PC- & Konsolen-Peripherie

UGREEN CM615 Test – Eine Dockingstation, viele Möglichkeiten

Hinter dem Namen UGREEN versteckt sich ein Hersteller von Unterhaltungselektronik, Adaptern, Dockingstations und anderen Peripheriegeräten, der 2012 in Shenzhen (China) gegründet wurde. Der Fokus des Herstellers liegt bei seinen Produkten auf einer Kombination aus Innovation, Qualität und einem sehr guten Preis-Leistung-Verhältnis. Um das zu prüfen, haben wir heute die UGREEN CM615 bei uns im Test.

Die UGREEN CM615 ist eine Dockingstation für Windows-Laptops, MacBooks. Die Besonderheiten sind dabei die Power Delivery Funktionen mit bis zu 100W, die Anschlussmöglichkeiten für zwei gleichzeitige Monitore (2x HDMI oder 2x DisplayPort) mit jeweils einer 4K-Auflösung bei 60Hz sowie drei USB-Ports (2x USB-A 3.2 Gen 2, 1x USB-C 3.2 Gen 2) mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 10Gbps. Aber starten wir mit einer übersichtlichen Auflistung der technischen Daten.

UGREEN CM615 Test: Technische Details

Modell UGREEN CM615-90912
Hauptschnittstelle USB-C 3.2 Gen 2
USB Type C Ladebuchse PD-Version 3.0 (Abhängig vom USB-Typ-C-Ports des Endgerätes)
PD-Spannung 5V, 20A (max. 100W)
PD-Strom 3A
USB-Anschlüsse 1x USB-C 3.2 Gen 2 Buchse (bis zu 10Gbps)
2x USB-A 3.2 Gen 2 (bis zu 10Gbps)
Videoschnittstelle
2x HDMI (Auflösung max. 3840×2160@60Hz)
2x DisplayPort (Auflösung max. 3840×2160@60Hz
Nur 2 Anschlüsse gleichzeitig nutzbar
unterstützt ABC-Modus (2 gleichzeitige Monitore + Notebook-Display) für MacOS und Windows
Netzwerkschnittstelle RJ45 (Gigabit-Ethernet)
Transferrate 1000Mbps (Half- & Full-Duplex)
Kartenleser N/A
Unterstützte Betriebssysteme Windows 7, 8, 8.1, 10, 11, Mac 10.6 oder höher
Material Aluminium
Gewicht 358 g
Abmessungen (BxHxT) ca. 166 x 25 x 80 mm
Preis € 188,09 *

Verpackung & Lieferumfang

UGREEN verpackt die CM615 in einer kompakten Kartonage, die farbig bedruckt wurde. So dominiert die Farbe Weiß und wird von grünen Akzenten sinnvoll ergänzt. Neben Bildern des Produktes finden wir auch eine Auflistung der wichtigsten Features, eine Tabelle mit den technischen Daten sowie eine Liste des Verpackungsinhalts. Im Karton hat der Hersteller die Dockingstation mit einer zusätzlichen Folie aus Kunststoff ummantelt. Das mitgelieferte Zubehör wurde unterhalb der Dockingstation platziert. Vorhanden sind ein 1m langes USB-C auf USB-C Kabel sowie eine Bedienungsanleitung bzw. Garantieinformationen. Ein passendes Netzteil gehört leider nicht zum Lieferumfang und muss separat erworben werden.

Optischer Eindruck und Verarbeitung

Als Material für das Gehäuse der Dockingstation setzt UGREEN auf Aluminium. Das Gehäuse wurde zur Verbesserung der Optik zudem schwarz-grau lackiert. Dadurch wirkt die Dockingstation sehr schlicht bzw. zeitlos und dürfte auf jedem Schreibtisch unauffällig platziert werden können. Seitlich verfügt das Gerät noch über vier Belüftungsöffnungen, die eine passive Kühlung der inneren Bauteile ermöglichen sollen. Zuletzt stattet UGREEN die Unterseite noch mit zwei langen Gummistreifen aus. Diese verhindern Kratzer auf der Dockingstation bzw. dem Untergrund und sorgen für einen rutschfreien Stand der CM615.

Im Vergleich zu den leichteren USB-Hubs ist die UGREEN CM615 mit einem Gewicht von 358 Gramm eher für den stationären Betrieb gedacht. Durch die recht kompakten Abmessungen sollte das Gerät aber auch in einem Rucksack noch problemlos Platz finden, falls ein Transport doch mal notwendig sein sollte.

