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UGREEN PowerRoam 1200 Test: Perfektes Camping-Gadget?

Der Boom von Powerstations ist unaufhaltsam. Stellten vor einigen Monaten lediglich Experten wie Bluetti, Ecoflow oder Jackery entsprechende mobile Energiespeicher vor, springen nun auch andere Hersteller auf das erfolgsversprechende Pferd auf. Und das kann man verstehen. Schließlich explodiert die Nachfrage nach der mobilen und autarken Energiegewinnung geradezu. Angesichts der zunehmenden Anzahl an Modellen wundert es auch nicht, dass es mittlerweile verschiedenste Größen zur Auswahl gibt. Mit einer Kapazität von 1024 Wh ist die UGREEN PowerRoam 1200 diesbezüglich ein echter Allrounder. So möchte die Powerstation nicht nur mit einem handlichen Design gepaart mit angenehmem Gewicht, sondern eben auch einer ausreichenden Akkukapazität von 1.024 Wh punkten. Dementsprechend eignet sie sich zumindest auf dem Papier für Camping, Vanlife oder die Barbecue-Party im Garten. Dank ihrer hohen Leistung und dem robusten Design soll sie aber durchaus auch als praktischer Stromspender auf Baustellen zum Einsatz kommen können. In unserem UGREEN PowerRoam 1200 Test wollen wir die zweite Powerstation im Lineup des Tech-Unternehmens einmal unter die Lupe nehmen.

Technische Daten

Maße 340 x 220 x 270 mm
Gewicht 11,5 kg
Eingänge AC, Solar, DC/Auto-Aufladung
Ausgänge 2x AC (max. 1.200 Watt), 2x USB-A (max. 22,5 Watt), 2x USb-C (max. 100 Watt), Auto-Aufladungsanschluss (max. 120 Watt), 2x DC
App-Unterstützung Ja
Unterbrechungsfreie Stromversorgung Nein
Temperatur Arbeitsumgebung Entladen: -10°C bis 40°C
Aufladen: 0°C bis 40 °C
Preis € 764,98 *

Lieferumfang

Werfen wir zunächst einmal einen Blick in die doch recht schwere Verpackung. Den Löwenanteil des Gewichts macht natürlich die 12 kg schwere Powerstation aus. Doch neben dem mobilen Energiespeicher legt UGREEN auch passendes Zubehör bei. Mit von der Partie sind unter anderem die nötigen Ladekabel.

ugreen powerroam 1200 test

Der Hersteller setzt hier auf die typische Zusammensetzung aus Solar-Ladekabel, AC-Ladekabel und Pkw-Ladekabel. Richtig praktisch ist der beiliegende Beutel. In diesem kannst du die Kabel sicher verstauen, sodass keines abhanden kommt. Der Lieferumfang wird abgerundet durch eine passende Bedienungsanleitung.

UGREEN PowerRoam 1200 Test: Design und Verarbeitung

  • Klassische Quaderform
  • Starrer Tragegriff
  • Kombination aus Schwarz und Grau
  • Hohe Verarveitungsqualität

Bereits auf den ersten Blick kann man selbst als Laie unschwer erkennen, dass es sich bei der PowerRoam 1200 um eine Powerstation handelt. So setzt der Hersteller auf das klassische Design, das man auch bei anderen Modellen erkennen kann. Das beginnt bereits bei der Formgebung. So erinnert der mobile Energiespeicher in seiner Quaderform an die Modelle anderer Hersteller. Der transportable Ansatz der Powerstation wird durch den Handgriff deutlich, der sich auf der Oberseite befindet. Dieser erinnert in seiner Ausführung an die Jackery Explorer 500 (Test).

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Die PowerRoam 1200 wiegt stolze 12 kg. Damit ist sie schwerer als beispielsweise die AlphaESS BlackBee 1000 (Test), die nur knapp 10 kg auf die Waage bringt. Das hängt aber vornehmlich damit zusammen, dass AlphaESS auf Lithium-Ionen-Akkus setzt, während in der UGREEN LiFePO4-Technik zum Einsatz kommt. Ein wirklicher Freund von dieser statischen Lösung bin ich nicht. Schließlich verhindert dies, dass du etwas auf die Powerstation legen kannst bzw. sie im Kofferraum platzsparend verstauen kannst. Wie es besser geht, stellt beispielsweise die Jackery Explorer 1000 Pro (Test) unter Beweis. Hier lässt sich der Tragegriff bequem einklappen.

