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Test: The Long Journey Home – bis zur Unendlichkeit und wieder zurück

The Long Journey Home ist ein Spiel, auf das ich mich seit der ersten Ankündigung freue! Die Präsentation von Daedelic Entertainment auf der gamescom im letzten Jahr hat die Vorfreude nur noch größer gemacht. Ich durfte das Spiel schon vorab testen und sage euch, ob sich das Spiel lohnt.

Erster Hyperraumsprung der Menschheit – Story

Die Menschen sind schon lange auf dem Mond angekommen und sind fleißig dabei diesen auch zu industrialisieren. Die IASA (International Aeronautics and Space Administration) hat den ersten Hyperraumantrieb entwickelt und eine vierköpfige Crew wird losgeschickt, um ihn zu testen und die Weiten des Weltraums zu erkunden. Dabei geht einiges schief. Die Crew landet in einem weit entferntem System und muss zurück zu Erde finden. Dabei heißt es: Rohstoffe sammeln, Aliens begegnen und das Schiff reparieren.

Mehr, mehr und noch mehr Möglichkeit – Gameplay

Bevor die Mission startet, stellt ihr eure eigenen Crew zusammen. Ihr könnt nur vier Mitglieder auswählen. Jeder bringt seine eigene Persönlichkeit, Fähigkeit und einen Gegenstand mit. Die einzelnen Fähigkeiten der Crewmitglieder bringen immer neue Konstellationen mit. Nehmt ihr beispielsweise die Archäologin nicht mit, kann es passieren, dass ihr eine Ausgrabungsstätte oder ein Artefakt nicht erforschen könnt und so gegebenenfalls einen handelbaren oder wirklich kostbaren Gegenstand nicht bekommt. Schon bei der Auswahl der Crewmitglieder habt ihr also einiges vor euch.

Mit schweren Entscheidungen geht es direkt weiter. Neben der Crew müsst ihr auch euer Schiff auswählen. Die Ulysses ist ein ausgewogenes Schiff. Alle Werte sind nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Mit dem Allrounder lässt sich gut arbeiten und es war für mich am Anfang das Lieblingsschiff (bei meinen unzähligen Versuchen). Die Endurance hat keine große Sprungreichweite und somit dauert die Reise zurück zur Erde länger. Dafür hat sie einen großen Frachtraum, hält viel aus und kann öfter in den Hyperraum als die anderen Schiffe. Das letzte der drei Schiffe ist die Discovery. Meiner Meinung nach ein Schiff für den anspruchsvollen oder erfahrenen Spieler. Sie kann weiter durch den Hyperraum fliegen, dafür sind aber nur zwei Reisen möglich. Auch die Hülle des Schiffes ist nicht die beste. Falls es doch zu einem Gefecht kommt, ist die Discovery nicht die erste Wahl. Ihr solltet euren eigenen Spielstil finden und das Schiff anfangs auch eurem Können anpassen. Seid ihr erstmal mit dem Spiel vertraut und habt es einmal zur Erde geschafft, probiert so viel wie möglich mit den Crews und den einzelnen Schiffen herum. Es entstehen ganz neue Herausforderungen.

Bevor wir mit der Mission nun endlich starten können, dürfen wir aber noch ein Landemodul aussuchen. Wieder stehen uns drei verschiedene Fluggeräte zur Verfügung. Jedes wieder mit Vor- und Nachteilen. Die Odyssey hat zwar eine hohe Hüllenstärke und könnte somit auch gefährlicheren Umgebungen trotzen, sie hat aber keinen großen Tank für Treibstoff. Die Ausflüge auf einen Planeten sollten sich also kurz halten. Serenity ist wie die Ulysses ein ausgewogenes Schiff. In allem gut, aber nicht überragend. Zu letzt der Pathfinder. Für Forschungsmissionen ist er perfekt, auch wenn man mit ihm nicht viel von einem Planeten mitbringen kann. Man sollte sich genau überlegen, ob man landet oder eben nicht.

Der allerletzte Punkt vor dem Start ist der sogenannten „Seed“. Wählt ihr beispielsweise den Seed „BASICTUT“ und die Systeme, Aliens und Planeten gefallen euch super, könnt ihr diesen einfach an einen Freund weitergeben. Er kommt dann in das gleiche System. Hat im Grunde gleiche Vorrausetzungen, insofern er die gleiche Crew wählt.

Nach dem ersten Sprung stranden wir weit entfernt von der Erde. Das Heimweh packt uns und wir versuchen zurück zum Planeten Erde zu kommen. Wie stellen wir das an? Mit kleinen Hyperraumsprüngen selbstverständlich. Je nach Auswahl unseres Schiffes haben wir zwei bis vier Sprünge zur Verfügung. Danach muss unser Tank wieder aufgefüllt werden – entweder durch bestimmte Materialien, durch Handel oder eben durch die Sonne. Letzteres ist eher keine gute Idee. Um in ein komplett anderes System zu kommen, gibt es Tore, die von Aliens kontrolliert werden. Wenn ihr mit der Spezies befreundet seid, kann es gut sein, dass ihr kostenlos reisen dürft. Häufiger bezahlt ihr eine Gebühr mit eurem Anfangs doch eher kleinem Geldbeutel.

