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Acer AOpen AV10a im Test: Großes Kino im Kleinformat?

OLED, QLED, Mini LED, LED und so weiter und so fort. TV-Geräte setzen nicht nur auf immer aktuellere Bild-Technologien, sondern werden obendrein auch stetig größer. Während man bei großen Bilddiagonalen vor einigen Jahren noch einen Kredit aufnehmen musste, sinkt der Kaufpreis von Fernsehern mittlerweile Jahr für Jahr. Folglich kann man sich heutzutage auch mit einem passenden TV-Gerät ein echtes Kinoerlebnis in die eigenen vier Wände zaubern. Doch was ist eigentlich aus den früher so beliebten Beamern geworden? Heimkino-Fans setzen immer seltener auf die heimische Projektion von Blockbustern. Acer scheint mit seinem AOpen AV10a nun eine Nische gefunden zu haben, die auch Besitzer eines ohnehin großen Fernsehers schwach werden lassen könnte. Der Mini-Beamer eignet sich dank integriertem Akku nämlich für den portablen Einsatz. Wir haben das Kino für unterwegs einmal unter die Lupe genommen.

Technische Details

Hersteller Acer
Name AOpen AV10a
Helligkeit 700 ANSI Lumen
Bildauflösung 854 x 480 Pixel
Bildformat 16:9
Kontrast 10.000:1
Betriebsgeräusch 36 db (Standard), 27 db (Eco-Mode)
Lampenlebensdauer 20.000 Stunden
Maße/Gewicht 8,8 cm x 8,8 cm x 13,6 cm/ 680 g
Preis € 164,00 *

Lieferumfang

Lasst uns zunächst einmal einen Blick auf den Lieferumfang werfen. In der hochwertigen Verpackung finden wir nicht nur den kompakten LED-Beamer selbst. Obendrein legt Acer für die Stromversorgung das passende Netzkabel nebst Adapter in die Packung.

Darüber hinaus befindet sich eine praktische kompakte Fernbedienung im Lieferumfang. Beim AOpen AV10a handelt es sich um einen Mini-Beamer, der auch in Sachen Portabilität punkten möchte. Dementsprechend legt der Hersteller eine gut gepolsterte Tragetasche bei, in der der Beamer Platz findet. Zu guter Letzt befindet sich ein Winkel-Adapter für den 3,5-mm-Klinkenanschluss im Lieferumfang. Dies ist vor allem für all diejenigen praktisch, die den Beamer an einer Wand positionieren wollen.

Der erste Eindruck

Die Verarbeitung des Mini-Beamers fällt sofort positiv auf. Hier setzt der Hersteller auf hochwertiges Aluminium, das ein wenig an die Mini-Lautsprecher aus dem Hause Sonos (Sonos One) erinnert. Unter dem metallenen Gitter-Geflecht kann man bereits die beiden Lautsprecher mit einer Leistung von jeweils 5 Watt erkennen. Der knapp 700 Gramm leichte Beamer fühlt sich sehr gut an und lässt sich bequem mit einer Hand tragen. An der Unterseite des LED-Beamers befindet sich außerdem ein praktisches Gewinde, mit dessen Hilfe sich der Projektor auch spielend leicht auf gängige Stative schrauben lässt.

Ein wenig meckern müssen wir jedoch bei dem auf der oben befindlichen Bedienfläche. Wenn man auf diese tippt, flaut der überaus positive Eindruck des restlichen Geräts wieder ein wenig ab. Schließlich scheint es sich hierbei um nicht allzu hochwertiges Plastik zu handeln, das etwas wackelig daherkommt. Die Klavieroptik dürfte vielen gefallen. Ich persönlich bin jedoch nicht der allergrößte Fan dieser Hochglanzoptik, da sie erfahrungsgemäß sehr anfällig für Fingerabdrücke ist.