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Bei der Materialwahl setzt der Hersteller auf leichten Kunststoff. Dieser macht einen hochwertigen Eindruck und fühlt sich sehr gut an. Auch üble „Plastik-Gerüche“ wie wir sie zum Beispiel beim Auspacken der FOSSiBOT F2400 (Test) vernehmen mussten, gibt es hier nicht. Die Farbgebung mit der Mischung aus Schwarz und hellem Grau gefällt mir sehr gut. Schließlich ist die Powerstation so deutlich zurückhaltender als es beispielsweise bei den bunten Modellen von Jackery oder AlphaESS der Fall ist. Vielmehr erinnern die Farben an die Designsprache von EcoFlow oder Bluetti.

UGREEN PowerRoam 1200 Test: UGREEN geht den Mittelweg

Mit Größe und Gewicht ordnet sich die Powerstation im Mittelfeld ein. So ist sie keineswegs so kompakt, dass du sie  in deinen Rucksack stecken kannst, wie es beispielsweise bei der Bluetti EB3A (Test) der Fall ist. Andererseits bietet sie mit 1.024 Wh auch eine ordentliche Kapazität, sodass sie über viele Stunden beim Camping oder auf der Baustelle durchhalten dürfte. Dank Tragegriff und einem nicht zu hohen Gewicht, lässt sie sich auch problemlos über kurze Strecken von A nach B tragen. Hier muss einfach jeder wissen, was wichtiger ist. Der UGREEN PowerRoam 1200 gelingt es auf jeden Fall einen lobenswerten Mittelweg einzuschlagen. Ein einklappbarer Griff wäre jedoch noch das Tüpfelchen auf dem i gewesen.

UGREEN PowerRoam 1200 Test: Display

Nicht nur Form, Größe und Gewicht decken sich in etwa mit anderen Powerstations dieser Größenklasse. Auch ein Display darf natürlich nicht fehlen. Dieses hat sich mittlerweile als Standard bei mobilen Energiespeichern etabliert. UGREEN punktet an dieser Stelle. So verbaut der Hersteller hier einen sehr gut ablesbaren Bildschirm, der die wichtigsten Statusinformationen einsehbar macht. Dazu gehört nicht nur die übrige Akkukapazität. Obendrein lässt sich hier ablesen, welche Ein- bzw. Ausgangsleistung gegenwärtig vorliegt. Besonders praktisch finde ich die Kalkulation, welche die Powerstation rund um die Akkukapazität anstellt. So gibt sie dir nicht nur an, wie lange es dauern wird, bis der Akku voll aufgeladen ist.

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Obendrein kannst du dem Display entnehmen, wie lange die Powerstation noch durchhalten wird. Wer diese Daten einsehen möchte, muss aber nicht zwangsläufig auf den Bildschirm blicken. Alternativ kannst du auch die praktische App von UGREEN nutzen. Die sowohl für Android als auch iOS verfügbare Anwendung ermöglicht eine Kontaktaufnahme zur Powerstation. Dank WiFi-Verbindung ist das auch möglich, wenn du unterwegs bist. Die App selbst punktet ebenfalls mit Übersicht. Obendrein kannst du hier aber auch umfangreiche Einstellungen vornehmen. Insbesondere das Drosseln der Ladeleistung ist hier gern gesehen. Schließlich kannst du mit einer geringeren und schonenden Ladeleistung dafür sorgen, dass sich die Lebenszeit der Powerstation noch weiter erhöht.

UGREEN PowerRoam 1200 Test: Anschlüsse und Bedienung

  • Gute Anschlussvielfalt
  • Leider fehlt eine Qi-Ladefläche
  • USV leider nicht möglich

Insgesamt neun Geräte lassen sich mithilfe der UGREEN PowerRoam 1200 zeitgleich laden. Das liegt daran, dass der mobile Energiespeicher mit vielen unterschiedlichen Anschlüssen punktet. Aber der Reihe nach. Auf der Vorderseite findest du den On/Off Button. Mithilfe dessen schaltest du die Powerstation ein und aus. Weiterhin kannst du mittels Knopfdruck einzelne Ausgänge freischalten bzw. verriegeln. An der Front befinden sich USB- und DC-Ports. Neben 2x USB-A-Ports (max. 22,5 Watt) bietet der mobile Energiespeicher sogar 2x USB-C-Ports (max. 100 Watt). Weiterhin findest du hier 2x DC-Ausgänge und den Kfz-Ausgang für den Zigarettenanzünder.

