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FiFine K678 Mikrofon im Test: Das günstigere Yeti?

Mit dem K678 bringt FiFine ein kompaktes und hochwertiges USB-Mikrofon heraus, das optisch einige Parallelen zum beliebten Yeti Nano von Blue Microphone (unser Test) aufweist, dafür aber nur halb so teuer ausfällt. Worin die Unterschiede liegen und was das Mic auf dem Kasten hat, klärt unser FiFine K678 Test.

Technische Daten

Modell: K678
Mikrofontyp:  Dynamisch
Sampling-Rate: 16bit; 48kHz
Frequenz: 40 Hz – 20.000 Hz
Charakteristik: Kardioid (Nierencharakteristik)
Anschlüsse: Micro-USB; 3,5mm Klinke
Empfindlichkeit: -45 dB ± 3 dB bei 1KHz (1V/Pa)
Größe (Durchmesser x Länge): 58 mm x 207 mm
Gewicht: 708 g (ohne Kabel) inklusive Standfuß;
420g (ohne Kabel) ohne Standfuß
Farbe: Schwarz
Lieferumfang: K678; Micro-USB- auf USB-A-Kabel; 5/8 Zoll auf 3/8 Zoll Adapter; Anleitung
Preis: € 14,90 *

Lieferumfang

Das FiFine K678 kommt in einem recht kompakten, quadratischen Karton daher. Das simple, weiß-rote Verpackungsdesign zeugt davon, dass sich der Hersteller bei dem USB-Mikrofon auf das Wesentliche konzentriert hat. Dabei bringt die Verpackung ein mehr als ordentliches Gewicht auf die Waage und wir sind gespannt, was uns im Inneren erwartet.

Beim Öffnen begrüßt uns direkt die Bedienungsanleitung, darunter befindet sich ein Schaumstoffdeckel, der die drei Komponenten des Lieferumfangs sicher in Position hält. Oben links legt der Hersteller einen 5/8 Zoll auf 3/8 Zoll Adapter bei. Erster Wermutstropfen: Da er, wie die anderen Komponenten, in einer riesigen Schaumstoffhülle ruht, aber nur relativ kurz ausfällt, rutscht er tief nach unten. In unserem Fall mussten wir dem Adapter mit einer Zange aus seiner Schutzhülle helfen. Halb so wild.

Daneben befindet sich ein kleiner Karton, der das lange Micro-USB- auf USB-A-Kabel beherbergt. Gespannt sind wir allerdings auf das Mikrofon selbst, das mit seinem Metall-Standfuß den Großteil des Kartons einnimmt.

Design und Verarbeitung

Nach dem ersten Ärger über den verkeilten Adapter beginnen wir mit der Begutachtung der Hardware. Optisch erinnert das FiFine K678 stark an das beliebte Blue Yeti Mikrofon und fällt recht kompakt aus. Rund 20,7 cm ist es in Kombination mit dem Standfuß hoch und rund 12 cm tief. Damit findet das Mikrofon problemlos selbst auf kleinen Schreibtischen Platz.

Besagter Standfuß ist dreieckig, setzt allerdings auf abgerundete Kanten. Löblich: An der Unterseite finden sich insgesamt fünf Gummifüße, dank denen das K678 auch auf rutschigen Oberflächen sicheren Halt findet. Der abnehmbare Standfuß ist über zwei Schrauben mit dem eigentlichen Mikrofon verbunden. Fuß und Mikrofon sind aus hochwertigem Metall gefertigt und bringen kombiniert satte 708 Gramm Gewicht mit sich.

Die Verarbeitungsqualität hat uns wirklich ausgesprochen gut gefallen. Trotz des vergleichsweise niedrigen Preises wirkt alles am FiFine K678 wie aus eine Guss, Spaltmaße oder scharfe Kanten suchen wir erfreulicherweise vergebens.

An der Front befindet sich unterhalb des Herstellerlogos eine LED-Anzeige, die grün leuchtet, wenn das Mikrofon aktiviert ist beziehungsweise rot, wenn es stummgeschaltet ist. Darunter wurde eine Mute-Taste positioniert. Auf der Rückseite befinden sich zwei Drehregler, mit denen wir die Lautstärke des Mikrofons (Gain), beziehungsweise die Lautstärke eines verbundenen Kopfhörers oder Headsets getrennt voneinander einstellen können.

An der Unterseite sitzt der Anschluss für das USB-Kabel, das zum Betrieb notwendig ist. In der Mitte finden wir einen 3/8 Zoll Gewindeanschluss zur Verbindung mit einem optionalen Mikrofonarm, sowie einen 3,5-mm-Klinkenanschluss zur Verwendung mit einem Kopfhörer, der als Mikrofon-Monitor dienen kann.

