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ThunderX3 Core – Gaming-Stuhl im Praxistest

Der ThunderX3 Core ist ein ungewöhnlicher Gaming-Stuhl. Erstmals vorgestellt wurde er auf der Computex 2023. Später wurde er noch einmal auf der Gamescom präsentiert, wo auch ein erstes Probesitzen möglich war. Preislich in der Mittelklasse verortet, möchte der Stuhl mit einer verstellbaren Lordosenstütze, einer Fußstütze und weiteren ergonomischen Merkmalen punkten – was hier durchaus als Alleinstellungsmerkmal gelten kann. Uns hat das neugierig gemacht: Ist die Ergonomie bloßes Verkaufsargument oder hält der Stuhl seine großen Versprechen? Wir haben ihn ausführlich getestet!

Lieferumfang und Aufbau

Der ThunderX3 Core wird in einem großen Paket geliefert.

Geliefert wird der ThunderX3 Core in einem großen Paket, in welchem sich seine Einzelteile sowie ein Innensechskantschlüssel befinden. Die Einzelteile müssen ineinandergesteckt und dann festgeschraubt werden. Der einzige Unterschied zur Montage anderer Gaming-Stühle besteht darin, dass die Rückenlehne nicht an der Sitzfläche, sondern an der Stuhlbasis befestigt werden muss. Das ist auf die zum Einsatz kommende Synchronmechanik zurückzuführen. Einen Zusatzaufwand bedeutet das jedoch nicht, lediglich einen für Geübte ungewohnten Handgriff. Eine Aufbauanleitung, in der jeder Schritt beschrieben wird, liegt dem Paket bei. Sie ist klar verständlich. Dort wird dazu geraten, den Aufbau zu zweit in Angriff zu nehmen, im Test hat es jedoch auch alleine gut funktioniert. Viel Zeit muss ebenfalls nicht eingeplant werden. Wir haben kaum mehr als zehn Minuten benötigt, bis der Stuhl stand.

Design und Verarbeitung

Optisch sticht der ThunderX3 Core nicht aus der Masse der Gaming-Stühle heraus. Der Hersteller hat sich für den klassischen Rennsitzlook entschieden, der unter Gaming-Fans äußerst beliebt ist. Verarbeitet ist der Stuhl dabei hochwertig. Zum Einsatz kommt als Material der Sitzfläche und der Rückenlehne je nach Variante Textil oder Kunstleder. Das Fußkreuz ist ebenso wie das Innere der Armlehnen aus Metall gefertigt. Der Rest des Stuhls besteht aus Kunststoff. Hinsichtlich der Verarbeitung konnten wir keine Mängel feststellen, außer dass die Auflageflächen der Armlehmen ein wenig klapprig sind.

Der Fußkreuz ist aus Metall gefertigt.

Positiv aufgefallen sind uns viele kleine Extras. Neben der optisch auffälligen variablen Lordosenstütze, auf die wir später näher eingehen werden, sowie dem ebenfalls sehr auffälligen Kopfpolster sind in diesem Zusammenhang etwa Staufächer auf der Rückseite der Rückenlehne zu nennen. Hier können Snacks oder Controller untergebracht werden.

Die Staufächer sind optisch schön umgesetzt.

Hinzu kommt eine im Lieferumfang enthaltene separate Fußstütze, die in der Preisklasse dieses Stuhls eine echte Rarität darstellt.

Optisch macht der ThunderX3 Core einiges her.
… auch von vorne.

Optisch sowie hinsichtlich Verarbeitung und Ausstattung spielt der ThunderX3 Core unserer Einschätzung nach in der allerersten Liga mit!

Sitzkomfort und Ergonomie

Vorausgedeutet wird damit bereits die Ergonomie des Stuhls. Seine Ausstattung ist für seine Preisklasse untypisch und verspricht enormen Komfort – ganz ohne Rückenschmerzen und Verspannungen. Und tatsächlich: Im Praxistest konnte der ThunderX3 Core uns diesbezüglich vollumfänglich überzeugen. Man muss seinem Rücken aber auch ein wenig Zeit lassen sich an den neuen Stuhl und das Mehr an Bewegung zu gewöhnen. So kann es anfangs durchaus zu Verspannungen kommen, wenn man es vorher nicht gewohnt war den Rücken soviel zu trainieren.

