Mit dem LS50X haben wir uns bereits das Flaggschiff-Headset von LucidSound angesehen, mit dem LS10X folgt nun ein günstigeres Modell. Der Fokus liegt dabei weiterhin auf der Kompatibilität zu den Xbox-Konsolen: LucidSound bewirbt das LS10X explizit für die Xbox Series X und die Xbox Series S. Durch den verbauten Klinkenstecker kann das Headset aber auch an allen anderen Abspielgeräten verwendet werden.
Wie sich das L10X in der Praxis schlägt, und ob sich das Headset für seinen Preis von € 22,16 * [Testzeitpunkt: 45 €] lohnt, klären wir im folgenden Test.
Technische Details
Treiber | 50mm, Neodym |
Frequenzbereich | 20 Hz-20 kHz |
Gewicht | 233 g |
Gewicht mit Mikrofon | 240 g |
Kabellänge und -typ | 3,5mm-Klinke, vierpolig, 1,0 m |
Preis | € 22,16 * |
Lieferumfang
LucidSound liefert das LS10X in einem bunt bedruckten Karton. Neben dem Headset selbst liegen noch eine Anleitung, ein Aufkleber mit dem Herstellerlogo, das Ansteckmikrofon sowie eine Verschlusskappe für den Mikrofon-Anschluss bei. Ein Y-Splitter fehlt hingegen, diesen muss man für den Einsatz am PC also nachkaufen. Zudem sollte man dann gegebenenfalls ein Verlängerungskabel einplanen, um das fest verbaute, einen Meter lange Anschlusskabel zu ergänzen.
Design & Verarbeitung
Beim LS10X handelt es sich um ein Over-Ear-Headset, das hauptsächlich aus mattschwarzem Kunststoff besteht. Ergänzt wird dieser durch hochglänzende Elemente an den seitlichen Haltearmen sowie durch das typische Kunstleder, das die Ohr- und Kopfpolster bedeckt.
Wie üblich befinden sich die Lautsprecher hinter einem Schutzgitter, das wiederum von Stoff bedeckt wird. Die rechte Ohrmuschel verfügt dabei, abseits vom LucidSound-Logo an der Außenseite, über keine weiteren Besonderheiten. Links ist ebendieses Logo hingegen ein Druckknopf, durch den das Mikrofon (de-)aktiviert werden kann. Zusätzlich ist drumherum ein drehbares Rad zum Einstellen der Lautstärke untergebracht. Auch das interne Mikrofon, der Anschluss für das externe Mikrofon sowie das fest installierte Klinken-Kabel befinden sich an der linken Ohrmuschel.
Bei den verschiedenen Freiheitsgraden bietet das LS10X das volle Paket: Die Ohrmuscheln sind neigbar in den Haltearmen untergebracht, die wiederum drehbar sind. Auch die Höhe des Headsets lässt sich anpassen: Jede Seite kann in acht Stufen um insgesamt rund drei Zentimeter verlängert werden.
Das abnehmbare Mikrofon verfügt über einen gewöhnlichen Klinkenstecker, der allerdings in ein proprietär-geformtes Kunststoffgehäuse eingefasst ist. Das Mikrofon selbst befindet sich dabei an einem flexiblen Haltearm, der in die gewünschte Position gebogen werden kann. Zudem ist am Mikrofon noch eine rote LED untergebracht, die aktiviert wird, wenn man das Mikrofon stumm schaltet.
Die Verarbeitungsqualität des LS10X entspricht dem, was man im angestrebten Preisbereich erwarten darf. Die Einzelteile sind zwar kunststofflastig, aber sauber verarbeitet und optisch wie haptisch einwandfrei. Mit Hinblick auf die Konstruktion hätten wir uns allerdings ein abnehmbares Kabel gewünscht, um diesbezüglich etwas flexibler zu werden.
Tragekomfort & Praxis
Durch die besagten Freiheitsgrade kann sich das LucidSound LS10X gut an verschiedene Kopfformen anpassen, auch bei großen Köpfen ist das Headset somit geeignet. Ergänzt wird das Tragegefühl zudem durch das recht niedrige Gewicht. Der Anpressdruck war dabei im üblichen Rahmen, und auch die Hitzeentwicklung ist für ein Over-Ear-Headset im gewohnten Bereich.
