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Dead Rising 4 – Welcome back, Willamette?

Dead Rising ungeschnitten in Deutschland erhältlich? Und sogar als Disc-Version?! Dead Rising 4 schafft es als erster Teil der Zombie-Splatter-Reihe offiziell nach Deutschland – ungeschnitten! Seit dem 31. Januar gibt es den Titel im Windows Store zum Herunterladen. Was bringt Dead Rising 4 Neues und ist es wirklich nur planloses Herumlaufen und eine Zombie-Schlächterei?

Story: Welcome back, Willamette?

Reporter und Fotograf Frank West ist zurück! Bereits im zweiten Teil wurde die Stadt von einer Zombieapokalypse (oder eher Zombie-Virus-Anschlag) heimgesucht. Dieses Mal kloppen sich die Einwohner der Stadt und Menschen aus der Umgebung am berüchtigten Black Friday um Weihnachtsgeschenke für ihre Liebsten. An diesem Tag zieht es also viele Menschen in die Malls, die während dieser Rabattschlacht das möglichst größte Schnäppchen machen wollen.

Aufgeteilt ist die Story in sieben Kapitel, sogenannte Fälle. Als Frank müssen wir herausfinden, warum eigentlich schon wieder Zombies die ganze Stadt besetzt haben, es gibt doch einen Impfstoff dagegen! Der Ausgangspunkt in Dead Rising 4 ist ein schnödes Einkaufszentrum, das bis zum Brechen voll war mit Menschen. Kein Wunder also, dass wir uns durch Massen über Massen von Zombies kämpfen müssen. Damit es noch ein wenig spaßiger wird, schickt uns Capcom noch Plünderer, Söldner und „Verrückte“ in den Weg!

Obwohl wir am Black Friday beziehungsweise an den Tagen kurz danach in der Stadt unterwegs sind, bekommen wir nichts geschenkt. Außer vielleicht eine Streitaxt hier, oder ein paar Granaten von gerade umgebrachten Soldaten da. Die Massen an Zombies sind nämlich auf Fleisch aus. Nicht ihr eigenes, sondern eher deins und der restlichen Überlebenden – ihr seid nämlich so lecker wie der Gänsebraten bei Oma. Damit ihr auch heil aus der Zombiehölle rauskommt, könnt ihr wieder fleißig Waffen kombinieren!

„Was macht man eigentlich noch in dem Spiel?“, fragt mich mein Bruder als er mir kurz über die Schulter schaut. Im ersten Moment denken gediegene Dead Rising-Spieler an das „Zeitlimit“ aus den alten Teilen. Schnellstmöglich muss der Fall aufgeklärt werden. Mit Dead Rising 4 entfällt der Zeitfaktor und man kann mehr Energie in die Erkundung der Welt investieren. Menschen retten, Blaupausen finden oder einfach die Bösen ärgern. Euch hält niemand auf, ihr habt genug Zeit.

Gameplay: Schnödes Zombiegeschnetzel?

Um die Frage zu beantworten: Ja! In Dead Rising geht es einfach darum mit den verschiedensten Waffen gegen Zombies zu kämpfen. Besonders das Kombinieren der verschiedensten Waffen bringt dann Pepp in die ganze Sache. Ich meine, wer verprügelt Untote nicht gerne mit Gendelf. Ihr nehmt einen Pfahl, steckt eine Weihnachtself-Figur oben drauf und lasst damit Körperteile durch die Gegend fliegen. Gibt es was besseres um den stressigen Arbeitstag zu vergessen?

Das Repertoire an Blaupausen für Waffen lässt sich aufstocken. Es gibt diverse Nebenmissionen, Händler in den Schutzbunkern oder Rätsel zu lösen, um an neue Kampfgefährten aus dem Weg der (fast) lebendig gewordenen Hölle zu finden. Übrigens: Fahrzeuge lassen sich auch kombinieren! Bereits im ersten Fall könnt ihr mit einem kombinierten Golfkart-Elektroroller-Fahrzeug durch eine schier unendliche Masse an Zombies fahren. Gleichzeitig lassen sich Golfbälle auf die Fleischkörper schießen und die Golfschläger auf der Unterseite ausfahren, um sie als Häcksler zu missbrauchen. Im Verlauf der Spiels werdet ihr auf sehr interessante Fahrzeug- und Waffenkombinationen stoßen. Ich verrate mal nicht zu viel.

Für Einsteiger und Alteingesessene: Es gibt (immer noch) das Levelsystem zur Verbesserung der Angriffs- und Überlebensfähigkeiten. Besonders durch dieses wird es noch interessanter nicht einfach dem Leitfaden der Story folgen. Der Exo-Suit ist komplett neu ins Spiel gekommen. In diesem Kampfanzug lassen sich auch die krassesten Waffen kombinieren oder einfach die nächste Parkuhr aus dem nächsten Boden reißen – samt Betonklotz am Ende! So lassen sich selbst die größten Horden in kürzester Zeit ausradieren. Allzu viel Zeit verbringt ihr in den Anzügen aber nicht, sie sind eher selten in der Stadt verteilt und können auch nur eine bestimmte Zeit getragen werden.

