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Miggo Pictar One im Test – Verwandle dein Smartphone in eine Kamera

Mit dem „Pictar One“ bzw. „Pictar One Plus“ will Miggo Smartphones in echte Kameras verwandeln. Der einer klassischen Fotokamera nachempfundene Aufsatz wird einfach über das Smartphone gezogen – anschließend lassen sich ähnlich wie bei einer Kamera Fotos per Knopfdruck schießen. Inwiefern das Gerät tatsächlich benötigt wird, welchen praktischen Nutzen es bietet und ob es insgesamt empfehlenswert ist, wollen wir mit unserem Test klären.

Design und Verarbeitung

Die Smartphonehülle will an eine altmodische Fotokamera erinnern, was gut gelingt. Das Design ist insgesamt konsequent auf das Ziel ausgerichtet, eine klassische Fotokamera der letzten Jahrzehnte in beinahe jeder Hinsicht nachzubilden. Wer klassische Accessoires mag, wird vom Pictar One mit Sicherheit begeistert sein.  Beim Pictar One Plus handelt es sich übrigens um ein größeres Modell für größere Smartphones, wie sie aktuell ja im Trend sind.

Weit weniger ansprechend als das Design präsentiert sich die Verarbeitung des Kameraaufsatzes. Das Gerät besteht zum größten aus Plastik. Optisch vermittelt es aufgrund des hervorragenden Designs zwar einen hochwertigen Eindruck – haptisch wird dieser jedoch nicht bestätigt. Die Hülle fühlt sich nicht sonderlich hochwertig an und auch die Knöpfe wirken eher mittelmäßig verarbeitet.

Positiv festzuhalten ist vor allem die Tatsache, dass das Smartphone sehr fest in der Kamerahülle sitzt. Im Test mussten wir zu keinem Zeitpunkt befürchten, dass es herausfällt und Schaden nimmt. Auch die beiliegenden Bänder, die am Handgelenk befestigt werden können, tragen zu einer guten Bedienbarkeit und einem festen Sitz des Gesamtgerätes bei.

Ausstattung

Da es sich um einen Smartphoneaufsatz handelt, fällt die Ausstattung wenig umfangreich aus. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es sich bei dem getesteten Gerät keineswegs um eine Kamera oder dergleichen handelt. Beim Pictar One handelt es sich lediglich um eine Hülle, die optisch an eine Kamera erinnert, und per Knopfdruck die Kamera des Smartphones auslösen lassen kann.

Zu diesem Zwecke ist die kameraähnliche Hülle mit einem Schlitz für einen Aufsteckblitz, einem Auslöser und zwei Einstellrädern ausgestattet. Eines dieser Räder ist für die Einstellung der Bildhelligkeit verantwortlich, während das andere der Modus-Auswahl dient. Weiterhin ist ein Zoomring vorhanden, der genutzt werden kann, um zwischen Haupt- und Frontkamera des eingelegten Smartphones zu wechseln. Ein auf der Unterseite angebrachtes Gewinde, mit welchem die Anbringung eines Stativs möglich wird, rundet die Ausstattung des Pictar One von Miggo ab.

Insgesamt ist also alles vorhanden, was eine kameraimitierend Hülle benötigt – sie kann befestigt werden, Fotos können geschossen werden und grundlegende Einstellungen lassen sich vornehmen.

Funktion bzw. Leistung

Die wohl größte Besonderheit der Hülle von Miggo besteht darin, dass die Verbindung zum Smartphone nicht per Bluetooth hergestellt wird. Das Drücken eines Knopfes wird stattdessen ein hochfrequenter Schall erzeugt, den das Mikrofon des eingelegten Smartphones aufnimmt. Das Aufnehmen des Schallsignals wiederum löst in der Pictar-App die Aktion aus, für die der jeweils gedrückte Knopf verantwortlich ist. Hörbar ist der erzeugte Schall indes nicht.

