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[Update] 3DMark Steel Nomad: Neuer Grafik-Benchmark für Gaming-PCs startet

Die 3DMark Grafik-Benchmarks von UL Solutions sind auch bei uns fester Bestandteil von PC- und Notebook-Tests. Seit Jahren gehört dabei der bekannte Time Spy Test auf Basis von DirectX 12 immer dazu. Dieser bekommt nun einen Nachfolger spendiert, der den Namen 3DMark Steel Nomad trägt und die Leistung von Gaming-PCs und -Notebooks vergleichen soll. Wir haben uns den 60-sekündigen Test vor dem Start einmal genauer angeschaut.

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Update: Erste Mobile-Testergebnisse sind da

Am Abend des 21. Mai ist Steel Nomad samt der Light-Version offiziell gestartet. Wir haben das zum Anlass genommen, mit der Mobile-Version von 3DMark Steel Nomad Light auch Smartphones und Tablets zu testen.

Konkret standen dabei das Xiaomi 14 Ultra (unser Test) mit dem aktuellen Flaggschiff-SoC Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3, sowie den Tablet-Ableger Xiaomi Pad 6S Pro (unser Test) mit dem Vorjahres-Chip Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 zu überprüfen.

Hier bestätigt sich, dass Steel Nomad Light deutlich anspruchsvoller ist als 3DMark Wild Life Extreme. Das Kamera-Flaggschiff-Smartphone erreicht im neuen Benchmark durchschnittlich 12,42 Bilder pro Sekunde (fps), während es im älteren Wild Life Extreme-Test noch 28,13 fps waren.

Auch Solar Bay liefert deutlich höhere Werte und Framerates als Steel Nomad Light. Selbst der aktuell schnellste Chip hat also Probleme, hier ein flüssiges Spielerlebnis darzustellen. Was natürlich auch nicht verwundert, da der neue Gaming-Benchmark den Geräten absolut alles abverlangen soll – und das auch noch in den nächsten Jahren.

Beim Vorjahres-Chip im Tablet kommen wir hingegen sogar nur auf eine Bildwiederholrate von durchschnittlich 7,36 fps.

Gesamtscore Bildrate (Durchschnitt)
Xiaomi 14 Ultra 1.677 Pkt. 12,42 fps
Xiaomi Pad 6S Pro 993 Pkt. 7,36 fps

3DMark Steel Nomad ist da

3DMark Steel Nomad ist ein Cross-Plattform-Benchmark für High-End Gaming-PCs, dem UL Solutions allerdings noch eine leichtere Variante namens 3DMark Steel Nomad Light zur Seite stellt.

Sie bilden den Nachfolger von Time Spy aus dem Jahr 2016 und markieren den neuesten, anspruchsvollen Rasterizer-Benchmark der Suite. Denn Steel Nomad setzt nicht, wie Speed Way, Port Royal oder Solar Bay, auf Raytracing-Effekte.

Unterschiede gibt es beispielsweise bei der Auflösung, denn 3DMark Steel Nomad nutzt 4K-UHD, während die Light-Version auf QHD (2.560 x 1.440 Pixel) setzt. Im Vergleich zu Time Spy ist also de Auflösung gestiegen, während neue Effekte wie Volumetric Skies und Procedural Grass sowie bereits bekannte (Volume Illumination, Ambient Occlusion und Depth-of-Field) intensiver zum Einsatz kommen.

Das Ergebnis ist ein Benchmark, der deutlich anspruchsvoller ist als Time Spy und entsprechend niedrigere Bildraten (fps) realisiert, dafür aber eben auch wesentlich besser aussieht und so moderne PC-Spielen nahekommen soll.

Entsprechend stechen der höhere Detailgrad und die hochauflösenderen Texturen sofort ins Auge. Auch die Kantenglättung fällt dank TAA deutlich besser aus.

Der plattformübergreifende Benchmark 3DMark Steel Nomad ist aktuell auf Windows und Windows on Arm ausgelegt und unterstützt sowohl DirectX 12 als auch Vulkan. Eine Umsetzung für macOS (mit Metal API), Linux (Vulkan) sowie für Android und iOS soll folgen.

