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Yaber Pico T1 Test: Wie gut ist der winzige Projektor für die Hosentasche?

Mit einer Dicke von rund 13 Millimetern passt der neue Pico T1-Projektor bequem in die Hosentasche und will auch unterwegs für eine überzeugende Bilddarstellung sorgen. Noch vor dem Start der Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo konnten wir uns im Yaber Pico T1 Test selbst von den Qualitäten des Mini-Beamers überzeugen.

Technische Daten

Modell: Pico T1
Lichtquelle: RGB LED
Abmessungen (LxBxT): 150 x 75 x 13,1 mm
Gewicht: 150g
Auflösung: 960 x 540 Pixel
Helligkeit: 110 ANSI Lumen
Kontrast: 350 : 1
Projektionsgröße: 10 – 100 Zoll
Projektionszeichweite: 0,3 Meter – 2 Meter
Kabellose Projektion: Ja
Keystone-Korrektur: Ja (vertikal)
Energiebedarf: < 9 Watt
Anschlüsse: 1x Mini-HDMI, 2x-USB-Type-C
Lautsprecher: 1x 1,5 Watt
Kabellose Standards: Wi-Fi 2,4/5 GHz; Bluetooth 4.2
Bildschirm-Spiegelung: Miracast; AirPlay; EShare
Preis: 199 US-Dollar

Yaber Pico T1 Test: Design und Verarbeitung

  • Kompakte Maße von 150 mm x 75 mm x 13,1 mm
  • Mit einem Gewicht von 150 Gramm leichter als ein Smartphone
  • Berührungsempfindliches Touch-Bedienpanel
Hinweis: Für den Test stellte uns der Hersteller ein Vorserienmodell zur Verfügung. Das beruht zwar technisch auf der finalen Version, Firmware und Funktionsumfang werden allerdings noch finalisiert.

Yaber stattete uns für den Test des Pico T1 mit einem Vorserienmodell des Mini-Projektors aus, weshalb wir nicht näher auf den Lieferumfang eingehen wollen. Denn Verpackung und Zubehör entsprechen noch nicht der finalen Version, die voraussichtlich ab Ende August 2022 ausgeliefert werden soll.

Das Design auf der anderen Seite schon. Lediglich 150 mm x 75 mm x 13,1 mm (Länge x Breite x Tiefe) misst der kleine Beamer und ist damit nur minimal größer als ein iPhone 13 bzw. iPhone 13 Pro – allerdings fast doppelt so dick.

Dennoch passt der kleine, in mattem schwarz gehaltene Projektor damit bequem in die Hosentasche und wiegt mit rund 150 Gramm noch nicht einmal allzu viel. Auch rein optisch weist das Gerät durchaus Parallelen zu aktuellen Smartphones auf.

Es kommt in schwarzer, glänzender Klavierlack-Optik daher und ist entsprechend anfällig gegenüber Fingerabdrücken. Auf der Oberseite findest du, im unteren Bereich, das Panel mit Bedienelementen, die kreisförmig angeordnet sind. Dabei handelt es sich um ein Touch-Panel, das du also quasi wie eine Maus zur Navigation innerhalb der Menüs nutzen kannst.

An der Vorderseite findest du, neben der breiten Lüfteröffnung, die Objektiv-Einheit. Auf der entgegensetzten Seite, also hinten, sitzen die drei Eingänge des Mini-Beamers: Hier stehen dir einmal Mini-HDMI und zweimal USB-Type-C zur Verfügung.

Dass – trotz entsprechendem Symbol – nicht der mittlere Port, sondern der rechte ebenfalls für die Stromversorgung zuständig ist, mussten wir im Yaber Pico T1 Test erst einmal selbst herausfinden. Die zusätzlichen Bedienelemente findest du dann auf der rechten Seite.

Hier nimmt die großzügige Lautstärkewippe neben dem rot abgesetzten An- und Ausschalter Platz. Am oberen Rand sitzt das Drehrad, mit dem du die Schärfe des Bildes feinjustieren kannst.

Yaber Pico T1 Seite
Lautstärkewippe, Power-Button und Schärfe-Drehrad: Der Yaber Pico T1 erinnert optisch an ein Smartphone.

Verarbeitung des Yaber Pico T1

  • Saubere Verarbeitung
  • Anfällig gegenüber Fingerabdrücken
  • Drehrad zu leichtgängig, keine IP-Zertifizierung

Die Verarbeitungsqualität des Yaber Pico T1 würde ich als durchaus gut bezeichnen. Mal abgesehen von der bereits angesprochenen Anfälligkeit gegenüber Fingerabdrücken und Staub, was natürlich vor allem dem glänzenden Lack geschuldet ist, macht der Mini-Beamer einen recht robusten Eindruck.

