Razer Zephyr: Hersteller der RGB-Gesichtsmaske muss 1,1 Millionen USD Strafe zahlen

Erinnert ihr euch noch an die Razer Zephyr? Die im Oktober 2021 eingeführte Gesichtsmaske mit RGB-Beleuchtung boomte, zumindest in den USA, zu Zeiten der COVID-19-Pandemie. Auch, weil der Hersteller mit einer offiziellen N95-Zertifizierung warb. Nur wenige Monate später entferne man die Zertifizierung, mit dem Hinweis, dass die Zephyr nicht als Medizinprodukt oder N95-Maske geeignet sei.  Doch der Schaden war bereits angerichtet. Die US-Handelsbehörde FTC fordert nun eine Rückzahlung in Höhe von 1,1 Millionen US-Dollar.

Razer Zephyr ohne N95-Bewertung

Umgerechnet rund 110 Euro kostete die Gesichtsmaske Razer Zephyr, die neben einer RGB-Beleuchtung auch eine offizielle N95-Bewertung aufweisen und eine 99 % BFE (Bakterielle Filtrationseffizienz) bieten sollte. Kurz darauf entfernte man den Hinweis jedoch wieder aufgrund von Feedback aus der Community.

„Razer möchte klarstellen, dass die im tragbaren Razer Zephyr-Luftreiniger verwendeten Filter zwar auf 95 % Partikelfiltrationseffizienz (PFE) und 99 % Bakterienfiltrationseffizienz (BFE) getestet wurden, gemäß den Aussagen auf der Webseite und der Informations-Materialien für die Produkte ist das Wearable aber weder ein Medizinprodukt noch als N95-Maske zertifiziert,“ hieß es seinerzeit seitens Razer.

Die US-Handelsbehörde FTC fordert nun, dass Razer sämtliche Einnahmen und eine Strafe in Höhe von rund 1,1 Millionen US-Dollar zurückzahlen soll. Auch eine Zivilstrafe in Höhe von 100.000 USD zieht das Verfahren nach sich.

Nach Angaben der FTC hat Razer die Zephyr zwar als N95-Maske beworben, diese aber nie den zuständigen Behörden FDA und National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH) vorgelegt um prüfen zu lassen, ob tatsächlich eine Zertifizierung als N95-Maske möglich ist.

Falsche Werbung

„In ihrer Werbung bewarben die Beklagten ihre Zephyr-Masken zunächst fälschlicherweise als N95- oder N95-äquivalente Masken, die Verbraucher vor einer Ansteckung mit COVID-19 schützen würden,“ heißt es in der Klageschrift.

Eine N95-Maske muss definitionsgemäß mindestens 95 Prozent der Partikel in der Umgebungsluft mit einer Größe von 0,1 bis 0,3 Mikrometern filtern, wobei die Filtrationsrate für größere Partikel noch höher sein muss. Dies sei nicht der Fall.

Die vorgeschlagene Verfügung zur Beilegung der Beschwerde untersagt es Razer, ohne vorherige FDA-Genehmigung zu behaupten, dass ein Produkt die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem COVID-19-Virus oder dessen Übertragung verhindert oder verringert, den Schweregrad oder die Dauer von COVID-19 reduziert oder COVID-19 auf andere Weise heilt, lindert oder behandelt.

Neben einer Zivilstrafe in Höhe von 100.000 US-Dollar muss Razer exakt 1.071.254,33 US-Dollar an die USA zahlen, was den Einnahmen aus dem Verkauf der Maske entspricht. Die FTC wird dieses Geld voraussichtlich für die Rückerstattung an die betrogenen Verbraucher nutzen und so eine Rückerstattung gewähren.