Wer im Jahr 2022 möglichst komfortabel den eigenen Hausputz erledigen möchte, setzt auf einen Saug-Wisch-Roboter. Diese bieten eine Kombi-Reinigung, die, dem Namen entsprechend, deine Wohnung nicht nur von grobem Staub befreit, sondern anschließend auch noch darüber wischt. Doch machen wir uns nichts vor: sobald die Verschmutzungen etwas gröber sind, hilft auch der Saug-Wisch-Roboter nicht mehr. Dann muss man schwerere Geschütze auffahren. Wer händisch Schmutz wegsaugen und -wischen möchte, benötigt neben einem Staubsauger natürlich auch einen passenden Wischmopp.
Mittlerweile gibt es auch hier praktische Kombi-Lösungen, die beide Funktionen in einem Gerät verbinden. Ein sehr gutes Beispiel ist der Roborock Dyad. Der Wischsauger setzt auf einen integrierten Akku und ist deshalb auch mobil einsetzbar und erinnert an einen herkömmlichen Akkusauger – nur eben mit einer zusätzlichen Funktion. In der Theorie klingt das alles super. Wie es in der Praxis aussieht, wollen wir in unserem Test einmal näher beleuchten. Revolutioniert Roborock hier das Segment der Reinigungsgeräte?
Technische Daten des Roborock Dyad
Name | Roborock Dyad |
Materialien | Aluminium, Kunststoff |
Laufzeit | bis 35 Minuten |
Ladedauer | 4 Stunden |
Gewicht | 5,1 kg (ohne Wasser) |
Display | Anzeige von Modus und Akkus |
Saugstufen | Zwei Stufen (Auto und Max) |
Features | Automatische Selbstreinigung, drei Bürsten |
Wasserbehälter | Frischwasser (850 ml), Schmutzwasser (650 ml) |
Preis | 319,00 Euro (mit Coupon RBRDYAD) |
Lieferumfang
Mit dem Dyad haben wir natürlich nicht das erste Haushaltsgerät von Roborock zum Test vorliegen. Das Tochterunternehmen des chinesischen Tech-Konzerns Xiaomi hat sich bereits mit seinen reinen Akku-Staubsaugern sowie seinen Saugrobotern einen Namen gemacht. Diese punkten nicht nur mit vielen Funktionen, sondern auch mit einer tollen Verarbeitung. Seinem Ruf wird der Hersteller auch beim Roborock Dyad wieder gerecht.
Anders als bei Konkurrenzprodukten wie beispielsweise von Dreame punktet das Unternehmen aber nicht mit einem gigantischen Lieferumfang. Hier bekommst du neben dem Roborock Dyad selbst auch den passenden Griff, eine Reinigungsbürste, einen Ersatzfilter, die Ladestation (inkl. Netzteil) und die passende Bedienungsanleitung.
Design und Verarbeitung
Kenner im Bereich der smarten Haushaltshelfer, werden den Dyad sicherlich gleich Hersteller Roborock zuordnen können. Das liegt nicht zuletzt an der Farbgebung. Hier setzt Roborock wieder auf eine Kombination aus Weiß, Schwarz und ein wenig Rot. Beim Design wiederum gibt es noch kein wirkliches Vergleichsobjekt des Herstellers. Schließlich ist der Dyad der allererste Nass-Trocken-Wischer von Roborock. Wenn man jedoch andere Geräte wie den Dreame H11 Max (Test) als Vergleichsobjekt heranzieht, lassen sich durchaus Parallelen feststellen.
Allerdings gilt dies nur für den groben Aufbau. So setzt auch der Dyad auf eine Kombination aus Abwassertank, Frischwassertank, Saugeinheit und großer Reinigungsbürste. Die Funktionsweise ist dabei selbsterklärend. Je nach Wunsch wird die Reinigungsbürste mit Wasser aus dem Frischwassertank unterschiedlich stark befeuchtet. Saugt man dann den Boden ab, wird nicht nur gesaugt, sondern auch gewischt. Das schmutzige Wasser wird dann abgesaugt und im entsprechenden Behälter gesammelt. Beim genaueren Hinsehen wird aber klar, dass Roborock auch einen großen Wert auf Design gelegt hat. Anders als der Dreame H11 Max wirkt der Dyad nämlich nicht klobig, sondern kommt mit geschmeidigen Formen daher.
Was man lieber mag, ist schlussendlich aber Geschmacksache. Damit man alles im Blick behält, spendiert Roborock seinem Saugwischer ein praktisches Display. Hier darf man aber nicht zu viel erwarten. So bekommt man als Nutzer die wichtigsten Daten angezeigt, wirklich mehr aber auch nicht. Insbesondere Saugstufe und Restakku sind aber durchaus interessante Infos.
