Bollerwagen sind keinesfalls Schnee von gestern. Auch heute sieht man die vierrädrigen Transporthelfer immer mal wieder. Verwunderlich ist das nicht. Schließlich sind sie beim Familienausflug genauso hilfreich wie beim Biertransport zum Herrentag oder als mobile Werkzeugkiste bei Gartenprojekten. Doch spätestens bei zwei Kästen Bier und einer Bergauffahrt kann das Ganze auch anstrengend werden. Vielleicht hatte das Litheli im Hinterkopf, als es einen Bollerwagen kurzerhand mit einem E-Motor ausgestattet hat. Ob das ein spannendes oder schlicht unnötiges Gadget ist, wollen wir uns heute im Litheli eWagon W1 Pro Test ansehen.
Technische Daten
| Energieversorgung | Einsetzbarer Akku (20.000 mAh) |
| Gewicht | 15,2 kg |
| Maße | Aufgebaut: 102 x 70,4 x 60 cm Gefaltet: 64 x 32 x 78,5 cm |
| Volumen | 200 Liter |
| Maximale Belastung | 60 kg |
| Geschwindigkeit | 0,6 bis 1,3 m/s |
| Radgröße | 8 Zoll |
| Schutz vor Staub und Wasser | IPX4 |
| Akkulaufzeit | ca. 30 Minuten |
| Preis | € 299,99 * |
Litheli eWagon W1 Pro Test: Rasend schneller Aufbau
Als ich das recht schwere Paket öffnete, stellte ich mich auf eine langwierige Aufbauprozedur ein. Doch weit gefehlt. Schließlich kommt der eWagon W1 Pro im komplett montierten Zustand bei dir an. Hier kann man bereits einen großen Vorteil des Gadgets erkennen.
Der Bollerwagen lässt sich nämlich bequem auf die Maße 64 x 32 x 78 cm zusammenklappen. Das ermöglicht den Transport im Auto und sorgt obendrein dafür, dass der Bollerwagen auch in kleinen Abstellkammern Platz findet.
Um den Wagen dann in seine eigentliche Nutzungsform zu überführen, musst du einfach nur den entsprechenden Clip lösen und die beiden Seiten auseinander ziehen. Nun faltet sich der Wagen auf wie eine Ziehharmonika.
Noch einfacher ist es übrigens, den Bollerwagen wieder in seine transportfreundliche gefaltete Form zu bringen. Hierfür musst du lediglich an der dafür vorgesehenen Lasche auf dem Boden des Wagens ziehen. Schon faltet sich das Drahtgeflecht wieder zusammen.
Litheli eWagon W1 Pro Test: Design und Verarbeitung
Optisch gefällt mir der motorisierte Bollerwagen wirklich gut. Dabei werden die meisten ihn auf den ersten Blick auch gar nicht von herkömmlichen Modellen unterscheiden können. Litheli setzt hier auf eine Kombination aus freundlichem Beige und hellem Grau. Kleine Farbtupfer wie das Orange am Zuggriff wissen ebenfalls zu gefallen. Mit einem Gewicht von 15 kg ist er außerdem recht leicht. Sicherlich ist das zu viel, um den Wagen quer durch den Park zu tragen. Aber wozu hat das gute Stück auch Rollen?
Gezogen wird der Wagen mithilfe des ein- und ausfahrbaren Griffs an der Vorderseite. Durch die Höheneinstellung können auch Kinder problemlos den Bollerwagen ziehen. Überaus praktisch sind auch die Verstaumöglichkeiten im Inneren des Bollerwagens. Hier kannst du beispielsweise die Trinkflasche oder Brotbox vom Nachwuchs verstauen. Beim Fahren verlässt sich der Bollerwagen auf vier gut profilierte Räder, die im Test mit den verschiedensten Untergründen klarkamen.
Egal, ob Rasen, Sand oder Kies – der eWagon fuhr stets zuverlässig. Lediglich Schlaglöcher nimmt man spürbar wahr. Eine Luftbereifung hätte hier wohl noch einmal für mehr Komfort gesorgt. In Sachen Verarbeitungsqualität gibt der Litheli keinerlei Grund für Kritik. Hier knackt und knarzt es nirgends. Der Wagen lässt sich butterweich aufbauen und wieder zusammenklappen. Dank des abwaschbaren Bezugs dürfen die kleinen Passagiere auch mal kleckern.
Auf eine hohe Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit deuten die technischen Daten hin. So soll der Bollerwagen eine maximale Belastung von 60 kg stemmen können. Ein Schutz vor Staub und Wasser ist nach IPX4 Standard gewährleistet. Beim Volumen gibt Litheli übrigens 200 Liter an. Sollte das Transportgut dann mal etwas sperriger sein, lässt sich die hintere Wand einfach herunterklappen.
