt typisch roten ROG-Logos. Auf der Vorderseite findet man eine große Abbildung des Controllers, weiterhin weisen ein Xbox-Logo und die grüne Unterseite auf die Kompatibilität zur Konsole hin. Auf der Rückseite nennt ASUS zudem die wichtigsten Features und Vorteile des Controllers.

Im Inneren des Kartons befinden sich neben dem Controller ein 3 m langes geflochtenes USB-C-auf-USB-A-Kabel und eine Bedienungsanleitung. Der USB-Empfänger ist im Controller verstaut. Weiteres Zubehör, wie z.B. eine Tasche, ist nicht enthalten. Der Lieferumfang ist damit trotz des hohen Preises eher minimalistisch.

Design und Verarbeitung des ASUS ROG Raikiri Pro

Das Design und die Größe des ASUS ROG Raikiri Pro orientieren sich sehr stark an den Microsoft-Controllern. Die Abmessungen weichen mit 103 x 155 x 64 x mm nur geringefügig ab, das Gewicht fällt mit 259 g gegenüber 277 g beim Xbox Wireless Controller und 345 g beim Xbox Elite Wireless Controller 2 dagegen deutlich geringer aus.

Das Frontdesign des ROG Raikiri wird durch drei gut sichtbare Kanten geteilt. Die rechte Seite des Controllers ist leicht durchscheinend, zudem ist in zwei der drei Kanten die RGB-Beleuchtung integriert. Die Anzahl der Tasten ist unverändert, dies trifft auch nahezu auf deren Anordnung zu. Kleinere optische Unterschiede gibt es dagegen beim hybriden Steuerkreuz und den drei mittig platzierten Buttons, die hier nahezu in einer Reihe angeordnet und samt dem Xbox-Button etwas nach unten verschoben sind. Der Share-Button des ROG Raikiri Pro ist zudem dreieckig und fügt sich damit ideal in das dreiteilige Frontdesign ein. Den geschaffenen freien Platz oberhalb des Xbox-Buttons füllt ASUS mit einem 1,3″ großen OLED-Display, dem wohl auffälligsten Merkmal des ROG Raikiri Pro.

Auf der Rückseite setzt ASUS beim ROG Raikiri auf Buttons, während der Elite Wireless Controller 2 Paddles als zusätzliche Bedienelemente besitzt. Die Anzahl ist mit vier dagegen unverändert. ASUS bietet zudem nur zwei anstatt drei Trigger-Einstellungen, diese können jedoch softwareseitig weiter angepasst werden. An den weiteren Seiten des Controllers befinden sich die 3,5-mm-Klinkenbuchse und ein Mute-Button sowie der USB-C-Anschluss und zwei Buttons, mit denen das OLED-Display bedient wird.

Materialqualität und Verarbeitung

Der Controller liegt Dank seines Designs, der Größe und des geringen Gewichts sehr gut und angenehm in der Hand. Als Material kommt überwiegend Kunststoff zum Einsatz, die Front ist eher glatt und aufgrund ihres Designs unanfällig für Fingerabdrücke. Während man bei den Griffflächen, die ebenfalls aus Kunststoff bestehen, auf eine durch Punkte strukturierte Oberfläche setzt, verzichtet man bei den Bumpern und Triggern auf diese.

Die Materialqualität und die Verarbeitung des Controllers sind auf einem sehr hohen Niveau und bieten keinen Anlass zur Kritik.

Anschluss und Kompatibilität

Der ASUS ROG Raikiri Pro bietet Tri-Mode-Konnektivität und lässt sich sowohl kabellos als auch kabelgebunden mit dem PC verbinden. Die kabellose Verbindung erfolgt dabei über Bluetooth oder mit dem beiliegenden USB-Empfänger über Funk mit niedriger Latenz, die kabelgebundene Verbindung erfolgt über USB-C. Die Verbindung mit den aktuellen Xbox-Konsolen Series X|S sowie der Xbox One ist dagegen ausschließlich kabelgebunden möglich. Die unterstützten Features unterscheiden sich zudem wie folgt dargestellt in Abhängigkeit der Verbindung:

Feature Kabel (Xbox) Kabel (PC) Bluetooth (PC) 2,4-GHz-RF (PC)
Impulse Trigger X X X
haptisches Feedback X X X X
Audio X X
RGB-Beleuchtung X X X X
Aura Sync RGB X
Armoury Crate X

Die Verbindung erfolgte sowohl kabellos als auch kabelgebunden schnell und zuverlässig.