Kommen wir zu einem gewaltigen Unterschied im Vergleich zum Dreame und vielen anderen Trocken-Nass-Saugern. Der Roborock Dyad verfügt gleich über drei Reinigungsbürsten. Der große Vorteil an der Anordnung in zwei Reihen ist, dass man mit dem Saugwischer auch randnahe Regionen des Bodens optimal reinigen kann. Hier ist es dem chinesischen Hersteller gelungen, eine echte Achillesferse vieler anderer Hersteller auszumerzen. Sehr cool!
Wenn wir über das Design sprechen, kommen wir nicht umhin über Standfestigkeit zu sprechen. Da Saugwischer erfahrungsgemäß sehr schwere Geräte sind, möchte der Nutzer sie häufig lieber hinstellen als sie an der Wand aufzuhängen. Ein bloßes Hinlegen ist aufgrund der Auslaufgefahr schon gar nicht erst möglich. Doch den Roborock Dyad kann man nicht einfach so aufrecht hinstellen. Das höchste der Gefühle ist eine schräge Positionierung. Um dies zu ermöglichen, verbaut der Hersteller einen Ständer, der sich unkompliziert ausklappen lässt. Allerdings nimmt der Saugwischer dann auch jede Menge Platz weg.
Wie eingangs erwähnt muss man auch beim Roborock Dyad wieder die hohe Verarbeitungsqualität des Herstellers loben. Hier knarzt es an keiner Stelle und die Materialien sind bestens verarbeitet worden. Sehr gute Arbeit!
Roborock Dyad Reinigungsleistung
Bevor wir in medias res gehen, wollen wir erst einmal klären, was Roborock mit seinem Dyad überhaupt bezweckt. Wie möchte sich der Hersteller von der Konkurrenz unterscheiden? Wenn man sich die Kombination aus Frisch- und Schmutzwassertank sowie Bürsteneinheit ansieht, scheint Roborock das Rad nicht neu zu erfinden. Mit näherem Blick auf die Bürste wird aber schnell klar, was der große Vorteil des Dyad sein soll. Roborock setzt hier nicht auf eine, sondern gleich drei Bürsten. Diese ermöglichen es, dass man den Boden nahezu randlos reinigen kann.
Bei Konkurrenzmodellen muss man in der Regel wohl oder übel mit einem breiten Rand leben, der vom Saugwischer nicht erreicht wird. Anders beim Dyad. In der Praxis wird deutlich, dass der Plan von Roborock hier voll aufgeht. Man muss schon genau hinsehen, um erkennen zu können, welchen Teil des Bodens der Dyad nicht erreicht hat. Mit der multiplen Bürsteneinheit möchte Roborock aber noch ein weiteres Ziel verfolgen. So soll die Reinigung noch effizienter sein als bei vergleichbaren Modellen mit nur einer Reinigungsbürste. Wie das funktionieren soll? Die beiden Bürstenreihen drehen in entgegengesetzte Richtungen.
In der Praxis wird schnell deutlich, dass der Plan von Roborock voll aufgeht. Durch das Zusammenspiel der beiden Reihen wird Schmutz von beiden Seiten bearbeitet und damit deutlich gründlicher gewischt. Selbst hartnäckige Verschmutzungen dürften für den Roborock Dyad folglich kein Problem sein. Im direkten Vergleich zum Dreame H11 Max bestätigt sich meine zwischenzeitliche Vermutung. Höchstwahrscheinlich sorgt das neuartige Bürstendesign beim Roborock nämlich dafür, dass der Dyad bessere Reinigungsergebnisse hinterlässt.
Der Dyad verspricht übrigens nicht nur gründlich, sondern auch smart bzw. maßgeschneidert zu reinigen. Wie das funktioniert? Hierfür verfügt der Saugwischer über einen speziellen Sensor, der den Grad der Verschmutzung erkennen können soll. In der Praxis erweist sich dieses Feature eher als kleine Spielerei denn als wirklich nützlich. Sollte man allerdings merken, dass man mehr Power vom Dyad geliefert bekommen möchte, lässt sich die Leistung ganz einfach manuell über die Steuerungseinheit erhöhen oder verkleinern.
Wo wir gerade bei den Features und der Bedienung sind. Der Dyad ist wirklich idiotensicher zu bedienen. Hier genügt ein kurzer Blick in die Bedienungsanleitung und schon ist man firm mit den wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten. Der Saugwischer bietet unterschiedliche Modi. Neben dem herkömmlichen Saugwischmodus gibt es beispielsweise auch einen speziellen Modus, bei dem dem Boden keine Feuchtigkeit mehr zugeführt wird. Hier saugt der Dyad lediglich das Schmutzwasser ab, welches sich auf dem Boden befindet.
