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Huion Kamvas 22 Test: Großes Zeichen-Display mit starken Farben

Als Alternative zum Platzhirsch Wacom hat Huion in den letzten Jahren für Furore gesorgt, immerhin finden sich im Portfolio des chinesischen Herstellers etliche hochwertige Zeichen-Displays oder -Tablets. Nachdem wir uns dieser Tage bereits das kompakte Inspiroy 2 (unser Test) angeschaut haben, geht es nun deutlich größer zur Sache. Im Huion Kamvas 22 Test haben wir den 22-Zoll-Zeichenmonitor ausprobiert.

Technische Daten

Produkt Huion Kamvas 22
Abmessungen 546 mm  x 323 mm  x 26,5 mm
Gewicht 3,9 kg (inklusive Standfuß)
Arbeitsbereich 476,64 mm x 268, 11mm
Winkel Standfuß einstellbar zwischen von 20° und 80°
Anschlüsse 2x USB-Type-C, 1x USB-Type-A
Tasten 5 Tasten
Auflösung  1.920 x 1.080 Pixel
Bildwiederholrate 60 Hz
Farbraum 120 Prozent sRGB
Helligkeit 220 cd/m²
Kompatibilität Windows (ab Version 7), macOS (ab Version 10.12), ChromeOS (ab Version 88), Android (ab Version 6.0), Linux (Ubuntu 20.04 LTS)
Stift PW517; batterielos; 8.192 Stufen; +/- 60° Neigungserkennung
Preis € 399,20 *

Huion Kamvas 22 Test: Lieferumfang, Design und Verarbeitung

  • Sämtliches Zubehör im Lieferumfang
  • Hochwertiges, schlichtes Design
  • Verarbeitung kann nicht vollends überzeugen

Das Huion Kamvas 22 setzt, wie bereits das Kamvas Pro 13 (unser Test) auf eine schwarze Oberfläche mit dem Unterschied, dass auch hier die Rückseite in Schwarz gehalten ist. Das matte Display des Zeichen-Monitor ist gut verarbeitet, am Rand, der die Front mit der Rückseite verbindet, finden sich allerdings ein paar unsaubere Stellen, die sauer aufstoßen.

Die Vorderseite wird logischerweise vom großzügigen Arbeitsbereich dominiert, während wir mittig am unteren Rand das Herstellerlogo finden. Oben rechts hingegen sind die Funktionen der Bedienelemente aufgedruckt, die wiederum in Form von fünf dedizierten Knöpfen an der Oberseite Platz finden.

An der rechten Seite finden wir drei Anschlüsse: einmal USB-A und zweimal USB-C, die für den Anschluss zuständig sind. Auch hier sind ein paar kleinere Kratzer um die Ports zu sehen – und das schon direkt nach dem Auspacken, ohne dass wir bislang ein Kabel angeschlossen hätten.

Mit insgesamt sieben Kreuzschlitz-Schrauben sind Vorder- und Rückseite miteinander verbunden. Hinten will zunächst der Standfuß montiert werden. Innensechskantschlüssel und die vier notwendigen Schrauben befinden sich im Lieferumfang.

Stichwort Lieferumfang: Hier legt der Hersteller dem Huion Kamvas 22 einiges an Zubehör bei. Dazu zählen neben dem Standfuß und Zeichen-Monitor selbst ein Netzteil samt Netzkabel, ein Handschuh, ein Mikrofasertuch zur Reinigung, eine Schnellstartanleitung, ein USB-C- auf USB-C-Kabel, sowie ein 3-in-1-Kabel (USB-C- auf Strom, HDMI und USB-C).

Auch der zum Zeichnen benötigte Stift in Form des batterielosen PW517 in schwarzer Farbe, sowie eine praktische Halterung samt darin befindlicher Stiftspitzen finden sich im Karton. Hier bleiben also keine Wünsche offen.

Montage und Einrichtung

  • Schnell und einfach zusammengebaut
  • Praktischer, einstellbarer Standuß
  • Viele, steife Kabel stören den Komfort

Bevor wir mit dem Huion Kamvas 22 loslegen können, will also erst einmal der Standfuß montiert werden. Das geht dank beiliegender Schrauben und Werkzeuge angenehm schnell und leicht. Der Standfuß wartet mit einer gummierten Unterseite auf, womit er auf sämtlichen Oberflächen sicheren Halt finden sollte.

Mithilfe eines Metallgriffs kann das Zeichen-Display dann hinsichtlich des Winkels angepasst werden. Winkel zwischen 20 Grad und 80 Grad sind möglich. In unserem Test wirkte der Bereich zwischen 20 Grad und 30 Grad allerdings etwas fragil und wackelig, wenn wir etwas Druck mit dem Stift ausübten. Hier wäre ein robusterer Standfuß wünschenswert gewesen.

Ist der Zusammenbau erledigt, geht es an die Einrichtung. Hierzu muss das Kamvas 22 lediglich mit dem Netzteil und PC oder Notebook verbunden werden. Das ist wahlweise per USB-C oder mithilfe des 3-in-1-Kabels möglich.

Leider wird letzteres immer benötigt, da hier das Stromkabel Anschluss findet. Dadurch ergibt sich mitunter ein ganz schöner Kabelsalat. Zudem war es mir im Rahmen des Tests unter Windows 11 nicht möglich, das Display via HDMI zum Laufen zu bekommen. Lediglich beim Anschluss per USB-C erfolgte eine Wiedergabe.

Haben wir diese Hürde aber erst einmal gemeistert, erfolgt die Bildwiedergabe tadellos. Und das auf Wunsch sogar neben Windows auf macOS, Linux oder Android.