Pictar sieht diese Art der Verbindungsherstellung als vorteilhaft. So entfällt etwa das Verbinden der Hülle mit dem Smartphone. Weiterhin soll auf diesem Wege Strom gespart werden. Tatsächlich zeigen sich im Test jedoch eher Nachteile, die in direktem Zusammenhang mit der schallgebundenen Verbindung stehen. Da der Schall ausschließlich in der Pictar-App zu einer Reaktion führt, können nur mit dieser Fotos aufgenommen werden. Wer es gewohnt ist, Fotos direkt in Instagram, Snapchat und Co aufzunehmen, wird vom Pictar One also im höchsten Maße enttäuscht sein.

Das Aufnehmen von Fotos funktioniert im Test indes einwandfrei. Auch die verschiedenen Einstellungen – Pictar bietet beispielsweise einen Sport-Modus – scheinen recht nützlich zu sein. Hierbei fällt jedoch auf, dass die Kamera in manchen Fällen mit leichter Verzögerung ausgelöst wird. Unter Umständen ist es also schneller, einfach auf den Touchscreen zu tippen, um ein Foto zu schießen.

App

Wie im vorherigen Absatz bereits erwähnt wurde, funktioniert der Kameraaufsatz nur in Verbindung mit der Pictar-App. So ist es unter anderem möglich, eine manuelle ISO-Kontrolle vorzunehmen, um körnige oder unscharfe Bilder zu vermeiden. Gleichzeitig kann die Helligkeit geregelt werden. Auch verschiedene voreingestellte Modi stehen zur Auswahl und können nach Belieben eingestellt werden. Auf diesem Wege besteht zwar die Möglichkeit, Einfluss auf die Kamera zu nehmen. Letztendlich bleibt der Nutzer jedoch an die Beschränkungen seines Smartphones gebunden.

Die App stellt letztendlich das Highlight dieses Tests dar. Sie bietet auch eine Timerfunktion, die Möglichkeit, den Fokus per Knopfdruck einzustellen, Filter zu verwenden usw. Insgesamt ist der Funktionsumfang recht breit, was selbstverständlich einen großen Pluspunkt darstellt.

Trotz der vielen Optionen, die die App bietet, ist sie sehr übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen. Wir konnten uns im Test schnell zurechtfinden und waren von der klaren Struktur sehr angetan.

Fazit zum Miggo Pictar One Test

Es fällt schwer, ein abschließendes Fazit zu fällen. Die Hülle ist optisch ansprechend und bietet die Möglichkeit, das Maximum aus der Kamera des Smartphones herauszuholen. Letztendlich verwandelt sie dieses jedoch keineswegs in eine vollwertige Fotokamera. Fotografiefreunde werden sich zwar freuen, das eigene Handy nun wie eine Fotokamera bedienen zu können – das verwendete Material und die Verarbeitungsqualität lassen jedoch zu wünschen übrig. So kann uns Miggo mit dem Pictar One nicht überzeugen, der Pictar One Pro, der vor kurzem vorgestellt wurde, lässt jedoch eine bessere Qualität erhoffen.

Miggo Pictar One

Design und Verarbeitung
Ausstattung
Funktion/Leistung
App
Preis/Leistung

Ein Gadget, dessen Ansatz zwar interessant ist, für die Materialqualität aber leider zu teuer ist.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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Simon

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Mit dem „Pictar One“ bzw. „Pictar One Plus“ will Miggo Smartphones in echte Kameras verwandeln. Der einer klassischen Fotokamera nachempfundene Aufsatz wird einfach über das Smartphone gezogen – anschließend lassen sich ähnlich wie bei einer Kamera Fotos per Knopfdruck schießen. Inwiefern das Gerät tatsächlich benötigt wird, welchen praktischen Nutzen es bietet und ob es insgesamt empfehlenswert ist, wollen wir mit unserem Test klären.
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