Bei der Fernbedienung greift der Hersteller auf ein handelsübliches Modell zurück. Anders als der Beamer selbst kommt diese nicht in einer hochwertigen Alu-Optik, sondern klassischem Plastik daher. Die Aufmachung sowie Größe erinnert stark an die Fernbedienung der Fire TV Serie aus dem Hause Amazon. Nicht so gut gefallen mir die Druckpunkte der einzelnen Buttons. Diese wirken mitunter ein wenig schwammig.

Alternativ zur Fernbedienung lässt sich der Beamer auch an der oberen Bedienoberfläche steuern. Hier befinden sich in etwa die Knöpfe, welche auch auf der Fernbedienung selbst zu finden sind. Da man sich hier jedoch mitunter durch Untermenüs klicken muss, ist der Griff zur klassischen Fernbedienung vorzuziehen.

Ein Kino-Abend für unterwegs

Ich denke zur Theorie haben wir genug Worte verloren. Schließlich muss ein Beamer vor allem in einer Disziplin punkten – Kinoerlebnis. Also Licht aus und Spot an! Oder so ähnlich…Mit Knopfdruck auf den Powerbutton ertönte zunächst einmal lautstark der Lüfter des kleinen Kino-Experten. Glücklicherweise pendelte dieser sich jedoch nach etwa zehn Sekunden bei einem angenehm leisen Rauschen ein.

Nach etwa einer Minute begrüßte mich der kleine Beamer mit seinem Willkommensbildschirm. Einmal die richtige Sprache ausgewählt und schon konnte es losgehen.

Nachdem der Beamer etwas ruhiger wurde, begrüßte mich auch gleich der Startbildschirm mit einem freundlichen „Willkommen“. Wer Angst vor einem langen Einrichtungs-Marathon hat, kann aufatmen. Hier musst du nur die passende Sprache auswählen und wirst direkt zur übersichtlichen Bedienoberfläche weitergeleitet.

Im Hauptmenü angekommen bekommt man Zugriff auf die praktischen Features des kleinen Beamers. Bei „Unterhaltung“ kannst du Inhalte abspielen, die sich entweder im Netzwerk oder einem angeschlossenen USB-Speicher bzw. einer Micro-SD befinden. Die „Produktivität“ ermöglicht dir wiederum, praktische Features wie den integrierten Browser zu nutzen. Mithilfe der Anwendungen, welche du dir in „Meine Apps“ sichern kannst, verwandelst du den Beamer in einen waschechten portablen Smart TV. Mit „Konnektivität“, „HDMI“, und „Type-C“ kannst du auf angeschlossene Geräte zugreifen.

Für meinen Praxistest habe ich zu meinem Fire TV Stick 4K aus dem Hause Amazon gegriffen. Die Verbindung war dabei spielend leicht. Einmal im HDMI-Eingang des Beamers eingesteckt wurde er sofort erkannt. Nun musste ich nur noch den HDMI-Port im Hauptmenü auswählen und schon konnte es losgehen. Da mein Fire TV Stick bereits eine ganze Weile am Netz hing, befand er sich beim Aufrufen des richtigen Eingangs im Ruhemodus. Mir strahlte ein leuchtend roter Iron Man des Bildschirmschoners entgegen. Auf den ersten Blick war ich wirklich positiv überrascht.

Obwohl ich mich in der Beleuchtungsstufe nur auf dem Standardlevel befand, konnte mich die Leuchtkraft des Bildes überzeugen. Wirkliche Dunkelheit muss man also nicht schaffen, um ein gutes Bild aus dem kleinen Beamer heraus kitzeln zu können. Dies dürfte sich vor allem bei Anwendungen im Freien als ein großer Vorteil erweisen. Sollte es dann doch einmal etwas zu hell und das Bild schwer zu erkennen sein, lässt sich die Helligkeit bequem nach oben regulieren. Hierunter leidet zwar die Akkulaufzeit, doch dazu später mehr.

Dank des erstaunlich ruhigen Lüfters lässt sich der ein oder andere Serienmarathon problemlos ohne nerviges Rauschen bewältigen. 