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Diese geben insgesamt bis zu 120 Watt aus. Leider sind alle Anschlüsse hier ungeschützt. Eine passende Abdeckung wäre angesichts des Outdoor-Ansatzes schön gewesen. Außerdem befindet sich hier eine praktische Lampe. Diese kannst du per Knopfdruck aktivieren, was insbesondere beim Camping überaus praktisch sein dürfte. Auf der rechten Seite gibt es die geballte Ladung AC-Power. Insgesamt zwei Schuko-Ausgänge findest du hier vor, welche eine praktische Schutzklappe bieten. Diese kommen mit einer maximale Ausgangsleistung von 1200 Watt daher. Das erklärt auch den Namen der PowerRoam 1200.

Die Lampe an der Front bietet verschiedene Modi. Dazu gehört auch ein SOS-Modus.

Über den Steckdosen befindet sich ein großer Lüfter, der ein Überhitzen des Systems vermeiden soll. Wenn der Akku der Powerstation einmal leer ist, kannst du ihn über einen der Anschlüsse auf der linken Seite wieder aufladen. Unter einer Klappe verbergen sich hier die entsprechenden Ports für den Netzstecker, das Solar- sowie Kfz-Kabel. Weiterhin befindet sich hier eine Öffnung, durch die der mobile Energiespeicher die für die Kühlung notwendige Luft einsaugt. Und das macht die Powerstation richtig gut. Fest steht nämlich, dass die PowerRoam 1200 dank der großen Kühleinheit erfreulich ruhig im Betrieb ist. Hier können viele Modelle der Konkurrenz nicht mithalten.

UGREEN PowerRoam 1200 Test: Praxistest

Nachdem die PowerRoam 1200 beim ersten Blick überzeugt hat, ist es Zeit, die Powerstation einmal kräftig anzuzapfen. Dabei habe ich direkt mit einem Härtetest begonnen und probierte meinen Akkuschrauber sowie andere handwerkliche Geräte aus. Diese sind erfahrungsgemäß stromhungrig und können die eine oder andere Powerstation durchaus in die Knie zwingen. Während kleinere elektronische Geräte keine Herausforderung darstellten, kam die Kreissäge mit 1000 Watt Leistung schon ein wenig langsamer auf Touren. Als sie dann aber in Fahrt kam, rotierte sie genauso schnell, wie wenn ich sie in meine Haushaltssteckdose stecken würde. Das sollten insbesondere Hobby-Handwerker im Hinterkopf behalten. Schließlich lässt sich die PowerRoam 1200 problemlos als mobiler Stromlieferant auch für energiefressende Werkzeuge nutzen. Dafür spricht auch die vorübergehende Spitzenleistung von stolzen 3.000 Watt.

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Doch auch diejenigen von euch, die nicht als Hobbyhandwerker tätig sind, werden hier fündig. Dabei muss man insbesondere an Freunde von Campen und kurzen Trips mit dem ausgebauten Van denken. Schließlich ist die Powerstation ein zuverlässiger Stromlieferant für alle denkbaren elektronischen Geräte, die du bei dir führst. Egal, ob Wasserkocher oder Elektrogrill – Hiermit kannst du alles betreiben. Insbesondere für das immer beliebter werdende Konzept der digitalen Nomaden ist eine Powerstation wie die PowerRoam 1200 bestens geeignet. Schließlich kannst du hier selbst an abgeschiedensten Orten wichtige Geräte wie dein Notebook problemlos betreiben und Smartphone und Co. kinderleicht aufladen. Dank der Möglichkeit, die Powerstation per Solarpanel zu laden, bist du dabei nicht einmal auf eine externe Steckdose als Stromquelle angewiesen.

