PC- & Konsolen-Peripherie

EPOS | Sennheiser GSP 602: Das Gaming-Headset im Praxistest

Das GSP 602 ist eines der neuen Gaming-Headsets von EPOS, das die ehemals von Sennheiser Communications eingeführte GSP-Serie, die nun wie der komplette Gaming-Bereich zu EPOS gehört, fortführt. Was das kabelgebundene Headset leistet, wie es aussieht und ob wir es empfehlen können, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Testbericht!

Lieferumfang: Alles, was nötig ist

Geliefert wird das GSP 602 in einem kleinen Karton geliefert, der für ein Gaming-Headset absolut gewöhnlich gestaltet ist. Von der Aufmachung konnten wir also relativ gut auf den Inhalt schließen. Das Gesamtgewicht des Kartons liegt bei etwa einem Kilogramm, die Maße betragen 527 mm x 271 mm x 390 mm. Im Inneren finden sich, wie bereits erwähnt, keine Überraschungen. Neben dem relativ mächtig wirkenden Headset finden wir eine zusätzliche Verpackung mit zwei 3,5-mm-Klinkenkabeln, wobei eines gesplittet ist, Anleitungen und Co. Insgesamt liefert EPOS also alles, was wir erwartet haben.

Technische Daten

Allgemein

Ausführungsvariante Ohrumschließend
Wandlerprinzip Dynamisch, geschlossen
Kabellänge 2,5 m PC-Kabel / 1,5 m Konsolenkabel
Anschlussstecker
  • 2x 3,5 mm (3-polige Steckverbinder)
  • 1x 3,5 mm (4-polige Steckverbinder)
Kompatibilität PC, Mac OSX, PS4, Xbox One, Switch und Konsolen/Mobilgeräte mit 3,5-mm-Klinkeneingang
Garantie 2 Jahre

Kopfhörer

Übertragungsbereich 10 – 30.000 Hz
Impedanz 28 Ω
Schalldruckpegel 112 dB SPL @ 1kHz, 1V RMS

Mikrofon

Übertragungsbereich 10 – 18.000 Hz
Richtcharakteristik Unidirektional
Mikrofonempflichkeit -47 dBV/PA

Design und Verarbeitung: Vollumfänglich überzeugend

Das Headset selbst wirkt zwar riesig, ist jedoch deutlich leichter als seine Optik erwarten lässt. Es bringt 395 Gramm auf die Waage – sein wuchtiges Aussehen ließ uns zunächst noch mehr vermuten. Zu besagtem Aussehen führen vor allem die schier riesigen Ohrpolster, die noch einmal von aus Kunststoff gefertigten Trägern umgeben sind.

Insgesamt wirkt das GSP 602 gewollt kantig. Das Kopfband ist groß, die Halterungen ebenfalls. Auf elegante Rundungen wird weitgehend verzichtet, stattdessen rücken Größe, Kanten und Schrauben in den Vordergrund. Erwähnenswert sind überdies die auffälligen Nähte der Ohrpolster. Aufgrund dieser Elemente wirkt das Headset beinahe handgefertigt, was uns sehr gut gefallen hat. EPOS zeigt, das Spiel mit industriellen Momenten verstanden zu haben und setzt diese bewusst ein, um sich von der Masse der Gaming-Headsets abzuheben. Das GSP 602 wirkt nicht futuristisch oder zurückhaltend elegant, sondern überzeugt mit dem Charme des Handgefertigten, des Zusammengeschraubten und verweist damit auf eine eher ursprüngliche Technik, die sich vor allem als Gebrauchsgegenstand verstand. Dass all das hier nun bewusstes Designelement ist, konterkariert den ersten Eindruck, was zu einer ästhetisch angenehmen Ambivalenz, die auch das Erleben von Retro- oder Vintage-Stücken prägt, führt und zugleich zu einer weiteren Reflexion des Spannungsverhältnisses von Ästhetik und Gebrauch in der heutigen Technik einlädt. Dem GSP 602 gelingt es, sich durch ein geschicktes Designkonzept zunächst als bloßer Gebrauchsgegenstand auszugeben, das bewusste Produziertsein dieses Eindrucks anschließend preiszugeben und damit in letzter Konsequenz darauf zu verweisen, eine Synthese aus beidem zu sein.

