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Reolink Argus PT Ultra Test: Starke 4K-Überwachungskamera

Eine schwenk- und neigbare Überwachungskamera mit 4K-Auflösung und optionaler Solar-Anbindung die noch dazu ohne Cloudanbindung nutzbar ist? Klingt verlockend. Ob sich ein Kauf lohnt, klären wir im Reolink Argus PT Ultra Test.

Technische Daten

Produkt Reolink Argus PT Ultra
Bildsensor 1/2.7”; 8 Megapixel progressiver CMOS-Sensor
Objektiv Festobjektiv
Wetterfestigkeit IP64
Betriebstemperatur -10 bis 55° C
Sichtfeld horizontal: 90°, vertikal: 47°, diagonal: 110°
Tag und Nacht Auto-Umschaltung
DNR HDR
Nachtsichtfunktion Ja
Max. Auflösung 3840 x 2160
Bildgeschwindigkeit 15 fps
Videokomprimierung H.265
Verbindung WLAN (2,4 GHz, 5 GHz)
Scheinwerfer 2 Stück; LED; 2,4 Watt
Akku Ja; 21,6 Wh
Lokaler Speicher microSD-Slot (max. 128 GB)
Cloud-Speicher Reolink Cloud
Preis € 199,99 *

Reolink Argus PT Ultra Test: Der Lieferumfang

  • stimmiger Lieferumfang
  • sämtliches Zubehör enthalten

Die Reolink Argus PT Ultra kommt in einem kompakten, weiß-blauen Karten daher, der trotz seiner Abmessungen einiges zu bieten hat. Neben der Überwachungskamera selbst finden wir ein Kit für die Wandmontage samt Aufkleber für die Bohrungen in der Verpackung.

Reolink Argus PT Ultra

Hinzu kommen Anleitungen, ein USB-A- auf USB-C-Ladekabel, eine 15 Zentimeter lange Antenne und ein Gurt für die Befestigung an Bäumen oder Masten. Abgerundet wird der Lieferumfang durch die obligatorischen Anleitungen sowie mehrsprachige Hinweis-Sticker über die Videoüberwachung.

Praktisch: Einen Sechskantschlüssel und ein SIM-Karten-Öffner zum optionalen Zurücksetzen befinden sich ebenfalls direkt im Lieferumfang.

Reolink Argus PT Ultra Test: Design und Verarbeitung

  • klassisches, hochwertiges Design
  • tadellose Verarbeitung
  • wetterfest

Die PTZ-Kamera Reolink Argus PT Ultra setzt auf ein schlichtes, weißes Design, das stark an die älteren Modelle des Herstellers – wie die C1 Pro (unser Test) angelehnt ist. Entsprechend setzt auch das Ultra-Modell auf einen runden, dreh- und schwenkbaren Kopf und eine Basiseinheit mit flachem Boden.

Die Kameraeinheit selbst kommt auf eine Größe von 98 mm x 122 mm (Breite x Höhe) und bringt 480 Gramm auf die Waage. Das vergleichbar hohe Gewicht rührt daher, dass der Hersteller bereits einen Akku integriert, doch dazu später mehr.

An der Unterseite kann die Kamera mit einem 3/4-Zoll-Gewinde verschraubt werden, während an der Rückseite – wettergeschützt unter Gummiabdeckungen, der An- und Ausschalter, sowie der USB-C-Ladenanschluss Platz finden. Hier wird zudem die Antenne verschraubt.

Unten am Kameramodul selbst sitzt zudem ein microSD-Kartenslot, um Videos und Aufnahmen ganz ohne Cloud-Anbindung zu sichern. Die Verarbeitungsqualität ist tadellos, alle Bestandteile fühlen sich sehr robust und hochwertig an. Zudem ist die Kamera nach IP64 wetterfest und hält damit Staub und Wasser stand.

