Spiele für PC & Konsole

„Rez Infinite VR im Test“ – Ein spektakulärer Trip durch eine pulsierende Cyberwelt

Mit Rez erschien 2002 ein leuchtender Rail-Shooter am Konsolenhimmel, der den Weg für ein neues Genre maßgeblich ebnete. Nach einer späteren HD-Version präsentiert Monstars/Resonair den einstigen Hit 2016 auch als VR-Version für Konsolen und ließ die Herzen von Fans psychedelischer Action höher schlagen.

Seit August 2017 ist Rez Infinite VR nun auch für PC erhältlich, weshalb es für uns an der Zeit war das Spiel zu testen. Ob das bereits damals erfolgreiche Spielkonzept im Vektor-Cyberspace-Look auch als VR-Erlebnis auf dem PC überzeugt, erfahrt ihr in unserem Test.

Story: Auf der Jagd nach den Killer-Vireny

Rez Infinite beschränkt sich auf eine vage Story, die vielmehr als Grundgerüst dient. Eine künstliche Intelligenz namens Eden hat übermächtiges Wissen erlangt und beschließt kurzerhand, die gesamte Datenwelt zu eliminieren.

Ihr schlüpft in die Rolle eines Hackers, der in ein Computernetzwerk eindringt und es sich zur Aufgabe macht, das Überleben des Datengottes zu sichern. Für euch beginnt eine faszinierende Reise durch das Cyberspace, bei der ihr immer weiter in die Tiefen eines abstrakten Netzwerkes vordringt.

Gameplay I: Hier ist Treffsicherheit gefragt

Das Spielprinzip von Rez Infinite ist ebenso einfach wie fesselnd. Ihr fliegt durch eine von elektronischen Beats geprägte Welt, in der knallbunte Partikel wie Schneeflocken auf euch niederrieseln. Immer wieder bewegt ihr das Fadenkreuz auf kreativ gestaltete Gegner und lasst ganze Virenhaufen mit einem Schuss in Pixel zerfallen.

Da ihr weder ausweichen, noch blocken könnt, ist es ratsam, nach Möglichkeit mehrere Gegner gleichzeitig ins Visier zu nehmen und über den Haufen zu ballern. Zudem sind gezielte Treffer nicht nur unerlässlich, um euer Leben zu verlängern, sondern lassen auch euren Highscore rasant in die Höhe schnellen. Denn je mehr Gegner ihr mit einem Schuss ins Nirvana befördert, desto mehr Punkte winken euch.

Sämtliche Schüsse erzeugen mitreißende Melodien und Klänge und bereichern die Akustik um stimmungsvolle Nuancen. Eure Performance trägt also maßgeblich dazu bei, den ohnehin einnehmenden Klangteppich noch zu verfeinern.

Da die Level euch eine immer höhere Anzahl an Gegnerbrocken präsentieren, lässt sich leicht ausmalen, dass das Gameplay irgendwann in ein Akustik-Spektakel erster Güte mündet. Insbesondere bei den knackigen Bossgegnern ist viel Treffsicherheit gefragt, da ihr bei Scheitern die Welt noch einmal von vorne beginnen müsst.

Solltet ihr einmal in die Bredouille geraten, könnt ihr kleine Smart-Bombs abfeuern, die sämtliche Feinde in Sichtweite auslöschen. Auch kleine Power-Ups könnt ihr immer wieder einsammeln, damit eure Form ändern und eine höhere Evolutionsstufe erlangen.

Werdet ihr von einem Gegner getroffen, verwandelt sich euer Charakter in die nächst niedrige Form. Jede der Formen spiegelt eine abstrakte Evolutionsstufe wieder, von denen insgesamt vier existieren: ein grober Ball, eine unfertige Menschenform, ein vollendeter Mensch und ein Mensch in Yoga-Pose.

Gameplay II: Area X erwartet dich!

Überhaupt ist das ganze Rez-Universum toll inszeniert und zieht euch zu jeder Sekunde unmittelbar ins Geschehen. Grelle Lichter paaren sich mit dröhnenden Beats, während ihr regelrecht durch die einzelnen Welten rast.

Neben den bereits bestehenden Leveln wartet das Game noch mit einem ganz besonderen Bonbon auf: der Area X. Dieses Areal zeigt nicht nur die heutigen technischen Möglichkeiten, sondern verwendet auch ein völlig individuelles Steuerungsprinzip, das sich angenehm von dem üblichen abhebt.

