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Reolink Argus 3 Ultra Test: Überwachungskamera mit starkem Bild

Während das Pro-Modell der Überwachungskamera aus dem vergangenen Jahr noch auf eine 2K-Auflösung setzte, legt Reolink die Argus 3 nun in einer verbesserten Version samt 4K-Auflösung neu auf. Ist damit nun alles noch besser? Das klärt unser Reolink Argus 3 Ultra Test.

Technische Daten

Produkt Reolink Argus 3 Ultra
Bildsensor 1/2.7”; 8 Megapixel progressiver CMOS-Sensor
Objektiv Festobjektiv
Wetterfestigkeit IP65
Betriebstemperatur -10 bis 55° C
Sichtfeld diagonal: 110°
Tag und Nacht Auto-Umschaltung
DNR HDR
Nachtsichtfunktion Ja
Max. Auflösung 3840 x 2160
Bildgeschwindigkeit 15 fps
Videokomprimierung H.265
Verbindung WLAN (2,4 GHz, 5 GHz)
Scheinwerfer 2 Stück; LED; 2,4 Watt
Akku Ja; (vermutlich) 21,6 Wh
Lokaler Speicher microSD-Slot (max. 128 GB)
Cloud-Speicher Reolink Cloud
Preis € 149,99 *

Reolink Argus 3 Ultra Test: Lieferumfang, Design und Verarbeitung

  • Unauffälliges, kompaktes Design
  • Gute Verarbeitungsqualität
  • wetterfest

Optisch hat sich am Design der Reolink Argus 3 Ultra im Vergleich zum Pro-Modell nichts verändert. Die Kamera setzt noch immer auf eine Pillenform mit abgeflachter Front und eine vorwiegend weiße Farbgebung mit schwarzer Vorderseite.

Mit einer Höhe von 127 mm und einer Tiefe von 56 mm ist die Cam relativ kompakt gehalten und ist mit einem Gewicht von 265 Gramm vergleichsweise leicht. Die Vorderseite wird von dem großen Objektiv dominiert, über dem eine Stratus-LED sowie zwei LED-Spotlights zu finden sind.

Auch das Mikrofon und der PIR-Bewegungssensor finden an der Vorderseite Platz. Am der Rückseite finden wir, neben dem Lautsprecher, das Schraubgewinde für die Platzierung an Wänden und anderen Oberflächen, sowie den QR-Code für die Initialisierung der Kamera.

Interessant wird es nochmal auf der Unterseite. Hier finden wir, versteckt unter zwei großen Gummiabdichtungen, den Ein- und Ausschalter sowie microSD-Kartenslot, sowie den USB-C-Anschluss zum Laden beziehungsweise verbinden des Solar-Panels.

Die Verarbeitungsqualität der Reolink Argus 3 Ultra ist ohne Fehl und Tadel. Trotz leichter Kunststoffbauweise fühlt sich die Kamera robust und wertig an. Dank IP65-Zertifizierung können auch extreme Wetterbedingungen der Kamera nichts anhaben.

Reolink Argus 3 Ultra Lieferumfang
Im Lieferumfang befinden sich sämtliches Zubehör und Werkzeug.

Im Lieferumfang findest du zudem alles, was du für die Nutzung und Montage benötigst. Neben der Kamera finden sich ein USB-A- auf USB-C-Ladekabel, die Montagehalterung samt Dübeln, Schrauben und Bohr-Aufkleber, sowie ein SIM-Kartentool zum Zurücksetzen und Anleitungen im Karton.

Einrichtung, WLAN-Empfang und App

  • schnelle, einfache Einrichtung
  • überzeugender WLAN-Empfang
  • App mit hohem Funktionsumfang; aber etwas lahmem Tempo

Die Reolink Argus 3 Ultra ist in vielen Belangen identisch zur Reolink PT Ultra, die wir dieser Tage ebenfalls getestet haben. Einziger Unterschied ist, dass die Argus 3 nicht über ein dreh- und schwenkbares Objektiv verfügt, sondern fest auf eine bestimmte Position ausgerichtet werden muss.

Daher werde ich mich in diesem Test eher kurz halten und verweise für konkretere, tiefergehende Details auf den entsprechenden Test der PT Ultra.

