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Der QMiro-201W Router im Mesh-System-Test

Und wieder ist es so weit: Ein Umzug steht an und wieder mal sind keine LAN-Kabel verlegt. Was sind die Alternativen? Nun mittlerweile gibt es zwar viele Möglichkeiten aus DLAN oder WLAN-Mesh-Netzwerke, allerdings gibt es auch hier noch große Unterschiede. Wir haben hier speziell zwei Mesh-Systeme gegenübergestellt. Eine bestehende Kombination aus einer FRITZ!Box 7490 mit einem FRITZ!Repeater und auf der anderen Seite das System von QNAP bestehend aus QMiroPlus-201W und dem QMiro-201W. Zunächst schauen wir erstmal das QNAP-Mesh-System genauer an.

Design und Verarbeitung

Gerade was das Design angeht, ist gerade die Farbwahl der beiden Geräte von QNAP alles anderes als der Standard. Das Morandiblau wird mit Sicherheit nicht jedem gefallen, aber dennoch ist es nicht zu auffällig. Ansonsten ist das Design pragmatisch und weniger detailfreudig. Die Lüftungsschlitze sind sinnvoll platziert und ermöglichen ein lüfterloses Design, ohne dabei das Aussehen zu verschlechtern. Was vielleicht am extravaganten Design mangelt, wird aber auf jeden Fall durch die Verarbeitung wieder wett gemacht. Beide Geräte sind ohne jeden Mangel und sehr gut abgestimmt. Gerade auch das NAS beinhaltet viele Komponenten, die ohne Probleme herauszunehmen sind und trotzdem fest verankert bleiben, wenn sie es sollen. Doch genug vom Aussehen, jetzt geht’s um die Technik.

Technische Details

Produkt QMiro-201W
Anschlüsse USB 3.2, WAN-Port, LAN-Port
Konnektivität TriBand-WiFi, Bluetooth 5
Features NAT, QVPN, QuWAN, WiFi-Handover, Einrichtungs-App, Router- /AccessPoint- Modus und weiteres
Hardware Qualcomm IPQ4019, 512MB DDR3

Das QNAP-Meshsystem bestehend aus dem QMiroPlus 201-W und dem QMiro-201W bietet diverse Features. Speziell das QuWAN MeshVPN-Feature dürfte für die meisten nicht relevant sind, ist jedoch ziemlich interessant, da so das Thema Home-Office auch ganz anders zu lösen ist. Gerade in Deutschland könnte man also gerade solche Features noch gut gebrauchen.  Das Feature, welches vermutlich das angenehmste ist, ist das WiFi-Handover. Ohne einen Verbindungsverlust zwischen verschiedenen Räumen zu wechseln ist nicht immer selbstverständlich, jedoch heutzutage schon fast normal. Was allerdings das bedeutendste Feature sein dürfte ist das Tri-Band Wi-Fi. Es ist nun nicht mehr neu, dass man das schnelle 5 GHz nutzen kann, und somit bieten die meisten Router mittlerweile ein 2,4-GHz- und ein 5-GHz-Netz an. Doch muss darüber dann die Kommunikation zwischen den einzelnen AccessPoints und dem Router ablaufen und wenn die Datenmengen zu groß werden, sinkt natürlich die Geschwindigkeit für alle. Um dem also etwas entgegenzusetzen, arbeiten die QNAP-Router untereinander mit einem dedizierten 5-GHz-Netz. Dadurch können größere Datenmengen transportiert werden, ohne, dass ein Netz ausgelastet wird. Wie das Ganze dann in der Praxis aussieht, das schauen wir uns gleich nach dem Einrichten an.

Einrichten

Das Einrichten des Systems ist leider nicht so einfach gestaltet, wie es sein könnte. Zwar ist eine App über einen QR-Code herunterzuladen, die eigentlich alles für einen macht, aber das funktionierte nicht so richtig. Bei einem Huawei P20 Lite stürzte die App direkt ab, nachdem man den ersten Schritt gestartet hat, in dem ein zu verbindendes Gerät gesucht wird. Über ein iPad lief allerdings dann alles problemlos. Es wird gut erläutert, welche Schritte ausgeführt werden sollen. Das Problem dabei ist jedoch, dass man nicht auswählen kann, als was das gerade verbundene Gerät konfiguriert werden soll und so wird es immer als Router angesehen. Mit etwas Know-How war es also deutlich einfacher „per-Hand“, also über den zur Verfügung stehenden Webbrowser die Geräte zu konfigurieren.

