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Wolfenstein: Youngblood im Test – Knallharte Action im Doppelpack

Im Jahre 1992 wurde mit Wolfenstein 3D der Startschuss für eine der legendärsten Shooter-Serien gegeben. Am 25. Juli 2019 lieferte Spieleschmiede Arkane Studios mit Wolfenstein: Youngblood den aktuellsten Ableger und lässt diesmal ein launisches Tochtergespann die Knarre zücken. Ob die knallharte Koop-Action gelingt und ihr euch erneut auf literweise Pixelblut freuen dürft, verraten wir euch in unserem folgenden Test.

Wo ist B.J. Blazkowicz?

Das Geschehene von Wolfenstein: Youngblood setzt viele Jahre nach Wolfenstein II: The New Colossus an und rückt die beiden Zwillingstöchter von B.J. Blazkowicz in den Fokus. Doch das ruhige Leben der beiden jungen Frauen wird jäh erschüttert, als ihr Vater bei seinem Kampf gegen das Naziregime plötzlich spurlos verschwindet. Mit der Hilfe der FBI Agentin Abby Walker begeben sich die beiden Schwestern in das vom Regime heimgesuchte Paris und treten die Suche nach ihrem Vater an. Auf ihrer Reise fügt sich das Puzzle rund um die Familiengeschichte Stück für Stück zusammen, während sich die Stadt der Liebe von ihrer besonders dreckigen Seite zeigt.

Schießen, schleichen, tarnen

Direkt zu Beginn des Spiels legt ihr fest, mit welcher der beiden Schwestern ihr die Baller-Orgie antreten wollt und stattet eure Kämpferin mit Rüstung, Primärwaffe sowie einer besonderen Fähigkeit, wie beispielsweise einer Ramm-Attacke oder einem kurzweiligen Unsichtbarkeits-Zauber, aus. Die zweite Schwester steht euch selbstredend unterstützend zur Seite, sodass eure Wahl sich nicht maßgeblich auf den weiteren Spielverlauf auswirkt.

Wie man es von der Shooter-Reihe gewöhnt ist, stehen auch in Wolfenstein: Youngblood schnelle und brachiale Kampfsequenzen im Mittelpunkt, die jedoch vor allem durch den Teamgeist der beiden Schwestern besonders gut funktionieren. Da viele eurer Widersacher mit einer sogenannten Barriere ausgestattet sind, solltet ihr nicht nur auf schnelles Geballer setzen, sondern auch den richtigen Munitionstypen finden, der bei eurem Gegenüber den notwendigen Schaden anrichtet. Sämtliche Waffen lassen sich nicht nur butterweich führen, sondern können auch ganz nach eurem Gusto aufgewertet und verbessert werden. Zudem ist neben bloßem Draufhauen oftmals die richtige Taktik gefragt, mit der sich eure Gegner überlisten und aus dem Hinterhalt attackieren lassen. So legt ihr galante Doppelsprünge hin, klettert an Vorsprüngen hoch oder nutzt die Tarnfunktion, um von euren Gegnern nicht entdeckt zu werden.

Zahlreiche Missionen und lukrative Belohnungen

Überhaupt lohnt es sich, jeden Stein umzudrehen und sämtliche Kisten in der weitläufigen Welt nach Extras, Rüstungsteilen und Munition abzusuchen. Doch trotz der zahlreichen sammelbaren Items muten die verschiedenen Schauplätze oftmals steril und leer an, was der ganzen Szenerie seine Authentizität nimmt.

Damit ihr fleißig Erfahrungspunkte sammeln und so in eurem Level aufsteigen könnt, müsst ihr verschiedene Missionen absolvieren, die euch die mutigen Widerstandskämpfer auferlegen. So befreit ihr beispielsweise Gefangene oder drapiert unentdeckt eine Bombe, um das Regime ordentlich aufzumischen. Solltet ihr dank der Missionen genug Erfahrungspunkte kassiert haben, könnt ihr diese in Upgrades investieren und somit anspruchsvollere Gegnertypen aus dem Weg räumen. Auch an dieser Stelle fallen viele Aufträge schnell generisch und ohne Tiefgang aus, sodass Wolfenstein: Youngblood vor allem hinsichtlich der Story leider durchgängig an der Oberfläche kratzt. An dieser Stelle haben andere Wolfenstein-Titel zumindest storytechnisch klar die Nase vorn.

Seine ganze Stärke spielt Wolfenstein: Youngblood jedoch durch seine einzigartigen Koop-Mechaniken aus, die vor allem beim Mehrspieler-Modus für ordentlich Spaß sorgen. Zwar verläuft die Interaktion der beiden Schwestern auch im Singleplayer dank einer cleveren KI durchaus flüssig – allerdings macht das Nazi-Gemetzel doch vor allem zu zweit erst richtig Spaß. So könnt ihr euch online gegenseitig unterstützen, euch wichtige Items entgegenwerfen, Türen öffnen und damit den Teamgeist auf ein neues Level heben.