Einrichtung

  • schnell und einfach eingerichtet
  • Kopplung über Smartphone

Die Einrichtung der Reolink Argus PT Ultra ist denkbar simpel. Diese erfolgt wahlweise per Smartphone-App oder den PC, beides funktioniert schnell und einfach. Bei der Ersteinrichtung muss die Kamera über den QR-Code an der Unterseite verbunden werden – eine Sprachansage innerhalb der Kamera führt dabei durch den Einrichtungsprozess.

Danach gilt es, die Argus PT Ultra mit dem WLAN zu verbinden, das Modell unterstützt sowohl das 2,4-GHz- als auch das 5-GHz-Band und die WPA2-Verschlüsselung.

In nur wenigen Schritten ist das System dann eingerichtet und einsatzbereit. Innerhalb der Reolink-App wird dann das Bild bereits angezeigt und du bist einsatzbereit.

WLAN-Empfang

  • stabile Verbindung
  • 5-GHz-Band wird unterstützt
  • hakelige Bedienung in der App

Mit zwei WLAN-Bändern und einer Verschlüsselung, ist die Reolink Argus PT Ultra in der Praxis sehr gut aufgestellt. Auch die Verbindungsstärke zum Wi-Fi-Netzwerk kann auf ganzer Linie überzeugen.

Allerdings kommt es bei der der Wiedergabe des Live-Bildes zu einer Verzögerung, die zunimmt, umso weiter die Kamera vom Router entfernt wird. Das ist jedoch ganz normal bei WLAN-Kameras und liegt absolut noch im Rahmen.

Die Bedienung der Kamera innerhalb der App ist leider sehr hakelig und geht mit einer spürbaren Verzögerung einher, bis Anpassungen des Blickwinkels bzw. die Ausrichtung übernommen wird. Das hätte man besser lösen können.

Die Reolink-App im Detail

Als Steuerzentrale kommt die Reolink-App zum Einsatz, die kostenlos auf Android und iOS zum Download angeboten wird. Diese punktet mit einem aufgeräumten und übersichtlichen Design, auf dessen Startseite direkt ein Vorschaubild der Kamera sowie ein Hinweis auf den Ladestatus des Akkus angezeigt wird.

Sehr praktisch, allerdings hängt die Darstellung manchmal, wenn die App in den Hintergrund minimiert wird, in seltenen Fällen wurde mir im Rahmen des Tests zudem angezeigt, dass die Kamera nicht verbunden sei – was nach einem Neustart der App allerdings behoben wurde.

Oberhalb des Vorschaubildes hast du die Möglichkeit, Einstellungen an der Kamera vorzunehmen. Darin lässt sich beispielsweise die Anzeige vertikal oder horizontal drehen, die Helligkeit anpassen oder die Laustärke von Alarmsirene und Gegensprechanlage anpassen.

Auch Bewegungsalarme und der PIR-Sensor können anpasst werden, während sich bis zu drei Privatzonen einstellen lassen, in denen keine Überwachung bzw. Aufzeichnung stattfinden kann.

Die Reolink-App bietet umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten und eignet sich mit ihrem klaren Aufbau auch für Neulinge. Der Funktionsumfang lässt keine Wünsche offen.

Optik, Bildqualität und mehr

  • hervorragende, klare Bildqualität
  • 4K-UHD-Auflösung
  • großes Sichtfeld; Probleme bei Gegenlicht

Die Reolink Argus PT Ultra wartet mit einem 1/2,7-Zoll großen CMOS-Sensor auf, der mit 8 Megapixeln in 4K-UHD-Qualität (3.840 x 2.160 Pixeln) aufzeichnet, hinsichtlich der Bildwiederholrate sind allerdings maximal 15 fps möglich.

Dabei lässt sich die Kamera um 355 Grad schwenken und um bis zu 140 Grad neigen, womit also ein ziemlich großer Bereich abgedeckt werden kann. Auch der Blickwinkel fällt mit 90 Grad horizontal, 47 Grad Vertikal und 110 Grad diagonal angenehm groß aus. PIR-Erkennungen sind dabei sogar 120 Grad horizontal möglich.

Reolink Argus PT Ultra
Die Live-Vorschau vermittelt einen guten Eindruck vom Geschehen.

