PC- & Konsolen-Peripherie

FRITZ!WLAN Repeater mit DVB-C Streaming im Test

Der FRITZ!WLAN Repeater DVB-C ist das neue Topmodell unter den W-LAN Repeatern der Firma AVM. Neben dem normalen Funktionsumfang, den man bei einem solchen Gerät erwartet, bietet er eine Besonderheit: Er kann verschiedenen Geräten, welche unter Android, Windows oder iOS arbeiten, einen Zugang zum Fernsehen über DVB-C ermöglichen. Wie gut dies funktioniert und ob er auch im regulären Betrieb als Repeater zufriedenstellend arbeitet, soll im Folgenden geklärt werden.

FRITZ!WLAN Repeater DVB-C Lieferumfang
Zum lieferumfang gehören alle benötigten Teile, man ist sofort startklar.

Im Lieferumfang sind neben dem Produkt selbst ein einfacher Koax-T-Adapter und ein kurzes Koax-Kabel enthalten. Der Funktionsumfang ist ordentlich, es werden alle wichtigen W-LAN Standards bis zu AC und N, bei bis zu 450 Mbit im 2,4 GHz Band und 1300 Mbit im 5 GHz Band unterstützt. Eine Verbindung zum Router kann via WPS hergestellt werden. Der Repeater verfügt zudem über einen Gigabit-LAN-Anschluss, welcher dazu genutzt werden kann, nicht-W-LAN-fähige Geräte, wie bspw. Drucker oder Smart-TVs, ins Heimnetz einzubinden ohne lange Kabel verlegen zu müssen. Als Highlight befindet sich ein DVB-C Twin-Tuner an Bord, somit können 2 unterschiedliche TV-Kanäle parallel genutzt und ins Heimnetz gestreamt werden. Das Streaming von HD Sendern ist zwar möglich, jedoch unterstützt das Gerät nur unverschlüsselte Sender. Die Nutzung für Pay-TV Angebote ist somit ausgeschlossen. Der Empfang von Radiosendungen ist ebenfalls möglich. Da die beschriebene Technik viel Platz benötigt, fällt das Gerät für einen Repeater relativ groß aus.

Nun stellt sich natürlich die Frage, was taugt der Kasten im Alltag? Eine LED-Anzeige auf der Vorderseite signalisiert die Signalstärke des Funksignals vom Router in 5 Stufen und ermöglicht somit eine gute Positionierung des Repeaters. Es muss jedoch beachtet werden, dass zur Nutzung des vollen Funktionsumfangs die Verbindung zu einer DVB-C Buchse nötig ist. Das im Lieferumfang dafür enthaltene Kabel fällt leider recht kurz aus. Hier muss also möglicherweise nachgekauft werden, um eine optimale Positionierung des Repeaters zu ermöglichen. Bei der Nutzung eines W-LAN Repaters ist die richtige Position entscheidend, um eine optimale Funktion zu ermöglichen. Als Faustregel kann gelten: Ein Repeater sollte sich möglichst auf halber Strecke zwischen Router und Empfänger (also z. B. einem Computer) befinden.

LEDs ermöglichen eine optimal Positionierung.
LEDs ermöglichen eine optimal Positionierung.

Eine Verbindung zum DVB-C Empfang stellt man mittels des bereits erwähnten T-Adapter und eines gewöhnlichen Koaxial-Kabels her, welches an der Unterseite des Geräts eingesteckt wird. Aufgrund des T-Adapters kann der Repeater auch dort genutzt werden, wo bereits ein TV-Gerät die Empfangsbuchse belegt. Auf mobilen Geräten mit Android und iOS stellt AVM eine rudimentäre App namens FritzTV zur Verfügung, mit welcher jedoch nur SD-Sender gesehen werden können. Die App ist sowohl für Mobiltelefone
als auch Tablets ausgelegt. Die Einrichtung gestaltete sich im Test sowohl im Zusammenhang mit Android als auch mit iOS gleichermaßen kompliziert, da die App nicht in der Lage war, den Repeater wie vorgesehen automatisch zu finden. Die manuelle Eingabe der IP-Adresse löste das Problem zwar, kann unerfahrene Nutzer jedoch überfordern. Die aktuelle IP-Adresse des Repeaters kann dem Webinterface des Repeaters entnommen werden und wird im Einstellungsdialog der App eingetragen.

Die Auswahl der gefundenen Sender.
Die Auswahl der gefundenen Sender.

Am PC muss der VLC Player verwendet werden. Um diesen mit dem Repeater zu verbinden, muss eine Datei über das Webinterface geladen werden – auch dieser Vorgang gestaltet sich umständlich. Das Interface des Repeaters wird über den Browser aufgerufen, hierfür muss „fritz.repeater“ in die Adresszeile eingetragen werden. Das Layout ist an das der Fritzbox angelehnt. Über den Unterpunkt DVB-C werden die gefundenen Sender mit ihren entsprechenden Logos aufgelistet. Wird ein Logo angeklickt, wird eine Datei zum Download angeboten, welche im VLC Player geöffnet werden kann und den Stream startet. Um den Sender zu wechseln muss dieser Vorgang wiederholt werden. Der Empfang ist gut und auch die Übertragung im Netzwerk funktioniert. Das Wechseln zwischen verschiedenen Sendern geht, auf mobilen Geräten, schnell von der Hand.

Die Bildqualität ist leider im besten Fall durchschnittlich. Das Bild ist recht dunkel und die Farben sind blass, dies gilt gleichermaßen für HD- und SD-Sender. Bei schnellen Bewegungen zerreißt das Bild. Die Tonqualität bei TV und Radioempfang ist okay.

Fazit: Man muss sich die Frage stellen, wer diese Kombination von Funktionen benötigt, bzw. welchen Nutzen Sie dem Anwender bietet. Zumal das Gerät mit ca. 100 Euro relativ teuer ist. Normale Repeater sind bereits für weit weniger als die Hälfte zu haben. Da sich das TV-Signal nicht unterwegs nutzen lässt und zuhause vermutlich bereits ein sehr viel größerer Fernseher steht, beschränkt sich der Nutzen wohl auf die Überbrückung längerer Sitzungen auf dem WC! Viele Smart-TVs bieten jedoch häufig bereits ähnliche Möglichkeiten, das TV-Bild auch auf anderen Geräten zu empfangen. Darüber hinaus gibt es Apps für alle gängigen Betriebssysteme, die den Empfang von Live-TV, über das Internet, ermöglichen. Als prominentes Beispiel sei hier Zattoo erwähnt. Eine weitere Konkurrenz stellen die Video-On-Demand Angebote von Amazon und Co dar.

Ich kann an dieser Stelle daher keine Kaufempfehlung aussprechen.

Milan Stuhlsatz

Ich bin Milan und seit Anfang 2015 bei Basic-Tutorials. Wie die meisten hier interessieren mich Technik, Hardware, Software und Gaming. Daher auch meine Entscheidung Informatik zu studieren. Ich bin gebürtiger Kölner, lebe jedoch momentan in Lübeck und genieße das Studentenleben.

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