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Creative SXFI Air im Test: Mit Super X-Fi-Technologie auch ein super Headset?

Mit dem SXFI Air bietet Creative auf dem Papier nicht nur sehr viele Features. Zudem wird versprochen, ein holographisches und magisches Klangerlebnis zu erzeugen. Möglich machen soll dies eine Super X-Fi Technologie, welche den Sound auf die Ohren des Nutzers personalisieren soll. Doch wie das funktioniert und ob bei der Menge an Features die Audioqualität tatsächlich überzeugen kann, soll unser ausführliche Testbericht klären.

Technische Daten

Das Creative SXFI Air wird in zwei Farben angeboten: Schwarz und Weiß. Zudem bietet Creative mit dem SXFI Air C das Headset in einer reinen USB-Variante an. Diese Version wird nur in Schwarz angeboten. Zudem fallen Features wie die Touch-Bedienung und die MP3-Wiedergabe über eine Micro-SD-Karte weg.

Zu den technischen Details:

Frequenzbereich 20~20.000 Hz
Treiber 50-mm-Neodym-Magnet
Impedanz
32 Ohm
Gewicht 338 g (Air C: 318 g)
Bauart geschlossen
Akkulaufzeit Bis zu 10 Stunden
Konnektivität Bluetooth 4.2, USB-C, Line-in, integrierter MP3-Player
Preis Für 159,99 € bei Creative (129,99 € für das Air C)

Lieferumfang

Neben dem Kopfhörer befindet sich im Lieferumfang ein USB-Typ-A auf Typ-C Lade-/Übertragungskabel, ein 3,5-mm-Klinkenanschlusskabel, eine Mikrofon-Abdeckung und diverse Beiblätter.

Auf den ersten Blick sind alle Teile sauber verarbeitet. Die mitgelieferten Kabel wirken stabil und hochwertig.

Design und Verarbeitung

Das Creative SXFI Air sieht auf dem ersten Blick aus wie ein großer Kopfhörer. Typischerweise ist bei einem Over-Ear-Headset das Mikrofon vor dem Mund positionierbar. Creative setzt hier aber auf ein kleines und entfernbares Mikrofon, welches direkt am linken Ohrhörer sitzt. Auf dieser Seite sind alle Anschlüsse und Bedienelemente zu finden. Neben einem 3,5-mm-Klinkenanschluss findet sich hier zudem ein USB-Typ-C-Port und ein Micro-SD-Slot. Auf beiden Seiten ist zudem ein LED-Ring eingearbeitet. Die anzuzeigende Farbe kann über eine App gesteuert werden.

Der Bügel ist komplett in schwarz gehalten und mit Kunstleder bezogen. Teilweise ist dazwischen eine Polsterung zu spüren. Die Polsterung der Ohrmuscheln besteht aus Schaumstoff. Im Inneren ist eine Beschriftung der Seite zu sehen. Ansonsten besteht das restliche Material aus Plastik.

Insgesamt wirkt das Headset sehr gut verarbeitet. Es sind keinerlei Verarbeitungsfehler zu erkennen.

Tragekomfort

Neben der bereits erwähnten Polsterung am Bügel und an den Ohren, bietet das Headset zudem eine einfache und gut zu bedienende Größenverstellung. Auf beiden Seiten kann der Bügel um einige Zentimeter in je insgesamt 12 Stufen in der Höhe angepasst werden. Positiv zu erwähnen ist zudem auch, dass die Ohrmuscheln beweglich sind.

Verstellungsmöglichkeit
Verstellungsmöglichkeit

Der Tragekomfort des Creative SXFI Air ist im Praxistest jedoch durchschnittlich: In unserem Fall war die Aussparung für die Ohren etwas zu klein und die Polsterung am Bügel nicht ausreichend für das Tragen des Headsets für mehrere Stunden.

Bedienung und Pairing

Neben einem Power-Knopf kann über einen Source-Button die Wiedergabequelle ausgewählt werden. Außer dem Super X-Fi Button erfolgt die restliche Bedienung über den Rücken der linken Ohrmuschel. Optisch unauffällig verbirgt sich hier eine Touchoberfläche, mit welcher sich verschiedene Befehle ausführen lassen können: Anpassung der Lautstärke, Wechseln der Titels und Pause.

Die Bedienung des SXFI Air ist prinzipiell relativ simpel und geht nach einer kurzen Eingewöhnungsphase spielend vonstatten. Es kam jedoch selten vor, dass der Befehl durch die Touchoberfläche nicht umgesetzt wurde und ein erneuter Versuch notwendig war.

