PC- & Konsolen-Peripherie

Creative Sound Blaster GC7 Test: USB-DAC und Verstärker für Gamer

Mit dem Creative Sound Blaster GC7 will der bekannte Audio-Hersteller eine All-in-One-Steuerzentrale für hervorragende Soundqualität erschaffen haben, die sich vor allem an Streamer und Gamer richtet. Als USB-DAC und Verstärker in einem, kombiniert mit Surround- und Super X-Fi-Sound. Was die schicke schwarze Box tatsächlich auf dem Kasten hat, klärt unser Creative Sound Blaster GC7 Test.

Technische Daten

Kompatibilität PC, Mac, PS5, PS4, Xbox, Nintendo Switch, iOS, Android
Max. Wiedergabequalität
  • Lautsprecher: 16/24bit, 48kHz/96kHz/192kHz
  • Headset: 16/24bit, 48kHz
  • Konsolen Modus: 48kHz
Max. Aufnahmequalität
  • Mikrofon: 16/24bit, 48kHz/96kHz/192kHz
  • Line: 16/24bit, 48kHz/96kHz/192kHz
  • Optical In: 16/24bit, 48kHz/96kHz/192kHz
Stromversorgung USB Typ C
Audioqualität 120 dB SNR
Audiotechnologien CrystalVoice, Sound Blaster Acoustic Engine, Super X-Fi, SXFI Battle Mode, Scout Mode
Kopfhörerverstärker 2 Ohm Ausgangsimpedanz; 32 – 300 Ohm Kopfhörer-Impedanz
Eingänge
  • USB Typ-C Connector
  • 1 x An/Aus-Schalter
  • 1 x 3.5mm (4-polig)
  • 1 x 3.5mm (3-polig)
  • 1 x 3.5mm Mobile Mix Eingang (4-polig)
  • 1 x 3.5mm Stream out/line-out
  • 1 x Toslink (optisch) In
  • 1 x Toslink (optisch) Out
Wireless Bluetooth Low Energy (BLE)
Dynamikbereich (DNR) 125 dB; DAC Typ AKM AK4377AECB
Abmessungen 174 x 116,3 x 44,5 mm
Gewicht 280 g
Preis € 119,99 *

Creative Sound Blaster GC7 Test: Lieferumfang

Beginnen wir zunächst einmal mit dem Gesamtpaket, das für den aufgerufenen Preis von rund 150 Euro Hoffnungen weckt. Der Creative Sound Blaster GC7 kommt in einem mit Text- und Logo-übersäten, blauen Karton daher, in dem der Hersteller den USB-DAC auf einem Podest präsentiert.

Neben der umfangreichen Anleitung und den Sicherheitshinweisen legt Creative der Verpackung drei Kabel bei: Ein USB-C- auf USB-A-Kabel mit 1,8 Metern Länge, ein 1,5 m langes optisches Kabel, sowie ein ebenfalls 1,5 Meter langes 3,5-mm-Klinkenkabel, die natürlich allesamt für verschiedene Einsatzzwecke gedacht sind. Ein Hinweisblatt samt QR-Code zum Download der Begleit-App für iOS und Android rundet den Lieferumfang ab.

Creative Sound Blaster GC7 Test: Lieferumfang

Design und Verarbeitung

Rein optisch gibt der Creative Sound Blaster GC7 eine durchaus gute Figur ab. Hauptbestandteil des Pakets ist natürlich der Game-DAC selbst in Form eines matt-schwarzen Kastens, der mit Abmessungen von 175 mm x 112 mm x 45 mm (Länge x Tiefe x Höhe) nicht allzu groß ausfällt und somit auch auf kleineren Schreibtischen Platz findet.

Der Standfuß ist an der Hinterseite etwas erhöht, womit der GC7 nicht flach auf dem Tisch aufliegt. Das kommt der Bedienung spürbar zugute. Doch zurück zum Design: Die Vorderseite dient natürlich als All-in-One-Audio-Steuerzentrale.

