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Squad – Teamplay wichtiger denn je!

Ihr sucht einen First Person Shooter, der sehr auf Taktik bedacht ist? Ihr solltet auf jeden Fall Squad in Betracht ziehen. Entwickelt wird es als Sequel zur bekannten Battlefield 2 Mod „Project Reality“. Das Studio hinter dem Spiel ist Offworld Industries, welches von ehemaligen Entwicklern aus der Project Reality-Ära gegründet wurde.

Momentan befindet sich das Spiel noch im „Steam Early Access“ und somit sind noch nicht alle Inhalte implementiert. Unsere Bewertung bezieht sich auf den aktuellen Stand vom 10.03.2016.

Im Oktober 2014 wurden die ersten Screenshots sowie ein 12 minütiges Gameplay zur Pre-Alpha veröffentlicht. Es wurde über den aktuellen Stand informiert. Außerdem wurde damals eine Kickstarter Kampagne angekündigt, welche sich jedoch später auf 2015 verschob.

Ende Januar 2015 startete die offizielle Internetseite mit mehr Informationen, Bildern, Artworks und Videos. So wurden beispielsweise 100 Spieler pro Server und ein System zum Bauen von Deckungen und Bunkern bestätigt. Auch für Steam Greenlight interessierte man sich. Denn im April startete dort das Spiel und war in zwei Tagen auf dem ersten Platz und innerhalb einer Woche war ein Steam Release dann endgültig.

Im Mai wurden die ersten platzierbaren Gegenstände sowie ein Rollensystem vorgestellt. Zudem wurde in einem Test ein Server mit 100 Spielern erfolgreich getestet. Später in diesem Monat startet die Kickstarter Kampagne. Das Ziel von $184,000 erreichte man innerhalb von fünf Tagen und zum Ende der Aktion kamen ganze $434,805 zusammen. Dadurch wurden auch zwei Stretch Goals erreicht.

Weitere Funktionen wie das Wiederbeleben oder Bluten wurden im September zusammen mit dem Start der Closed Alpha eingeführt. Seit dem 15. Dezember 2015 ist das Spiel für alle auf Steam erhältlich.

Gameplay

Mit Squad versuchen die Entwickler eine Brücke zwischen Battlefield und ArmA zu bauen. Es soll für Neulinge einfach zu verstehen sein und auch Gelegenheitsspielern eine Möglichkeit bieten realistische FPS zu spielen, aber der Taktik-Gedanke soll nicht verloren gehen.

Der Shooter nimmt viele Ideen aus dem Urvater Project Reality von Battlefield 2 mit. Neue Inhalte und Konzepte, die mit der BF2 Engine nicht möglich waren, kommen aber auch nicht zu kurz. Beispielweise das Lehnen, ein sehr realistischer Rückstoß der Waffen, die Möglichkeit das komplette Spieler-Modell seiner selbst zu sehen oder einfach nur das Wegziehen verwundeter Kameraden. Deshalb setzt Offworld Industries auf die Unreal Engine 4.

Auf einer Map können sich bis zu 50 Spieler gegenüberstehen. Jedes Team unterteilt sich in 9 Squads mit bis zu 9 Spielern. In jedem Squad gibt es noch einen Squad Leader (SL). Er muss seine Kameraden taktisch klug über die Map führen und verschiedene Ziele einnehmen. Kommunikation ist also der Schlüssel.

Das HUD (Head-up-display) ist sehr minimalistisch gehalten. Es befinden sich lediglich ein Kompass am unteren Rand des Bildschirm, der aktuelle Feuermodus der Waffe, die Anzahl der verbleibenden Magazine und das Stamina am rechten, unteren Rand. Keine Munitionsanzeige und keine Minimap. Weiterhin beeinflussen der aktuelle „Bewegungsmodus“, das restliche Stamina nach dem Sprinten oder einfach nur die Bewegung die Präzision der Waffe. Um die Präzision zu erhöhen kann natürlich der Atem für eine kurze Zeit angehalten werden.