Die UGREEN CM615 verfügt insgesamt über neun Anschlüsse für Peripherie, die sich wie folgt zusammensetzen:

  • 1x USB 3.2 Typ-C Gen 2 mit Power Delivery Funktion (5V, 20A –> max. 100W)
  • 1x USB 3.2 Typ-C Gen 2 (10Gbps)
  • 2x USB 3.2 Typ-A Gen 2 (10Gbps)
  • 2x HDMI (max. 3840×2160@60Hz)
  • 2x DisplayPort (max. 3840×2160@60Hz)
  • 1x RJ45 (Gigabit-Ethernet)
  • Power-Button (weiß beleuchtet)

Die UGREEN CM615 bietet somit alle wichtigsten Anschlüsse, die zusätzlich auch noch ultra-schnell sind bzw. moderne Standards erfüllen. Zwei Monitore mit 4K bei 60Hz mit MultiMode (AAB, ABB, ABC) für Windows und MacOS sowie drei USB 3.2 Gen 2 Ports mit jeweils 10Gbps bieten nicht viele Dockingstations und sind in dieser Preisklasse ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Grundsätzlich ist dabei aber auch immer relevant, welchen Standard der USB Typ-C Port des angeschlossenen Endgerätes unterstützt. Etwas schade sind aber das Fehlen einer 3,5mm-Klinkenbuchse sowie eines SD- bzw. Mikro SD-Karten-Slots.

Die Verarbeitung der UGREEN CM615 ist als sehr gut zu bezeichnen. Die Dockingstation ist schlicht und wirkt wertig. Bei unserem Testexemplar konnten wir zudem keine Lackierungs- oder sonstige Verarbeitungsfehler entdecken. Das Anschlusskabel hat eine gute Qualität und dessen Enden sollten durch eine etwas stärkere Ummantelung gut vor Brüchen geschützt sein. Eine Textilummantelung hat das Anschlusskabel leider nicht.

UGREEN CM615 Test: Betrieb

Im Alltagstest haben wir die UGREEN CM615 eine Woche lang mit verschiedenen Geräten betrieben. Zu diesen Geräten gehörten:

  • 1x Lenovo ThinkPad T15 G1 (USB 3.1 Gen 2 Typ C / Thunderbolt 3)
  • 1x Lenovo IdeaPad 5 14ALC05 (1x USB-C 3.0 mit DisplayPort 1.4, Netzanschluss und PD 3.0)
  • Samsung Galaxy S10 (USB-C 3.1 mit 5Gb/​s und OTG).

Als Peripherie-Geräte kamen während der Tests die folgenden Komponenten zum Einsatz. Außerdem war die Dockingstation über ein Ethernetkabel direkt mit dem Internetrouter verbunden.

  • 1x Lenovo 65W-Netzteil (USB-C)
  • 1x ASUS PB278QV Monitor
  • 1x LG Flatron L227WTP Monitor
  • 1x Microsoft Wireless Desktop 900
  • 1x Logitech M705 Marathon
  • externes SSD-Gehäuse (USB-C 3.1) mit eingebauter Kingston A2000 SSD

Anders als bei den kompakteren USB-Hubs ist es bei der UGREEN CM615 vor dem Start notwendig die entsprechenden Treiber bzw. Softwarelösungen auf den Geräten zu installieren, die man anschließen möchte. UGREEN setzt dabei auf die DisplayLink Technologie von Synaptics. Treiber bzw. Software gibt es laut deren Downloadportal für Windows, MacOS, Android, ChromeOS und Ubuntu. Die Installation der Software hat problemlos auf Windows 11, Android und Linux Mint funktioniert. Unter Windows10/ Windows 11 wurden nach dem Anschluss der Dockingstation über das Windows Update sogar automatisch Treiber heruntergeladen, sodass die manuelle Installation der DisplayLink-Software nicht zwingend notwendig gewesen wäre.

Anschließend konnte die Dockingstation mit dem korrekten Port am Notebook oder MacBook verbunden und über die Power-Taste eingeschaltet werden. Nach wenigen Sekunden ertönt das jeweilige OS-Geräusch für den Anschluss externer Peripherie und die externen Monitore leuchten auf bzw. alle an der Dockingstation angeschlossenen Peripheriegeräte funktionieren.

Der Betrieb der Monitore, der angeschlossenen USB-Geräte und des Ethernet-Ports waren zu jederzeit reibungslos möglich und haben grundsätzlich zu keinen Problemen geführt. Ein Fehler ist uns jedoch beim Betrieb von Linux Mint aufgefallen. Ist die UGREEN CM615 während des Bootvorgangs bereits angeschlossen und eingeschaltet, dann bleibt Linux Mint im Startbildschirm mit dem OS-Logo hängen und bootet nicht. Schaltet man die Dockingstation erst nach dem Bootvorgang an, traten keine weiteren Betriebsprobleme auf. Da Linux aber offiziell auch nicht von UGREEN supportet wird, wird dieser Fehler bei unserem Gesamtergebnis nicht weiter berücksichtigt.