Neben den beiden großen Super X-Fi- und Typen-Logos wird die Front von zwei Drehreglern dominiert, die mit orangefarbenen Akzenten aufwarten. Der linke Regler dient der Erhöhung oder Verringerung der Lautstärke, der rechte ist für das Mixing von Spiel- und Sprach-Lautstärke zuständig.

Im Zentrum des DAC befindet sich ein LC-Display samt fünf im Kreis darum angeordneter Tasten, sowie einem darüber liegenden Drehregler. Damit lassen sich beispielsweise Surround-Sound aktivieren, sowie Bass, Höhen und Mikrofon getrennt voneinander feinjustieren. Unten platziert der Hersteller den Button für den SXFI-Modus.

Abgerundet wird die Front von vier programmierbaren C-Buttons, sowie einem Mute-Knopf zum schnellen Stummschalten des Mikrofons. Die Front hingegen informiert mit einer weißen LED über den aktuellen Betriebsmodus (PC, Konsole oder Mobile), während rechts zwei 3,5-mm-Anschlüsse für die Verbindung von Kopfhörern und Mikrofon vorgesehen sind.

Spannend ist aber vor allem die Rückseite des Creative Sound Blaster GC7 und die dort verbauten Anschlüsse. Hier stehen Line Out, Line In (Mobile), Optical Out, Optical In, sowie der USB-C-Anschluss zur Verbindung mit dem PC (als Stromquelle) zur Verfügung. Außerdem gibt es einen Schalter, um zwischen hohem und niedrigem Gain zu wechseln, sowie einen weiteren für den Wechsel zwischen PC, Konsole und Mobile. Abgerundet wird die Rückseite von einem On/Off-Knopf am linken Rand.

Verarbeitung des Creative Sound Blaster GC7

Die Verarbeitungsqualität des matt-schwarzen Creative Sound Blaster GC7 liegt durchweg auf gutem Niveau, leistet sich allerdings auch einige Patzer. Da wäre einerseits das Finish, das Fingerabdrücke und Staub magisch anzieht und recht kratzeranfällig wirkt. Bereits nach dem ersten Auspacken sah der GC7 nicht mehr so neu aus, wie es eigentlich der Fall sein sollte.

Ansonsten gefallen Haptik und Optik recht gut, die Kanten und Anschlüsse sind sauber gefertigt und bieten einen angenehmen Druckpunkt. Der gesamte USB-DAC gibt allerdings unter Druck etwas nach, gerade die beiden Drehregler wirken nicht sonderlich robust. Hier hätte ich für den hohen Preis etwas mehr erwartet. Das Kunststoffgehäuse wirkt nicht wirklich edel, wenngleich das in einem vergleichsweise niedrigen Gewicht resultiert.

Bedienung und App-Anbindung

Weiter geht es mit der Bedienung. Diese funktioniert am DAC selbst hervorragend und intuitiv. Bei den Drehreglern für Lautstärke und Mixing hätten wir uns allerdings noch eine Rasterung gewünscht, um die Akustik punktgenau einstellen zu können. Ähnlich wie beim zentralen Regler, der seltsamerweise über eine Rasterung verfügt.

Creative Sound Blaster GC7 Test: Bedienung
Die Bedienung im PC-Modus überzeugt fast vollends.

Relativ schnell wird dabei klar, dass sich der GC7 an PC- oder Konsolen-Anwenderinnen und -Anwender richtet, denn im Mobile-Betrieb fällt der Funktionsumfang relativ überschaubar aus. Sauer stößt zudem der Registrierungszwang der Mobile-App auf, denn ohne das Anlegen eines Kontos geht nichts.

Die Verbindung zwischen DAC und Smartphone erfolgt dann via Bluetooth, was auch schnell und unkompliziert vonstattengeht. Allerdings fragen wir uns, welchen Vorteil der GC7 in Verbindung mit einem Smartphone bieten soll. Zwar lassen sich verschiedene Kopfhörer und In-Ear-Modelle auswählen und die Musik samt rudimentärem Equalizer abspielen, das Game-DAC-Kästchen selbst bleibt aber funktionslos.