Auch das Wabenmuster des Mikrofonkopfes, das das obere Drittel des K678 einnimmt, hinterlässt einen hervorragenden und wertigen Eindruck. Auf einen integrierten Poppfilter verzichtet Hersteller FiFine allerdings leider. Ebenfalls gut haben uns die Stellschrauben gefallen, die eine optimale Positionierung des Mikrofons ermöglichen, ohne dass das Gerät dabei wackelt. Alles in allem fühlt sich das FiFine K678 deutlich hochwertiger an als wir es für den aufgerufenen Preis erwartet hätten. Hervorragend!

Praxistest und Audio-Qualität

Dank Plug and Play-Konnektivität ist das FiFine K678 in Sekundenschnelle einsatzbereit. Einfach das beiliegende Kabel mit dem PC oder Notebook verbinden und schon wird das Mikrofon erkannt und eingerichtet. Unter Windows 10 wird der Lautstärke-Pegel direkt auf 91 Prozent festgelegt, sowie die maximal mögliche Qualität von 16 Bit und 48kHz voreingestellt, sodass man theoretisch ohne Feinjustierung sofort loslegen kann.

Das K678 setzt auf ein Kardioiden-Aufnahmemuster und nimmt die Stimme daher vor allem dann gut auf, wenn man sich direkt vor dem Mikrofon befindet. Der ideale Abstand beträgt laut Angabe des Herstellers bei rund 15-20 Zentimetern, allerdings waren in unserem Test auch problemlos 50 cm und mehr möglich, ohne dass es zu unschönen Halleffekten kommen würde.

FiFine K678

Abgedeckt wird ein Frequenzbereich von 40 Hz – 20.000 Hz und das bei einer Mikrofon-Sensibilität von -45d ± 3dB. Damit ist es, zumindest in der Theorie, nicht nur in der Lage, die eigene Stimme mit einer hohen Dynamik aufzuzeichnen, sondern auch Musikinstrumente detailliert wiederzugeben – was wir allerdings mangels Talents leider nicht testen konnten.

Wohl aber die Audio-Qualität der Stimmaufzeichnung und die hinterlässt beim FiFine K678 ebenfalls einen wirklich guten Eindruck. Die eigene Stimme wird relativ warm und mit einem hohen Dynamikumfang aufgezeichnet. Mangels Poppschutz werden allerdings Plosivlaute und scharfe S-Töne nicht vollständig abgerundet, allerdings leistet das K678 hier deutlich bessere Arbeit als beispielsweise das AverMedia Live Streamer MIC 330 (unser Test).

Allerdings fällt auf, dass das K678 relativ anfällig für Umgebungsgeräusche ist. Das Tippen auf einer Tastatur oder die Wiedergabe von Musik nimmt das Mikrofon selbst auf, wenn sich die Geräte hinter dem Mic befinden. Doch dieser Umstand lässt sich aufgrund der wirklich starken Klangqualität definitiv verschmerzen.

Letztlich muss sich das FiFine K678 auch klanglich nicht hinter deutlich teureren Mikrofonen verstecken. Zumal man im Praxistest mit ein wenig Feintuning noch mehr herausholen kann, wenngleich der Hersteller keine Begleit-Software zur Verfügung stellt. Wie das Mikrofon klingt, könnt ihr euch in dem folgenden Video anhören.

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Fazit

Was für ein hervorragendes Gesamtpaket! Das FiFine K678 kann, gemessen am Preis, auf ganzer Linie überzeugen und steckt selbst deutlich teurere Mikrofone problemlos in die Tasche. Das beginnt bei der exzellenten Verarbeitungsqualität und hochwertigen Wahl der Materialien, erstreckt sich über die einfache Verbindung, die selbst Laien in nur wenigen Sekunden hinbekommen dürften und reicht bis hin zur wirklich guten Audio-Qualität.

Natürlich gibt es Mikrofone, die besser klingen oder mehr Einstellungsmöglichkeiten bieten. Diese kosten aber deutlich mehr. Für Podcastaufnahmen oder Streaming, aber auch für die Aufzeichnung von Musik eignet sich das FiFine K678 jedenfalls sehr gut. Für rund 60 Euro leistet sich das USB-Mikrofon keine nennenswerten Patzer. Lediglich ein Poppschutz oder eine höhere Audio-Auflösung wären noch nett gewesen, doch das ist Meckern auf sehr hohem Niveau. Wer ein gutes USB-Mikrofon zu einem attraktiven Preis sucht, kann beim FiFine K678 bedenkenlos zugreifen.

FiFine K678 Gold Award

FiFine K678

Verarbeitung
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Überzeugendes USB-Mikrofon, das trotz günstigen Preises mit hochwertiger Verarbeitung und guter Audio-Qualität punkten kann.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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