Des Weiteren haben wir mit unserer externen Festplatte bzw. dem AS SSD Benchmark und mit einem DSL-Speedtest getestet, ob es zu spürbaren Performance-Einbußen im Bereich USB und Ethernet kommt. Das Ergebnis zeigt auf, dass sich die Messwerte kaum voneinander unterscheiden und deshalb nicht mit einer Reduzierung der Geschwindigkeiten bei Verwendung der Dockingstation zu rechnen ist.

Problemlos funktioniert hat außerdem die Aktivierung der verschiedenen Display-Modi ABC (Notebook-Display + externer Monitor + externer Monitor), AAB (Notebook-Display & externer Monitor gespiegelt + 1x externer Monitor) und ABB (externe Monitore gespiegelt + Notebook-Display). Das gilt sowohl für Windows und MacOS als auch für Linux Mint. Gerade die Kompatibilität zum ABC-Modus unter MacOS lassen sich viele andere Hersteller sehr gut bezahlen.

Was mit der UGREEN CM615 nicht funktioniert hat ist die Aktivierung von Samsung-DeX. Auf unserem Galaxy S10 konnten wir nur den Bildschirminhalt spiegeln, nicht aber über DeX erweitern und wie an einem Desktop-PC arbeiten. Mit günstigeren USB-Hubs ist das oftmals problemlos möglich.

Fazit zum UGREEN CM615 Test

Kommen wir nun zum Fazit des Tests zur UGREEN CM615. Sehr gut gefallen haben uns das zeitlose Design und die hochwertige Verarbeitung des Gehäuses aus Aluminium sowie dessen Stabilität. Auch bei den Anschlüssen lässt sich UGREEN grundsätzlich nicht lumpen. Drei USB 3.2 Gen 2 Ports mit jeweils 10Gbps und zwei HDMI- bzw. DisplayPort-Anschlüsse mit 4K@60Hz-Unterstüzung sind hochmodern und ultra-schnell. Abgerundet wird diese Anschlussvielfalt durch einen Gigabit-Ethernet-Port sowie die 100W-PowerDelivery Kompatibilität. Vieles davon ist in der angepeilten Preisklasse nahezu ein Alleinstellungsmerkmal.

Das größte Manko ist aus unserer Sicht aber das fehlende Netzteil. Natürlich kann man problemlos das Netzteil des Notebookherstellers nehmen (wenn dieses einen USB Typ-C Anschluss hat). Dieses muss in der Regel aber portabel bleiben und kann nicht fest am oder im Tisch verbaut werden. 35-50€ müsste mal also nochmal zusätzlich investieren wenn kein passendes Netzteil vorhanden ist. Weiterhin ist die Anschlussvielfalt der Dockingstation zwar gut, uns persönlich fehlen jedoch ein Kartenleser sowie ein Anschluss für Kopfhörer bzw. ein Mikrofon. Durch die Notwendigkeit der DiplayLink-Software ist zudem kein generelles Plug&Play möglich und es gibt unter Android gewisse Einschränkungen (Samsung DeX ist z.B. nicht möglich).

Insgesamt bietet die UGREEN CM615 Dockingstation für einen Preis von € 188,09 * sehr viel. Wer zwingend die spezifischen Eigenschaften (3x USB 3.2 Gen 10Gbps, 2x HDMI/DisplayPort mit 4K@60Hz, ABC-MultiMode bei MacOS) der UGREEN CM615 benötigt, bekommt eine gut funktionierende und hochwertig verarbeitete sowie gut ausgestattete Dockingstation für sein Note- bzw. MacBook, muss aber an das zusätzliche Netzteil denken. Wer zumindest mit der halben USB-Geschwindigkeit von 5Gbps leben kann oder nicht zwingend auf den ABC-MultiMode unter MacOS angewiesen ist, der findet für die Hälfte des Preises auch zahlreiche andere USB-Hubs, die zudem noch etwas portabler sind.

UGREEN CM615 Test

Design & Verarbeitung
Kompatibilität & Anschlüsse
Performance & Stabilität
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Die UGREEN CM615 ist eine hochwertig verarbeitete Dockingstation, die mit modernen und ultra-schnellen USB- und Display-Anschlüssen überzeugen kann. Leider fehlen ein Kartenleser sowie eine Kopfhörerbuchse und auch das für die Dockingstation notwendige Netzteil muss separat erworben werden.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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