Deutlich besser sieht es dann schon in Verbindung mit dem PC samt installierter Creative App aus, die hinsichtlich des Funktionsumfangs überzeugt. Bei Verbindung mit einer Konsole erfolgt die Steuerung hingegen erneut mithilfe der enttäuschenden Mobile-App. Im Konsolen-Modus gehen Funktionsumfang und Sound-Steuerung in Ordnung, aber es wird schnell klar, dass sich die externe Soundkarte an PCler richtet, weshalb wir uns für den weiteren Test darauf konzentrieren.

Creative Sound Blaster GC7 Test: Creative App
Die Creative App für den PC überzeugt hinsichtlich Bedienung und Umfang.

Creative Sound Blaster GC7: Praxis und Soundqualität

Wird der Creative Sound Blaster GC7 per USB-Kabel mit dem PC verbunden, legt die externe Soundkarte zwei Sound-Geräte unter Windows an. Eines für die Ausgabe (Lautsprecher bzw. Headset oder Kopfhörer) und eines für die Eingabe in Form eines Mikrofons. Praktisch finden wir zudem, dass die Qualität beider Quellen getrennt voneinander eingestellt werden kann und das neben den Windows-Soundeinstellungen auch in der Creative-App.

Das versprochene, niedrige Grundrauschen von < -120 dB des DAC können wir im PC-Modus auch bestätigen. Im Mobile-Betrieb, der nur über den speziellen Line-In-Anschluss möglich ist (USB-C oder Lightning blicken in die Röhre), ist hingegen ein leichtes Rauschen wahrnehmbar.

Ansonsten „pimpt“ der GC7 die Soundqualität auf bis zu 24-Bit/192 kHz, was einer Studioqualität entspricht und wertet damit klanglich auch einige bereits angestaubte Headsets oder Kopfhörer mächtig auf. Auch hier sei erneut erwähnt, dass lediglich analoge Kopfhörer oder Headsets verbunden werden können, die über einen 3,5-mm-Klinkenstecker verfügen. USB-Geräte können leider nicht verbunden werden.

Klanglich holt der GC7 aus angestaubten Headsets tatsächlich noch eine ganze Menge raus, was gerade beim Musikhören oder Anschauen von Videos deutlich wird. Hier verbessert sich die Akustik deutlich, die Aufnahmen wirken klarer, räumlicher und die einzelnen Instrumente werden besser voneinander getrennt dargestellt.

Musikgenuss: Besser ohne Super X-Fi

Allerdings sollte man beim Musikhören die Super X-Fi Headphone Holography, die einen 5.1/7.1-Surround Sound simuliert, besser ausschalten. Denn hier wirkt die Wiedergabe zu dumpf, basslastig und wenig differenziert. Er richtet sich vorwiegend an Gamer.

Creative Sound Blaster GC7: Praxis und Soundqualität
Der GC7 hebt die Akustik analoger Kopfhörer auf ein neues Level.

Mit der gebotenen maximalen Soundqualität von 192 kHz übertrumpft der GC7 andere Gaming-DACs wie beispielsweise den Sharkoon Gaming DAC Pro S, den wir in Kombination mit dem SKILLER SGH50 Headset testen konnten oder den Steelseries Game DAC bei Weitem und holt klanglich nochmals deutlich mehr Details heraus.

Creative Sound Blaster GC7 im Gaming-Betrieb

Im Gaming-Betrieb fühlt sich der Creative Sound Blaster GC7 dann allerdings pudelwohl und kann erst in diesem Bereich sein gesamtes Potenzial ausspielen. Genreübergreifend wird die Soundqualität hörbar nach oben geschraubt, während die Virtualisierung des Surround-Sounds beispielsweise in kompetitiven Shootern eine sehr gute räumliche Ortung ermöglicht, um nahende Gegner schon aus der Ferne hören zu können.

Als angenehm empfinden wir zudem, dass wir dank des zentralen Drehreglers schnell das Surround-Klangbild, sowie Höhen, Bässe und Mikrofon hinsichtlich der Lautstärke feinjustieren können. Auf dem unteren SXFI-Knopf aktivieren wir nicht nur Super X-Fi, sondern wechseln zusätzlich zwischen zwei weiteren Anwendungsmodi: SXFI Battle Mode und SXFI Scout Mode.