Kommunikation

Kommunikation ist das A und O in Squad. Jeder ist auf seine Kameraden angewiesen. Extra dafür ist ein hervorragender VoIP-Chat integriert, welcher durch Rauschen während der Übertragung und entsprechende Klick-Geräusche am Anfang und Ende einer Übertragung sehr realistisch gehalten wurde.

Damit nicht alle 100 Spieler auf einem Server durcheinander reden, gibt es verschiedene Channel. Einen globalen Squad Leader Channel in dem sich alle SL gleichzeitig mit den anderen Anführern von Squads des eigenen Teams unterhalten können. Außerdem können die Squad Leader separiert untereinander über das Numpad kommunizieren. Jede Nummer steht für eines der neun möglichen Squads. Natürlich muss jeder SL sich mit seinen Kameraden unterhalten, alle Mitglieder eines Squads können sich hier austauschen. Zu guter Letzt noch einen Sprachchat für die nähere Umgebung, in dem sich alle Teammitglieder unterhalten können.

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Der Entwickler hat von Anfang an klar gemacht, dass der lokale, direkte Sprachchat eines Teams, nicht für andere hörbar sein wird. Dieses würde wahrscheinlich in unzähligen Trolls enden. Schlussendlich würde man entweder nur noch den Textchat nutzen oder gleich auf andere Programme wie Teamspeak oder Discord ausweichen.

Rally Point, Forwarded Operating Base

Ein sehr wichtiges Spielelement sind die Einstiegspunkte. Je näher am Kampfgeschehen desto besser. Niemand möchte ewig auf Unterstützung warten. Gerade hierzu integriert Offworld sogenannte „Rally Points“ oder „Forwarded Operating Bases“ (FoB). Die Rally Points muss jeder SL für sein eigenes Squad setzten. Hierzu muss ein Teammitglied in der Nähe sein. Dieser Einstiegspunkt hat nur eine bestimmt Anzahl von Einstiegen, danach muss ein neuer gesetzt werden.

Die FoB ist der große Bruders des Rally Points. Ein Squad Leader benötigt zum Platzieren zwei Teammitglieder in der Nähe. Eine FoB kann dann jedes Mitglied der eigenen Fraktion nutzen, sie sind also nicht Squad gebunden. Eine weitere Besonderheit ist das „Construction System“. Den Squad Leadern ist es möglich über das Action Interface Gegenstände wie Bunker oder Deckungen zu platzieren. Diese Gegenstände kosten eine bestimmte Anzahl von Punkten, welche sich in einem bestimmten Intervall erneuern. Mit zukünftigen Versionen soll sich das System ändern und diese „Ressourcen“ sollen über LKWs zu den FoBs transportiert werden.

Rollensystem

Auch ein Rollensystem ist integriert. Da das Spiel möglichst realitätsnah gestaltet ist, ist auch die Ausrüstung standartisiert und angepasst an moderne Konflikte.

Kommando & Support Rollen

  • Officer
  • Medic

Direkter Kontakt

  • Schütze
  • Anti-Tank
  • Grenadier
  • Breacher
  • Scharfschütze

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Gamemodes

Zum jetzigen Zeitpunkt sind zwei Gamemodes im Spiel. Der erste ist Advance and Secure (AAS). Zwei Fraktionen stehen sich gegenüber und müssen versuchen strategisch wichtige Punkte einzunehmen, zu verteidigen oder anzugreifen. Die Areale müssen in einer bestimmten Reihenfolge eingenommen werden, was dazu führt, dass sich die Kämpfe sehr konzentrieren. Jedes Team hat eine bestimmte Anzahl von Tickets, jedes Team verliert welche, sobald ein Spieler stirbt oder ein Objective verloren geht.
Im zweiten Spielmodus, Insurgency (INS) muss ein Team versuchen Waffenlager des anderen Teams zu zerstören. Auf der Karte ist nur ein ungefährer Ort gekennzeichnet. Ähnlich wie bei AAS haben die Angreifer eine begrenzte Anzahl von Tickets. Die Verteidiger hingegen haben unendlich viele.