Display

  • Full-HD-Display mit 60 Hz
  • Sehr gute Farbraumabdeckung und Blickwinkelstabilität
  • Riesige Arbeitsfläche

Das Huion Kamvas 22 wartet mit einem 21,5 Zoll großen, matten und entspiegelten IPS-Pabel auf, das eine Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln erreicht. Die maximale Bildwiederholrate liegt bei 60 Hz, die Reaktionszeit bei 14 Millisekunden, weshalb sich das Zeichen-Display nur bedingt für Spiele eignet.

Sehr gut gefällt die hohe Farbraumabdeckung von 120 Prozent des sRGB-Farbraums, was für farbkritische Arbeiten natürlich hervorragend ist. Auch die Blickwinkelstabilität kann, IPS-typisch, überzeugen. Selbst aus spitzem Winkel von bis zu 178 Grad ist das Display hervorragend einzusehen. Das Kontrastverhältnis von 1.000:1 ist hingegen lediglich Standard.

Bei der ersten Inbetriebnahme mangelte es dem Bild in meinen Augen leicht an Schärfe und Helligkeit, was sich aber durch wenige Handgriffe im Menü problemlos beheben lässt. Mit einer Spitzenhelligkeit von 220 cd/m² macht das Huion Kamvas 22 natürlich keinen hochwertigen Displays Konkurrenz, dank der entspiegelten und matten Oberfläche sind Inhalte aber auch unter direkter Sonneneinstrahlung sehr gut ablesbar.

Aufgrund der schieren Größe bietet das Kamvas 22 natürlich einen riesigen Arbeitsbereich von 476.64 mm x 268.11 mm und jede Menge Platz für Zeichnungen, Notizen und vieles mehr. Sie Stifterkennung arbeitet dabei tadellos und sehr präzise. Bereits rund einen Zentimeter über dem Display wird der Stift akkurat erkannt und unsere Bewegungen werden exakt umgesetzt, das gefällt ausgesprochen gut.

Praxistest des Huion Kamvas 22

  • Tadelloses Zeichen- und Schreiberlebnis
  • Breit gefächerte Kompatibilität
  • Sehr präziser Stift

In der Praxis verrichtet das Huion Kamvas 22 zuverlässig seinen Dienst. Die Kompatibilität zu Apps und Programmen ist breit gefächert. Unterstützt wird eine ganze Reihe an Grafik-, Zeichen-, Design- und Bildbearbeitungsprogrammen, sodass hier jeder Anspruch bedient wird.

Das Schreib- und Zeichengefühl ist dank der matten, papierartigen Oberfläche sehr angenehm, während sich dank der exakten Stifterkennung selbst feinste Details hervorragend umsetzen lassen. Rein technisch gibt es an diesem Zeichen-Display nichts auszusetzen.

Das einzige was mich gestört hat, sind die vielen Kabel, die zum und vom Gerät wegführen. Wenn du dann auch noch Maus, Tastatur und andere Peripherie nutzt, wird es mitunter ganz schön voll auf dem (Schreib-)Tisch. Zumal die benötigten Kabel recht kurz gehalten und steif sind, womit Kabelsalat vorprogrammiert ist. Hier besteht zweifelsohne Optimierungsbedarf, entweder in Form weniger Kabel oder einem kabellosen Betriebsmodus.

Doch genug der Kritik. Das Arbeiten mit dem Huion Kamvas 22 klappt hervorragend. Stift und Display werden sofort zuverlässig erkannt und nach dem Installieren der Treiber und Begleit-Software kannst du sofort loslegen und Spaß haben.

So viel Spaß sogar, dass ich als absoluter Anfänger im Bereich des kreativen Zeichnens Freude daran gefunden habe, ein paar (qualitativ äußert überschaubare) Kritzeleien auf das digitale Papier zu bringen.

Ich habe für den Test zudem den Stift meinem Sohn in die Hand gedrückt, der sich ebenfalls sofort damit zurechtfand und große Freude hatte. Und genau darum geht es doch eigentlich, oder?

Huion Kamvas 22 Test: Fazit

Das Zeichen-Display Huion Kamvas 22 punktet mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Für einen absolut fairen Preis erhältst du hier ein zuverlässiges, riesiges und technisch überzeugendes Display, das auch als portabler Monitor eine gute Figur abgibt.

Es bietet eine breit gefächerte Betriebssystem-Kompatibilität und inkludiert absolut alles im Lieferumfang, was du für die Nutzung benötigst. Dank des zuverlässigen und präzisen Stiftes ist das Anfertigen von Zeichnungen, Bildern und Notizen auf dem Display absolut tadellos. Vor allem die Farbdarstellung und Blickwinkelstabilität gefallen.

Was mir hingegen nicht so gut gefällt, ist der steife Kabelsalat, der für die Verwendung notwendig ist. Leichte Punktabzüge gibt es zudem bei der Verarbeitungsqualität, die nicht restlos überzeugen kann. Aber ich denke, damit kann man angesichts des Preises absolut leben.

Gerade wenn man bedenkt, dass ähnliche Lösungen von Konkurrenten wie Wacom hier zwei bis drei Mal so viel kosten wie das Huion Kamvas 22, geht das absolut in Ordnung. Wer also in die Welt der Zeichen-Displays einsteigen möchte und viele Kabel nicht scheut, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Huion Kamvas 22 Test: Silver Award

Huion Kamvas 22

Verarbeitung
Bildqualität
Features
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Das riesige und farbstarke Display, eine tadellose und präzise Bedienung und ein mehr als fairer Preis machen das Huion Kamvas 22 zu einem überzeugenden Zeichen-Display. Lediglich Verarbeitung und Kabelsalat stoßen sauer auf.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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diddel30

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bei chinaware bin ich sonst immer echt skeptisch und ehr vorsichtig sie zu kaufen

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