Die Verarbeitung indes ist tadellos, was von einem Headset dieser Preisklasse durchaus erwartet werden darf. EPOS bleibt seiner Linie, auf eher teure, dafür aber gut gefertigte Geräte zu setzen, auch beim neuen Headset treu. Der schwenkbare Mikrofonarm, die stufenlose Lautstärkeregelung auf der rechten Ohrmuschel und das wuchtige Kopfband lassen sich allesamt problemlos bedienen.

Tragekomfort: Beinahe ideal

Wer Angst hat, sich das massige Gerät auf den Kopf zu setzen, kann an dieser Stelle beruhigt werden: Es trägt sich durchaus angenehm und liegt nicht allzu schwer auf dem Kopf. Für ein wohliges Tragegefühl sorgen dabei auch die dicken Polsterungen der Ohrmuschel. Das Ohr wird von der Polsterung komplett umschlossen, was sich zunächst einmal sehr angenehm anfühlt. Die damit einhergehende Befürchtung, es könnte unter den Polstern schnell unerträglich warm werden, konnte das Headset ausräumen: Die Ohrpolster sind atmungsaktiv und ermöglichen damit auch eine nach Stunden noch sehr angenehme Trageerfahrung.

Die Polsterung des Kopfbandes ist weniger üppig, aber immer noch mehr als ausreichend. Spannend ist auch, dass es sich nicht nur ausziehen lässt, um sowohl für kleine als auch große Köpfe zu passen, sondern auch die Stärke des Anpressdrucks angepasst werden kann.

Sound: Ungewohnt stark

Beim GSP 602 handelt es sich um ein reines Stereo-Headset, das ohne virtuellen Surround-Sound auskommen will. Der Sound wird durch eine solche Entscheidung jedoch nicht schlechter, außerdem bietet sogar Windows inzwischen die Möglichkeit Surround Sound zu simulieren.

Angetrieben von Treibern im Frequenzbereich von 10–30.000 Hz und einem Schalldruckpegel von 112 dB SPL bei 1 kHz, 1V RMS konnte das GSP 602 in unserem Test einen satten und überaus klaren Klang entfalten. Das dürfte nicht nur beim Gaming, bei dem etwa Schüsse oder Schritte deutlich und scharf sind, sondern auch beim Musikhören einen klaren Vorteil dieses Headsets darstellen. Der einzige Negativpunkt, der uns aufgefallen ist, besteht darin, dass tiefere Frequenzen bei geringer Lautstärke nicht allzu deutlich wiedergegeben werden. Es lohnt sich also, den Lautstärkeregler eher kräftig aufzudrehen. Übertreiben solltet ihr es hierbei jedoch nicht: Der relativ kräftige Bass neigt bei hohen Lautstärken zum Dröhnen.

Der größte Vorteil des hier fehlenden virtuellen Surround-Sounds besteht darin, Töne exakt im Raum verorten zu können. Wir konnten im Test feststellen, dass das GSP 602 hier auch ohne Surround-Sound gut abschneidet. Es gelang uns immer einwandfrei, Gehörtes im Spiel zu verorten. Sorge vor Wettbewerbsnachteilen muss mit dem von uns getesteten Gerät in dieser Hinsicht also niemand haben.

Mikrofon: Verlässlich

Das Mikrofon haben wir ebenfalls kurz getestet. Mit einem Frequenzbereich von 10–18.000 Hz bietet es einen vergleichsweise großen Spielraum. In unserem Test sind uns keine Negativpunkte aufgefallen: Die Aufnahmen waren allesamt deutlich zu verstehen und Störgeräusche konnten wir nicht wahrnehmen. Das Mikrofon ist also keineswegs überempfindlich. Erwähnt sei hier zudem, dass es sich automatisch stummstellt, sobald es hochgeklappt wird, was in der Praxis sicher angenehm ist.

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Fazit: Ein gutes Gaming-Headset

Insgesamt liefert EPOS mit dem GSP 602 ein Headset, das den abgerufenen Preis in jedem Falle wert ist. Es überzeugt nicht nur mit einem klugen Designkonzept, sondern auch mit starkem Sound und einem hohen Tragekomfort. Als Gaming-Headset der Oberklasse ist es auch ohne den virtuellen Surround-Sound uneingeschränkt zu empfehlen.

EPOS | Sennheiser GSP 602

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Ein Gaming-Headset, das seinen Preis wert ist!

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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