Da ihr euch in der Area X nach vorne und hinten bewegen könnt, bewegt ihr euch sehr viel freier durch das Level, was eine besondere Dynamik erzeugt. Per Kopfneigung zum Bildrand wird eure gewünschte Richtung vorgegeben – ein nicht nur komfortables, sondern zudem schnell erlernbares Prinzip.

Überhaupt wurde die VR-Umsetzung samt Kamera-Bewegungen mehr als gelungen und perfekt auf das Spielgeschehen abgestimmt. Zwar lässt sich das Spiel auch ganz normal auf dem Bildschirm erleben, doch erst durch die VR-Brille werdet ihr eins mit dieser bizarren Welt.

Wenn auch Rez Infinite inhaltlich überzeugt, ist es doch umso bedauerlicher, dass der Titel bereits binnen weniger Stunden durchgespielt ist und dem Spieler lediglich ein Bonuslevel geschenkt wurde. Auch Online- und Community-Highscorelisten sucht man hier vergeblich, sodass man nur gewillt ist, die eigene Performance immer wieder zu verbessern.

Balance: Der wohl einzige Titel, in dem selbst der Game-Over-Bildschirm nicht frustriert

Die immer komplexeren Level lassen schon bald hitzige Gefechte aufkommen, da euch immer erbarmungslosere Gegnerhorden erwarten. Anders in vergleichbaren Titeln sorgt das fehlende Checkpoint-System nicht für Frust, sondern motiviert euch einmal mehr dazu, die knallbunte Arena erneut zu erleben.

Steuerung: So funktioniert VR!

Mit den Controller-Sticks steuert ihr euren Charakter und visiert eure Gegner per Kopfbewegung an. Die diversen Steuervarianten machen nicht nur Spaß, sondern sorgen auch dafür, dass ihr euch noch nach mehreren Minuten in der VR-Umwelt wohlfühlt.

Grafik und Sound: Ein Pixelgewitter, in dem du den Beat bestimmst

Optisch zählt Rez Infinite zu den wahren Stars unter den VR-Titeln und präsentiert sich als erstklassiges audiovisuelles Szenario. Wenn auch das Drahtgitter-Design samt neonfarbiger Optik simpel wirkt, wird es gerade durch die steten Bewegungen zu einem wahren Augenschmaus. Sämtliche Texturen wurden für die aktuelle Version ordentlich aufgehübscht und alles läuft trotz der enormen Geschwindigkeit sauber und ruckelfrei.

Vor allem die rhythmusbetonte Musik klingt spektakulär und wird ganz durch eure Spielweise beeinflusst.
Elektronische Songs bestimmen die Tonalität und erzeugen einen Klangteppich, der taktisch 1 zu 1 mit dem Spielerlebnis einhergeht.

Fazit: Damals ein Hit – heute eine Sensation!

Mit Rez Infinite präsentiert Monstars/Resonair ein audiovisuelles Kunstwerk in neuem Gewand, das beispielgebend unter den VR-Titeln agiert. Die schnelle Railshooter-Action zieht euch dank der VR-Einbindung noch tiefer in das Spielgeschehen und macht das Game zu einem wahren Genuss. Auch die intuitiven Steuerungsmechanismen sorgen für hohe Motivation, während man sich mit Lichtgeschwindigkeit durch die Gegnermassen ballert. Moderne 3-D-Polygongrafik, eine flüssige Performance und pulsierende Beats erzeugen eine unabwendbare Dynamik. Lass dich entführen auf einen intensiven VR-Trip, den man wohl erlebt haben muss, um ihn wirklich in Worte fassen zu können.

Pro
Contra
Story
70%
– wage Story dient lediglich als Grundgerüst
Gameplay
85%
+ faszinierendes Szenario
+ Vielfalt kreativ gestalteter Gegner
+ knackige Endbosse
+ außergewöhnliches Bonus-Level
+ gelungene VR-Umsetzung verstärkt die Immersion
– kein Ausweichen oder Blocken möglich
– keine Online-Highscore-Listen
– nur wenig zusätzlicher Inhalt
Balance
90%
+ verschiedene Varianten für Anfänger und Profis verfügbar
+ Schwierigkeitsgrad nimmt im Laufe der Level stetig zu
– kein Checkpoint-System
Steuerung
90%
+ intuitive und vielseitige Steuerungsmechanismen
Grafik & Sound
95%
+ effektvolle Inszenierung
+ scharfe Texturen
+ flüssige Animationen
+ pulsierende Elektro-Beats
+ akustische Nuancen werden durch den Spieler selbst gesetzt

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