Entsprechend der Spezifikationen ist die Bildqualität hervorragend. Bei Dunkelheit schalten sich automatisch die IR-Sensoren hinzu und schalten eine wahlweise schwarz-weiße oder farbige Nachtsicht ein, die ebenfalls ein klares und scharfes Bild darstellt.

Die übertrifft die Herstellerangabe hinsichtlich der Reichweite von 10 Metern sogar noch deutlich. Optional lässt sich zudem ein Flutlicht hinzuschalten, um die Umgebung (bei Bewegungen oder dauerhaft) zu beleuchten.

Allerdings offenbart das Bild vor allem bei starkem Gegenlicht leichte Probleme bei der Belichtung, wenngleich du hier unter den Display-Einstellungen etwas entgegenwirken kannst, sollten Probleme auftauchen.

Personenerkennung und Verfolgung

  • Tadellose Personenerkennung
  • Mitteilungen mitunter etwas verzögert

Die Reolink Argus PT Ultra ist in der Lage, nicht nur Personen, sondern auch Tiere, Fahrzeuge und andere sich bewegende Objekte zu erkennen, was in der Praxis schnell und zuverlässig funktioniert. Während meines Tests kam es zu keinen Fehlalarmen, während Alarme und Benachrichtigungen zuverlässig und sehr schnell als Pushnachricht und E-Mail übermittelt wurden.

In manchen Fällen dauerte es aber ungewöhnlich lange, bis die Mitteilung über eine erkannte Bewegung ankam. Habe ich dann nachgeschaut, war vom Auslöser mitunter schon nichts mehr zu sehen – hier agieren andere Überwachungskameras deutlich schneller.

Reolink Argus PT Ultra
Das Flutlicht strahlt angenehm hell.

Die integrierte KI innerhalb der PTZ-Mechanik leistet ansonsten gute Dinge, während die Verfolgung und Bildanpassung nahezu komplett geräuschlos vonstattengehen.

Audio: Gegensprechanlage und Alarmsirene

  • sehr guter Lautsprecher
  • hohe Lautstärke
  • Alarmsiren zu leise

Dank Zwei-Wege-Audio ermöglicht die Reolink Argus PT Ultra eine Kommunikation mit Personen, was trotz Mono-Lautsprecher erstaunlich laut und klar funktioniert. Die Gegensprechanlage ermöglicht aufgrund ihrer hervorragenden Lautstärke klare Gespräche mit Personen, die sich gut und gerne mehrere Meter von der Kamera entfernt befinden.

Enttäuschend fällt allerdings die Alarmsirene aus, deren maximale Lautstärke viel zu gering ist. Das sind wir von anderen Herstellern deutlich besser und lauter gewohnt.

Akkulaufzeit und Solar-Panel

  • gute Laufzeit von bis zu 1 Woche bei leichter Nutzung
  • Stream und Videoaufnahme sehr batterieintensiv
  • Praktisches Solar-Panel

Die Reolink Argus PT Ultra ist mit einem 21,6 Wattstunden starken Akku ausgestattet. Eine ordentliche Kapazität mit der, bei normaler und nicht allzu intensiver Nutzung, bis zu eine Woche Verwendung möglich sein soll.

Das trifft auch durchaus zu, je nach Nutzung kann die Akkulaufzeit aber auch deutlich geringer ausfallen. Wer beispielsweise viel den Livestream verfolgt und/oder Videos aufzeichnen lässt, sollte mit deutlich kürzeren Laufzeiten rechnen.

Wer das Aufladen hingegen ganz umgehen möchte, kann die PT Ultra wahlweise auch mit dem Reolink Solar Panel 2 betreiben. Dieses verfügt über ein fest installiertes USB-C-Kabel mit einer Länge von 4 Metern, über die es mit der Kamera verbunden wird – mehr als genügend Platz also, um es an einem sonnigen Plätzchen abseits der Cam zu montieren.

Auch hier befinden sich sämtliches für Montage und Betrieb benötigte Zubehör natürlich direkt im Lieferumfang. Das Kabel verfügt zudem über eine Gummierung, dank der es vor Regen und Witterungseinflüssen geschützt ist.