Scharfe Kanten oder irgendwelche Ungereimtheiten habe ich nicht feststellen können. Mit Ausnahme des zu leichtgängigen Schärfe-Drehrades. Dieses lässt sich nämlich endlos drehen und bietet entsprechend keinen Start- oder Endpunkt – obwohl sich die Schärfe nur in einem bestimmten Bereich festlegen lässt.

Hier hätte ich mir eine griffigere Rasterung gewünscht, da du so relativ schnell von der perfekten Schärfe abweichen kannst. Dabei ist das Drehrad so leichtgängig, dass der Mini-Beamer sich im laufenden Betrieb mitunter von selbst verstellen kann.

Yaber Pico T1 Verarbeitung
Die Verarbeitungsqualität liegt auf gutem Niveau. Das Drehrad ist allerdings zu leichtgängig.

Besonders, wenn die CPU und Lüfter im Inneren Fahrt aufnehmen reichen die Vibrationen schon aus, um das scharfe Bild kurzerhand nicht mehr ablesbar zu machen. Allerdings habe ich festgestellt, dass dieses Phänomen nicht immer auftritt. Hier wäre eine schwergängigere, bessere Rasterung jedenfalls deutlich besser gewesen.

Wichtig zu wissen: Der Pico T1 ist auch für den Outdoor-Einsatz gedacht. Dabei solltest du aber darauf achten, dass das Gerät stets trocken bleibt und keinem Staub oder Schmutz ausgesetzt wird. Eine IP-Zertifizierung bietet der Mini-Beamer nämlich nicht. Der Hersteller selbst spricht lediglich von einem „verschleißfesten“ Komposit-Material.

Yaber Pico T1
Dank PowerBank ist der Pico T1 auch für den Außeneinsatz geeignet. Nass oder staubig sollte es aber nicht werden. (Bild: Yaber)

Inbetriebnahme und Praxistest

  • Schnelle, unkomplizierte Einrichtung per WLAN
  • Kabellose Bilddarstellung mit iOS, Android und Windows
  • Stromzufuhr per PowerBank möglich

Die Einrichtung des Yaber Pico T1 ist schnell und einfach vorgenommen. Zumindest, wenn man erst einmal herausgefunden hat, dass der rechte der beiden USB-C-Ports auch für die Stromzufuhr genutzt werden möchte (warum ist dann ein Steckersymbol am mittleren Anschluss zu finden?).

Da der Mini-Beamer nicht über einen eigenen Akku verfügt, ist die externe Stromzufuhr also zwingend erforderlich. Dazu kannst du wahlweise ein handelsübliches Netzteil nutzen oder auf eine PowerBank zurückgreifen, sofern diese über PowerDelivery 3.0 oder QuickCharge 2.0 verfügt.

Yaber Pico T1 Einrichtung
Direkt nach dem Hochfahren landet man im SmartOS-Hauptmenü des Beamers.

Eine PowerBank liegt dem Mini-Beamer, genau wie ein Netzteil, bereits bei. Im Falle unseres Beta-Exemplares allerdings mit einem US-Stromanschluss und daher hierzulande nicht nutzbar. Aber mit einer normalen PowerBank und einem 15-Watt-Smartphone-Netzadapter, den ich noch rumfliegen hatte, war der Betrieb des Beamers ebenfalls problemlos möglich.

Dann musst du den Yaber Pico T1 theoretisch nur noch einschalten und kannst sofort loslegen. Verbindest du ihn mit demselben WLAN-Netzwerk wie PC, Notebook oder Smartphone, ist auch die kabellose Darstellung mithilfe der EShare-App problemlos möglich. Die Einrichtung ist mithilfe des Touch-Panels jedenfalls schnell abgeschlossen.

Für zusätzlichen Komfort oder die Bedienung aus der Distanz liegt dem Pico T1 zudem eine kleine Fernbedienung bei, über die die vollständige Bedienung ebenfalls komfortabel möglich ist. Als praktisch empfand ich zudem das ebenfalls beiliegende, magnetische Tripod-Stativ, das sich einfach an die Unterseite des Beamers andocken und dann dank Kugelkopf in Position bringen lässt. Die Plastikfüße wirken zwar nicht wahnsinnig robust, erledigen ihren Job aber zuverlässig und lassen sich zudem bequem und platzsparend zusammenklappen.

Bild- und Tonqualität des Yaber Pico T1

  • Auflösung von 960 x 540 Pixeln
  • Maximal 110 ANSI Lumen hell
  • Hohe maximale Lautstärke

Schnell einsatzbereit ist der Yaber Pico T1 also schon einmal. Doch wie steht es um die Bild- und Tonqualität? Zunächst einmal sei erwähnt, dass die maximale Auflösung von 540p, also 960 x 540 Pixeln, natürlich niemanden vom Hocker hauen dürfte, der eine HD- oder gar 4K-Bildqualität erwartet.