Auf unserer Reise begegnen wir natürlich dem einen oder anderen Alien. Ob freundlich oder nicht, wissen wir am Anfang nicht. In unseren Startsystem gab uns ein Alien die Aufgabe, einen Sklaven zu einem bestimmten Schiff zu bringen. Verkauft euch bloß nicht an das falsche Alien, nur um ein paar Credits zu machen. Es wird nicht gut für euch enden. Andere Aliens verlangen eine „Schutzsteuer“. Könnt ihr diese nicht bezahlen, werdet ihr eiskalt angegriffen.

In The Long Journey Home ist jede Entscheidung wichtig und kann das Spielgeschehen beeinflussen. Im ersten Moment klingt eure Frage richtig, doch wie sie bei den Aliens ankommt könnt ihr nie wissen. Genau so wichtig ist es auf Kleinigkeiten zu achten. Wer ist mit wem verfeindet. Durch Freundschaften können nämlich auch Feindschaften entstehen.

Balance

Anfangs wirkt The Long Journey Home eher unausgeglichen. Die Schiffe der Aliens sind eurem definitiv überlegen, sollte es doch mal zu einem Kampf kommen. Man muss aber immer im Hinterkopf behalten, dass euer gewähltes Schiff nur für die Expedition gedacht ist. Im Laufe der Reise könnte man mit einem verbesserten Schiff schon über ein Gefecht nachdenken. Viel interessanter ist doch eher das friedliche Durchkommen.

Achtung, Planet! – Steuerung

Es wird vom Entwickler empfohlen und von mir ebenso. Spielt das Spiel mit dem Controller! Unbedingt! Solltet ihr das Spiel zum ersten Mal starten, nehmt euch die Zeit und spielt das „Tutorial“. Mit dem Controller habt ihr wesentlich mehr Feingefühl, wenn es um das Landen auf einem Planeten oder das bloße Eintreten in den Orbit geht. Solltet ihr einen Planeten mit hoher Gravitation zu schnell anfliegen und bremst schlagartig, kommt es gut und gerne dazu, dass ihr voll auf den Planten zu rauscht. Nicht allzu wild, es geht ja nur etwas am Schiff kaputt.

Das Spiel lässt sich mit Maus und Tastatur spielen und ihr werdet euch sicher rein finden, der Controller ist aber definitiv eine Investition wert und das nur für dieses eine Spiel.

Einfach, aber passend und stimmungsvoll – Grafik & Sound

Die Grafik in „The Long Journey Home“ ist „einfach“ Gehalten. Man merkt sofort, dass das Spiel nicht mit grafischer Überlegenheit überzeugen will, sondern mit Atmosphäre, Gameplay und den Charakteren hinter der Story. Der Stil passt zum allgemeinen Gesamtbild und wirkt stimmig. Im Zusammenspiel mit der Hintergrundmusik ergibt sich eine unglaubliche Kulisse. Man ist immer wieder überrascht, welche Vielfalt man auf den Oberflächen von Planeten wiederfindet.

Kommt es doch mal zu einem Gefecht schlägt die Stimmung um. Die Musik macht deutlich, hier ist Gefahr ihr Verzug, selbst wenn ihr einem Charakter begegnet, der nicht gut auf euch zu sprechen ist.

Klasse! Und wann gibt’s mehr? – Fazit

The Long Journey Home ist ein anspruchsvolles Spiel. Wer nicht viel lesen möchte, ist mit diesem Spiel falsch bedient. Wenn ihr euch in die Story und die Crew hineinversetzten könnt und dem Lesen nicht abgeneigt seid, solltet ihr The Long Journey Home im Blick behalten. Die Umsetzung der „minimal“ Grafik im Zusammenspiel mit der Soundkulisse ist definitiv sein Geld wert. Nach Abschluss meines Tests kann ich euch das Spiel also nur empfehlen.

Pro
Contra
Story
95%
+ man fühlt sich mit den Charakteren verbunden
Gameplay
90%
+ viele verschiedene Kombinationen möglich
+ viele Einstellungsmöglichkeiten
Balance
85%
+ Gegnerische Raumschiffe sind herausfordernd
Steuerung
90%
+ anspruchsvolle Steuerung,… – …an die man sich erst gewöhnen muss
– mit Maus und Tastatur noch schwieriger zu spielen
Grafik & Sound
95%
+ passendes Gesamtbild
+ schöne Vielfalt auf den Oberflächen der Planeten

Lukas Heinrichs

Mitgründer von Basic-Tutorials.de und leidenschaftlicher Zocker und zusätzlich noch Redakteur für den Blog, hält mich meistens mein Arbeitsleben von Unmengen an Artikel ab.

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