Software

Die Anpassung des ROG Raikiri Pro erfolgt über die Armoury Crate-App am PC. Diese unterstützt neben dem Controller auch viele weitere ASUS-Komponenten, wie z. B. Mainboards, daran angeschlossene AiO-Kühlungen oder Lüfter. Wer weiterere ASUS-Komponenten nutzt, hat damit alles in einer App, nur für den Controller wirkt sie jedoch etwas überladen. Über den Unterpunkt Geräte kann der ROG Raikiri Pro ausgewählt werden.

Die Einstellungen des ROG Raikiri Pro sind in die Unterpunkte Geräteinfo, Einstellungen, Beleuchtung, Energie, Firmwareaktualisierung und OLED unterteilt. Über den Unterpunkt Einstellungen können die Trigger, die Joysticks und die Vibration angepasst werden. Weiter lassen sich hier den vier zusätzlichen Tasten Funktionen zuweisen. Die Zuweisung ist einfach gestaltet, man wählt die Taste, der man eine Funktion zuweisen möchte und anschließend eine Funktion aus einer Dropdown-Liste. Bei der RGB-Beleuchtung kann man zwischen einer statischen Beleuchtung und sechs verschiedenen Effekten wählen oder auch eigene Effekte erstellen. Weiterhin kann man auch die Helligkeit, die Geschwindigkeit und die Richtung der Beleuchtung anpassen oder diese ganz deaktivieren. Der Unterpunkt OLED ermöglicht eine weitere optische Anpassung durch voreingestellte Animationen, eigene Animationen oder einen Text.

Die Einstellungen können in bis zu vier Profilen gespeichert werden. Durch eine anschließende Synchronisierung werden sie in den Onboard-Speicher übertragen und stehen nun auch an der Konsole zur Verfügung.

Praxistest des ASUS ROG Raikiri Pro

Wer bereits einen Microsoft-Controller besitzt oder zumindest regelmäßig und gerne nutzt, der benötigt keine Umgewöhnungszeit und ist auch vom ASUS ROG Raikiri Pro schnell überzeugt. Die Form und die Anordnung der Bedienelemente sind wie gewohnt, lediglich das etwas geringere Gewicht fällt im direkten Vergleich auf. Dank seiner griffigen und strukturierten Oberfläche liegt der Controller zudem auch während längerer Gaming-Sessions gut und sicher in der Hand.

Das hybride Steuerkreuz, die Buttons, Bumper und Trigger überzeugen im Test mit angenehmen Druckpunkten und einer geringen Lautstärke. Der Widerstand der Trigger ist zudem von Anfang an gleichmäßig vorhanden, andere Controller haben hier manchmal etwas (zu viel) Spiel. Mit den Triggersperren verkürzt sich sich der Weg deutlich. Dadurch und durch die daraus resultierende kurze Auslösezeit erinnern die Trigger eher an einen einfachen Klick, wovon vor allem Shooter profitieren. Die konkaven Thumbsticks fühlen sich hochwertig an, sind an den Rändern gummiert und strukturiert und ermöglichen eine präzise Steuerung. Leider können diese, wie auch das Steuerkreuz, nicht getauscht werden, wodurch User auf konvexe oder auch längere Varianten verzichten müssen.

Die vier zusätzlichen Buttons auf der Rückseite sind haptisch gut wahrnehmbar und durch Querstreifen auf der Oberfläche unterscheidbar. Die Mittelfinger liegen angenehm auf den oberen Buttons auf, die Bedienung der unteren Buttons fällt uns dagegen etwas schwerer, da diese weiter herausragen. Alle vier Buttons lassen sich leicht aber auch nicht zu leicht betätigen. Anfangs verwechselt oder vergisst man die Buttons dennoch regelmäßig, die effektive Nutzung benötigt etwas Zeit. Benötigt man die Buttons nicht, kann man die Finger neben ihnen platzieren. Während unsere Finger noch ausreichend Platz haben, könnten User mit größeren Händen vor Probleme gestellt werden. Die Buttons können auch nicht entfernt, aber deaktiviert werden, um ungewollte Eingaben zu verhindern.

