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OneOdio Monitor 80 im Test – Offene Kopfhörer mit toller Räumlichkeit

Diesen Monat erweitert das auf Kopfhörer spezialisierte Unternehmen OneOdio die hauseigene Monitor-Serie. Statt dem für 90 US-Dollar angebotenen Monitor 60 sollen künftig die Monitor 80 das Flaggschiff sein, die für einen Startpreis von 100 US-Dollar auf den Markt kommen.

Für diesen Preis verspricht OneOdio viel. Die Monitor 80 sollen mit 40-mm-Polymer-Treiber und einer offenen Bauweise eine hervorragende Klangqualität sowie durch mehrere Freiheitsgrade und eine Wildleder-Ohrpolsterung auch einen hohen Tragekomfort bieten. Ob das Unternehmen diese Versprechen wirklich halten kann, und ob wir die Monitor 80 weiterempfehlen würden, klären wir im folgenden Test.

Technische Daten

Treiber: 40 mm
Empfindlichkeit: 100 dB ± 3 dB
Impedanz: 250 Ω ± 15 %
Frequenzbereich: 10 – 40.000 Hz
Verzerrung: ≤ 1%
Maximale Leistung: 1,6 W
Gewicht: 296 g
Anschluss: 3,5 mm Klinke, 6,35 mm Klinke

Lieferumfang

Die OneOdio Monitor 80 werden in einer silbernen Packverpackung mit einem farbig bedrucktem Schuber geliefert. Darin befindet sich ein Hardcase, das wiederum die Kopfhörer und das übrige Zubehör beinhaltet. Neben einer kurzen Produktübersicht gibt es von OneOdio dabei noch ein drei Meter langes Anschlusskabel mit 3,5-mm-Klinken-Anschlüssen an beiden Seiten.

Außerdem gibt es noch ein weiteres, 1,5 Meter langes Kabel mit Spiraleinsatz. Durch diesen soll eine Verlängerung auf bis zu 3,5 Meter möglich sein. An den Enden verfügt das Kabel dabei über einen 3,5- und am anderen einen 6,35-mm-Klinkenanschluss. Damit kann man die Monitor 80 ab Werk auch mit Audioquellen verwenden, die nur über einen großen Klinkenanschluss verfügen.

Design & Verarbeitung

Die Monitor 80 setzt, laut OneOdio erstmals für das Unternehmen, auf eine offene Bauweise. Im Gegensatz zu den meisten übliche Gaming-Headsets wird der Schall der verbauten Membran also nicht nur in Richtung des Ohrs, sondern auch nach außen geleitet. Gegenüber einer geschlossenen Bauweise sorgt das für weniger Resonanzen und damit eine potentiell bessere Klangqualität. Nachteilig ist aber eine tendenziell schlechtere Dämpfung von Umgebungsgeräuschen.

Abseits der offenen Bauweise ist der Aufbau der Monitor 80 recht gewöhnlich. Die beiden Hörer sind über Gelenke mit je zwei Haltearmen verbunden, die wiederum durch zwei Gelenke mit dem federnden Kopfband verbunden sind. Außen besteht der größte Teil der Kopfhörer dabei aus Kunststoff: An den meisten Stellen ist dieser Mattschwarz, doch es gibt auch einige silberne Zierelemente. Metall wird hingegen bei der Höhenverstellung und damit wohl auch im Kern des Kopfbandes sowie bei den Abschirmgittern an den Hörern verwendet. Außerdem kommt bei den OneOdio Monitor 80 noch ein Bezug aus Kunstleder für das Kopfpolster und ein Velours-Imitat für die Hörer zum Einsatz. Insbesondere letzteres sorgt für ein angenehmes Tragegefühl – dazu im nächsten Punkt mehr.

Bei der Verarbeitungsqualität schlagen sich die OneOdio Monitor 80 weitgehend gut. Die Kopfhörer sind optisch und haptisch einwandfrei, und alle Bauteile machen einen stabilen Eindruck. Bei unserem Modell waren die Gelenke direkt beim linken Hörer allerdings wohl nicht richtig geschmiert, wodurch sie leicht quietschen. Beim anderen Hörer konnten wir keine derartigen Auffälligkeit feststellen, es könnte sich also auch um einen Einzelfall handeln – in diesem Preisbereich sollte so etwas aber natürlich trotzdem nicht vorfallen.

Auf den Bildern ist neben den Monitor 80 außerdem auch der Kopfhörerständer zu sehen, den OneOdio für die eigenen Produkte anbietet. Dieser wird einfach zusammengesteckt und steht dann recht stabil, auch wenn eine schwerere Basis wohl noch besser gewesen wäre. Hier dürften bei der Anschaffung aber ohnehin eher optische Präferenzen entscheidend sein.

Tragekomfort

Wie bereits erwähnt verfügen OneOdios Monitor 80 über zahlreiche Gelenke, durch die sich die Kopfhörer an die Kopfform anpassen können sollen. Direkt an den Hörern sind Gelenke um diese zu neigen, und außerdem können die gesamten Arme mit den Hörern in einem großen Winkel gedreht oder eingeklappt werden. Zusätzlich gibt es außerdem noch eine Höhenverstellung in elf 11 Stufen, durch die das Headset pro Seite um ganze 3,5 cm höher gemacht werden kann.