Steel Nomad Light hingegen ist bereits jetzt für Android und iOS erhältlich. Der offizielle Start beider Benchmarks erfolgt am 21. Mai 2024.
Systemanforderungen (Windows-Version) – Steel Nomad 
  • OS: Windows 11 or Windows 10, 64-bit (Version 21H2)
  • CPU: 1.8 GHz dual-core with SSSE3 support
  • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
  • Grafik: DirectX 12 feature level 12.0 capable GPU and shader model 6.0
  • Grafikspeicher: 6 GB VRAM
  • Speicherplatz: 1,5 GB
Systemanforderungen (Windows-Version) – Steel Nomad Light
  • OS: Windows 11 or Windows 10, 64-bit (Version 21H2)
  • CPU: 1.8 GHz dual-core with SSSE3 support
  • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
  • Grafik: DirectX 12 feature level 12.0 capable GPU and shader model 6.0
  • Grafikspeicher: 4 GB VRAM
  • Speicherplatz: 1,5 GB

Stress Test und Explorer Modus

Neben dem normalen 3DMark Steel Nomad- und Steel Nomad Light-Test liefert der Anbieter auch einen Belastungstest (Stress Test) mit, der die Zuverlässigkeit, Stabilität und nachhaltige Leistung des Systems bewertet. Das kennen wir bereits von anderen Benchmarks.

Neu ist hingegen der Explorer Modus, in dem die Benchmark-Szene frei erkundet werden kann. Dabei lassen sich sämtliche Parameter frei anpassen um zu sehen, wie diese die visuellen Effekte, Performance und vieles mehr beeinflussen. Einen wirklichen Mehrwert bietet das jedoch nicht.

Im V.S Modus kann Steel Nomad die eigene Leistung direkt mit Freunden oder der 3D Mark Hall of Fame vergleichen. Auch ein Vergleich mit den eigenen vorherigen Ergebnissen ist möglich um zu schauen, wie sich die Leistung des eigenen PCs oder Notebooks im Laufe der Zeit verändert hat.

Für Gaming-PCs empfiehlt sich dann das folgende Testszenario: 

  • Speed Way – Heavy Ray Traced Gaming
  • Steel Nomad – Anspruchsvolle Spiele ohne Raytracing
  • Solar Bay – leichtes Raytracing-Gaming
  • Port Royal – mittleres Raytracing-Spiel

Interessant wird es im Bereich der Mobile-Devices mit Smartphones, Handhelds und Tablets. Hier erweitert sich das Testszenario:

  • Solar Bay – plattformübergreifendes Light-Raytraced-Gaming
  • Steel Nomad Light – mittleres plattformübergreifendes Gaming ohne Raytracing
  • Wild Life Extreme – plattformübergreifendes leichtes Gaming ohne Raytracing

3DMark Steel Nomad im ersten Test

Interessant: 3DMark Steel Nomad und die Light-Version zeigen statt eines Grafik-Scores nun die Bildrate von FPS an. Ein Wert, mit dem man im Gaming-Bereich deutlich besser arbeiten (und vergleichen) kann als eine quasi nichtssagende Zahl.

Im ersten Test zeigt sich, dass Steel Nomad Light hinsichtlich des Gesamt-Ergebnisses einen höheren finalen Wert ausgibt als Time Spy. Und das bei einer deutlich besseren Grafik und derselben Aflösung von QHD.

Zum Fall des Embargos am Pfingstmontag hatten wir bislang nur die Möglichkeit, die neuen Benchmark-Tests auf unserem Testsystem auszuführen. Das sieht folgendermaßen aus:

Testsystem:

  • CPU: AMD Ryzen 7 7800X3D
  • Arbeitsspeicher: 64 GB DDR5-6000-RAM
  • GPU: NVIDIA GeForce RTX 4080 Super
  • Grafiktreiber Version GeForce 552.44
Benchmark Ergebnis
3DMark Time Spy (QHD) 23.846 Pkt.
3DMark Time Spy Extreme (4K) 11.598 Pkt.
3DMark Steel Nomad (4K) 6.570 Pkt. (65,71 FPS)
3DMark Steel Nomad Light (QHD) 30.232 Pkt. (223,95 FPS)

Im direkten Vergleich mit der Hall of Fame, aber auch anderen externen Tests zeigt sich, dass im neuen 3DMark Steel Nomad Benchmark die AMD-Grafikkarten, allen voran die Top-Modelle Radeon RX 7900 XTX und RX 7900 XT ganz weit vorne mitspielen.

