PC- & Konsolen-Peripherie

JBL Quantum One – Ein neuer Stern am High-End Himmel

Mit der Quantum-Reihe bietet JBL dem Anwender, von Preisbewusst bis High-End, eine ganze Palette an Auswahl für Gaming-Headsets. Für euch haben wir uns das Top-Modell einmal genauer angesehen. Das JBL Quantum One, ein kabelgebundenes Headset mit einer UVP von 249 €. Nach einem Blick auf das Datenblatt des Quantum One sind die Erwartungen schon ziemlich hoch. Ob Features wie Active Noise Cancelling und QuantumSPHERE 360 Raumsound den hohen Preis rechtfertigen, haben wir in unserem Test für euch herausgefunden.

Spezifikationen

Typ: 7.1 Surround-Sound
Bauform: Ohrumschließend
Kabel: einseitig, abnehmbar, USB-C zu USB-A
Beleuchtung: RGB, regelbar über Software
Gewicht: 369 gramm
Impedanz (Kopfhörer): 32 Ohm
Frequenzbereich (Kopfhörer): 20 Hz – 40 kHz
Aufnahmemuster (Mikrofon): Unidirektional
Empfindlichkeit (Mikrofon): -41 dBV @ 1kHz /Pa
Frequenzbereich (Mikrofon): 100Hz – 10kHz
Zertifiziert für: Discord, PS4, Xbox One, Xbox 360, Nintendo Switch
Preis: Preis: € 145,14 *

Lieferumfang

Allein die Verpackung hat uns schon ins Staunen gebracht. Das One kommt an, man öffnet den Deckel und denkt sich: „Wow, das ist mal ne ordentliche Präsentation“. Das Headset selbst ist in einer Plastikform verpackt, welche von dickem Karton ummantelt ist. Das gesamte weitere Zubehör befindet sich in einer kleinen Schachtel, die am Boden des Kartons befestigt ist. Über Beschädigungen bei der Lieferung braucht man sich also keine Gedanken machen.

Sehen wir uns den Lieferumfang einmal genauer an. Neben dem Headset liegt ein aufsteckbares Mikrofon bei, welches sich nach belieben entfernen lässt. Auch enthalten ist ein gängiges Klinkenkabel, zur Verwendung an der Konsole. Ins Kabel integriert wurde ein Lautstärken-Rädchen, sowie ein Schieberegeler zum Stummschalten des Mikrofons. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein USB-C-auf-USB-A Kabel. Dieses Kabel ist zur Verwendung am PC gedacht, fast auf der Hälfte der Kabellänge befindet sich eine Art Station, mit der die Game/Chat-Balance geregelt werden kann. Und zu guter Letzt noch ein weiteres Mikrofon, welches der Kalibrierung des hauseigenen QuantumSPHERE Surround-Sound dienen soll. Auf dieses Mikrofon gehen wir später in diesem Test noch einmal genauer ein.

Design und Verarbeitung

Das Headset macht einen sehr robusten Eindruck. So lässt sich der Bügel etwas verwinden und wirkt dabei keinesfalls gebrechlich. Die Schwachstelle am Bügel ist meistens die Größenverstellung. Diese ist zwar von außen aus Plastik, aber das tut der Stabilität absolut nichts schlechtes. Auch die Partie, an dem die einzelnen Ohrmuscheln gedreht und geneigt werden können, macht einen sehr hochwertigen und stabilen Eindruck. Der Bügel sowie ein Teil der Ohrmuscheln sind in anthrazit gehalten. Der beleuchtete Teil allerdings in einem sehr feinen Mattschwarz. Das Design ist geprägt von Linien, ob an der Oberseite des Bügels, der Höhenverstellung oder am Gehäuse der einzelnen Lautsprecher. Die Ohrpolster sind mit einem Kunstleder bezogen und im Inneren werden die Lautsprecher von einem feinen Netz, mit den jeweiligen Aufdruck L (für Links) und R (für Rechts), vor Gegenständen oder Staub und Schmutz geschützt.

Am linken Ohrhörer befinden sich, von unten nach oben gesehen, die folgenden Knöpfe und Rädchen: der unterste Knopf ist für das Stummschalten des Mikrofons zuständig, gefolgt vom Lautstärkerädchen. Der vorletzte Knopf lässt das Headtracking neu kalibrieren. Das funktioniert nur, wenn der Knopf gedrückt gehalten wird. Drückt man ihn nur einmal kurz, auch wenn es nicht beabsichtigt war, ertönt ein fieses Geräusch, das für einen oft unerwarteten Schreck sorgt, den einem nicht mal der beste Horrorfilm einjagen kann. Der oberste Knopf aktiviert das Active Noise Cancelling.