Litheli eWagon W1 Pro Test: Motor mit 500 Watt
Bis hier hin macht der Litheli streng genommen nicht wirklich viel anders als andere Premium-Bollerwagen im Faltdesign. Die Besonderheit des Modells wird aber mit Blick auf die Front deutlich. Hier sitzt nämlich das Akkufach für den Elektromotor, welcher dem Bollerwagen Feuer unter den Hintern macht.
Im Inneren sitzt ein 20.000 mAh großer Akku, der dem Wagen eine Fahrtdauer von einer knappen halben Stunde ermöglicht. Der dazugehörige Motor sitzt an der Hinterradachse und bietet eine recht gute Leistung von 500 Watt. Laut Herstellerangaben soll das den eWagon Pro dazu in die Lage versetzen, auch Steigungen bis zu 10 Grad überwinden zu können.
Der Akku selbst ist nicht fest verbaut, sondern lässt sich bequem aus dem schwarzen Fach entnehmen. Hält man die weiße Batterie in den Händen, erinnert sie ein wenig an eine Powerbank. Und der Schein trügt nicht. Das portable Design hat mehrere Vorteile. Zum einen musst du nicht den Bollerwagen in deine Wohnung schleppen, um dessen Akku aufzuladen.
Stattdessen schließt du den Akku einfach per USB-C an einem Ladegerät an. Über Status-LEDs kannst du während des Ladevorgangs nachvollziehen, wie weit dieser vorangeschritten ist. Zum Anderen kannst du den Akku tatsächlich auch als Powerbank nutzen. Bei 20.000 mAh sind das durchaus bis zu vier Smartphone-Ladungen.
Litheli eWagon W1 Pro Test: Intuitive Bedienung
Natürlich ist es naheliegend, dass der Griff auch direkt als Bedieneinheit dient. Ein kleiner Sicherheitsknopf an der Oberseite gibt den Hauptknopf im Griffinneren frei. Hältst du den Hauptknopf gedrückt, schiebt der E-Motor in der Hinterachse den Wagen an. Wie stark die Unterstützung ist, kannst du mithilfe eines kleinen Drehrädchens regulieren. Das reicht vom gemütlichen Schlendern bis hin zum schnellen Gehen.
In der Praxis punktete der Bollerwagen mit einer sehr präzisen Steuerung. So lässt er sich zielgenau selbst um enge Kurven ziehen. Beim Akkufach sitzt dann noch der sogenannte Safety-Key. Dieser ist gewissermaßen eine Art Notstopp des Bollerwagens. Ziehst du diesen heraus, stoppt der E-Motor sofort. Und was ist nun der große Vorteil der Motorisierung? Ganz klar der Fahrkomfort.
Als Vater habe ich schon diverse Bollerwagen ziehen dürfen. Das macht in der Regel nur solange Spaß, wie man ihn auf Asphalt oder gerader Strecke bewegt. Als ich mit dem Litheli eWagon Pro dann mal eine leichte Steigung mit unwegsamem Rasenboden hinauf gerollt bin, war das ein echter Gamechanger. Solltest du in einer eher bergigen Region zuhause sein, könnte dieses Modell womöglich der unangefochtene Sieger in der Disziplin Fahrkomfort sein.
Fazit
Vor dem Test des Litheli eWagon Pro war ich ehrlich gesagt vorsichtig skeptisch. Wer braucht schon einen Bollerwagen mit Elektromotor? Nach einigen Stunden des Ausprobierens hat sich diese Skepsis aber in vorsichtige Begeisterung umgewandelt. Dieses Gadget ist wirklich ein praktischer Alltagsbegleiter. Und das gilt auch für Nicht-Eltern oder all diejenigen, deren Kinder schon zu groß für die wochenendliche Bollerwagen-Tour sind. Schließlich eignet sich der eWagon Pro für unterschiedliche Szenarien. Du willst zur Gartenparty deines Nachbarn und hast versprochen deine Lautsprecher und zwei Kästen Bier mitzubringen? Kein Problem, der eWagon Pro macht den Transport zur Leichtigkeit.
Du hast ein Gartenprojekt zu absolvieren und hast keine Lust, mehrfach zu laufen, um das Werkzeug von A nach B zu bringen? Dann schmeiß alles in den Bollerwagen und fahre es ganz einfach zum Einsatzort. Vor allem bei schweren Gegenständen ist der eWagon Pro dann eine echte Bereicherung. Solltest du dich davon angesprochen fühlen, probiere dieses hilfreiche Gadget doch am besten mal selbst aus. Vielleicht trifft es auch bei dir einen Nerv. Wer hingegen in keiner bergigen Region wohnt und seinen Bollerwagen ohnehin nur auf ebenem Asphaltboden rollen möchte, für den ist der eWagon Pro nicht mehr als eine kleine Spielerei. Dann reicht auch ein herkömmliches Modell ohne Motor aus.
Litheli eWagon W1 Pro
Design und Verarbeitung
Bedienkomfort
Technik
Preis-Leistungs-Verhältnis
93/100
Der Litheli eWagon W1 Pro treibt die Idee des Bollerwagens auf die Spitze. Und der Plan geht auf!
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