Hier verliert man durchaus mal die Orientierung

Hinsichtlich der Steuerung dürft ihr euch über eine gelungene Kameraführung freuen, sodass ihr das Zwillingsgespann während der Gefechte durch im Blick habt. Allerdings bieten die Missionsmarker bei den zahlreichen Nebenaufgaben nicht immer die notwendige Orientierung, sodass es manchmal etwas Vorlauf benötigt, bis ihr euer Ziel gefunden habt.

Angenehm anspruchsvoll

In Sachen Balance präsentiert sich Wolfenstein: Youngblood als herausfordernder Shooter, der zumindest auf der Stufe „normal“ noch nicht an der Frustgrenze kratzt. Dennoch werden vor allem Neulinge recht schnell ins Geschehen geworfen und müssen sich zunächst mit den wichtigsten Mechanismen vertraut machen. Zum Glück geizt Wolfenstein: Youngblood nicht gerade mit Savepoints, sodass sich so mancher Game-Over-Bildschirm verschmerzen lässt.

Detailreiche Umgebungen und ein kraftvoller Klangteppich

Optisch liefert Wolfenstein: Youngblood ein gelungenes Gesamtbild ab und setzt die verschiedenen Schauplätze von Paris gekonnt in Szene. Sowohl die Charaktermodelle als auch die Umgebungen sind authentisch und detailreich gezeichnet und hauchen dem Spiel das notwendige Leben ein. Hinsichtlich des Soundtracks dürft ihr euch immer wieder auf kraftvolle Synthesizer-Klänge freuen, die die actiongeladenen Sequenzen perfekt untermalen.

Ein solider Wolfenstein-Titel, der jedoch nicht an seine Vorgänger herankommt

Wolfenstein: Youngblood bleibt dem grundlegenden Stil der Spielserie treu und setzt auf knallharte Shooter-Action. Bei dem kooperative Geballer geht gewohnt schnell zur Sache und es ist ein wahres Fest, ganze Gegnerhorden ins Jenseits zu befördern. Dennoch kommt Wolfenstein: Youngblood nicht an die Spieltiefe der anderen Serienteile heran, was sich vor allem in den generischen Missionen sowie dem seichten Erzählkonstrukt widerspiegelt. Doch obwohl bei Wolfenstein: Youngblood durchaus Luft nach oben besteht, so eignet sich der Titel doch perfekt für adrenalingeladene Kämpfe, die vor allem im Multiplayer über lange Zeit zu fesseln wissen.

Pro
Contra
Story
75%
+ neue und frische Story
+ zwei neue Protagonistinnen
– Story bleibt während des Spiels sehr an der Oberfläche
– sehr blasse Nebencharaktere
Gameplay
80%
+ weitläufige Spielwelt
+ actiongeladene Kampfszenen
+ vielfältige Möglichkeiten, Waffen und Ausrüstungsgegenstände zu optimieren
+ zahlreiche sammelbare Items
+ zusätzliche Koop-Mechanik setzt neuen Fokus
+ Schleichpassagen sorgen für zusätzliche Abwechslung
+ online auch mit einer weiteren Person spielbar
– generische Nebenmissionen
– die Schauplätze wirken mitunter leer und steril
Balance
80%
+ verschiedene Schwierigkeitsstufen
+ auch auf der normalen Stufe durchaus anspruchsvoll
+ ausreichend Savepoints
– für Neulinge nur etwas schwerer zugänglich
Steuerung
80%
+ flüssige Kameraführung – Missionsmarker bieten nicht die notwendige Orientierung
Grafik & Sound
85%
+ scharfe Charaktermodelle sowie detailreiche Umgebungen
+ die verschiedenen Schauplätze von Paris sind authentisch in Szene gesetzt
+ kraftvoller Soundtrack

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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Scarecrow1976

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Der Koop ist wirklich gelungen.

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Bluemaster1981

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für mich ist das Game das schlechteste Spiel 2019 bei mir unspielbar für mich.

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Simon

Administrator

5,388 Beiträge 3,932 Likes

für mich ist das Game das schlechteste Spiel 2019 bei mir unspielbar für mich.

Warum?

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Bluemaster1981

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Warum?

habe das Spiel zum laufen gebracht aber immer zufällig friert das Game jedesmal ein mit der Fehlermeldung win_crashDmp_enable 1

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Simon

Administrator

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Ah ok, scheint ja verbreitet zu sein...und auch noch kein Ratschlag geholfen? Gibt ja einige, die man über Google findet

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