Einzig das Kabel ist uns negativ aufgefallen, es ist mit einem Geflechtmantel überzogen. Das Geflecht ist in schwarz gehalten, mit orangenen Applikationen. Anfangs war das Kabel sehr starr und ließ sich schlecht verwinden. Nach einiger Zeit ist es etwas weicher geworden. Nun aber zum Hauptproblem. Das Geflecht ist zwar sehr schön und wertig. Bei der Verwendung des Headsets reibt das Kabel aber an der Kleidung und das Geräusch gelangt bis in die linke Kopfhörerseite. Da hätten wir uns lieber ein gummiertes oder zumindest besser isoliertes Kabel gewünscht, um dieses Problem einzudämmen.

Bleiben wir bei dem Thema Kabel. Fast in der Mitte des Kabels befindet sich eine Station, mit der man je nach Bedarf die Lautstärkenunterschiede zwischen Game und Chat regeln kann. An der Unterseite der Station ist ein Gummiring angebracht. Der Ring „krallt“ sich quasi in euren Schreibtisch, dadurch bleibt die Station immer an Ort und Stelle. Leider ist der Ring aufgrund der klebrigen Oberfläche sehr anfällig für Staub.

Das Boom-Mikrofon, wie JBL es nennt, lässt sich bequem aufstecken und auch wieder entfernen. Für das Aufstecken sind zwei Löcher bzw. am Mikrofon „Stifte“ vorhanden. Ein Sicherungsstift und ein Klinken-Stecker.

Tragekomfort

Auch wenn das Quantum One eher zu den Schwergewichten unter den Headsets gehört, ist der Tragekomfort außerordentlich gut. Der Bügel ist an der Innenseite mit dickem Schaumstoff gepolstert, dadurch liegt er angenehm und kaum spürbar auf dem Kopf. Die Ohrmuscheln umschließen das gesamte Ohr und sind ebenfalls mit dickem Schaumstoff bestückt. Der Schaumstoff am Bügel sowie an den Ohrmuscheln ist jeweils mit Kunstleder überzogen. Das Kunstleder lässt sich gut anfassen, wirkt hochwertig und ist angenehm weich.

Aufnahme- und Soundqualität

Über die Qualität des Mikrofons könnt ihr euch in unserem Youtube-Video selbst überzeugen.

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Features

Active Noise Cancelling – ANC / TalkThru

Das Active Noise Cancelling lässt sich nicht nur über die Software ein- oder ausschalten, sondern auch wie bereits beschrieben, über den den obersten Knopf an der linken Ohrmuschel. Drückt man diesen Knopf also und möchte das ANC einschalten, ertönt eine Frauenstimme mit den Worten: „ANC ON“ bzw. „ANC OFF“. Ist das ANC aktiviert lässt sich ein leichtes Rauschen hören und die Umgebungsgeräusche sind verschwunden oder nur sehr gedämpft hörbar.

Hält man den obersten Knopf gedrückt, aktiviert sich die TalkThru-Funktion. Die Lautstärke wird reduziert und Umgebungsgeräusche werden durch das Mikrofon auf die Lautsprecher übertragen. Ein sehr nützliches Feature, welches in der Realität auch sehr gut funktioniert.

Ob die Features aktiviert oder deaktiviert sind, lässt sich an der weißen LED oberhalb erkennen:

  • LED aus: Features deaktiviert
  • LED an: ANC ist aktiviert
  • LED blinkt: TalkThru ist aktiv

QuantumSPHERE 360 mit Headtracking

Beim QuantumSPHERE Sound kommt das kleine komische orangene „Ding“ zum Einsatz, welches im Lieferumfang enthalten ist. Bei dem „Ding“ handelt es sich um ein mit Schaumstoff umzogenes Mikrofon, welches für die Kalibrierung des BOOM-Mikrofons eingesetzt wird.

Hat man das Kalibrierungsmikrofon parat und die entsprechende Funktion in der Software aktiviert, kann die Kalibrierung auch schon beginnen. Ihr schließt das Mikrofon an und steckt es zuerst ins linke Ohr. Darüber setzt ihr dann das Headset auf und drückt auf weiter. Anschließend wird die Umgebungslautstärke gemessen und ihr werdet gebeten euch in eine ruhige Umgebung zu begeben, ohne Störgeräusche. Ist das Programm mit der Lautstärke zufrieden, beginnt es ein paar schrille Töne abzuspielen, die der Kalibrierung dienen. Ist der Schritt abgeschlossen, wiederholt ihr den Vorgang für das rechte Ohr. Nachdem die Kalibrierung der rechten Seite ebenfalls abgeschlossen ist, könnt ihr das Headset entfernen und die QuantumENGINE berechnet das optimale Kalibrierprofil. Wir haben dafür zwei Durchgänge gebraucht, nach dem ersten Durchgang wirkte der Sound sehr flach und Bässe waren quasi nicht vorhanden. Ihr müsst also während des gesamten Vorgangs sehr ruhig sein, um Störgeräusche zu verhindern.