Tatsächlich ist das Panel stark genug, um die Argus PT Ultra auch an leicht bedeckten Tagen mit Energie zu versorgen. Lediglich bei Regenwetter und allgemein wenig Sonne wird es schwierig – im Winter sogar unmöglich, denn zum Laden werden Temperaturen von mehr als 0 Grad Celsius benötigt.

Speicher, Cloud-Anbindung und Smart Home

  • interner Speicher per microSD-Karte
  • Cloud-Abo sehr teuer
  • nur bedingt in Smart Home integrierbar

Gespeichert wird auf der Reolink Argus PT Ultra direkt per microSD-Karte, allerdings kann die Kamera leider nur Karten mit einer Größe von maximal 128 GB aufnehmen. Bei entsprechend vielen Videoaufnahmen kann die Karte natürlich recht schnell voll sein.

Alternativ lassen sich bis zu 30 Tage Video-Historie, Bilder und mehr in der Reolink Cloud sichern. Hier stehen seitens des Herstellers zwei Pläne zur Wahl, gezahlt werden kann wahlweise monatlich oder jährlich.

Im günstigeren Plan, der standardmäßig mit 5,99 Euro pro Monat (59.29 Euro pro Jahr) zu Buche schlägt, sind 30 GB Cloud-Speicherplatz enthalten. Zudem lassen sich bis zu 5 Kameras des Herstellers integrieren.

Der Premier Plan schlägt mit 11,89 Euro monatlich beziehungsweise 117,29 Euro pro Jahr zu Buche und enthält 80 GB Cloud-Speicherplatz sowie Unterstützung für bis zu 10 Kameras.

Reolink Argus PT Ultra
Gespeichert wird auf Wunsch direkt auf einer microSD-Karte.

Eine Einbindung in das Smart Home ist nur teilweise möglich. Eine Bedienung mithilfe der smarten Assistenten Google Assistant und Amazon Alexa funktioniert auch per Sprachbefehl, zudem kann der Kamera-Livestream über kompatible Smart-Displays wie Echo Show oder den Google Nest Hub dargestellt werden.

Was leider nicht möglich ist eine Anbindung an Neolinks NVR-Lösung oder NAS-Systeme. Smart-Home-Standards wie IFTTT werden leider ebenfalls nicht unterstützt.

Reolink Argus PT Ultra Test: Fazit

Mit ihrer hervorragenden Bildqualität, auch bei Nachtsichtaufnahmen und der gelungenen App samt hohem Bedienkomfort sammelt die Reolink Argus PT Ultra im Test viele Pluspunkte. Die Bewegungserkennung funktioniert sehr zuverlässig, wenngleich Benachrichtigungen teilweise deutlich verzögert angezeigt werden.

Auch die angenehm laute und klare Gegensprechanlage überzeugt. Anders als die Alarmsirene, die deutlich leiser und weniger schrill ist als bei vielen Konkurrenten. Etwas enttäuschend fällt hingegen die Akkulaufzeit aus, die gerade bei häufigerer Nutzung deutlich länger hätte ausfallen dürfen.

Das Solar-Panel erweist sich da zwar als äußerst praktisch, bietet im Winter oder bei verregneten Tagen aber auch keinerlei Mehrwert. Schade ist zudem, dass NAS- oder NVR-Systeme nicht unterstützt werden.

Ansonsten bietet die Reolink Argus PT Ultra aber jede Menge für das aufgerufene Geld. Wer mit den Einschränkungen leben kann, wird mit dieser Überwachungskamera viel Freude haben. Sei es im Innen-  oder im Außenbereich.

Reolink Argus PT Ultra Test: Silver Award

Reolink Argus PT Ultra

Design und Verarbeitung
Hardware
Bedienkomfort
Kameraqualität
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Die Reolink Argus PT Ultra punktet mit einem starken und hochauflösenden Bild, präziser Erkennung und robustem Design. Bei Akkulaufzeit und Smart-Home-Anbindung lässt die Überwachungskamera jedoch Federn.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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