Webbrowser

Nun wie schon angesprochen, die App ist zwar hilfreich, gerade wenn man keine Ahnung hat, was man wie konfiguriert, jedoch steckt die eigentliche Power eben in den viele Features. Der Die Weboberfläche ist sehr übersichtlich gestaltet und bietet sämtliche Informationen auf einen Blick. Als Laie ist man vielleicht etwas mit den Daten, Reitern und Einstellungsmöglichkeiten überfordert, aber ich gehe an dieser Stelle einmal davon aus, dass man zumindest schonmal etwas mit Netzwerktechnik zu tun gehabt hat. Gerade bei einem bestehenden System ist es super einfach einen weiteren „Node“ im Mesh-System einzubinden und entsprechend die WLAN-Abdeckung zu verbessern. Doch nun genug vom Einrichten, jetzt wollen wir uns doch mal anschauen, was das System wirklich kann!

Praxistest

Die Verbindungsqualität ist dabei natürlich auch entscheidend. Für beide System benötigt man lediglich eine Steckdose. Trotzdem ist es in einem 5-GHz-Mesh-Netzwerk etwas schwierig mit der Positionierung. Der QMiro-201W zeigt zwar mit der LED an, welche Qualität die Verbindung hat, jedoch hat man in der Regel nicht überall eine Steckdose vorhanden oder keinen Platz, an dem man das Gerät aufstellen kann. Das ändert sich zwar bei 2,4 GHz, weil dieses System eine höhere Reichweite hat, allerdings sinken dementsprechend natürlich trotzdem die Geschwindigkeiten und die Stabilität bei steigender Entfernung. Zur Veranschaulichung hier auch die Positionierung der Geräte innerhalb der Wohnung. Der gelbe Punkt war der erste Versuch zur Aufstellung, der jedoch schon nicht mehr die optimale Verbindung hatte.

Nun nach der Theorie und der Konfiguration kann es nun endlich zum Test kommen. Wie schon anfangs erwähnt wird hier der Vergleich zu einem Fritz-System herangezogen. Der Vergleich ist natürlich gleich von einem Ungleichgewicht besetzt, da das vorhandene Fritz-System lediglich mit einem 2,4-GHz-Netz arbeitet, bei dem QNAP allerdings das 5-GHz-Netz aktiv ist. Schon in den Windows-Hardwareeigenschaften der beiden Netzwerke zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den zwei Frequenzen. Nun, da kommen wir einfach zu den großen Vorteilen des QNAPs Mesh-Systems. Innerhalb dessen können die 5-GHz-Netzwerke ihre Leistung vollständig entfalten. Die Datenübertragung im System läuft mit hohen Geschwindigkeiten und lässt keine Wünsche offen. Daten sind schnell ausgetauscht, Bilder vom NAS laden nahezu direkt.  Selbst, wenn parallel mehrere Geräte mit dem Mesh-System verbunden sind und ihre Leistung beanspruchen.

In der Regel beschränkt sich die Nutzung natürlich nicht aufs lokale Netzwerk, sondern man ist auch auf eine gute Internetverbindung und die entsprechende Übertragung ins lokale Netzwerk angewiesen. Ich selbst verfüge auch „nur“ über einen 100-Mbit-Vertrag. Auch hier zeigen sich jedoch noch gewaltige Unterschiede und das, obwohl die Verbindungsgeschwindigkeit des 2,4 GHz Netzes eigentlich ausreichend sein müsste. Hier zeigt sich schon im Kleinen, was die Triband-Verbindung von QNAP so draufhat.

Fazit zum QNAP Mesh-System Test

Nun was können wir also abschließen zu dem Mesh-System sagen? Es bietet unglaublich viele Vorteile gerade, was die Datenübertragung innerhalb des eigenen Netzwerks angeht. Es lassen sich sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen, wenn es um die Datenübertragungen geht. Auch wenn andere 5-GHz-Netzwerke das natürlich auch können, so bietet QNAP mit dem Tri-Band einfach noch eine Schippe mehr.

Die weiteren Features zeugen von einem durchdachten System wie das QuWAN oder auch die recht benutzerfreundliche Bedienung, was den Browser angeht. Auch die App, die, wenn sie funktioniert, ziemlich einfach die Geräte als Router einrichten lassen. Der Nachteil ist allerdings, dass vermutlich die meisten Features nicht vollständig genutzt werden können. Zudem ist der Preis gerade unter Berücksichtigung des letzten Punktes etwas hoch. Wenn jedoch weitere Features genutzt werden, ist das System sein Geld wert.

QMiro-201W Router

Verarbeitung
Einrichtung und Benutzung
Ausstattung
Praxis
Preis-Leistungs-Verhältnis

94/100

Das System hat viele wirklich gute Features und gute Qualität mit hohen Verbindungsgeschwindigkeiten, ist allerdings auch recht teuer, wenn nicht alle Features genutzt werden.

Jonathan Klein

Ich studiere Elektrotechnik und bin leidenschaftlicher Zocker. In meiner Freizeit bin ich im CVJM aktiv unterwegs und beschäftige mich gerne mit allem rund ums Thema Gaming und Computer.

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