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Bluetooth-Lautsprecher Teufel Rockster Cross im Test

Bluetooth-Lautsprecher entwickelten sich in den letzten Jahren zum absoluten Trend. Belästigten zur Anfangszeit meist deutsch-prollige Hip Hop Geröchel andere Menschen, so finden sich heute derartige Lautsprecher in allen möglichen Bereichen und Altersstufen.

Ob Ersatz für das Autoradio, für den Strand, Arbeit oder das kleine Garten-Sit-In – die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfach und die Varianten dieser Lautsprecher zahlreich. Sehr viele Hersteller, ob Premium, Mittelklasse oder Billigheimer, jeder hat einen oder mehrere Bluetooth-Boxen im Portfolio. Auch Teufel macht da keine Ausnahme und hat schon seit Längerem die Rockster- und Bamster-Serien im Angebot und erweitert die Serien stetig um weitere Modelle. Die zuletzt herausgebrachten Modelle sind Rockster Cross und Go, wobei wir uns in diesem Test den Cross genau angeschaut haben und auf den Zahn fühlen.

Für alle ungeduldigen unter Euch, der Teufel Rockster Cross ist ein „Guter“ unter den Lautsprechern und für manche bestimmt sogar die beste Wahl. Der Markt ist aber hart umkämpft und JBL mit dem Extreme 1 und 2 oder auch Harman Kardon (wozu JBL gehört) mit dem Go Play bieten solide Alternativen. Allround und klanglich betrachtet bietet der Rockster Cross das beste Paket und kostet aktuell knapp 300 Euro. Warum der Rockster Cross allroundtechnisch ,,Top“ ist und in welchen Bereichen andere eventuell gleich, besser oder anders sind, erfahrt ihr wie immer aus den nachfolgenden Zeilen.

Technische Daten

Maximaler Schalldruck 98 dB/1m
Frequenzbereich von/bis 50 – 20.000 Hz
Lautsprecher 2 Hochtöner, 1 Tieftöner
Prinzip 2 Wege
Bluetooth Ja mit aptX
Akku Lithium Ionen
Einsatzdauer bis zu 16h (Homepage), mindestens 10h im Testbetrieb
Ladezeit gute 3 Stunden
Besonderheiten Tragegurt, Spritzwasserschutz, Powerbank-Modus

Design und Material

Teufel setzt auf ein eigenständiges und unkonventionelles Design. Erinnert ein wenig an ein zu groß geratenes Satellitentelefon aus den 80er-Jahren. Schauen wir uns aber die Halterungen für die Tragegurte an, erschließt sich sofort der Sinn der leicht gebogenen Formgebung. Das Ding kann man tragen und die kleine Rundung der Rückseite passt prima zum Körper.

Das Design ist eigenständig und einzigartig. Die Form sorgt auch dafür, dass kein Hochkant-Modus möglich ist. Farblich ist der Teufel in schlichtem Schwarz gehalten, mit einem roten Kontraststreifen um das Frontgitter. Hauptsächlich besteht der Cross aus hochwertigem Kunststoff mit einer rutschfesten, haptisch angenehmen Gummierung. Das Gitter hinten besteht ebenfalls aus Kunststoff, das vordere aus Metall. Unten Sorgen vier kleine Füsse für sicheren Stand, oben erkennt man die beiden Halterungen für den Tragegurt. Es sind drei Logos zu sehen, das „Teufel-T“ vorn mit dezent dunklerem schwarz, hinten als Plastiklogo und oben als Schriftzug eingelassen.

Nicht sofort erkennbar sind die zwei Griffmulden links und rechts, die ein sicheres, sogar einhändiges, Tragen ermöglichen.

Oben im hinterem Bereich sind angenehm große Tasten zur Wiedergabe und Lautstärkeregelung. Hinten befinden sich oben Ein-/Ausschalter, die Tasten für den Outdoor-Modus, BT-Suche und Connect. Unten sind die Anschlüsse hinter Abdeckungen verborgen.