Grafik

Als Engine wird die Unreal Engine 4 verwendet. Wie viele andere Beispiele zeigen, lässt sich hier viel raus holen. Leider, oder zum auch Glück, konzentrieren sich die Squad-Macher eher auf das Gameplay. Die Grafik hält sich Maßen, genau wie die Animationen. Meiner Meinung nach aber eine gute Mischung für eben so einen Taktik-Shooter.

An einigen Stellen kann Squad mit scharfen Texturen und guten Grafiken überzeugen, häufig kommt es jedoch vor, dass Texturen einfach verwischen oder gar komplett unscharf angezeigt werden. Sicherlich ist es wichtig zu erwähnen, dass Squad sich noch in der Early-Access-Phase befindet.

Sound

Ein sehr wichtiger Punkt bei einem Shooter, welcher taktisch und sehr realitätsnah gestaltet ist. Vom Ambiente her ist alles passend gewählt, wenn es zu Beginn einer Runde verhältnismäßig ruhig ist (Wind und so weiter). Kommt es dann zu Gefechten, sind sie auch auf der ganzen Karte zu hören – umwerfend. Zu den Sounds der Waffen muss gesagt werden, dass sie sich noch wie Paintball Marker (zumindest wurde mir dieses von Zuschauern zugetragen) anhören. Hoffentlich ändert sich in diese Richtung noch etwas.

Performance

Abschließend sollte noch etwas zur Performance gesagt werden. Bei vielen Early-Access-Spielen ist es häufig der Fall, dass diese unspielbar sind – auch mit aktueller Hardware. Squad lief zur Veröffentlichung auf Steam ehrlich gesagt auch nicht wirklich rund. Hier und da FPS Einbrüche oder generell eine niedrige FPS Zahl. Mit dem Februar Patch hat sich dies aber wesentlich verändert.

Fazit

Für Taktikfreunde ein MUSS! Das Gameplay von Squad überzeugt in ganzer Linie. Taktik und Kommunikation sind die Schlüsselelemente in diesem Spiel. Für Lonewolfs gibt es kaum Platz. Wie zuletzt erwähnt müssen natürlich Abstriche gemacht werden. Ich möchte trotzdem erneut darauf hinweisen, dass es sich bei Squad um eine frühe Version des Spiel handelt. Wir hatten auf jeden Fall schon jetzt eine Menge Spaß!

Squad könnt ihr einfach über Steam beziehen.

Positiv

  • gute Balance zwischen Taktik und Action
  • sehr einsteigerfreundlich
  • anspruchsvolles Gameplay
  • realistisches Level Design

Negativ

  • wenig Waffenauswahl und Anpassung
  • wenig „unpassierbares Gelände“ (Täler usw.)
  • mittelmäßige Grafik und Animationen
  • noch wenige Server
  • fehlendes Gruppen-Matchmaking
Pro
Contra
Grafik
90%
  • gutes Level Design
  •  eher „mittelmäßige“ Grafik und Animation
Sound
90%
  • passende Umgebungsgeräusche
  • ‚Kriegsgeschehen‘ auf der ganzen Karte zu hören
Inhalte
95%
  • für ein Early-Access-Spiel sehr gut!
Balance
100%
  • alles gut ausbalanciert
Steuerung
95%
  • Standardtastenbelegung gelegentlich hinderlich
    (Hinlegen usw.)
  •  Springen über Zäune ist in einigen Fällen schwierig

bewertung_94

Lukas Heinrichs

Mitgründer von Basic-Tutorials.de und leidenschaftlicher Zocker und zusätzlich noch Redakteur für den Blog, hält mich meistens mein Arbeitsleben von Unmengen an Artikel ab.

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