Das ihr als Reporter eine Kamera dabei habt, ist ja selbstverständlich, die hatten wir auch schon in den alten Teilen. In Dead Rising 4 untersuchen wir damit auch Tatorte und machen Beweisfotos. Um auch möglichst viele Infos zu bekommen, besitzt sie sogar drei verschiedene Modi. Es gibt einen Zahlencode an der Tür? Kein Problem, unsere Wunderkamera bekommt den Code über die Fingerabdrücke heraus. Selfies mit einer Horde von Zombies im Hintergrund? Kein Problem, gibt ja sogar Erfahrungspunkte!

Balance: Zeitlimit, Adé!

Besonders dem Balancing kommt das gestrichene Zeitlimit entgegen. Wir brauchen uns nicht beeilen und können Willamette erkunden, wie wir es gerne hätten. Und Willamette ist nicht gerade klein. Es braucht schon seine Zeit, um überhaupt zum Missionspunkt zu gelangen. Ok, mit einem Abschleppwagen mit Schneeschaufel vorne dran kostet es viel Zeit durch Zombiemassen zu preschen. Es ist halt einfach lustig!

Einen Minuspunkt bekommt Dead Rising 4 für die menschlichen KIs, vorallem in Bosskämpfen. Halt, es gab Bosskämpfe? Ich kann mich eher an keine erinnern. Es gab zwar Gegner mit einem Lebensbalken über dem Modell, die Kämpfe fühlten sich dennoch nicht so an, als ob es irgendwann schwierig wird. Die menschlichen KIs verhalten sich außerdem ähnlich wie die Zombies. Na gut, sie schießen zusätzlich noch auf dich oder halten mal einen Schlag mehr aus – Ende.

Munition, Waffen oder Items zum Heilen gehen euch NIE aus. Selbst in der heruntergekommensten Hütte gibt es einen Kühlschrank mit einer frischen Melone zum Snacken. Klingt zwar komisch, ist aber so! Also keine Angst, sollte es mal enger werden, sucht das nächste Haus auf und stöbert ein bisschen, irgendwas findet ihr immer.

Grafik & Sound: Man nimmt sich selbst nicht zu ernst

Grafisch hat sich zum Vorgänger nicht viel verändert. Das Spiel liefert eine konstante Framerate, wirkt bei sehr viel Action aber dennoch schwerfällig. Obwohl das Spiel viele Details bietet, kommen die in den großen Zombiemassen nicht unbedingt zur Geltung. Absicht? Vielleicht.

Für den weihnachtlichen Flair sorgen nicht nur die verschiedenen Waffen, sondern auch die Musik. Im Menü des Spiels bekommen wir einige bekannte Lieder auf die Ohren – wenn auch etwas abgeändert. Auf jeden Fall eine gute Idee!

Obwohl Frank den ein oder anderen flauen, aber lustigen Spruch aus seinem Mund kommen lässt, ist die Synchronisation der deutschen Version nicht das Gelbe vom Ei. Bei den ganzen Sprüchen kommen Erinnerungen zur Serie „Ash vs. Evil Dead“ hoch, sehr amüsant. Wie gesagt, die Sprüche sind auf der einen Seite lustig, auf der anderen Seite merkwürdig übersetzt zum Vergleich der englischen Version. Eine kleine persönliche Empfehlung von mir: Stellt in den Optionen die Sprachausgabe auf Englisch und bei Bedarf setzt ihr den Untertitel auf deutsch.

Fazit

Zum Zeitvertreib ist Dead Rising 4 sein Geld wert. Kenner der Serie könnten etwas enttäuscht sein. Nicht wegen des Umfangs oder der Synchronisation, sondern eher wegen des Schwierigkeitsgrades. Dieser wurde schon mehrmals bemängelt. Dead Rising 4 bietet eine riesige Spielwelt mit vielen Erkundungsbedarf, eine schier unendliche Anzahl von Waffen und den ein oder anderen lustigen Spruch.

Um es kurz zu machen: Ihr könnt euch stundenlang mit einem Truck, der eine Schneeschaufel und einen Flammenwerfer hat, durch Zombiemassen ohne Ende kämpfen und euch wird nicht langweilig? Dead Rising 4 ist euer Titel. Erwartet aber kein schweres Spiel!

Pro

Contra

Grafik & Sound
75%
  • detailreich
  • Splatter, Splatter, Splatter!
  • stimmungsvolle Weihnachtslieder im Menü!
  • englische Synchro? Top
  • lustige Dialoge
  • merkwürdige Kameraführung in engen Häusergassen
  • deutsche Synchronisation nicht gut!
Story
95%
  • in alter Manier!
  • Spionagearbeit als Journalist!
  • nicht unbedingt fesselnd, eher die Nebenmissionen
Gameplay
90%
  • riesige Spielwelt
  • Levelsystem mit Skillbäumen
  • unendliche Anzahl an Waffen und Blaupausen
  • Bosskämpfe? Eher nicht…
Balance
70%
  • Kein Zeitlimit mehr!
  • genügend Heilmittel in der Nähe
  • eindeutig zu leicht
Steuerung
80%
  • sehr einfach gehalten
  • schneller Wechsel zwischen Controller
    und Keyboard+Maus
  •  zum Anfang verirrt man sich häufiger in den Menüs
Extras
95%
  • Nebenmission unlimited
  • Koop
  • Zombies? Zombies!

Lukas Heinrichs

Mitgründer von Basic-Tutorials.de und leidenschaftlicher Zocker und zusätzlich noch Redakteur für den Blog, hält mich meistens mein Arbeitsleben von Unmengen an Artikel ab.

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