Einstelloptionen

Positiv zu bewerten sind zunächst die vielen Möglichkeiten, den Stuhl an die eigenen Bedürfnisse und körperlichen Gegebenheiten anzupassen. Hierfür stehen diverse Knöpfe und Hebel zur Verfügung, mit denen etwa Höhe und Neigung der Sitzfläche oder die Position der Rückenlehne angepasst werden können. Angepasst werden kann darüber hinaus der Wippwiderstand der Rückenlehne.

Zahlreiche Hebel und Schalter ermöglichen individuelle Einstellungen.

Eine Mindest- oder Maximalgröße gibt der Hersteller dabei unerwarteterweise nicht an. Wir gehen aufgrund des Verstellbereichs jedoch davon aus, dass selbst relativ kleine und relativ große Personen mit ihm gut zurechtkommen dürften. Sehr wohl angegeben ist hingegen ein Maximalgewicht: Nur, wer nicht mehr als 150 Kilogramm wiegt, sollte sich auf dem ThunderX3 Core niederlassen.

Viel Ergonomie

Das echte Highlight des Gaming-Stuhls sind jedoch seine ergonomischen Aspekte. Zu erwähnen ist hier zunächst die Synchronmechanik: Wird die Rückenlehne bewegt, bewegt die Sitzfläche sich mit. Das sorgt dafür, dass der optimale Sitzwinkel trotz der Veränderung beibehalten und somit eine schonende Position für den Rücken erreicht wird. Wer auch nach längerem Sitzen frei von Rückenschmerzen sein möchte, sollte auf diese Funktion nicht verzichten – und doch zählt sie im Gaming-Bereich noch lange nicht zum Standard.

Noch wesentlich seltener ist eine flexible Lordosenstütze. Diese ist nicht wie bei den meisten Gaming-Stühlen als eine Art starres Kissen realisiert, sondern macht im Grunde den Großteil der Kontaktfläche mit dem Rücken aus. Sie ist dabei durch ein flexibles Gelenk mit der Rückenlehne verbunden und passt sich den Körperbewegungen beständig an. Der Hohlraum des unteren Rückens, die sog. Lordose wird dadurch in jeder Sitzhaltung abgestützt, was Verspannungen und auf Dauer Fehlhaltungen entgegenwirkt. Wir haben das im Test als äußerst angenehm erlebt: Selbst krumm und schief auf dem Stuhl hängend, werden wir sanft abgestützt – und erreichen somit mühelos eine rückenschonende Spielposition. Einziges Manko: Das Gelenk, das die Stütze hält, wirkt recht filigran. Ob es dadurch anfällig für Beschädigungen ist, können wir nach unserem kurzen Test nicht sagen. Es steht jedoch zu befürchten.

Die Kopfstütze ist kaum zu übersehen.

Ebenfalls bedeutend für den Sitzkomfort sind die Kopf- und die Fußstütze. Die Kopfstütze wirkt gigantisch und sorgt für ein sehr angenehmes Gefühl beim Sitzen. Nackenschmerzen gehören mit ihr der Vergangenheit an. Darüber hinaus vermittelt sie mit ihren überdimensionierten Ohren ein angenehmes Gefühl des Umschlossenseins.

Letztes ergonomisches Feature ist die Fußstütze, die wir als gesondertes Element bei kaum einem Gaming-Stuhl vorfinden. In unserem Test haben wir herausgefunden, dass sie einige Vorteile mit sich bringt: Durch die andere Fuß- und Beinposition wird unsere dortige Muskulatur zumindest ein wenig gefordert, sodass Schmerzen vorgebeugt wird.

Mit der Fußstütze verfügt der ThunderX3 Core über ein außergewöhnliches Element.

Fazit zum ThunderX3 Core: Überdurchschnittlich stark

Abschließend lässt sich festhalten, dass der ThunderX3 Core uns vollumfänglich überzeugen konnte. Hervorhebenswert sind dabei insbesondere die vielen ergonomischen Eigenschaften, die sich im Praxistest als wirklich nützlich erwiesen haben – und in der mittleren Preisklasse in diesem Umfang meist vergeblich gesucht werden. Insgesamt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis hier sehr stark, was den ThunderX3 Core zu einem der besten Gaming-Stühle des Jahres macht!

ThunderX3 Core

Aufbau
Design und Verarbeitung
Sitzkomfort und Ergonomie
Preis-Leistungs-Verhältnis

96/100

Ein starker Gaming-Stuhl mit herausragenden ergonomischen Eigenschaften und einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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