Das Headtracking ist eine nette Spielerei. Es lässt sich über die Software oder durch gedrückt halten der vorletzten Taste aktivieren. Hat man es aktiviert, muss auch hier eine Kalibrierung vollzogen werden. Habt ihr das geschafft, werden aufgrund von Sensoren im Headset eure Kopfbewegungen nachvollzogen. Dreht ihr also euren Kopf beispielsweise nach rechts, wird das vom Programm erfasst und der Sound verlagert sich auf den linken Lautsprecher. Dieses Feature ist gerade für Shooter interessant, in denen man die Schritte der Gegner ganz genau orten möchte.

Software und Beleuchtung

Die übrigen, mit Anpassungen gefüllten, Reiter sind in Equalizer, Raumsound und Mikrofon aufgeteilt. Die einzelnen Einstellungsmöglichkeiten sind sehr übersichtlich gestaltet, so dass man nicht lange umhersuchen muss. Auch lässt sich die QuantumENGINE mit einem Klick in eine kompakte Version verwandeln. Sehr praktisch für einen zweiten Bildschirm, denn selbst in der kompakten Variante sind alle wesentlichen Einstellungen bequem erreichbar.

Unter dem Reiter Beleuchtung findet man sechs vorgefertigte Beleuchtungsmodi, die allerdings im Spezialmodus noch individuell angepasst werden können. Dort lassen sich Logo, Ring und die Einkerbungen einzeln einstellen. Dabei ist es egal ob man lediglich die Farbe ändern möchte oder sich an eigenen Beleuchtungseffekten probieren möchte. Übergänge zu anderen Farben sowie die Geschwindigkeit lassen sich auch mit allen Lichtern synchronisieren, so erhält man einen einheitlichen Effekt.

Hat man sich für einen Effekt entschieden, kann man die Beleuchtung des Headsets am besten auf einem Headsetständer bewundern. Die Beleuchtung und die gesamten Effekte sind, wie wir finden, sehr gut gelungen und machen das Headset zu einem echten Hingucker.

Fazit

Das Quantum One bietet eine hervorragende Verarbeitungsqualität, gepaart mit super Tragekomfort und einer tollen Optik mit. Dazu die Features wie QuantumSPHERE Raumsound und das sehr übersichtliche Programm. Aber reicht das wirklich aus, um eine UVP von 249 Euro zu rechtfertigen?

Die Frage sollte eigentlich andersherum gestellt werden – Was will man mehr? Das Headset richtet sich an jene, die sich ein High-End-Gerät zulegen möchten und bereit sind ein Headset mit einer UVP von 249 Euro zu kaufen. Für den Preis bekommt man dann aber auch ordentlichen Sound, top Verarbeitungsqualität und tolle Features. Vor dem Kauf sollte einem bewusst sein, dass das Kabel mit einem Geflecht ummantelt ist und dieses störende Geräusche bei Reibung an der Kleidung verursachen kann.

Du kannst also beherzt zugreifen, wenn dich das Kabel nicht stört und du auf der Suche nach einem Oberklasse-Gerät mit Raumsound und aktiver Geräuschunterdrückung bist. Denn das ist, was das Quantum One kann.

JBL Quantum One

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

93/100

Ein hervorragend verarbeitetes Oberklassen Headset. Mit nützlichen Features, wie Active Noise Cancelling und QuantumSPHERE 360 Raumsound.

Alexander Schröder

Als Technikbegeisteter verfasse ich Testberichte für allerlei technische Geräte. Speziell die Themen PC-Hardware und Gaming haben es mir aber am meisten angetan. In meinen Tests gebe ich gerne Tipps und verschaffe euch einen unabhängigen und ehrlichen Eindruck zu dem jeweiligen Produkt.

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Alex

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Mit der Quantum-Reihe bietet JBL dem Anwender, von Preisbewusst bis High-End, eine ganze Palette an Auswahl für Gaming-Headsets. Für euch haben wir uns das Top-Modell einmal genauer angesehen. Das JBL Quantum One, ein kabelgebundenes Headset mit einer UVP von 249 €. Nach einem Blick auf das Datenblatt des Quantum One sind die Erwartungen schon ziemlich hoch. Ob Features wie Active Noise Cancelling und QuantumSPHERE 360 Raumsound den hohen Preis rechtfertigen, haben wir in unserem Test für euch herausgefunden.
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Typ:
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Bauform:
Ohrumschließend

Kabel:
einseitig, abnehmbar, USB-C zu USB-A

Beleuchtung:
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Gewicht:
369 gramm

Impedanz (Kopfhörer):
32 Ohm

Frequenzbereich (Kopfhörer):
20 Hz – 40 kHz

Aufnahmemuster (Mikrofon):
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Empfindlichkeit (Mikrofon):
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