Somit war uns das LS10X auch nach mehreren Stunden noch angenehm. Erwähnenswert ist dabei lediglich noch die verhältnismäßig starre Höhenverstellung, die etwas Kraft zum Verstellen benötigt. Ob das besser oder schlechter als ein leichtgängiger Mechanismus ist, ist dabei eine Frage der persönlichen Präferenz.
Mit Hinblick auf den Praxiseinsatz hat uns nicht nur der Tragekomfort gefallen, sondern auch die Bedienung des Headsets. Die Lautstärkeeinstellung am linken Hörer ist zwar durch ein mechanisches Schleifgeräusch hörbar, wir finden sie aber wesentlich komfortabler als die verbreiteten Kabelfernbedienungen. Auch das optische Feedback durch die LED am Mikrofon kann manchmal nützlich sein.
Aufnahme- und Wiedergabequalität
Klanglich schlägt sich das LS10X in unseren Augen gut, auch wenn im Preisbereich keine neuen Maßstäbe gesetzt werden. Der Bass setzt ab etwa 40 Hertz ein und ist voluminös sowie präzise genug um in den unteren Frequenzbereichen zu überzeugen. Auch bei den Mitten und Höhen leistet sich das Headset, für den Preis, keine Schwächen. Der Klang könnte zwar etwas detaillierter sein – gelegentlich kamen uns manche Stellen leicht unterrepräsentiert vor – doch für den angestrebten Preis ist das Gebotene in Ordnung.
Überraschend konnte uns das Headset wiederum bei der Aufnahmequalität. Das abnehmbare Mikrofon nimmt die Stimme frei von Störgeräuschen und auch recht neutral auf, sodass eine absolut problemfrei, entspannte Kommunikation möglich ist. Zu beachten ist hier lediglich der fehlende Poppschutz, weshalb das Mikrofon seitlich und nicht vor dem Mund platziert werden sollte.
Wenn man das abnehmbare Mikrofon nicht verwenden möchte, wechselt das LS10X automatisch auf ein intern verbautes Mikrofon. Auch mit diesem ist dabei eine verständliche Kommunikation möglich, doch gibt es hier ein Hintergrundrauschen und eine verändertes Stimmbild. Als schneller Ausweg für unerwartete Anrufe ist das Mikrofon aber dennoch gut geeignet – und somit ein Pluspunkt.
Fazit
Für seinen Preis von aktuell € 22,16 * [Testzeitpunkt: 45 €] bietet das LucidSound LS10X viel. Mit Hinblick auf die Ergonomie werden alle üblichen Freiheitsgrade unterstützt, sodass die Ohrmuscheln des Headsets dreh- und neigbar sowie höhenverstellbar sind. Dadurch kann das LS10X ohne Ermüdungserscheinungen getragen werden.
Positiv überrascht hat uns zudem die leichte Lautstärkeeinstellung über die linke Ohrmuschel sowie die gute Aufnahmequalität, und auch die Klangwiedergabe ist dem Preisbereich angemessen. Das Headset kann somit in vielen Punkten überzeugen, doch auch LucidSound kann bei dem begrenzten Budget natürlich nicht zaubern.
So verzichtet das LS10X beispielsweise auf Zubehör wie etwa einen Y-Splitter, der aber zugegebenermaßen nur für den Einsatz an Desktop-PCs nötig ist. Wirklich vermisst haben wir am Headset daher nur ein abnehmbares Kabel, um eines mit Nylon-Ummantelung nachrüsten zu können. Zudem ist die Konstruktion des Geräts recht kunststofflastig.
Unterm Strich können wir dem LS10X trotz der genannten, kleinen Kritikpunkte eine Empfehlung aussprechen. In den Kerndisziplinen kann das Headset überzeugen, und angesichts des begrenzten Budgets ist der Funktionsumfang überraschend.
LucidSound LS10X
Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
90/100
Ein gut gelungenes Headset mit sinnvollen Features.