Die Einrichtung beider Kameras ist schnell und einfach und in nur wenigen Schritten abgeschlossen. Beide Modelle unterstützen hinsichtlich des WLAN sowohl das 2,4-GHz- als auch das 5-GHz-Band samt Verschlüsselung.

Unterschied: Die Reolink Argus 3 Ultra verzichtet auf eine dedizierte Antenne, sodass der LAN-Empfang minimal schwächer ausfällt. Dennoch gibt es auch hier hinsichtlich der Signalstärke nicht viel zu beanstanden. Leichte Verzögerungen beim Live-Streaming sind hier, bei größerer Entfernung zum Router, allerdings ebenfalls bemerkbar. Wirklich tragisch ist dies jedoch nicht.

Die Einrichtung und Bedienung erfolgt mithilfe der übersichtlichen Reolink-App für Android und iOS, die mit einem hohen Funktionsumfang begeistert, allerdings etwas schneller und flüssiger reagieren dürfte.

In den Optionen hast du die Möglichkeit, sämtliche Details anzupassen. Von einer vertikalen und horizontalen Drehung des Bildes über die Anpassung der Bildfrequenz zwischen 50 Hz und 60 Hz bis hin zu Ton, Lautstärke und vielem mehr.

Optik und Bildqualität

  • Starke 4K-Bildqualität bei Tag und Nacht
  • Tadellose Bewegungserkennung und Verfolgung

Auch hinsichtlich der Bildqualität gibt es bei der Reolink Argus 3 Ultra keine Unterschiede zur PT Ultra. Beide Kameras ermöglichen dank eines 8-Megapixel-Objektivs Aufnahmen in 4K-UHD-Qualität mit 3.840 x 2.160 Pixeln und damit einhergehend einen sehr hohen Detailgrad.

Reolink Argus 3 Ultra
Das 8-MP-Objektiv liefert eine sehr gute Bildqualität.

Das gilt sowohl für Tageslicht-, als auch für Nachtaufnahmen, die beide wahlweise in Farbe oder in Schwarz-Weiß dargestellt werden können. Was jedoch auffällt ist, dass die Argus 3 Ultra bei Nacht etwas besser mit starken Gegenlicht-Situationen zurechtkommt. Laternen und andere helle Objekte blenden allerdings noch immer merklich.

Sehr gut funktionieren zudem Erkennung und Verfolgung mithilfe des PIR-Sensors, der Personen, Fahrzeuge, Tiere und andere bewegliche Objekte erkennen kann. Das klappt in meinen Augen sogar eine Spur schneller und zuverlässiger als bei der Argus PT Ultra.

Auch die Benachrichtigungen bei erkannten Bewegungen, per E-Mail oder Push ans Smartphone, werden schnell und zuverlässig zugestellt.

Man sollte sich aber im Klaren sein, dass das Öffnen der App ein paar Sekunden in Anspruch nimmt und ganz schnelle, kurze Erkennungen – beispielsweise durch ein Tier oder vorbeifahrendes Auto – dann schon wieder vorbei sein könnten. Dafür arbeitet die integrierte KI der PTZ-Mechanik schnell und zuverlässig.

Audio: Gegensprechanlage und Alarmsirene

  • Klare, laute Gegensprechanlage
  • Alarmsirene zu leise; wenig schrill

Als angenehm laut und klar verständlich erweist sich die Gegensprechanlage der Reolink Argus 3 Ultra, mit der dank Zwei-Wege-Audio zuverlässig Gespräche mit Personen vor der Kamera möglich sind. Auch ein Lauschen der Umgebung funktioniert tadellos und mit einer hohen Lautstärke, die selbst leise Geräusche zuverlässig wahrnimmt.

Allerdings fällt die Warnsirene erneut recht leise aus und könnte gerne etwas schriller ertönen. Wirklich abschreckend wirkt der Alarmton nicht.

Akkulaufzeit und Solar-Panel

  • Starke Akkulaufzeit
  • In Verbindung mit Solar-Panel autark nutzbar

Wie auch die PT Ultra, verfügt die Reolink Argus 3 Ultra über einen integrierten Akku, dessen Kapazität allerdings seitens des Herstellers nicht näher genannt wird. Ich gehe allerdings davon aus, dass diese ebenfalls bei 21,6 Wattstunden liegen dürfte, denn Ladezeit und Laufzeit fallen vergleichbar aus.