Wie bereits erwähnt unterscheidet sich der Dyad von Konkurrenten wie dem Dreame H11 Max vor allem bei seiner Bürsteneinheit. Schließlich verfügt der Roborock über mehrere, in entgegen gesetzte Richtungen rotierende Bürsten. In Folge dessen lässt sich der Saugwischer auch anders bedienen als andere Modelle. Hier fehlt ein gewisser Zug, der zwangsläufig bei Geräten mit einer Bürste vorhanden ist. Das bedeutet aber keineswegs, dass der Dyad behäbig daherkommt.
Er lässt sich spielend leicht durch die Wohnung manövrieren, was insbesondere an dem geschmeidigen Gelenk der Bürsteneinheit liegt. Wer allerdings viele Möbel mit geringerem Abstand zum Boden hat, muss sich damit abfinden, dass der Roborock womöglich nicht darunter passt. Dafür ist der Bürstenkopf zu dick. Allerdings ist das ein typischen Problem von derartigen Kombi-Geräten, mit dem man sich derzeit noch abfinden muss. Alles in allem hat der Roborock Dyad beim Reinigen eine super Performance abgeliefert. Hier gibt es wirklich nichts zu meckern.
Automatische Reinigung
Wie der Dreame H11 Max bietet auch der Roborock Dyad eine automatische Reinigungsfunktion, bei der nicht deine Böden, sondern der Saugwischer selbst gereinigt wird. Um diese zu aktivieren, muss man den Nass-Trocken-Sauger kurzerhand in seine Dockingstation stellen. Hier kann man die Reinigung per Knopfdruck aktivieren. Die etwa zwei Minuten andauernde Prozedur sorgt dafür, dass die Walzen mit dem Frischwasser gereinigt werden. Anschließend wird das Schmutzwasser einfach abgesaugt. Ein hygienisches Feature, auf das man nicht mehr verzichten mag.
Akkuleistung
So viel Power hat natürlich auch ihren Preis. Und damit meinen wir nicht den Kaufpreis, sondern den Energiepreis. Schließlich sorgen gleich drei Walzen dafür, dass der Roborock Dyad auch mehr Energie benötigt als Konkurrenzmodelle. Dementsprechend verbaut Xiaomi hier auch einen gigantischen 5.000 mAh großen Akku. Mit diesem kann man den Dyad etwas mehr als eine halbe Stunde für die häusliche Reinigung nutzen. Das dürfte den allermeisten sicherlich genügen. Allerdings klingen die von Xiaomi beworbenen 280 m² dann doch sehr abwegig. Aber wer hat schon soviel Wohnfläche, um das zu überprüfen? Wir denken, dass alles unter 200 m² kein Problem für den Saugwischer sein dürfte.
Unser Dorn im Auge: Der Ständer
Wie ihr sicherlich merkt, bin ich sehr angetan vom Roborock-Debüt in der Klasse der Saugwischer. Doch da ist eine Sache, die mich in der Praxis wirklich gestört hat – die Standfestigkeit des Saugwischers. Du kennst sicher auch das Problem, dass einem beim Staubsaugen oder Wischen immer wieder kleine Hindernisse in den Weg kommen, die man mal eben wegräumen muss. Während man bei vielen Geräten einfach darauf vertrauen kann, dass sie problemlos stehen können, ist dies beim Dyad nicht der Fall. Hier muss man erst umständlich einen Ständer ausklappen, um ihn in entsprechende Position zu bringen. Das nervt, weil es doch sehr umständlich ist und nur mit beiden Händen erledigt werden kann. Hier besteht definitiv Verbesserungspotenzial!
Fazit zum Roborock Dyad Test
Xiaomi ruft für seinen Roborock Dyad eine UVP von 449,00 Euro auf. Angesichts der wirklich sehr guten Reinigungsleistung ist dieser Preis durchaus gerechtfertigt. Schließlich zahlt man zum Teil bereits soviel, wenn man nur einen reinen Akkusauger kaufen möchte. Am Dyad gefällt uns neben der zuverlässigen Reinigung aber auch die Verarbeitungsqualität sowie das schicke Design. Diesen Saugwischer kann man getrost auch ins Wohnzimmer stellen, ohne schiefe Blicken zu ernten. Apropos stellen. Hier befindet sich ein großes Problem des Roborock Dyad. Das fragwürdige System mit dem ausklappbaren Ständer finden wir nämlich überhaupt nicht toll. Hier hoffen wir auf eine Verbesserung für die nächste Generation. Ansonsten ist Roborock aber die Premiere im Bereich der Nass-Trocken-Wischer geglückt!
Roborock Dyad
Verarbeitung
Reinigungsleistung
Praktikabilität
Preis-Leistungs-Verhältnis
90/100
Roborock ist die Premiere im Segment der Saugwischer geglückt! Abzüge gibt es lediglich in der B-Note.