Die Verarbeitungsqualität ist auf hohem Niveau. Es wirkt Nichts billig, knackt oder knirscht und die Spaltmaße sind ausreichend klein. Wirklich sexy wirkt das Gerät aus meiner Sicht aber leider nicht. Dazu ist die Form zu asymmetrisch, die Gummierung zu pragmatisch und ein paar Inkonsistenzen haben sich auch eingeschlichen. Beispielsweise ist das Abdeckgitter vorne aus Metall, hinten aus Kunststoff und die oberen Tasten sind ganz anders als die hinteren. Da wirkt ein Harman Kardon Go Play edler und ein JBL Extreme runder.

Verstecken muss man sich dennoch mit dem Teufel Rockster Cross nicht, denn erstens ist es ein eigenständiges Design und spätestens mit den Teufel-Logos ist jedem, der ein wenig was von Lautsprechern versteht klar, dass hier Qualität drinsteckt.

In einem Satz: Nicht supersexy, aber durchdacht, praktisch und individuell.

Ausstattung

Die Ausstattung ist Teufel-typisch gut bis sehr gut, offenbart aber auch ein paar kleinere Mängel.

Zuerst einmal sei da die Powerbank-Funktionalität genannt. Wie sag ich es nett, 0.5 A Ladestrom sind in der heutigen Zeit unzeitgemäß. Das liefert jeder USB Anschluss und führt leider zu Ladezeiten jenseits von gut und böse. Selbst kleine Powerbanks für 7 Euro liefern teils schon 2A Strom. Für den Notfall OK, es wäre aber mehr drin gewesen.

Auch der Lieferumfang ist bescheiden. Das Gehäuse ist nett gummiert und daher recht robust und widerstandsfähig. Dennoch wäre gerade bei dieser unkonventionellen Designsprache, eine kleine (Trage)Tasche sinnvoll gewesen. So hätte der gute Teufel Rockster Cross perfekt geschützt vor Schmutz und Kratzern reisen können.

Was der Kleine – mit dem großen Klang – aber bietet, ist ein Schutz vor Feuchtigkeit und Spritzwasserschutz nach IPX5. Ein Bad sollte er dennoch nicht nehmen.

Als letztes sei noch der Tragegurt erwähnt, mit dem man das Teil herumtragen kann. Aus Stoff und gut verarbeitet, ist er stabil und eine sinnvolle Ergänzung.

Was mir wirklich fehlt, ist die Software-Seite und das kostet den Teufel einige Punkte. Keine App zur Steuerung, keine WLAN Einbindung, keine Anpassung der Klangparameter an den individuellen Geschmack.

Klang, Dynamik und Lautstärke

Es ist leicht beim Klang zu schreiben super und gut und fetter Bass und Dynamik. Leider ist das mit dem Klang nicht so einfach.

Für alle, die sich nicht so sehr damit beschäftigen, ein kleiner Crashkurs. In Innenräumen ist letztlich jedes Möbelstück, Teppich oder Laminat oder die Raumgröße dafür entscheidend, wie es klingt. Dann gibt es noch verschiedene Musikstile mit langen Bässen wie Hip Hop oder eher trockenen, kurzen Bässen, die man oft bei elektronischer Musik findet. Weiter geht es um Ausgewogenheit bei den Höhen, Mitten und Tiefen und der Stimmwiedergabe. Also hängt es davon ab wie der Raum ist und was Du hörst. Ebenfalls zu beachten ist, wo im Raum aufgestellt wird. Mitten im Raum kann es ganz anders klingen als in einer Ecke. Dann muss aber zusätzlich geschaut werden, wie sich der Lautsprecher bei verschiedenen Lautstärken anhört. Zusammengefasst – es gibt etliche Faktoren und deren Zusammenspiel entscheidet zu einem großen Teil über den Klang. Glücklicherweise hat Teufel hier einige gute Kompromisse gefunden. Wir teilen den Klang zur besseren Übersicht nach Anwendungsszenario auf.