Erstgenannter richtet sich abermals an Shooter, wobei Hersteller Creative keine Superlative scheut. Wir zitieren:

„Der SXFI BATTLE Mode ist der erste und einzige Sound-Modus, der es Ihnen ermöglicht, nicht nur die Richtung zu hören, aus der die Schüsse kommen, sondern auch die Entfernung – so können Sie die Position Ihrer Feinde auf den Millimeter genau bestimmen.“

Würden wir jetzt in der Form nicht vollumfänglich unterschreiben wollen. Denn der Unterschied hinsichtlich der hörbaren Distanz von Gegenspielern wird nicht unbedingt besser dargestellt als bei einem echten oder virtuellen Surround-Klang. Im Shooter-Genre stellt der Battle Mode aber eine absolut nette Dreingabe dar. Ähnliches gilt auch für den SXFI SCOUT Mode, der kleinere klangliche Details besser hervorheben soll.

Rein akustisch gefallen uns die Mitten, vor allem aber Höhen, die mithilfe des Creative Sound Blaster GC7 realisiert werden, ausgesprochen gut. Mit ein wenig Feintuning lässt sich hier zudem ein relativ neutrales Klangbild erschaffen, von dem typische Gaming-Headsets ja meist recht weit entfernt sind. Das gefällt.

Super X-Fi: Geschmackssache

Wie gut einem die Super X-Fi Virtualisierung letztlich gefällt, ist jedoch ein rein subjektives Empfinden, und zwar noch individueller als die reine Bewertung der Klangqualität. Während einige die Virtualisierung schätzen, empfinde ich den Klang damit eher als künstlich und unnatürlich. Hier hilft leider nur Ausprobieren, ob einem das Gebotene schmeckt.

Sound Blaster GC7 C-Buttons
Auf den C-Buttons (C1 – C4) lassen sich bis zu vier Klang-Profile ablegen.

Was mir hingegen gut schmeckt, sind die vier C-Buttons (C1 – C4), die mit bunten LEDs akzentuiert sind und es ermöglichen, verschiedene Sound-Einstellungen abzuspeichern und per Knopfdruck aufzurufen. Das erlaubt beispielsweise das Anlegen eines Settings für Musik, Filme und Serien, sowie zwei verschiedene Gaming-Genres. Äußerst praktisch und ein kluges, präzise umgesetztes Feature.

Fazit zum Creative Sound Blaster GC7

Für reine PC-Gamerinnen und Gamer hat der Creative Sound Blaster GC7 eine ganze Menge zu bieten. Zumindest, wenn man noch ein analoges Klinken-Headset nutzt. Hier verbessert der DAC die Soundqualität deutlich und zaubert, nicht zuletzt dank Super X-Fi, einen gut abgemischten virtuellen Surround-Sound auf die Ohren.

Die PC-Begleit-App ist klar strukturiert, übersichtlich und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Gut gefielen mir auch die Drehregler für Lautstärke und Sound-Mixing, sowie das mittlere Rad für die Feineinstellung der Akustik. Punktabzug gibt es hingegen für die lediglich befriedigende, etwas billig anmutende Verarbeitung, die enttäuschende und mit Registrierungszwang versehene Mobile-App sowie den nahezu nutzlosen Smartphone-Betriebsmodus.

Auch für die Nutzung in Verbindung mit einer Konsole eignet sich der GC7 nur bedingt. Auch der nicht wirklich natürliche Klang im Super X-Fi Modus sagt mir persönlich nicht zu, ist aber Geschmackssache. Für Gamer und Streamer markiert der Creative Sound Blaster GC7 eine empfehlenswerte Audio-Steuerzentrale mit starken Features, die allerdings aufgrund der Anschlussvielfalt etwas zu teuer ausfällt.

Creative Sound Blaster GC7 Test: Award

Creative Sound Blaster GC7

Verarbeitung
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

Für PC-Anwender überzeugende externe Soundkarte samt Verstärker, die eine intuitive Bedienung mit hoher Soundqualität kombiniert. Im Mobile-Betrieb oder an Konsolen jedoch nur bedingt zu gebrauchen. Der Preis fällt zu hoch aus.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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