Im dunklen Zimmer vergaß ich schnell, dass ich einen Beamer und keinen großen Fernseher vor mir habe. Schließlich vernimmt man den Lüfter des kleines Projektors kaum. Dies erwies sich vor allem in den Dialog-Passagen meines kleinen Serien-Marathons von Modern Family als sehr großer Vorteil gegenüber anderen Vertretern. In Ladepausen, die keinerlei Sound erzeugen, kann man den Lüfter zwar hören, wirklich störend ist er jedoch zu keinem Zeitpunkt gewesen.

Zu niedrige Auflösung für große Bilddiagonalen

Ich hatte zwar viel Spaß mit dem Kino-Feeling, das der kleine Beamer mit sich bringt, in einem Punkt gibt es aber beim Bild wirklich zu meckern. Und dies betrifft die Auflösung. Der AOpen AV10a kommt mit einer Auflösung von 480p daher. Das ist einfach zu wenig, wenn man eine Leinwandgröße von 55 Zoll aufwärts nutzen möchte. Selbstverständlich ist man es von Beamern gewöhnt, dass das Bild nicht so gestochen scharf daherkommt, wie es bei gängigen TV-Geräten der Fall ist.

Ab einer bestimmten Bildschirmgröße konnte ich beim AOpen AV10a aber wirklich anfangen, Pixel zu zählen. Wer also auf der Suche nach einem Beamer für gigantische Bilddiagonalen ist, sollte sich lieber nach einem Gerät mit einer höheren Auflösung umsehen. Fraglich ist jedoch, ob der kleine Projektor dieses Ziel überhaupt erreichen möchte. Hier liegt wohl eher die Portabilität im Fokus und damit die Möglichkeit, überall ein gutes Bild an die Wand zu zaubern, das in typischen Fernseher-Größen überzeugen kann.

Ein guter Sound

Gut gefallen hat mir übrigens auch der Klang des kleinen Beamers. Hier wird deutlich, dass die optische Ähnlichkeit zu einem Sonos One nicht von ungefähr kommt. Zwar kann der Mini-Projektor in Sachen Sound nicht mit den US-Amerikanischen Experten für smarte Lautsprecher mithalten, doch was aus der kleinen Box kommt ist wirklich gut.

Das Design vom AOpen AV10a erinnert uns schon ein wenig an die beliebte Sonos One aus der gleichnamigen Klangschmiede. (Bild: Sonos)

Der AOpen AV10a bietet vorne und hinten jeweils einen Lautsprecher, welcher eine Leistung von 5 Watt (10 Watt Gesamtleistung) bieten kann. Das sorgt zwar nicht für ein Dolby-Atmos-Feeling, den allermeisten dürfte es jedoch ausreichen.

Über zwei Stunden Akkulaufzeit – im Eco-Modus

Wie bei allen Geräten, die mit Portabilität werben, kommt es auch bei portablen Beamern auf eines ganz besonders an – die Akkulaufzeit. Und hier hat mich der kleine Projektor wirklich überrascht. Laut Verpackung soll der AOpen AV10a auf eine Akkulaufzeit von zwei Stunden kommen können. In meinem Test hielt der Mini-Beamer aber sogar etwas über zwei Stunden durch. Hierzu muss ich sagen, dass ich ihn im Eco-Modus genutzt habe, welcher erfahrungsgemäß auf energieeffizientes Arbeiten setzt.

Die vier LEDs auf der Oberseite des Gerätes geben Auskunft über den Akkustand. (Bild: Acer)

In einem neuerlichen Anlauf wollte ich die Akkulaufzeit dann bei maximaler Helligkeit von stolzen 700 ANSI Lumen testen. Hier nahm jedoch nicht nur die Lautstärke des Lüfters deutlich zu. Obendrein ging dem mobilen Beamer auch schneller die Puste aus. Bereits nach einer knappen Stunde wurde mir eine Warnung angezeigt, dass die Akkukapazität langsam zur Neige geht. Wer das Gerät also auf maximaler Helligkeit nutzen möchte, sollte nach Möglichkeit eine Stromquelle in der Nähe haben.