OLED-Display und umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten

Der ASUS ROG Raikiri Pro bietet neben den zusätzlichen Buttons und Step-Triggern viele weitere Features. Dabei sticht vor allem das 1,3″ große OLED-Display (Schwarz-Weiß) mit einer Auflösung von 128 x 32 Pixeln hervor, das unter anderem Animationen, Text oder den aktuellen Status, für kurze Zeit aber nicht dauerhaft, anzeigen kann.  Die Bedienung des Displays gestaltet sich mit Hilfe der beiden Buttons simpel, ist aber eher träge und benötigt viel Zeit. Während wir anfangs noch häufiger auf das Display blickten, nutzten wir dieses später nur noch zum wechseln des Profils. Der praktische Nutzen und Mehrwert des Displays ist unserer Meinung nach eher gering, vor allem die Optik profitiert davon. Auch das dreiteilige Frontdesign und die gut integrierte RGB-Beleuchtung tragen zu einem sehr gelungenen und einzigartigen Design bei.

Weiter bietet ASUS beim ROG Raikiri Pro umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten, die uns im Test sehr gut gefallen haben. Darunter fallen unter anderem die Empfindlichkeit der Trigger, der tote Winkel, der äußere Schwellenwert und die Reaktionskurve für die Sticks sowie die Stärke der Vibration aller vier Motoren. Die Einstellungen sind sehr fein und wirken sich spürbar auf die Steuerung aus. Dank der bis zu vier Profile können auch Einstellungen für verschiedene Spielgenres vorgenommen und anschließend zwischen diesen gewechselt werden.

ASUS ROG Raikiri Pro Test: Fazit

Der ASUS ROG Raikiri Pro überzeugt im Test mit einem ansprechenden Design, sehr guter Verarbeitung und gutem Handling. Die Steuerung weiß dank der angenehmen Druckpunkte und Widerstände zu gefallen, weiter erweisen sich die einstellbaren Step-Trigger und die vier zusätzlichen Buttons als sehr praktisch, wobei letztere noch Verbesserungspotenzial besitzen. Mit Hilfe der  Armoury Crate-App und der Profile lassen sich die Einstellungen zudem stark an die Anforderungen des Spiels und die eigenen Vorlieben anpassen.

ASUS bietet weiter interessante Features wie das OLED-Display, das aber mehr von optischem als praktischem Nutzen ist und RGB-Beleuchtung. Während man den Controller am PC kabellos nutzen kann, muss man an der Xbox-Konsole auf diesen Komfort verzichten. Dies stellt, wenn man ihn nicht ausschließlich am PC nutzen möchte, einen deutlichen Nachteil gegenüber anderen Modellen wie Microsofts Xbox Elite Wireless Controller 2 oder auch dem SCUF Instinct Pro (Test) dar. Diese bieten zudem den Vorteil, dass das Steuerkreuz und die Thumbsticks getauscht werden können. Trotz dieser Kritikpunkte ist der Preis des ROG Raikiri Pro mit ~185 € (Stand 22.08.2023) sehr hoch. Eine klare Empfehlung fällt dadurch schwer und Interessenten müssen die Vor- und Nachteile des Controllers für sich abwiegen.

ASUS ROG Raikiri Pro

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Preis-Leistungs-Verhältnis

87/100

Optisch sehr ansprechender Controller, der viele Features und softwareseitige Anpassungsmöglichkeiten bietet. Leider vergibt man viel Potenzial und verzichtet auf eine kabellose Verbindung zur Xbox.

Philipp Schneider

Ich bin Philipp, interessiere mich schon immer sehr für Technik, bastele gerne an PCs herum und mag es einfach neues zu testen. Aktuell beschäftigen mich neben PCs und Hardware vor allem Themen wie Smart Home und Smartphones, aber auch Heimkino, Konsolen und Gaming. Neben Technik interessiere ich mich vor allem fürs Reisen und Sport.

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