UGREEN PowerRoam 1200 Test: Leider keine USV

Bei der Ausgangsleistung der USB-Ports spürt man gleich, dass die Powerstation maßgeschneidert zu dem modernen Arbeitskonzept passt. So kannst du über die beiden USB-C-Ports beispielsweise mit bis zu 100 Watt dein Notebook oder Smartphone in rasender Geschwindigkeit aufladen. Etwas schade finde ich, dass UGREEN auf eine Qi-Ladefläche auf der Oberseite verzichtet. Eine solche bietet sogar die deutlich kleinere Bluetti EB3A. Da auf der Oberseite der PowerRoam 1200 aber ohnehin der starre Haltegriff sitzt, kommt der Hersteller diesbezüglich nicht in Erklärungsnot. Deutlich ärgerlicher dürften manche empfinden, dass die Powerstation von UGREEN keine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) bietet. Mithilfe dieses Features lässt sich eine Powerstation als praktische Notstromlösung in den eigenen vier Wänden nutzen, wenn man sich gerade einmal nicht im Campingurlaub befindet.

UGREEN PowerRoam 1200 Test: LiFePO4 schafft Langlebigkeit

Positiv hervorheben muss man die Akkutechnologie der PowerRoam 1200. UGREEN setzt hier auf moderne LiFePO4-Technik. Die integrierte Batterie soll dank der Langlebigkeit dieser Technologie knapp 3.000 Zyklen überdauern können, bis die maximale Kapazität auf 80 Prozent abfällt. Doch im Gegensatz zu mittlerweile angestaubten Lithium-Ionen-Akkus punkten Vertreter mit LiFePO4 nicht nur mit Langlebig- und gleichsam auch Nachhaltigkeit. Obendrein bieten sie deutlich mehr Sicherheit. So musst du dich hier um keine Brand- geschweige denn Explosionsgefahr fürchten. Ist der Akku leer, lädst du ihn wahlweise per Steckdose, Solar oder Pkw auf. Über die herkömmliche Haushaltssteckdose waren im Test bei Nutzung der Schnellladefunktion maximal 1.100 Watt möglich. Nach knapp anderthalb Stunden war der Akku dann komplett voll. Damit muss sich die Powerstation keinesfalls hinter namhaften Vertretern verstecken.

ugreen powerroam 1200 test
Die Eingänge für das Aufladen der Powerstation befinden sich auf der linken Seite.

Die magische Grenze von 80 Prozent Akkufüllstand erreicht der mobile Energiespeicher wiederum bereits nach 50 Minuten. Das ist wirklich schnell! Was mir beim Laden mittels Steckdose ebenfalls positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass UGREEN das Netzteil im Gerät selbst verbaut. Du musst also lediglich das handliche Netzkabel mit dir führen. Auch fernab von öffentlichen Steckdosen kannst du die PowerRoam 1200 aufladen. Hier nutzt du mithilfe eines passenden Solarpanels ganz einfach Sonnenenergie. Die Powerstation ermöglicht eine maximale Eingangsleistung von 400 Watt über externe PV-Anlage. So kannst du sie bei perfekten Bedingungen binnen drei Stunden vollständig aufladen und dich gänzlich unabhängig von anderen Stromquellen machen. Im Auto dauert es beim 24 V Stecker sechs und beim 12 V Stecker zwölf Sunden.

Fazit

Die UGREEN PowerRoam 1200 ist eine richtig gute Powerstation, die ihrem Nutzer nur wenig Kompromissbereitschaft abverlangt. So punktet sie nicht nur mit einem robusten und ansehnlichen Design, sondern kommt auch in erfreulich hoher Verarbeitungsqualität daher. Lediglich die fehlenden Abdeckungen für die Ausgänge trüben hier ein wenig das Bild und passen nicht zum Outdoor-Ansatz. Weiterhin bietet die Powerstation jede Menge Leistung, Ausdauer und eine lobenswerte Ausgangsvielfalt. Gefehlt hat mir hier eigentlich nur eine Qi-Ladefläche. Im Sinne der Nachhaltigkeit und Sicherheit ist die Verwendung von LiFePO4-Akkus. In der Praxis punktet die Powerstation vor allem beim Einsatz unterwegs oder auf der Baustelle. Hier stößt mir jedoch der nicht einklappbare Tragegriff etwas sauer auf. In den eigenen vier Wänden könnten manche ein USV-Feature vermissen. Das ist bei der Größe der PowerRoam 1200 eigentlich mittlerweile Standard. Wen die kleinen Mankos nicht stören, der bekommt hier zu einem echten Knallerpreis von rund 1.000 Euro eine richtig gute Powerstation geboten.

UGREEN PowerRoam 1200

Verarbeitung und Design
Hardware
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Die UGREEN PowerRoam 1200 ist eine richtig gute Powerstation mit zwei kleinen Mankos zum tollen Preis.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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