Verbindung zum iPhone nicht möglich

Ein Beamer kommt vornehmlich bei der Wiedergabe von Serien, Filmen oder einer Präsentation zum Einsatz. Doch Acer bewirbt seinen AOpen AV10a auch als eine praktische Möglichkeit, um Smartphone-Inhalte an eine Wand zu projizieren. Gerne hätte ich an dieser Stelle geschrieben, wie sehr mich dieses Feature begeistert hat. Allerdings hat es bei mir schlichtweg nicht funktioniert. Ich konnte zwar eine Bluetooth-Verbindung zum Gerät aufbauen, doch eine Bildschirmsynchronisierung war nicht möglich.

Anders sah es beim Zugriff auf Inhalte auf USB-Stick oder Micro-SD-Karte aus. So ließen sich die entsprechenden Inhalte bequem mittels Beamer abrufen und wiedergeben. Im häuslichen Einsatz oder einer Präsentation unterwegs erweist sich der AOpen AV10a also als perfekte Lösung. Wer jedoch ein iPhone sein eigen nennt, muss leider in die Röhre schauen. Wie es bei Android-Geräten aussieht, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht funktioniert die Synchronisierung beim passenden Betriebssystem besser.

Fazit

Wow Acer! Der kleine AOpen AV10a hat mich wirklich umgehauen. Dabei muss ich vorwegnehmen, dass ich noch nie ein passionierter Beamer-Nutzer war. Ich empfand die Hemmschwelle stets zu groß. Neben Leinwand und begrenzter Lebenszeit der Lichtquelle störten mich auch weitere umständliche Faktoren. Aus diesem Grund  bevorzuge ich seit jeher lieber einen klassischen Fernseher. Allerdings liefert Acer mit seinem portablen Beamer genau das ab, was ich mir schon auf vielen kleinen Camping-Trips oder anderen Aktivitäten unterwegs gewünscht hätte. Ein gutes Bild in Kombination zu einer soliden Akkulaufzeit sorgt dafür, dass sich wohl viele für den kleinen Beamer als Begleiter im Urlaub entscheiden werden. Dank der Akkulaufzeit von bis zu zwei Stunden kann man jeden durchschnittlich langen Film bis zum Ende schauen. Bei längeren Kinoabenden versorgt man das Gerät einfach mit etwas zusätzlichem Strom. Nicht zuletzt dank seiner kompakten Maße und dem geringen Gewicht findet er in jeder Tasche Platz. Auch die hochwertige Verarbeitung hat mich durchweg überzeugt. Einzig die Bedienoberfläche an der Oberseite hätte meines Erachtens nach auf Klavierlack verzichten können. Dies ist jedoch eine subjektive Meinung.

Über ein, zwei Dinge muss ich dann aber doch meckern. Wer sich mit dem kleinen Beamer einen Ersatz für einen vollwertigen Fernseher oder großen Beamer ins Haus holen will, dürfte nicht glücklich werden. Dies liegt allen voran daran, dass die Auflösung ganz einfach zu niedrig ist. Mit 480p ist ab einer bestimmten Bildschirmdiagonale Schluss mit lustig. Dann kommt das Bild nämlich pixelig daher und sorgt eher für Frust denn für Freude. Außerdem muss ich als iPhone-Besitzer über die Konnektivität meckern. Mein iOS-Gerät konnte ich schlichtweg nicht mit dem portablen Beamer verbinden. Dieses Problem dürfte Acer aber sicherlich mit einem passenden Update aus der Welt schaffen können. Wie es bei Android-Besitzern aussieht, kann ich ebenfalls nicht sagen. Möglicherweise handelt es sich hierbei nämlich um ein iPhone-exklusives Problem. Leider macht Acer hierzu keine genauen Angaben.

Acer AOpen AV10a

Verarbeitung
Bildqualität
Features
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Mit dem kleinen AOpen AV10a hat Acer eine praktische Lösung für Kino unterwegs abgeliefert. Egal, ob Filmabend beim Camping-Urlaub oder Präsentation in der Uni - der portable Beamer bietet nahezu grenzenlose Einsatzmöglichkeiten.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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