Vorteil der Argus 3 ist hingegen, dass die Kamera nicht dreh- und schwenkbar ist, was bei der PT Ultra gerade bei häufigerer Nutzung stark an der Batterie saugte. Damit dürfte die Laufzeit von einer Woche problemlos überschritten werden können, selbst wenn du regelmäßig den Livestream verfolgst.

Optional lässt sich die Kamera auch mit dem Solar Panel 2 betreiben und so ganz energieneutral verwenden – vorausgesetzt, es wird genügend Sonne getankt, was natürlich im Winter oder bei Regen recht schwierig ist. Dennoch eine tolle Sache, zumal das abgedichtete Kabel mit einer Länge von vier Metern genügend Flexibilität mitbringt.

Speicher, Cloud-Anbindung und Smart Home

  • Lokaler Speicher per microSD-Karte
  • Cloud-Speicher recht teuer

Die Reolink Argus 3 Ultra kann Aufnahmen auf einer microSD-Karte lokal speichern. Diese kann maximal eine Kapazität von 128 Gigabyte fassen, die bei 4K-Videoaufnahmen natürlich durchaus schnell erreicht werden könnten – für kurze Aufzeichnungen von Bewegungen reicht der Platz allerdings eine ganze Weile.

Alternativ lassen sich bis zu 30 Tage Video-Historie, Bilder und mehr in der Reolink Cloud sichern. Hier stehen seitens des Herstellers zwei Pläne zur Wahl, gezahlt werden kann wahlweise monatlich oder jährlich.

Im günstigeren Plan, der standardmäßig mit 5,99 Euro pro Monat (59.29 Euro pro Jahr) zu Buche schlägt, sind 30 GB Cloud-Speicherplatz enthalten. Zudem lassen sich bis zu 5 Kameras des Herstellers integrieren.

Der Premier Plan schlägt mit 11,89 Euro monatlich beziehungsweise 117,29 Euro pro Jahr zu Buche und enthält 80 GB Cloud-Speicherplatz sowie Unterstützung für bis zu 10 Kameras.

Bei der Smart-Home-Anbindung gibt sich die Kamera ähnlich spärlich wie die PT Ultra: Darstellungen auf Smart-Displays von Google und Amazon sind möglich, genauso wie eine Sprachsteuerung, eine Anbindung an Neolinks NVR-Lösung oder NAS-Systeme und andere Smart-Home-Standards hingegen leider nicht.

Reolink Argus 3 Ultra Test: Fazit

Wie auch die PT Ultra, ist die Reolink Argus 3 Ultra ebenfalls eine sehr gute Überwachungskamera bei der du kräftig sparen kannst, wenn du auf eine entsprechende Schwenk- und Neigungsfunktion verzichtest.

Sie punktet mit einer überzeugenden Bildqualität bei Tageslicht und Nacht und einer zuverlässigen Bewegungserkennung. Die Gegensprechanlage ist klar verständlich und angenehm laut, die Alarmsirene hingegen leider zu leise.

Als praktisch erweist sich zudem das Solar-Panel, doch auch ohne dessen Nutzung kann die Akkulaufzeit durchaus überzeugen. Lediglich bei der etwas zickigen und manchmal langsamen App besteht noch Verbesserungspotenzial, während hinsichtlich der Smart-Home-Anbindung natürlich deutlich Luft nach oben ist – gerade, wenn du NVR- oder NAS-Lösungen verwendest.

Alles in Allem ist die Reolink Argus 3 Ultra für den aufgerufenen Preis ihr Geld absolut wert. Wer eine zuverlässige Überwachungskamera mit starker Bildqualität sucht, wird hier sehr gut bedient.

Reolink Argus 3 Ultra Test: Silver Award

Reolink Argus 3 Ultra

Design und Verarbeitung
Hardware
Bedienkomfort
Kameraqualität
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Die Reolink Argus 3 Ultra punktet mit einer starken Bildqualität, überzeugender Gegensprechanlage und einer guten Akkulaufzeit. Dank Solar Panel ist sie sogar autark nutzbar. Lediglich bei Bedienkomfort und Smart-Home-Anbindung besteht Verbesserungspotenzial.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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