LED-Beleuchtung
LED-Beleuchtung

Mit dem Pairing hatten wir mit dem Headset von Creative keine Probleme. In unserem Test konnte die Verbindung mit iOS- und Android-Geräten per Bluetooth ohne Probleme hergestellt werden. Auch eine direkte Verbindung per USB an einen Windows-PC funktionierte direkt. Auffällig im Bluetooth-Modus mit einem Huawei-Tablet war, dass die Tonwiedergabe nach einer gewissen Zeit minimal Zeitversetzt zu einem abgespielten Video war.

Um das Maximum aus Creatives Headset zu bekommen, muss für den X-Fi-Modus das Ohr fotografiert werden. Basierend auf diesen Daten soll das SXFI den dafür optimalen Sound liefern. Die Einrichtung erfolgt durch eine App am Smartphone. In der Praxis stellte sich das Fotografieren des eigenen Ohres jedoch als Herausforderung hervor, da die App das Foto automatisch schießt. Zu Empfehlen ist bei dieser Prozedur eine zweite Person oder ein Spiegel. Anschließend kann der X-Fi-Modus genutzt werden.

Soundqualität

Um die Soundqualität zu beurteilen, wurden mehrere Stücke aus unterschiedlichen Genres auf Spotify auf höchster Qualität (320 kb/s) angehört. Zudem haben wir das Headset in Filmen und Spielen von unterschiedlichen Geräten getestet.

Beim Testen wurden immer wieder der X-Fi-Modus an- und ausgeschaltet. Ohne den X-Fi-Modus klingt der SXFI Air unauffällig. Aufgrund der geschlossenen Bauform wirkt die Bühne der Wiedergabe beschränkt. Den für die Bauart normalerweise präsenten Bass besitzt der SXFI nicht. Insgesamt wirkt das Klangbild neutral und etwas verwaschen.

Im X-Fi-Modus ändert sich der Klang komplett. Es ist mit virtuellem Surround Sound vergleichbar. Es klingt so, als würde die Musik live von einer Bühne vor einem abgespielt werden. Dem Hörer wird simuliert, als würde der Sound nicht mehr von den Kopfhörern kommen. Je nach Stück ist der Bass deutlich präsenter, aber auch recht unpräzise. Je nach Wiedergabe macht es Spaß in den X-Fi-Modus zu wechseln. Und das ist vermutlich auch die größte Schwachstelle des Headsets: Während der Modus im ersten Musikgenre zu gefallen weiß, funktioniert er im nächsten nicht. Das von Creative versprochene holographische Klangerlebnis wird gehalten, magisch ist es aber nicht.

Mikrofon

Das Schwestermodell SXFI Air C besitzt ein ClearComms-Mikrofon, welches per Schwanenhals an die gewünschte Position fixiert werden kann. Beim hier getesteten SXFI Air spendiert Creative dem Headset das sogenannte NanoBoom-Mikrofon. Dieses ist direkt an der linken Ohrmuschel positioniert.

NanoBoom-Mikrofon
NanoBoom-Mikrofon

Im Test funktionierte das NanoBoom Mikrofon problemlos, die Qualität ist aber durchschnittlich. Insgesamt wirkt die Aufnahme dumpf und etwas basslastig.

Fazit zum Creative SXFI Air Test

Wir sind am Ende des Test des Creative SXFI Air angekommen. Ist das Headset nun empfehlenswert oder nicht? Die Beantwortung der Frage ist tatsächlich nicht leicht und hängt stark vom Use-Case des Nutzers ab.

Zusammenfassend erhält der Käufer mit dem SXFI Air ein sehr gut verarbeitetes Produkt mit etlichen Funktionen. Das Headset ist mobil an quasi jedem Endgerät nutzbar, kann aber auch per USB oder Klinke an einem Wiedergabegerät angeschlossen werden. Alternativ kann die Musikwiedergabe per Micro-SD-Karte erfolgen. Der Tragekomfort war in unserem Fall nicht optimal, und die Soundqualität sehr unterschiedlich. Während der magische Soundmodus von Creative in manchen Fällen wunderbar funktionierte, war die allgemeine Soundqualität in anderen Situationen durchschnittlich.

Am Ende steht für uns folgendes fest: Wer einen sehr detailreiches und präzises Headset mit gutem Mikrofon sucht ist hier falsch. Wer aber ein extrem vielseitiges Headset für daheim und unterwegs sucht, trifft mit dem SXFI Air eine gute Wahl.

Creative SXFI Air

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Ein sehr vielfältiges Headset mit tollen Features und durchschnittlicher Audioqualität.

Dominik Schmid

Berufstätig in der Automobil & Finanzbranche, mit großem Interesse an allerlei technischen Themen!

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M
Murschel

Neues Mitglied

17 Beiträge 3 Likes

Wow super beschrieben

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