Eben weil der neue Grafiktest nicht auf Raytracing setzt. Ein Bereich, in dem die GPUs aus dem roten Lager deutlich das Nachsehen haben. Bei den AMD GPUs ist zudem oftmals Vulkan die schnellere Schnittstelle, während bei NVIDIA meist DirectX 12 die besseren Ergebnisse liefert. Oftmals sind beide APIs aber sehr nah beisammen.

MEIST, aber eben nicht immer. Denn im Test mit der NVIDIA GeForce RTX 4080 Super konnten wir unter der Vulkan-API ebenfalls deutlich bessere Resultate erzielen. Bei Intels ARC GPUs hat DirectX 12 hingegen deutlich die Nase vorn. Hier wird sich zeigen müssen, ob die Grafikkarten-Hersteller mit kommenden Treiber-Updates nachliefern.

Steel Nomad DirectX 12 (bester Score) Steel Nomad Vulkan (bester Score)
6.570 Pkt. (65,71 FPS) 7.099 Pkt. (71,00 FPS)
3DMark Steel Nomad Vulkan
Mit der Vulkan-API lassen sich aktuell bessere Ergebnisse erzielen.

Insgesamt liegt die RTX 4080 Super damit auf Platz 3 der schnellsten Grafikkarten, zumindest, wenn man einmal etwaige Übertaktungen außen vorlässt. Die AMD Radeon RX 7900 XTX realisiert nicht zuletzt dank 24 GB Grafikspeicher im Schnitt 2-5 Prozent mehr Leistung, während das NVIDIA Top-Modell RTX 4090 durchschnittlich satte 37-40 Prozent vor der RTX 4080 Super rangiert.

3DMark Steel Nomad Stress Test

3DMark Steel Nomad Test: Fazit

Mit 3DMark Steel Nomad und der Light-Version hat UL Solutions einen sehr anspruchsvollen und schicken Rasterizing-Benchmark an den Start gebracht, der zudem dank plattformübergreifender Nutzbarkeit einen sehr guten synthetischen Vergleich zwischen verschiedenen Systemen erlaubt.

Mit einer Laufzeit von 60 Sekunden und dem Wegfall einer Demo ist der Benchmark zudem sehr schnell ausgeführt. Interessant ist, dass Vulkan aktuell noch die Nase vorne hat – und das teils sogar deutlich. Bleibt abzuwarten ob insbesondere AMD und NVIDIA hier mit aktualisierten Treibern bei der DorectX 12 Schnittstellen weiter aufholen können.

Damit wird Steel Nomad, auf Kurz oder Lang, dem betagten Time Spy-Test den Rang ablaufen und markiert vor allem für AMD- und Intel-Grafikkarten eine interessante Wahl, da diese gegenüber NVIDIA in den Raytracing-Tests mitunter deutlich das Nachsehen haben.

Interessant wird es auch sein zu sehen, wie sich Smartphones, Tablets und Gaming-Handhelds künftig in der Light-Version schlagen und wie hier die Unterschiede zu dedizierten GPUs ausfallen werden.

Steel Nomad erscheint am 21. Mai 2024 um 19:00 Uhr als kostenloses Update in 3DMark und kann auch ohne kostenpflichtige Lizenz verwendet werden.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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Die 3DMark Grafik-Benchmarks von UL Solutions sind auch bei uns fester Bestandteil von PC- und Notebook-Tests. Seit Jahren gehört dabei der bekannte Time Spy Test auf Basis von DirectX 12 immer dazu. Dieser bekommt nun einen Nachfolger spendiert, der den Namen 3DMark Steel Nomad trägt und die Leistung von Gaming-PCs und -Notebooks vergleichen soll. Wir haben uns den 60-sekündigen Test vor dem Start einmal genauer angeschaut. 3DMark Steel Nomad ist da 3DMark Steel Nomad ist ein Cross-Plattform-Benchmark für High-End Gaming-PCs, dem UL Solutions allerdings noch eine leichtere Variante namens 3DMark Steel Nomad Light zur Seite stellt. Sie markieren den Nachfolger … (Weiterlesen...)

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