Innen

Als ich den Rockster Cross aus der Verpackung befreite und direkt mit dem Smartphone koppelte, war ich vom Klang ein wenig enttäuscht. Ich hatte vorab Tests überflogen und vom guten Bassfundament gelesen und in meinem 35 qm Zimmer klang das so gar nicht danach. Es war insgesamt gut, laut und ausgewogen. Fetter Bass hatte ich aber anders verstanden. Getestet habe ich jeweils ,,Animals“ von Martin Garrix, ,,Bubble Butt“ von Major Lazer, etwas Popmusik und zur Beurteilung der Stimmwiedergabe das von Rosie Delmah gesungenen Reggae Cover von Adeles ,,Hello“.

Außen

Wie das so mit den meisten Lautsprechern im Außenbereich ist, lässt die Leistung auf freier Fläche schnell nach. Gerade Höhen verblassen sehr schnell und daher ist es sehr löblich, dass der Cross eine Funktion zum Anheben eben jener, schnell verschwindender Höhen bietet. Dazu kommt der schon oben erwähnte Effekt, dass Bass und Klangvolumen in der Nähe von Wänden zunehmen. Auf dem kleinen Partyabend und auch beim Basketballspiel der Kids performte der Teufel sehr gut. Wie so oft heutzutage würde man einen solchen Sound und Bass bei viel größeren Lautsprechern vermuten.

Akku und Laden

Einen hervorragenden Akku mit einer Ausdauer von bis zu 16 Stunden verspricht Teufel. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, die Laufzeit im Detail zu messen, aber sie war fantastisch. Nie hatte ich den Eindruck, dass er schnell leer war. Ich kam Stunde um Stunde und Tag um Tag mit dem Akku aus. Perfekt für Festivals. Zusätzlich bietet er auch eine Powerbank-Funktion.

Einzig, dass ein proprietärer Ladeanschluss verwendet wird, missfällt mir. Das ist bei Geräten mit solch potenten Akkus durchaus üblich und ich mag dafür nichts in der Wertung abziehen. Die Ladezeit ist mit drei Stunden voll im Rahmen. Gute Arbeit, Teufel!

Fazit

Es ist schon erstaunlich, wie man beim Teufel Rockster Cross die Stärken und Schwächen des Herstellers Teufel wiedererkennt. Ich habe Teufel schon immer gemocht, etliche Testberichte gelesen, kleine und große Systeme gehört und sogar meinen Eltern ein gutes Heimkino-Set eingebaut, mit dem sie bis heute sehr zufrieden sind. Was Teufel immer ausgezeichnet hat, war der hervorragende Sound, die verlässliche Technik und sehr gute Verstärkerleistung und Pegelfestigkeit. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis war auch stets etwas, dass Teufel auf der Haben Seite verbuchen konnte. Fast immer gut waren Ausstattung und das Design. Andere Hersteller können hübscher aber ein wenig sexy war Teufel auch. So etwas wie ein VW Corrado in den 90ern. Was Teufel nie so gut konnte, war Software. Eine App zum Steuern und Anpassen der Klangpräferenzen erachte ich als durchaus sinnvoll. Ein Ladestrom von 0.5A ist auch nicht der Hammer. Wenn das Ding aber loslegt, man richtig aufgestellt den Bass spürt und das Ding über zehn Stunden ohne Murren und Knurren und sehr laut und dynamisch aufspielt, entschädigt das für nahezu alles. Alternativen habe ich bereits im Test genannt. Meine Empfehlung bekommt der Rockster Cross hiermit uneingeschränkt.

Teufel Rockster Cross

Verarbeitung
Akku
Soundqualität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Wirklich ein schönes Stück Technik mit hervorragendem Klang, Pegel und Akku. Leichte Abzüge in der B-Note da kleine Lücken in der Software-Ausstattung und beim Powerbank-Modus. Insgesamt aber mit eines der besten Pakete auf dem Markt.

Stefan Bumann

Etwas älter aber seit Jugendzeiten in Sachen Hard- und Software dabei. Studiere aktuell Informatik an der Universität zu Lübeck. Erste Konsole: Atari 2600 Erster Rechner: Amiga 600 Erster PC: 486 SX 25 Erster Handheld: GameBoy Original

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S
Steffgen

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