PC- & Konsolen-Peripherie

Teufel Cage (2020) Gaming-Headset im Test

Der Berliner Audiospezialist Teufel hat uns rund drei Jahren nachdem Release seines ersten Gaming-Headsets mit dem neuen Teufel Cage (2020) versorgt. Unser Praxistest zeigt, ob das im offiziellen Onlineshop für knapp 170 Euro erhältliche Headset wie sein Vorgänger erneut die Note „Ausgezeichnet“ (94 Prozent) erreichen kann. Genau wie die 2017 erschienene erste Generation verfügt auch das neue Teufel Cage (2020) über eine im Headset integrierte USB-Soundkarte für virtuellen 7.1-Sorround-Sound, ein abnehmbares Mikrofon und sowohl einen USB- als auch Klinken-Anschluss zur Nutzung von Mixed Audio Play.

Technische Daten des Teufel Cage (2020)

Material  Ohrmuscheln aus Kunstleder, Bügel und Halterung aus Aluminium und Kunststoff
Typ Overear Gaming-Headset (geschlossen)
Audiotreiber 40-mm-Linear-HD-Treiber
Frequenzbereich 20 – 20000 Hz
Impedanz 32 Ohm
Empfindlichkeit 86 dB
Schnittstellen 3,5-mm-Klinke, USB
Mikrofontyp zwei Mikrofone
Mikrofonfrequenz 30 Hz – 18 kHz
Kabellänge 1,5 m (Klinke), 3 m (USB)
Besondere Features 7.1 Surround (virtuell)
Gewicht 340 Gramm
Preis € 114,99 *

Unterschiede zum Vorgänger

Die erste und zweite Generation des Teufel Cage Headsets unterscheiden sich auf den ersten Blick optisch kaum. Erst beim genaueren Hinsehen wird deutlich, dass Teufel versucht hat, die ohnehin schon gute Ergonomie der ersten Generation durch eine Veränderung der Ohrmuscheln und ihrer Aufhängung noch weiter zu verbessern. Außerdem wurde das Mikrofon überarbeitet und mit einer neuen Mikrofonkapsel für bessere Sprachqualität ausgestattet. Die oft bemängelte hohe Position des Mikrofons, die teilweise dazu geführt hat, dass der Blick auf den Bildschirm verdeckt wird, hat Teufel ebenfalls angepasst und deutlich nach unten verlagert.

Teufel Cage (Herstellerbild)
Teufel Cage (Herstellerbild)

Zur Verbesserung der Bedienung beim Tragen hat Teufel überdies die Position der im Headset integrierten Tasten anhand von Nutzerfeedback angepasst. Auch die Software, auf die im Testbericht später gesondert eingegangen wird, hat ein großes Update erhalten.

Lieferumfang des Teufel Cage (2020) Gaming-Headsets

Der Lieferumfang des Teufel Cage (2020) besteht neben dem eigentlichen Gaming-Headset noch aus einem Audiokabel (3,5-mm-Klinkenstecker), einem Mikrofon zum Anstecken mit vorinstalliertem Poppschutz und einem USB-Kabel. Eine Transporttasche oder zusätzliche Ohrmuscheln mit anderen Bezügen sind im Lieferumfang trotz des relativ hohen Preises leider nicht enthalten.

Design und Verarbeitungsqualität

Im Vergleich zum Design typischer Gaming-Headsets wie dem Logitech G Pro X oder dem Astro A50 wirkt das neue Teufel Cage (2020) zwar durchaus elegant, bleibt dabei aber unauffällig. Das minimalistische Design aus verschiedenen Schwarz- und Grautönen wird einzig im aktiven Zustand durch die beiden rot leuchtenden Teufel-Logos in den Ohrmuscheln gebrochen. Nutzer, die diesen typischen „Gaming-Look“ nicht schätzen, können die Beleuchtung auf Wunsch aber auch vollständig deaktivieren oder deren Intensität verringern.

Überzeugen kann der Berliner Hersteller wieder mit seiner sehr hochwertigen Materialwahl, die sich hauptsächlich aus lackiertem Aluminium und einen qualitativ anmutenden Kunststoff zusammensetzt. Besonders überzeugen kann der Kopfbügel aus Aluminium, der sich dank seiner straffen Rasterung einen wertigen und langlebigen Eindruck hinterlässt.

Ergonomie und Tragekomfort

Das Teufel Cage (2020) ist mit einem Gewicht von 340 Gramm unter den Gaming-Headsets zwar kein „Schwergewicht“, fühlt sich im Vergleich zu meinem beyerdynamic DT 990 aber deutlich schwerer auf dem Kopf an. Verantwortlich dafür ist der hohe Anpressdruck, der dafür sorgt, dass das Headset sehr gut abschirmt und nicht verrutscht, aber nach langer Tragedauer auch etwas unangenehm werden kann. Insgesamt ist der Tragekomfort des Headsets damit meiner Meinung nach nicht ausgezeichnet aber immer noch auf einem sehr guten Niveau.