In der Praxis sorgt dieser großzügige Einstellungsspielraum dafür, dass die Monitor 80 auch über längere Tragezeiten hinweg sehr bequem sind. Durch die diversen Gelenke schmiegen sich die Ohrmuscheln seitlich gut an, und auch den Anpressdruck der Kopfhörer ist angenehm. Wohl durch die offene Bauweise ist zudem die Erwärmung der Ohren gefühlt etwas niedriger als bei typischen Headsets, und durch den Velours-Bezug ist auch Schweißbildung kein Problem. Bei Ergonomie sind die Monitor 80 somit, in unseren Augen, sehr gut gelungen.

Praxis und Klangqualität

Im Gegensatz zu vielen anderen Kopfhörern bieten die Monitor 80 nicht nur eine Klinkenbuchse für das Audiokabel, sondern gleich zwei. An der linken Ohrmuschel ist eine Buchse für 3,5-mm-Klinkenstecker vorgesehen, wohingegen sich die rechte Ohrmuschel für 6,35-mm-Stecker eignet. Damit ist man nicht nur bei der Anschlusswahl flexibler, sondern man kann auch entscheiden, auf welcher Seite das Kabel sein soll. Außerdem werden die Monitor 80 von OneOdio auch damit beworben, dass man mehrere Kopfhörer miteinander verbinden und somit gleichzeitig Musik hören kann. Testen konnten wir das mangels eines zweiten Kopfhörers zwar nicht, doch da das Signal einfach durchgeschleift wird, dürfte das keinen nennenswerten Einfluss auf die Signalqualität haben.

Sobald man die Monitor 80 verbunden und aufgesetzt hat, so fällt zunächst die für die offene Bauweise typische, kaum vorhandene Geräuschdämpfung auf. Dadurch sind die Kopfhörer für die Öffentlichkeit nicht geeignet, da man hier Störgeräusche mithört und die abgespielte Musik auch für andere wahrnehmbar ist. Zuhause hat die geringe Dämpfung dafür den Vorteil, dass man ansprechbar bleibt und nicht ganz so sehr wegdriftet.

Wir können zwar nicht sagen, ob es an der offenen Bauweise oder allgemein an der Konstruktion der Monitor 80 liegt, doch in jedem Fall schlagen sich die Kopfhörer bei der Klangqualität gut. Wir haben die Audioqualität der Monitor 80 an einer FiiO E10K Olympus 2 getestet, und waren dabei insbesondere von der Räumlichkeit beeindruckt: Man fühlt sich schlicht wie mittendrin. Darüber hinaus ist das Klangbild sehr detailreich, sodass sich Instrumente gut anhören und klar voneinander abgegrenzt werden können.

Mit Hinblick auf die Abstimmung der Monitor 80 macht sich aber wohl die Zielgruppe der Kopfhörer bemerkbar, denn beim Bass – der bei vielen Kopfhörern betont wird – ist das Modell im Vergleich eher zurückhaltend. Er ist zwar detailreich, doch mit Standard-EQ nicht übermäßig voluminös und mit einem Einsetzen ab knapp über 40 Hertz geht er auch nicht allzu tief. Ohne Anpassung durch einen Equalizer eignen sich die Monitor 80 daher eher für das fokussierte Anhören von feinen Details als für basslastigere Musik. Wer die Tiefen mit einem EQ stark anhebt, der kann die Monitor 80 aber durchaus auch für diese verwenden.

Fazit

Mit den Monitor 80 bietet OneOdio für 100 US-Dollar Kopfhörer an, die in vielen Punkten zu überzeugen wissen. Die Monitor 80 sind gut verarbeitet und stabil. Sowohl die Velours-Bezüge an den Ohrmuscheln als auch die vielen Verstellgelenke sorgen zudem auch nach mehreren Stunden noch für ein angenehmes Tragegefühl. Erwähnen wollen wir in diesem Zusammenhang aber noch, dass unser Sample ein quietschendes Gelenk hatte – hierbei dürfte es sich aber um einen RMA-Fall und somit um kein Problem für die Praxis handeln.

Auch bei der besonders wichtigen Klangqualität können die Monitor 80 überzeugen. Das gebotene Klangbild ist sehr räumlich und detailreich, auch wenn viele Nutzer wohl eine Abstimmung mit etwas mehr Bass bevorzugen würden. Wenn das bei einem selbst der Fall ist, dann kann man glücklicherweise leicht mit dem EQ nachhelfen und den Kopfhörern somit doch noch etwas voluminösere Tiefen entlocken.

Ob die Monitor 80 für einen selbst geeignet sind, hängt wohl insbesondere vom Einsatzzweck ab, denn durch die offene Bauweise sind die Kopfhörer nicht für die Öffentlichkeit geeignet. Doch wenn man eine halbwegs ruhige Umgebung hat, bestechen sie dafür mit einem sehr detailreichen Klang und einer guten Ergonomie. Wenn das auf dem Wunschzettel steht, sind die Monitor 80 eine gute Wahl.

OneOdio Monitor 80

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Sehr angenehme Kopfhörer mit detailreichem Klang.

Valentin

Durchgeknallter Vollzeitnerd

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