Obwohl theoretisch problemlos möglich, eignet sich der Mini-Beamer damit also nur bedingt für die Darstellung hochauflösender Videos. Das ist natürlich auch den sehr kompakten Abmessungen geschuldet. Um von unterwegs aus mal ein paar Bilder oder Videos anzuschauen, ist die Bildqualität aber absolut ausreichend.

Gut gefallen hat uns die Projektionsdistanz. Bereits ab rund 30 Zentimetern ist eine scharfe Darstellung möglich. Auf der maximalen Entfernung von zwei Metern erreicht das Bild dann eine Größe von bis zu 100 Zoll und bietet damit genügend Platz für Medieninhalte.

Die Helligkeit von 110 ANSI Lumen und das Kontrastverhältnis von 350:1 sind dabei recht gut geeignet, um zumindest in relativ dunklen Umgebungen ein gut erkennbares Bild darzustellen. Bei hell ausgeleuchteten Räumen kommt der Yaber Pico T1 allerdings recht schnell an seine Grenzen.

Für die derart kompakten Abmessungen und das niedrige Gewicht ist die Bildqualität aber schlicht beeindruckend. Ein höheres Kontrastverhältnis wäre aber schön gewesen. Dafür gefällt die Farbdarstellung, zumindest bei entsprechend dunkler Umgebung.

Einen guten Job leistet zudem der verbaute Lautsprecher und das trotz lediglich 1,5 Watt Leistung. Er erreicht vor allem eine beeindruckende maximale Lautstärke, kann hinsichtlich der Dynamik aber natürlich nicht mit größeren Speakern anderer (weit größerer) Beamer mithalten. Und dennoch: Zum mobilen Anschauen von Video-Inhalten absolut ausreichend und mit einer guten Dynamik.

App-Anbindung: EShare

Natürlich kannst du den Yaber Pico T1 auch komplett ohne App nutzen, beispielsweise, wenn du PC oder Smartphone per USB bzw. HDMI anschließt. In Kombination mit der EShare-App eröffnen sich dir allerdings zusätzliche Möglichkeiten.

So kannst du innerhalb der App selbst Fotos oder Videos vom Smartphone auswählen, die über den Beamer angezeigt werden sollen. Darüber hinaus kannst du das Smartphone jedoch auch nutzen, um den Mini-Projektor kabellos zu bedienen – inklusive Touch-Steuerung oder nimmst direkt Einfluss auf die Medienwiedergabe. Dank Kamera-Funktion ist es auch möglich, das Kamera-Interface direkt über den Pico T1 anzeigen zu lassen und in einer Live-Ansicht Bilder und Videos aufzunehmen.

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Yaber Pico T1 Test: Fazit

Der Yaber Pico T1 ist der kleinste Mini-Beamer, den ich je in den Händen gehalten habe. Er ist nicht größer und kaum dicker als ein Smartphone oder eine PowerBank und passt damit problemlos in jede Hosen- oder Jackentasche.

Dass man bei einer derart kompakten Bauweise natürlich kein 1080p-Bild oder eine absolute Spitzenhelligkeit erwarten kann, versteht sich von selbst. Für die gebotene Größe haben mich sowohl Bild- als auch Tonqualität aber absolut positiv überrascht. Natürlich gab es hier und da noch ein paar Fehler oder Ungereimtheiten, die sind allerdings der Vor-Serienreife geschuldet und sollten im fertigen Produkt nicht mehr vorhanden sein.

Sein Potenzial spielt der Yaber Pico T1 in meinen Augen besonders im Wireless-Betrieb aus, wo er dank Screen-Mirroring das Bild von Smartphone oder anderen Zuspielern fehlerfrei übermittelt und dank Keystone-Korrektur sogar klug anpasst.

Ärgerlich bzw. verbesserungswürdig ist aber vor allem das zu leichtgängige Schärfe-Drehrad, was sich allein durch die Vibrationen der verbauten Hardware und Lüfter selbstständig verstellen kann, wenn die Position ungünstig gewählt ist.

Besonders praktisch finde ich hingegen wieder das bereits beiliegende magnetische Stativ und die bequeme Verwendung in Kombination mit einer PowerBank. Wenn du einen wirklich winzigen Beamer mit guter Bildqualität für gelegentliche Nutzung suchst, ist der via Indiegogo finanzierbare Yaber Pico T1 jedenfalls definitiv einen Blick wert.

Yaber Pico T1 Test: Silver Award

Yaber Pico T1

Verarbeitung
Bildqualität
Audioqualität
Lautstärke
Features
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

Unglaublich kompakter, robuster und vielseitig einsetzbarer Mini-Beamer mit - für die Größe - guter Bild- und Tonqualität.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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