Auch die Anpassung an verschiedene Kopfformen funktioniert, trotz des massiv wirkenden Bügels des Teufel Cage (2020), besser als erwartet. Besonders positiv fällt hier die Rasterung der Aluminiumhalterung auf, die unabhängig von der gewählten Stufe bombenfest sitzt und damit eine Anpassung an praktisch jede Kopfgröße ermöglicht. Ebenfalls positiv anzumerken ist, dass die Bügel auch bei Brillenträgern keinen punktuellen Druck aufbauen, der viele Konkurrenzprodukte ungeeignet macht.

Sound- und Mikrofonqualität

Das Teufel Cage (2020) kann per 3,5-mm-Klinkenkabel mit praktisch jedem Gerät genutzt werden. Der alternative Anschluss per USB-Kabel funktioniert ausschließlich am PC und der Sony PlayStation 4. Dies wirkt sich auch auf die Wiedergabe- und Aufnahmequalität aus, weil diese bei einer Verbindung per USB aufgrund der integrierten Soundkarte durch die Teufel Audio Center Software individuell angepasst werden können.

Das Klang des Teufel Gaming-Headsets ist insgesamt sehr basslastig. Explosionen, Schritte und Feuergefechte in Spielen können so zwar gut geortet werden, eine neutrale Wiedergabe von Musik ist aufgrund der sehr dominanten Tieftöne aber nicht möglich. Negativ anzumerken ist außerdem ein durchaus hörbares Grundrauschen, das allerdings nur in wirklich niedrigen Lautstärken auftritt und in der Praxis deshalb kaum ins Gewicht fällt. Auch der virtuelle 7.1-Raumklang kann überzeugen und ermöglicht ein noch tieferes Eintauchen ins Spielgeschehen, funktioniert aber nur in Kombination mit der Software und ist deshalb bei Konsolen nicht nutzbar.

Die Aufnahmequalität des Teufel Cage (2020) ist herausragend und macht das Headset deshalb auch zu einer guten Wahl für Streamer und andere Personen, die abseits von Discord und Teamspeak eine hohe Soundqualität benötigen. Dies ermöglicht Teufel durch ein weiteres Mikrofon, das Störgeräusche aufzeichnet und diese mithilfe der sogenannten intelligente Echo Cancellation herausfiltert. Unser Praxistest zeigt, dass es sich dabei nicht nur um ein Werbeversprechen handelt, sondern dass die aufgezeichnete Stimme ich im Vergleich zu anderen Gaming-Headsets wirklich besser anhört.

Software

Das Teufel Audio Center wurde wie beim Vorgänger in Kooperation mit dem Unternehmen Xear entwickelt. Neben den üblichen Funktionen wie der Konfiguration des Mikrofons und des Equalizers bietet das neue Audio Center auch Einstellungsmöglichkeiten für den virtuellen Raumklang mit Xear Surround Sound. Ein weiteres nettes Features ist Xear Smart Volume, das automatisch die Lautstärke angepasst.

Dashboard mit Status des Headsets
Dashboard mit Status des Headsets
Multifunktionstaste und Beleuchtung
Multifunktionstaste und Beleuchtung
Equalizer mit Presets
Equalizer mit Presets
Xear Surround Sound
Xear Surround Sound
Sample Rate Einstellungsmöglichkeiten
Sample Rate Einstellungsmöglichkeiten
Audio-Optionen
Audio-Optionen

Wichtige Funktionen können aber auch durch zwei Buttons direkt am Headset gesteuert werden. Einer der Button ist dabei für das Aktivieren und Deaktivieren des Mikrofons zuständig, der zweite Multifunktionsbutton kann frei belegt werden. Außerdem ermöglicht ein Drehrad die stufenlose Justierung der Lautstärke.

Fazit

Das Teufel Cage (2020) ist mit einem Preis von knapp 170 Euro kein Schnäppchen, kann sich aber durch eine hohe Materialqualität und gute Verarbeitung von typischen Gaming-Headsets positiv absetzen. Auch die Audioqualität und das verbaute Mikrofon können überzeugen. Einzig die Ergonomie beziehungsweise der Tragekomfort ist aufgrund der massiven Bauweise und des hohen Anpressdrucks nicht auf absoluten Top-Level, kann aber trotzdem überzeugen. Insgesamt ist das Teufel Cage (2020) eine deutliche Verbesserung zur bereits ausgezeichneten ersten Generation des Gaming-Headsets und damit eine klare Kaufempfehlung der Redaktion.

Teufel Cage (2020)

Verarbeitungsqualität
Tragekomfort/Ergonomie
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

98/100

Ausgezeichnetes Headset für Gamer mit deutlichen Verbesserungen zur ersten Generation. Klare Kaufempfehlung.

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Greeny

Mitglied

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Hallo Robert, wie würdest Du das Headset im Vergleich zu Beyerdynamics Custom Game einschätzen? Gerade im Hinblick aufs Mikro hört man vom Beyerdynamic nur Positives.

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